Als im Jahre 1952 der Artikel “Portfolio Selection“ von Harry M. Markowitz im Journal of Finance veröffentlicht wurde, erwies sich dies als Geburtsstunde der modernen Finanzierungslehre. Markowitz hatte eine präzise Definition von Risiko und Rendite gefunden – Begriffe, die bis zu dem Zeitpunkt als vage Schlagworte benutzt wurden. Indem Markowitz das Risiko mit der Varianz und die Rendite mit dem Mittelwert gleichsetzte, hatte er das nötige mathematische Handwerkszeug für die Portfoliotheorie geschaffen.1
Sharp et al. griffen den Ansatz von Markowitz auf und erweiterten diesen zum sogenannten Capital Asset Pricing Model - einem Erklärungsmodell, welches den Zusammenhang zwischen Risiko und Ertrag auf dem Kapitalmarkt untersucht. Trotz der Kritik an die Realitätsferne einiger Annahmen sowie die zum Teil recht widersprüchlichen Ergebnisse vieler empirischer Tests der Gültigkeit des Modells, findet es noch heute rege Anwendung im Investment und Corporate Finance Bereich. So nutzen es unter anderem Broker, Investmentfondsmanager und Berater als Hilfsmittel bei der Entwicklung von Investment-Strategien.2
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1 Vgl. Miller (1999), S. 96.
2 Vgl. Grinblatt / Titman (1998), S. 144.
Inhaltsverzeichnis
- ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
- EINLEITUNG
- Zielsetzung
- Vorgehensweise
- DAS CAPITAL ASSET PRICING MODEL
- Bestimmung des Kapitalmarktgleichgewichts
- Die 'price taker' -Annahme
- Empirische Bedenken
- CAPITAL ASSET PRICING UNTER BERÜCKSICHTIGUNG DES ANLEGERVERMÖGENS
- Der Ansatz Lindenbergs
- Der Gleichgewichtskurs bei Markteinfluß
- Das optimale Portefeuille
- Die Weiterentwicklung durch Hessel
- Der Gleichgewichtskurs
- Die Wertpapiernachfrage des 'Price takers'
- Die Wertpapiernachfrage des 'Price affectors'
- Der Ansatz Lindenbergs
- MATHEMATISCHER ANHANG
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Capital Asset Pricing Model (CAPM) und untersucht dessen Anwendbarkeit in einem oligopolistischen Markt. Ziel ist es, die traditionelle Annahme eines vollkommenen Kapitalmarktes zu hinterfragen und die Auswirkungen von Großanlegern auf die Wertpapierpreisbildung und das Kapitalmarktgleichgewicht zu analysieren. Die Arbeit konzentriert sich dabei auf die Modifikationen des CAPM durch Lindenberg und Hessel, die die Existenz von Großanlegern mit Markteinfluß berücksichtigen.
- Die Auswirkungen von Großanlegern auf die Wertpapierpreisbildung
- Die Modifikationen des CAPM durch Lindenberg und Hessel
- Die Unterscheidung von 'Price takers' und 'Price affectors'
- Die Bedeutung der Anfangsausstattung des Portefeuilles
- Die Auswirkungen der aggregierten Nachfrage der Großanleger auf das Kapitalmarktgleichgewicht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer kurzen Einführung in das Capital Asset Pricing Model (CAPM), das den Zusammenhang zwischen Risiko und Ertrag auf dem Kapitalmarkt untersucht. Das CAPM basiert auf der Annahme eines vollkommenen Marktes, in dem alle Anleger als „price taker" agieren und ihre Entscheidungen unabhängig voneinander treffen. Die Arbeit zeigt jedoch, dass diese Annahme in der Realität nicht immer zutrifft, insbesondere im Kontext von Großanlegern, die einen signifikanten Einfluss auf die Wertpapierpreise haben können.
Im dritten Kapitel werden die Ansätze von Lindenberg und Hessel vorgestellt, die das CAPM an oligopolistische Marktstrukturen anpassen. Lindenberg argumentiert, dass Großanleger aufgrund ihres großen Vermögens einen Einfluss auf den Marktpreis haben und ihre Entscheidungen nicht unabhängig von anderen Großanlegern getroffen werden. Hessel erweitert diesen Ansatz, indem er die Interdependenzen zwischen Großanlegern genauer untersucht und zeigt, dass die aggregierte Nachfrage der Großanleger einen entscheidenden Einfluss auf das Kapitalmarktgleichgewicht hat.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Capital Asset Pricing Model (CAPM), die oligopolistische Marktstruktur, Großanleger, 'Price takers', 'Price affectors', Wertpapierpreisbildung, Kapitalmarktgleichgewicht, Anfangsausstattung, aggregierte Nachfrage, Portefeuille-Optimierung, und die Ansätze von Lindenberg und Hessel.
- Quote paper
- Vanessa Blaha (Author), 2002, Das Capital Asset Pricing Modell bei oligopolistischer Marktstruktur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6303
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