Die Arbeit gibt in einem ersten Schritt einen kurzen Überblick über die „Anthropologie“ des 18. Jahrhunderts und die Einflüsse, unter denen Schiller in der Zeit der Hohen Karlsschule, einer Militärakademie stand.
Im zweiten Schritt werden Schillers medizinische und philosophische Texte, die sich mit dem Zusammenhang von Leib und Seele beschäftigen, vorgestellt und analysiert. Schillers Auffassung von Physiognomik und Pathognomik wird dann abschließend verglichen mit den Ansichten der „physiognomischen Autorität“ Johann Caspar Lavater und seinem vielleicht größten Kritiker zu der Zeit, Georg Christoph Lichtenberg.
Damit sind die Grundlagen geklärt, die Schillers literarische Texte wiedergeben. Im dritten Schritt werden exemplarisch zwei literarische Texte Schillers untersucht, die sich im Hinblick auf die Thematik und Herangehensweise ähneln.
Am Beispiel des Verbrechers im Drama Die Räuber und in der Erzählung Der Verbrecher aus verlorener Ehre soll der Einfluss auf Literatur des allgemein gängigen Wissens über Physiognomik, das alle Lebensbereiche bis hin zur Rechtsprechung durchzog, und Schillers eigener Überlegungen deutlich werden. Dabei werden auch Abweichungen zu erkennen sein und das Medium Literatur wird als Plattform für die Forderung nach Reformen in der Ursachenforschung in der Literatur, der Justiz, der Physiognomik und in der gängigen Meinung über gewisse Menschenbilder genutzt.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DIE MENSCHENKENNTNIS DES 18. JAHRHUNDERTS
- SCHILLERS SCHRIFTEN ZUR PHYSIOGNOMIK
- Versuch ueber den Zusammenhang der thierischen Natur des Menschen mit seiner geistigen.........
- Ueber Anmuth und Würde.............
- Schiller zwischen Lavater und Lichtenberg.
- PHYSIOGNOMIK IM LITERARISCHEN TEXT
- Die Räuber
- Entstehung und Quellen .....
- Die Vorrede.......
- Die Genese und Ursachen des Verbrechens
- Der Verbrecher aus verlorener Ehre
- Entstehung und Quelle.
- Die Vorrede.......
- Die Genese und Ursachen des Verbrechens
- Die Räuber
- SCHLUSSBETRACHTUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht Schillers Beschäftigung mit Physiognomik in seinen medizinischen und philosophischen Texten sowie in seinen literarischen Werken. Sie beleuchtet die Einflüsse der „Anthropologie“ des 18. Jahrhunderts auf Schillers Werk und vergleicht seine Auffassungen von Physiognomik und Pathognomik mit denen von Johann Caspar Lavater und Georg Christoph Lichtenberg.
- Einflüsse der „Anthropologie“ des 18. Jahrhunderts auf Schillers Werk
- Schillers Auffassung von Physiognomik und Pathognomik
- Vergleich mit den Ansichten von Lavater und Lichtenberg
- Der Einfluss von Physiognomik auf Schillers literarische Texte
- Die Rolle der Physiognomik in der Ursachenforschung von Verbrechen in Schillers Werken
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über die „Anthropologie“ des 18. Jahrhunderts und die Einflüsse, unter denen Schiller an der Hohen Karlsschule stand. Das zweite Kapitel stellt Schillers Schriften zur Physiognomik vor und analysiert seine medizinischen und philosophischen Texte zum Zusammenhang von Leib und Seele. Schillers Auffassung von Physiognomik und Pathognomik wird im Vergleich zu Lavater und Lichtenberg diskutiert. Die Kapitel 4.1 und 4.2 untersuchen exemplarisch zwei literarische Texte Schillers, „Die Räuber“ und „Der Verbrecher aus verlorener Ehre“, und beleuchten den Einfluss von Physiognomik auf die Darstellung von Verbrechen.
Schlüsselwörter
Physiognomik, Anthropologie, Leib-Seele-Problem, Johann Caspar Lavater, Georg Christoph Lichtenberg, Friedrich Schiller, „Die Räuber“, „Der Verbrecher aus verlorener Ehre“, Verbrechen, Ursachenforschung.
- Quote paper
- Kim Wiesel (Author), 2004, Physiognomik und Literatur bei Friedrich Schiller, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62626