In der Klasse 3c sind zehn Mädchen und dreizehn Jungen aus acht verschiedenen Ländern. Die meisten Kinder wachsen zweisprachig auf. Dies zeigt sich in einigen Fällen besonders in den sprachlichen Fähigkeiten. Die Kinder können meine Arbeitsanweisungen verstehen. Es zeigt sich jedoch, dass einige Kinder der Klasse visuelle Unterstützungen benötigen, um die Anweisungen zu verstehen, und sich häufig an anderen Kindern orientieren.
Das Sozialverhalten der Kinder untereinander hat sich sehr verbessert. Die Kinder nehmen zunehmend Rücksicht aufeinander und halten sich größtenteils an die vereinbarten Regeln. Die Kinder arbeiten gern in Gruppen zusammen und helfen schwächeren Kindern. Dennoch kommt es häufig zu Konflikten im Unterricht und auch in den Pausen. Daher nehme ich mir auch während des Unterrichts Zeit, diese Konflikte gemeinsam mit den betroffenen Kindern zu klären, und verweise immer wieder auf unsere gemeinsam vereinbarten Klassenregeln: langsam, leise, friedlich, freundlich.
E. ist laut Aussage der Mutter auf ADHS überprüft und es wurde eine medikamentöse und therapeutische Behandlung eingeleitet. E. kann sich seit dieser Zeit besser an die abgesprochenen Regeln halten und stört seltener den Unterricht. Dennoch verweigert er gelegentlich die Arbeit, wenn er nicht individuell betreut wird. Daher achte ich besonders darauf, dass ihm der Arbeitseinstieg leicht fällt und unterstütze ihn gegebenenfalls vermehrt.
F. ist in letzter Zeit besonders auffällig, da er sich nur schwer konzentrieren kann. Dies äußert sich durch häufiges Aufstehen und unruhiges Sitzen. Seit einigen Tagen sitzt er daher auf einem Sitzball, um durch aktiv-dynamisches Sitzen seinem Bewegungsdrang nachzukommen. Es zeigt sich, dass er zeitweise konzentrierter arbeitet, er jedoch vermehrte Bewegungspausen benötigt, die ich ihm auch gewährleiste. So darf er während des Unterrichts mit dem Seil auf dem Flur hüpfen oder andere Bewegungsaufgaben erfüllen. Es muss noch geübt werden, dass diese Bewegungspausen für ihn Routine werden und er die Situation nicht ausnutzt, um die Aufmerksamkeit der Klasse auf sich zu ziehen. Daher werde ich F. zunächst nicht ermahnen, wenn er versucht aufzufallen. Sollte er die anderen Kinder jedoch massiv stören, werde ich dies mit ihm in einem Zwiegespräch klären. [...]
Gliederung
1. Lerngruppenbeschreibung
1. 2 Lernvoraussetzungen
2. Sachanalyse
3. Stellung der Unterrichtsstunde in der Unterrichtseinheit
4. Didaktische Überlegungen
5. Methodische Überlegungen
6. Verlaufsskizze
7. Literaturverzeichnis
1. Lerngruppenbeschreibung
In der Klasse 3c sind zehn Mädchen und dreizehn Jungen aus acht verschiedenen Ländern. Die meisten Kinder wachsen zweisprachig auf. Dies zeigt sich in einigen Fällen besonders in den sprachlichen Fähigkeiten. Die Kinder können meine Arbeitsanweisungen verstehen. Es zeigt sich jedoch, dass einige Kinder der Klasse visuelle Unterstützungen benötigen, um die Anweisungen zu verstehen, und sich häufig an anderen Kindern orientieren.
Das Sozialverhalten der Kinder untereinander hat sich sehr verbessert. Die Kinder nehmen zunehmend Rücksicht aufeinander und halten sich größtenteils an die vereinbarten Regeln. Die Kinder arbeiten gern in Gruppen zusammen und helfen schwächeren Kindern. Dennoch kommt es häufig zu Konflikten im Unterricht und auch in den Pausen. Daher nehme ich mir auch während des Unterrichts Zeit, diese Konflikte gemeinsam mit den betroffenen Kindern zu klären, und verweise immer wieder auf unsere gemeinsam vereinbarten Klassenregeln: langsam, leise, friedlich, freundlich.
