Die tragende Säule der deutschen Wirtschaft besteht hauptsächlich aus kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Dies wird deutlich, wenn man bedenkt, dass die rund 3,3 Mio. mittelständischen Unternehmen in Deutschland 70 Prozent aller Arbeitnehmer beschäftigen und circa die Hälfte des Bruttoinlandsprodukts erwirtschaften (Vgl. Institut für Mittelstandsforschung Bonn 2006). Dass der deutsche Mittelstand immer häufiger mit Finanzierungsschwierigkeiten konfrontiert ist, ist seit längerem bekannt. Die anhaltend angespannte Wirtschaftslage erschwert die Eigenkapitalgenerierung durch Gewinnthesaurierung gerade für KMU erheblich (Vgl. Fischer 2004, S. 110). Die Möglichkeiten der Innenfinanzierung sind somit deutlich eingeschränkt. Ebenso ist die Fremdfinanzierung durch den traditionellen Bankkredit - die wichtigste Finanzierungsquelle von Mittelständlern - nicht mehr wie in der Vergangenheit problemlos möglich, da die Kreditinstitute die Kreditvergabekriterien verschärft haben. Dies ist u.a. eine Auswirkung der Einführung der neuen Eigenkapitalanforderungen des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht (Basel II), nach dem die Banken ab Ende 2006 abhängig vom jeweiligen Kreditrisiko Eigenkapital hinterlegen müssen (Vgl. Kamp/Solmecke 2005, S. 618). Das bankeninterne Rating der potenziellen Kreditnehmer hat in diesem Zusammenhang erheblich an Bedeutung gewonnen.
Für die Unternehmen des Mittelstands bedeutet dies, dass ein gutes Rating im Hinblick auf die Verhandlungsposition gegenüber den Banken bei der Kreditvergabe immer wichtiger wird (Vgl. Kley 2003, S. 1). Eine Einflussgrösse in diesem Zusammenhang - wenngleich bei weitem nicht die Wichtigste - ist die Eigenkapitalquote2, die bei den KMU Deutschlands im Jahr 2002 mit durchschnittlich 5,8% deutlich geringer war als bei Großunternehmen (Vgl. Kamp/Solmecke 2005, S. 619). Diese inadäquate Eigenkapitalaustattung (Vgl. Storck 2006, S.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Grundlagen mezzaniner Finanzierung
- I. Definition Mezzanine-Kapital
- II. Charakteristika Mezzanine-Kapital
- III. Überblick über mezzanine Finanzierungsinstrumente
- C. Nachrang- und partiarische Darlehen
- I. Definition Nachrangdarlehen
- II. Merkmale und Ausgestaltung
- 1. Zinsgestaltung
- 2. Volumina, Laufzeit und Tilgung
- 3. Rechtliche Aspekte
- III. Bilanzielle Behandlung
- IV. Partiarische Darlehen als Sonderform
- D. Nachrangdarlehen zur Mittelstandsfinanzierung
- I. Anwendungsbereiche für den Mittelstand
- II. Vor- und Nachteile für den Mittelstand
- E. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit untersucht alternative Finanzierungswege für den deutschen Mittelstand, insbesondere im Kontext der Herausforderungen durch verschärfte Kreditvergabekriterien der Banken. Sie analysiert Nachrang- und partiarische Darlehen als Instrumente der Mezzanine-Finanzierung und deren Eignung zur Überbrückung von Finanzierungslücken.
- Mezzanine-Finanzierung und ihre Instrumente
- Charakteristika von Nachrangdarlehen
- Anwendungsbereiche von Nachrangdarlehen im Mittelstand
- Vor- und Nachteile von Nachrangdarlehen für den Mittelstand
- Bilanzielle Behandlung von Nachrangdarlehen
Zusammenfassung der Kapitel
A. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die herausfordernde Finanzierungssituation des deutschen Mittelstands, der einen erheblichen Anteil an der deutschen Wirtschaft hat. Die Verschärfung der Kreditvergabekriterien durch Banken, bedingt durch Basel II, und die eingeschränkten Möglichkeiten der Innenfinanzierung bilden den Kontext der Arbeit. Der Fokus liegt auf der Untersuchung alternativer Finanzierungsinstrumente wie Nachrangdarlehen, um die Finanzierungslücke im Mittelstand zu schließen. Die Bedeutung einer guten Bonitätsbewertung und die oft unzureichende Eigenkapitalausstattung deutscher KMU werden hervorgehoben.
B. Grundlagen mezzaniner Finanzierung: Dieses Kapitel legt die Grundlagen für das Verständnis von Mezzanine-Kapital. Es definiert Mezzanine-Kapital, beschreibt seine charakteristischen Merkmale und gibt einen Überblick über die verschiedenen Finanzierungsinstrumente, die unter den Begriff Mezzanine-Finanzierung fallen. Es dient als theoretische Basis für die spätere detaillierte Betrachtung von Nachrangdarlehen.
