Die Französische Revolution stellt wohl eines der herausragendsten und wichtigsten Ereignisse der Geschichte des „alten Kontinents“ und der gesamten Welt dar. Sie war es, die zum ersten Mal mit den zu diesem Zeitpunkt in Europa vorherrschenden monarchischabsolutistischen Staatformen brach und in ihrem zehnjährigem Verlauf von 1789 bis 1799 Ergebnisse und Ideen hervorbrachte, die so bis dahin noch nicht gekannt und für möglich gehalten wurden und die teilweise bis heute in den modernen Staaten verankert sind. Auch aus diesem wird Grund wird sie als großer Einschnitt in der neueren Historie gesehen. Es wäre nun vermessen, einen solch gewichtigen Ablauf von historischen Gegebenheiten in einer Arbeit dieses Umfangs zu betrachten und dabei zu behaupten, man könne auch nur annähernd den Anspruch von zufriedenstellender Vollständigkeit erfüllen. Deshalb soll sich das Folgende auf den letzten Abschnitt dieser Revolution von 1795 bis 1799 beschränken, ergo dem der Zeit der Regentschaft des Direktoriums. Diese Zeit ist wohl im Vergleich zu der unmittelbar davor, das heißt den Anfängen der Revolution und der Schreckensherrschaft der Jakobiner, und der danach folgenden Epoche Napoleons I. und seiner Feldzüge durch Europa in der Geschichtsforschung relativ wenig beachtet worden. Das Direktorium blieb „als Nachfolger von Helden und Vorläufer eines legendären Genies“ 1 relativ blass. Es ist mir daher nicht gelungen, eine Monographie oder ähnlich ausführliche Betrachtung aufzufinden, die sich auschließlich oder sehr tiefgründig mit der Direktorialzeit beschäftigt und daher das Prädikat „Standardwerk“ diesbezüglich verdient hätte. Als Grundlage für meine Arbeit nahm ich deshalb quasi gezwungenermaßen größtenteils Einzelbetrachtungen der gesamten Französischen Revolution oder Schriften über den Zeitraum, in dem sie lag. Es sei hier unter anderem verwiesen auf „1789. Die Große Revolution der Franzosen“ von Walter Markov und Albert Soboul, desgleichen auf den von Jean Favier herausgegebenen vierten Band der Reihe „Geschichte Frankreichs“, in dem die französische Nation im Zeitalter seiner Revolutionen beleuchtet wird, sowie die Monographie gleichen Titels von Heinz-Otto Sieburg. Diese Werke würde ich von denen, die mir zur Verfügung standen, als die besten Darstellungen zum Thema bezeichnen. Ich möchte dieses nun folgendermaßen gliedern: [...]
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Das Direktorium in der Französischen Revolution
- 1. Vorgeschichte
- 2. Die Direktorialverfassung
- 3. Das erste Direktorium
- 4. Wahlmanipulationen und Staatsstreiche
- 5. Das Direktorium und Europa
- 6. Das Ende des Direktoriums
- III. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den letzten Abschnitt der Französischen Revolution (1795-1799), die Zeit des Direktoriums. Ziel ist es, die Entstehung und das Scheitern des Direktoriums zu erklären und zu analysieren, warum es der Verfassung und der Regierung nicht gelang, Stabilität und Rückhalt im Volk zu gewinnen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Vorgeschichte des Direktoriums, die Direktorialverfassung selbst, die Handlungen der Regierung und deren Auswirkungen, sowie die Einordnung des Geschehens im europäischen Kontext.
- Die Vorgeschichte des Direktoriums und die Ursachen für dessen Entstehung.
- Die Direktorialverfassung und ihre Auswirkungen auf die politische Landschaft Frankreichs.
- Die innenpolitischen Herausforderungen des Direktoriums und die Versuche, diese zu bewältigen.
- Die Außenpolitik des Direktoriums und seine Rolle im europäischen Kontext.
- Der Zusammenbruch des Direktoriums und die Gründe für sein Scheitern.
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Französische Revolution als ein herausragendes Ereignis der Weltgeschichte, das die monarchisch-absolutistischen Staatformen brach. Sie begründet die Fokussierung auf die Direktorialzeit (1795-1799) aufgrund der relativen Forschungslücke zu diesem Abschnitt im Vergleich zu den Anfängen der Revolution und der napoleonischen Ära. Die Arbeit stützt sich auf bestehende Darstellungen der Französischen Revolution und skizziert ihre Gliederung: die Vorgeschichte des Direktoriums, die Direktorialverfassung, die Handlungen der Regierung, die Einordnung in den europäischen Kontext und schließlich das Ende des Direktoriums. Der zentrale Forschungsfrage liegt die Erklärung der Entstehung und des Scheiterns des Direktoriums und dessen Unfähigkeit, langfristige Stabilität zu erreichen.
