Die Theodizee ist ein theologisches Problem, das der Frage nachgeht, wie die Allmacht und Allwissenheit Gottes mit der Existenz des Bösen in der Welt vereinbar ist. Das Theodizeeproblem besteht im Widerspruch zwischen zwei Aussagen: Auf der einen Seite steht die Annahme, dass Gott allgütig, allwissend und allmächtig sei, auf der anderen Seite steht die Erfahrung, dass es Leid und Übel in der Welt gibt. Darum können Lösungen des Problems nur darin zu suchen sein, eine der beiden Annahmen auf irgendeine Weise zu entkräften oder den Widerspruch für legitim zu erklären. Seit Gottfried Wilhelm Leibniz, der in seinem Essais de Théodicée sur la bonté de Dieu, la liberté de l'homme et l'origine du mal nachzuweisen versuchte, dass diese Welt die beste aller möglichen Welten sei und deshalb die Existenz des Bösen in der Welt nicht der Güte Gottes widerspreche, steht der Begriff Theodizee für Verfahren, „die Gott vor dem Gerichtshofe der Vernunft von der Urheberschaft des Negativen, Dysteleologischen, Bösen freisprechen wollen“.
Inhaltsverzeichnis
- Definition des Theodizee-Problems und Lösung bei Albrecht von Haller
- Das Theodizeeproblem
- Albrecht von Haller und das Gedicht „Über den Ursprung des Übels“
- Die Gliederung des Gedichtes
- Der Konflikt zwischen Naturwissenschaftler und Gläubigem
- Haller's Lösungsansatz
- Die Grenzen des Erkenntnisvermögens
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beleuchtet das Theodizee-Problem, eine zentrale Frage der Theologie, und analysiert Albrecht von Hallers Gedicht „Über den Ursprung des Übels“ als möglichen Lösungsansatz. Das Ziel ist es, Hallers Gedankengang im Kontext des Theodizee-Problems zu verstehen und seine Argumentation zu analysieren.
- Das Theodizee-Problem als Widerspruch zwischen Gottes Allmacht und der Existenz von Übel in der Welt
- Hallers Versuch, das Problem durch die Vernunft zu lösen
- Die Rolle des Glaubens in Hallers Argumentation
- Die Grenzen des menschlichen Erkenntnisvermögens im Angesicht des Theodizee-Problems
- Die Bedeutung von Hallers Gedicht für die Diskussion um das Theodizee-Problem
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil der Arbeit definiert das Theodizee-Problem und beleuchtet seine historische Relevanz. Es wird auf Gottfried Wilhelm Leibniz und seine Argumentation für die beste aller möglichen Welten eingegangen. Im zweiten Teil wird Albrecht von Hallers Gedicht „Über den Ursprung des Übels“ vorgestellt und seine Struktur sowie die darin dargestellten Konflikte analysiert. Haller’s Versuch, das Problem mit Hilfe der Vernunft zu lösen, steht im Fokus dieses Kapitels. Der letzte Abschnitt befasst sich mit den Grenzen des menschlichen Erkenntnisvermögens und Hallers Schlussfolgerung, dass eine endgültige Antwort auf das Theodizee-Problem nicht gefunden werden kann.
Schlüsselwörter
Theodizee, Gott, Übel, Vernunft, Glaube, Albrecht von Haller, „Über den Ursprung des Übels“, Leibniz, beste aller möglichen Welten, Erkenntnisvermögen, Blindheit, Schöpfung.
- Quote paper
- Martin Walter (Author), 2005, Definition des Theodizee-Problems und Lösung bei Albrecht von Haller, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62962