C. Nachrang- und partiarische Darlehen: Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit Nachrangdarlehen. Es definiert diese, beschreibt ihre Merkmale (Zinsgestaltung, Volumina, Laufzeit, Tilgung, rechtliche Aspekte) und erklärt die bilanzielle Behandlung. Partiarische Darlehen werden als Sonderform von Nachrangdarlehen behandelt, wobei die spezifischen Unterschiede und Gemeinsamkeiten beleuchtet werden. Das Kapitel liefert somit ein umfassendes Verständnis der Funktionsweise und des rechtlichen Rahmens von Nachrangdarlehen.
D. Nachrangdarlehen zur Mittelstandsfinanzierung: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Anwendung von Nachrangdarlehen im Kontext der Mittelstandsfinanzierung. Es untersucht verschiedene Anwendungsbereiche im Mittelstand und analysiert die Vor- und Nachteile dieser Finanzierungsform für mittelständische Unternehmen. Dieser Abschnitt verbindet die theoretischen Grundlagen mit der praktischen Relevanz für die Zielgruppe.
Schlüsselwörter
Nachrangdarlehen, partiarische Darlehen, Mezzanine-Finanzierung, Mittelstandsfinanzierung, Basel II, Eigenkapital, Kreditvergabe, Bonität, Bilanzierung, KMU, Finanzierungsschwierigkeiten.
Häufig gestellte Fragen zur Studienarbeit: Mezzanine-Finanzierung und Nachrangdarlehen im Mittelstand
Was ist der Gegenstand dieser Studienarbeit?
Die Studienarbeit untersucht alternative Finanzierungswege für den deutschen Mittelstand, insbesondere Nachrang- und partiarische Darlehen als Instrumente der Mezzanine-Finanzierung. Der Fokus liegt auf der Analyse ihrer Eignung zur Überbrückung von Finanzierungslücken, die durch verschärfte Kreditvergabekriterien der Banken entstanden sind.
Welche Themen werden in der Studienarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Mezzanine-Finanzierung im Allgemeinen, mit besonderem Schwerpunkt auf Nachrang- und partiarischen Darlehen. Es werden die Definitionen, Charakteristika, Anwendungsbereiche im Mittelstand, Vor- und Nachteile sowie die bilanzielle Behandlung dieser Finanzierungsinstrumente detailliert erläutert. Der Zusammenhang mit den verschärften Kreditvergabekriterien (Basel II) und der oft unzureichenden Eigenkapitalausstattung deutscher KMU wird ebenfalls beleuchtet.
Was ist Mezzanine-Kapital und wie wird es definiert?
Die Arbeit definiert Mezzanine-Kapital und beschreibt seine charakteristischen Merkmale. Sie gibt einen Überblick über die verschiedenen Finanzierungsinstrumente, die unter den Begriff Mezzanine-Finanzierung fallen. Dieses Kapitel dient als theoretische Grundlage für das Verständnis der Nachrangdarlehen.
Was sind Nachrangdarlehen und wie werden sie charakterisiert?
Die Studienarbeit definiert Nachrangdarlehen, beschreibt detailliert deren Merkmale (Zinsgestaltung, Volumina, Laufzeit, Tilgung, rechtliche Aspekte) und erklärt die bilanzielle Behandlung. Partiarische Darlehen werden als Sonderform behandelt, wobei die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu herkömmlichen Nachrangdarlehen hervorgehoben werden.
Welche Vor- und Nachteile haben Nachrangdarlehen für den Mittelstand?
Die Arbeit analysiert die Vor- und Nachteile von Nachrangdarlehen für mittelständische Unternehmen. Dieser Abschnitt verbindet die theoretischen Grundlagen mit der praktischen Relevanz für die Zielgruppe und beleuchtet die Anwendungsmöglichkeiten im Kontext der Mittelstandsfinanzierung.
Wie ist die Studienarbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, Kapitel zu den Grundlagen der Mezzanine-Finanzierung, Nachrang- und partiarischen Darlehen, der Anwendung im Mittelstand und einem abschließenden Fazit. Ein Inhaltsverzeichnis und eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel erleichtern die Navigation.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Studienarbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Nachrangdarlehen, partiarische Darlehen, Mezzanine-Finanzierung, Mittelstandsfinanzierung, Basel II, Eigenkapital, Kreditvergabe, Bonität, Bilanzierung, KMU, Finanzierungsschwierigkeiten.
Für wen ist diese Studienarbeit relevant?
Die Studienarbeit richtet sich an alle, die sich mit alternativen Finanzierungsformen für den Mittelstand befassen, insbesondere an Wissenschaftler, Studenten, und Praktiker im Bereich der Finanzwirtschaft und des Mittelstands.
- Quote paper
- Steffen Kolb (Author), 2006, Nachrang- und partiarische Darlehen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62443