E. ist laut Aussage der Mutter auf ADHS überprüft und es wurde eine medikamentöse und therapeutische Behandlung eingeleitet. E. kann sich seit dieser Zeit besser an die abgesprochenen Regeln halten und stört seltener den Unterricht. Dennoch verweigert er gelegentlich die Arbeit, wenn er nicht individuell betreut wird. Daher achte ich besonders darauf, dass ihm der Arbeitseinstieg leicht fällt und unterstütze ihn gegebenenfalls vermehrt.
F. ist in letzter Zeit besonders auffällig, da er sich nur schwer konzentrieren kann. Dies äußert sich durch häufiges Aufstehen und unruhiges Sitzen. Seit einigen Tagen sitzt er daher auf einem Sitzball, um durch aktiv-dynamisches Sitzen seinem Bewegungsdrang nachzukommen. Es zeigt sich, dass er zeitweise konzentrierter arbeitet, er jedoch vermehrte Bewegungspausen benötigt, die ich ihm auch gewährleiste. So darf er während des Unterrichts mit dem Seil auf dem Flur hüpfen oder andere Bewegungsaufgaben erfüllen. Es muss noch geübt werden, dass diese Bewegungspausen für ihn Routine werden und er die Situation nicht ausnutzt, um die Aufmerksamkeit der Klasse auf sich zu ziehen. Daher werde ich F. zunächst nicht ermahnen, wenn er versucht aufzufallen. Sollte er die anderen Kinder jedoch massiv stören, werde ich dies mit ihm in einem Zwiegespräch klären.
N. ist erst seit einigen Wochen bei uns in der Klasse. Sie verfügt über einen geringen deutschen aktiven Wortschatz, kann aber meine Arbeitsanweisungen und Erklärungen verstehen und erstaunlich gut Informationen aus Texten entnehmen. Es fällt ihr jedoch noch schwer eigene Antworten zu formulieren. Daher wurde N. eine Tutorin (Katrin) zugeteilt, die sich im besonderen Maße um sie kümmert und ihr bestimmte Dinge erläutert. Es hat sich gezeigt, dass Katrin N. sehr verständlich und geduldig unterstützt und über die Technik der Hilfe zur Selbsthilfe bescheid weiß, ohne N. den eigentlichen Arbeitsprozess vorwegzunehmen.
1. 2 Lernvoraussetzungen
Die Hinführung zum Gebrauch des Wörterbuches wurde bereits im 2. Schuljahr begonnen. Dies erfolgte über ein breites Übungsangebot zum Alphabet und das alphabetische Ordnen von Wörtern nach dem ersten, zweiten und dritten Buchstaben. Die erste Phase der Wörterbucharbeit beschränkte sich nicht nur auf das alphabetische (formale) Ordnungsprinzip, sondern schloss auch das inhaltliche Sortieren, Sammeln und Strukturieren mit ein. Die Kinder können Wörter mit Umlauten oder Zusammengesetzte Nomen auffinden. Ihnen ist die Funktion von Kopfwörtern bereits bekannt und sie nutzen ihr Grundschulwörterbuch[1], um Wörter für die Lernwörterkiste gezielt zu suchen oder nachzuschlagen. Während der Arbeitsphase zum Thema Pferde kamen die Kinder bei der Vorbereitung ihrer Gruppen-Referate mit verschiedenen Informationsquellen (Sachtexten, Lexika, Sachbüchern) in Berührung. Hier soll nun an das Vorwissen der Kinder angeknüpft werden, um ihr Wissen in diesem Bereich zu vertiefen und um das gezielte Auffinden von Informationen zu erweitern. Die Kinder haben unterschiedliche Nachschlagewerke kennen gelernt und auf ihre Struktur hin untersucht (verschiedene Register). Hierbei haben die Kinder eigene Nachschlagewerke mitgebracht oder in der Bücherei ausgeliehen, darin gestöbert und sich gegenseitig vorgestellt. Da die Kinder bisher lediglich zufällig auf interessanten Informationen gestoßen sind, sollen sie nun gezielt nach bestimmten Dingen suchen und ihre Nachschlagetechnik weiter automatisieren.
