Das Konzerneigenkapital wird traditionell durch das Jahresergebnis, die Zahlung von Dividenden sowie durch die Emission neuer Anteile verändert. Allerdings haben bei international tätigen Konzernen weitere erfolgsneutrale Verrechnungen an Bedeutung gewonnen, durch die das Konzerneigenkapital flexibler geworden ist und sich der Nachvollziehbarkeit durch den Investor entzieht. Hier sind im Wesentlichen die Bilanzierung von Finanzinstrumenten, die Neubewertung von Vermögenswerten und der Bereich der Währungsumrechnung zu nennen, deren Wertänderung teilweise direkt im Eigenkapital vollzogen wird. Abhilfe soll die Eigenkapitalveränderungsrechnung schaffen.
Aufgabe der Eigenkapitalveränderungsrechnung ist es, die gesamten Eigenkapitalveränderungen einer Berichtsperiode, das heißt sowohl die erfolgswirksamen, welche sich über die GuV ergeben, als auch die erfolgsneutralen, zu erfassen und dem Jahresabschlussadressaten deutlich erkennbar zu präsentieren.
Die vorliegende Arbeit beschreibt, wie die Eigenkapitalveränderungsrechnung nach den Vorstellungen des IASC und des DRSC aufgebaut ist. Der Schwerpunkt widmet sich der Fragestellung, ob und wie die Eigenkapitalveränderungsrechnung überhaupt Hilfestellung bei der Bilanzanalyse leisten kann.
Es zeigt sich, dass die Eigenkapitalveränderungsrechnung nur eingeschränkt die Bilanzanalyse des Jahresabschlusses unterstützt und zwar bei der Ermittlung des bilanzanalytischen Eigenkapitals sowie für die Berechnung des korrekten Jahresergebnisses gem. den Erfordernissen investitionstheoretischer Analyseinstrumente.
Ebenfalls kommt der Autor zu dem Schluss, dass eine sinnvoller Anwe ndung der Eigenkapitalveränderungsrechnung nur gegeben ist, wenn es sich um große Konzerne handelt, die in einem erheblichem Umfang Finanzinstrumente benutzen und die erfolgsneutralen Positionen ausführlich publizieren.
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Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Abstract
- Die Eigenkapitalveränderungsrechnung im IAS-Abschluss
- Allgemeines
- Darstellungsalternativen
- Funktionsweise
- Die Eigenkapitalveränderungsrechnung gem. DRSC
- Besonderheiten
- Klärung verwendeter Begriffe
- Erwirtschaftetes Eigenkapital
- Kumuliertes übriges Konzernergebnis
- Überblick über bilanzanalytische Möglichkeiten
- Korrektur des Jahresergebnisses
- Echte Neubewertung
- Änderung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und Korrekturen grundlegender Fehler
- Konsequenz für die Bilanzanalyse
- Differenzierte Herleitung des bilanzanalytischen Eigenkapitals
- Gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklage
- Gewinnrücklage
- Fremdwährungsumrechnung
- Fremdwährungstransaktionen
- Umrechnung ausländischer Einzelabschlüsse im Konzernabschluss
- Neubewertung des Sachanlagevermögens
- Marktbewertung von Wertpapieren
- Rücklage für Cashflow-Hedges
- Zwischenergebnis
- Beispiel VW Konzern
- Anhangverzeichnis
- Anhang
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Ausarbeitung befasst sich mit der Eigenkapitalveränderungsrechnung, insbesondere im Kontext des IAS-Abschlusses und des DRSC. Sie untersucht die verschiedenen Darstellungsalternativen der Eigenkapitalveränderungsrechnung und beleuchtet die Funktionsweise dieser Rechnungslegungsmethode. Dabei wird die Anwendung im deutschen Recht, insbesondere die Anwendung der DRSC, fokussiert.
- Analyse der Eigenkapitalveränderungsrechnung nach IAS und DRSC
- Untersuchung der Darstellungsalternativen und Funktionsweise der Eigenkapitalveränderungsrechnung
- Erörterung der bilanzanalytischen Möglichkeiten der Eigenkapitalveränderungsrechnung
- Bedeutung der Eigenkapitalveränderungsrechnung für die Bilanzanalyse
- Anwendung der Eigenkapitalveränderungsrechnung am Beispiel des VW Konzerns
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Dieser Abschnitt behandelt die Eigenkapitalveränderungsrechnung im IAS-Abschluss. Es werden die allgemeinen Aspekte, die Darstellungsalternativen und die Funktionsweise der Eigenkapitalveränderungsrechnung im Rahmen der Internationalen Rechnungslegungsstandards beleuchtet.
- Kapitel 2: Hier wird die Eigenkapitalveränderungsrechnung nach den deutschen Rechnungslegungsstandards (DRSC) beleuchtet. Es werden Besonderheiten der DRSC-Anwendung und die Klärung verwendeter Begriffe, wie „erwirtschaftetes Eigenkapital“ und „kumuliertes übriges Konzernergebnis“, erläutert.
- Kapitel 3: Dieser Teil gibt einen Überblick über die bilanzanalytischen Möglichkeiten, die sich durch die Eigenkapitalveränderungsrechnung ergeben. Es werden verschiedene Aspekte der Bilanzanalyse im Kontext der Eigenkapitalveränderungsrechnung betrachtet.
- Kapitel 4: Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit der Korrektur des Jahresergebnisses im Zusammenhang mit der Eigenkapitalveränderungsrechnung. Es werden verschiedene Korrekturfaktoren wie echte Neubewertungen, Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und Korrekturen grundlegender Fehler behandelt. Zudem wird die Konsequenz dieser Korrekturen für die Bilanzanalyse beleuchtet.
- Kapitel 5: In diesem Kapitel wird die differenzierte Herleitung des bilanzanalytischen Eigenkapitals erläutert. Es werden verschiedene Komponenten des Eigenkapitals, wie gezeichnetes Kapital, Kapitalrücklage, Gewinnrücklage, Fremdwährungsumrechnung, Neubewertung des Sachanlagevermögens, Marktbewertung von Wertpapieren und Rücklage für Cashflow-Hedges, detailliert analysiert.
Schlüsselwörter
Die Ausarbeitung konzentriert sich auf die Eigenkapitalveränderungsrechnung im Kontext der Internationalen Rechnungslegungsstandards (IAS) und der deutschen Rechnungslegungsstandards (DRSC). Wichtige Themen sind die verschiedenen Darstellungsalternativen, die Funktionsweise der Eigenkapitalveränderungsrechnung, die bilanzanalytischen Möglichkeiten, die Korrektur des Jahresergebnisses und die differenzierte Herleitung des bilanzanalytischen Eigenkapitals. Die Anwendung der Eigenkapitalveränderungsrechnung wird anhand des Beispiels des VW Konzerns veranschaulicht.
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- Steuerberater, Dipl.-Kfm. Andreas Krause (Autor), 2002, Die Eigenkapitalveränderungsrechnung und ihre bilanzanalytische Auswertung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6304