II. Das Direktorium in der Französischen Revolution: Dieses Kapitel bietet eine umfassende Analyse des Direktoriums. Es beginnt mit der Darstellung der Ernüchterung nach dem Ende der Jakobinerherrschaft, geprägt von wirtschaftlicher Not und sozialen Unruhen. Die Arbeit beleuchtet die Entstehung der Direktorialverfassung als Reaktion auf diese Krise, die durch eine Volksabstimmung in Kraft gesetzt wurde. Der Fokus liegt auf der Darstellung der politischen und wirtschaftlichen Situation und den Versuchen, eine stabile republikanische Ordnung zu etablieren. Die Kapitelteil beschreibt die Herausforderungen, mit denen das Direktorium konfrontiert war, und deutet die Komplexität der innen- und außenpolitischen Lage an.
1. Vorgeschichte: Die Vorgeschichte des Direktoriums schildert die Situation in Frankreich nach dem Ende des Terrors. Wirtschaftliche Misere, Hungersnöte und soziale Ungleichheit führten zu Unruhen, die jedoch von Nationalgarde und Militär unterdrückt werden konnten. Trotzdem wuchs der Druck auf den Konvent, eine neue Verfassung zu schaffen, was zu intensiven Debatten und schließlich zur Annahme der Direktorialverfassung führte. Dieses Kapitel unterstreicht die Notwendigkeit einer neuen politischen Ordnung als Reaktion auf die vorherigen Exzesse der Revolution.
Schlüsselwörter
Französische Revolution, Direktorium, Direktorialverfassung, Jakobiner, Thermidor, Staatsstreich, Innenpolitik, Außenpolitik, Napoleon Bonaparte, Republik, Stabilität, Scheitern, Verfassung.
Häufig gestellte Fragen zum Dokument: Das Direktorium in der Französischen Revolution
Was ist der Gegenstand dieses Dokuments?
Das Dokument bietet eine umfassende Übersicht über das Direktorium in der Französischen Revolution (1795-1799). Es analysiert die Entstehung, die Funktionsweise und das Scheitern dieser Regierungsform. Der Fokus liegt auf den politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen, der Direktorialverfassung, der Innen- und Außenpolitik sowie dem europäischen Kontext.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt die Vorgeschichte des Direktoriums (inkl. der Situation nach dem Ende des Terrors), die Direktorialverfassung und ihre Auswirkungen, die innenpolitischen Herausforderungen (z.B. Unruhen, wirtschaftliche Probleme), die Außenpolitik des Direktoriums und seine Rolle in Europa, und schließlich den Zusammenbruch des Direktoriums und die Gründe für dessen Scheitern. Es wird auch die Notwendigkeit einer neuen politischen Ordnung nach den Exzessen der Revolution beleuchtet.
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument gliedert sich in drei Hauptkapitel: I. Einleitung, II. Das Direktorium in der Französischen Revolution (mit Unterkapiteln zur Vorgeschichte, der Verfassung, den Handlungen der Regierung und dem europäischen Kontext) und III. Schlussbetrachtung. Jedes Kapitel bietet eine Zusammenfassung der darin behandelten Inhalte.
Welche Zielsetzung verfolgt das Dokument?
Das Dokument zielt darauf ab, die Entstehung und das Scheitern des Direktoriums zu erklären und zu analysieren. Es untersucht, warum es der Verfassung und der Regierung nicht gelang, Stabilität und Rückhalt im Volk zu gewinnen. Es befasst sich mit den Ursachen für den politischen und wirtschaftlichen Niedergang und ordnet das Geschehen im europäischen Kontext ein.
Welche Schlüsselbegriffe sind im Dokument relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Französische Revolution, Direktorium, Direktorialverfassung, Jakobiner, Thermidor, Staatsstreich, Innenpolitik, Außenpolitik, Napoleon Bonaparte, Republik, Stabilität, Scheitern, Verfassung.
Welche Quellen werden im Dokument verwendet?
Das Dokument stützt sich auf bestehende Darstellungen der Französischen Revolution. Es wird zwar keine explizite Quellenangabe geliefert, aber der Text deutet auf eine Auseinandersetzung mit der Sekundärliteratur zum Thema hin.
Für welche Zielgruppe ist das Dokument bestimmt?
Das Dokument richtet sich an Personen, die sich akademisch mit der Französischen Revolution und dem Direktorium auseinandersetzen möchten. Der detaillierte Aufbau und die analytische Herangehensweise sprechen für ein wissenschaftliches Publikum.
Wo finde ich mehr Informationen zum Thema?
Weitere Informationen zum Thema finden sich in der Sekundärliteratur zur Französischen Revolution. Eine gezielte Recherche mit den im Dokument genannten Schlüsselbegriffen in wissenschaftlichen Datenbanken und Bibliotheken wird empfohlen.
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- Jens Wittig (Author), 2004, Das Direktorium in der Französischen Revolution (1795-1799 ), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62396