Die Kinder der Lerngruppe können alle Sinn entnehmend lesen. In den letzten Stunden wurde insbesondere das selektive Lesen zum Entnehmen von Informationen aus Texten geübt. Des Weiteren sind die Kinder mit verschiedenen Methoden des selektiven Lesens zur Filterung wesentlicher Informationen zur Lösung von Problemen vertraut. So unterstreichen sie bedeutungsvolle Schlüsselstellen im Text und schreiben wesentliche Informationen aus Texten heraus. Diese Technik fällt einigen Kinder (Jasmina, Kay, Daniel, Silsila, Jasmin, Phillipher) noch schwer, so dass sie viel Zeit benötigen und dies weiter geübt werden muss.
2. Sachanalyse
Nahschlagen ist die Technik vom raschen Auffinden von Informationen.“[2], wie Telefonnummern, Wörtern, Postleitzahlen, Sachinformationen, Reisezielen usw.. Es ersetzt das umständliche Suchen durch Herumblättern. Nachgeschlagen wird in Katalogen, Lexika, Computerverzeichnissen, Branchenverzeichnissen, Registern, Karteien, Stadtplänen u. v. m.. „Muttersprachliches und fremdsprachliches Lernen, Lernen im Sachunterricht, Lernen in der Schule oder zu Hause und vor allem selbstständiges Lernen sind ohne die Technik des Nachschlagens nicht denkbar."[3]
Die Nachschlagetechnik wird auch „mechanische, lexikalische oder enzyklopädische Methode“[4] genannt. Ihre Voraussetzung ist die Kenntnis des Alphabets und das Wissen um Ordnungsprinzipien von Nachschlagewerken, Lexika u. a.. Die alphabetische Ordnung, vorhandene Stichwörter in den Kopfzeilen und die Orientierung an diesen, erleichtern das Finden der gesuchten Information. Anzumerken ist, dass nicht jedes Nachschlagewerk nach dem alphabetischen Prinzip aufgebaut ist. So gibt es beispielsweise Wörterbücher in denen der Wortschatz nach Wortfamilien, Wortstämmen, Morphemen geordnet ist oder aber auch rückläufig sortierte alphabetisch Wörterbücher, wie Reimwörterbücher.[5] Handbücher sind häufig nach Themen und Oberbegriffen sortiert oder auch nach dem vorhandenen Inhalt strukturiert.
Zur Technik des Nachschlagens zählen jedoch nicht nur die soeben erwähnten Arbeitstechniken, die automatisiert werden müssen, sondern ebenso das informative Lesen. Um Informationen aus einem Text zu erfassen, muss man Techniken wie das Hervorheben wesentlicher Informationen durch Notizen, Unterstreichungen oder Herausschreiben von Sätzen und Schlüsselwörtern erwerben. Die Beherrschung der Technik des informativen Lesens und das Herausfiltern wesentlicher Informationen aus einem Text, zur Beantwortung von Fragen, setzt zunächst das orientierende und Sinn entnehmende Lesen voraus.
„Ein Nachschlagewerk ist eine zur Fachliteratur zählende, meist in ihrem Gebiet erschöpfende Datensammlung, die nach bestimmten systematischen oder alphabetischen Kriterien aufgestellt ist, bzw. nach solchen durchsucht werden kann.“[6] Mittlerweile stehen zahlreiche Nachschlagewerke im Internet oder auf CD-ROM zur Verfügung und haben den Vorteil Audiosequenzen beinhalten zu können. Nachschlagewerke können grob unterteilt werden in Enzyklopädien, Lexika, Handbücher, Kataloge, Atlanten, Wörterbücher, Monographien, Vokabulare, Chroniken, Bibliographien u. v. m..[7] Lexika bezeichnen enzyklopädische Nachschlagewerke mit weniger universalem Anspruch. „In der Regel werden Enzyklopädien mit einem begrenzten Fachumfang (Fachlexikon) eher als Lexikon bezeichnet (z.B. Computerlexikon, Tierlexikon wie Brehms Tierleben).“[8]
Das Besondere an Nachschlagewerken für Kinder sind die altergemäßen Erklärungen und die zahlreichen, bunten Illustrationen zur Veranschaulichung der Informationen. Kindgerechte Nachschlagewerke sind in ihrem Umfang begrenzt und übersichtlich strukturiert, so dass Kinder sich schnell zurechtfinden und leicht gezielte Informationen finden können. Sie sind anschaulich gestaltet und laden die Kinder zum ‚Schmökern’ und entdecken ein. Ein Nachschlagewerk für Kinder sollte übersichtlich strukturiert sein und bündige Erklärungen zu Themen beinhalten, die sich an den Interessen der Kinder orientieren. Dies soll zum einen das Auffinden der Informationen erleichtern, gleichzeitig auch zum leichteren Verständnis beitragen und die Kinder auf diese Weise zum Nachschlagen motivieren.
In „Meyers großes Kinderlexikon“ von Achim Bröger werden 1100 Stichwörter durch kindgerechte, leicht verständliche und nachvollziehbare ‚Lexikongeschichten’ erläutert. Das Lexikon bietet eine gute Struktur aufgrund des vorhandenen Registers und dem in der Kopfzeile abgebildeten Alphabet. Auf diese Weise lassen sich Schlagwörter schnell finden. Die Stichworte sind hervorgehoben und die einzelnen Erklärungen durch punktierte Linien deutlich von einander getrennt. Die Erklärungen sind in kindgerechter Sprache abgefasst und werden durch zahlreiche Abbildungen visualisiert, die zum schmökern einladen. Die Zeichnungen unterstützen das Bedeutungsverständnis und die Kinder bekommen eine bildhafte Vorstellung von dem jeweiligen Gegenstand. Die Lexikongeschichten, die in die einzelnen Erläuterungen einleiten, veranschaulichen den Begriff und betten diesen in eine lebendige Situation ein. Dies führt dazu, dass den Kindern der Bedeutungszusammenhang des jeweiligen Begriffs deutlich wird und bietet einen lebensweltlichen Bezug. Die Lexikongeschichten können jedoch auch dazu führen, dass die Kinder von der wesentlichen Information des Textes abgelenkt werden. Sprechblasen weisen auf die richtige Aussprache hin und ein Teekessel-Symbol macht aufmerksam auf die Doppeldeutigkeit eines Begriffs. Grüne Pfeile heben Schlagwörter hervor, die an anderer Stelle erläutert werden.
3. Stellung der Unterrichtsstunde in der Unterrichtseinheit
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
4. Didaktische Überlegungen
Während meiner zweijährigen Tätigkeit als Referendarin ist mir besonders die Wissbegier der Kinder der beschriebenen Klasse aufgefallen. Dies äußert sich durch zahlreiche Fragen vor allem im Bereich des Sachunterrichts. Auch Kühn weist auch auf die Wissbegier von Kindern im Grundschulalter hin. „Dies gilt es auszunutzen und die Kinder mit interessanten Fragen und dem Finden von verblüffenden Informationen zum Nachschlagen anzuregen.“[9] Diese Unterrichtsstunde stellt eine Einführung in das zielgerichtete Nachschlagen dar, indem die Möglichkeit gegeben wird, intentional und funktional den Nutzen von Lexika zu erfahren. So werden die Kinder auf motivierende Art und Weise die Nachschlagetechnik automatisieren, so dass ihnen das Auffinden von Informationen immer weniger Mühe bereiten wird. Folglich eine innere Bereitschaft zum Nachschlagen entwickeln.
[...]
[1] Die Kinder verfügen über ein eigenes Wörterbuch, das sie auch zu Hause nutzen können. Es handelt sich hierbei um das Grundschulwörterbuch des Duden Verlages.
[2] Menzel, W. (1999), S. 4
[3] Menzel, W. (1999), S. 4
[4] Watzke, O. (1995), S. 21
[5] Kühn, P. (1987), S. 15
[6] http://de.wikipedia.org/wiki/Nachschlagewerk
[7] Vgl. ebd.
[8] ebd.
[9] Kühn, P. (2001), S. 15
- Arbeit zitieren
- Tanja Vorderstemann (Autor:in), 2006, Unterrichtsstunde: Im Lexikon Nachschlagen - Unterrichtsplanung: Das Lexikon als eine Möglichkeit der Informationsbeschaffung – Wir erstellen ein Computer-Quiz (3. Klasse), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62753
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