Politische und gesellschaftliche Aktionen können qualitativ und quantitativ relativ gut bestimmt werden. Die Aktivitäten von Intellektuellen – als einer sehr heterogenen Gruppe von Menschen, welche sich akademisch, geistig, künstlerisch, publizistisch betätigen und hier im Speziellen vor allem ideologie-theoretisch im Feld des Rechtsextremismus wirken – und deren Wirkung sind ungleich schwerer zu erfassen. Sie bereiten die politischen und gesellschaftlichen Aktionen geistig vor. Jeder politische Umsturz in der Vergangenheit wurde durch Gelehrte, Philosophen oder Künstler gedanklich vorbereitet und auf eine ideologische Grundlage gestellt. Dies impliziert keineswegs, dass die jeweilige Grundlagenarbeit überhaupt Beachtung findet, die alleinige Ursache für Systemwandel darstellt oder gar die Vorhaben aller Intellektuellengruppen eins zu eins in die Tat umgesetzt werden. Dennoch haben geistige Strömungen als ein Wirkungsfaktor für politische Veränderungen eine nicht zu unterschätzende Bedeutung.
Die vorliegende Arbeit fragt nach den verschiedenen rechtsextremen intellektuellen Köpfen und Vordenkern Nachkriegsdeutschlands. Dazu gehören sowohl ihre jeweilige Entwicklungsgeschichte als auch die ideologischen Standpunkte, die Strategie und ihre Wirkung innerhalb des eigenen politischen Lagers und nach außen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der „Neuen Rechten“, die – obwohl stets mit internen Differenzen und nie mit fester, alle ihre Organisationen und Medien umschließender Struktur existent – als kontinuierliche rechtsintellektuelle Strömung mit dem gemeinsamen Nenner des Bezugs auf die Konservative Revolution der Weimarer Republik bezeichnet werden kann. Den zweiten Schwerpunkt bildet die angedeutete „Dresdner Schule“ der NPD als der jüngste Versuch einer Intellektualisierung des deutschen Rechtsextremismus.
I N H A L T S V E R Z E I C H N I S
I. Einleitung
II. Die Intellektualisierung des Rechtsextremismus in der Bundesrepublik Deutschland
1. Die Neue Rechte
1.1 Der Begriff „Neue Rechte“ in der Fachliteratur
1.2 Entstehung und Entwicklung der Neuen Rechten
1.2.1 Die Herausbildung in den siebziger Jahren
1.2.2 Der „Neue Nationalismus“ der achtziger Jahre
1.2.3 Die Neue Rechte seit den neunziger Jahren
1.3 Die Strategie der Neuen Rechten
1.3.1 Die „Nouvelle Droite“ in Frankreich
1.3.2 Strategie und Taktik der Neuen Rechten in Deutschland
1.4 Die Ideologie der Neuen Rechten
1.4.1 Der Bezug zur „Konservativen Revolution“
1.4.2 Dezisionismus statt Normativismus
1.4.3 Identitäre statt pluralistische Demokratie
1.4.4 Die Ablehnung der Westbindung
2. Organisationen und Medien des intellektuellen Rechtsextremismus
2.1 Publikationsorgane
2.1.1 „Junge Freiheit“
2.1.2 „Criticón“
2.1.3 „Nation & Europa – Deutsche Monatshefte“
2.1.4 Weitere Publikationsorgane
2.2 Organisationen und Netzwerke
2.2.1 „Thule-Seminar“
2.2.2 „Deutsches Kolleg“
2.2.3 „Gesellschaft für freie Publizistik“
2.2.4 „Institut für Staatspolitik“
2.2.5 Studentische Verbindungen
3. Die „Dresdner Schule“ der NPD
3.1 Protagonisten
3.2 Konzeption
3.3 Zielsetzung
3.4 Tätigkeitsfelder und Wirkung
3.5 Ausblick
III. Schlussbemerkung
Abkürzungsverzeichnis
Quellen- und Literaturverzeichnis
Anhang
I. Einleitung
Am 19. September 2004 zog die NPD in Sachsen mit einem überraschend hohen Ergebnis von 9,2 Prozent der Wählerstimmen erstmals seit Jahrzehnten wieder in einen deutschen Landtag ein. Diese neue Landtagspräsenz, die sowohl bei inländischen als auch bei ausländischen Medien verhältnismäßig großes Interesse erweckte, bietet der Partei seitdem eine weitaus bessere Plattform für eine wirksame Öffentlichkeitsarbeit und mediale Verbreitung ihrer Grundsätze, als das in der jüngeren Vergangenheit davor der Fall war. Der Einzug in das sächsische Landesparlament wird von der NPD selbst als „Entstehungsimpuls“[1] für die Erschaffung der „Dresdner Schule“ angesehen. Zum Verständnis dieser Programmatik scheint auf den ersten Blick ein höherer politischer Sachverstand nötig zu sein als bei der Studie des Parteiprogramms der NPD.[2]
Die Dresdner Schule ist nur eine der verschiedenen Bemühungen zur Intellektualisierung rechtsextremistischer Strömungen in Deutschland in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Die weitläufig verbreitete Meinung, Rechtsextremisten seien bis auf einige wenige Ewiggestrige eine Masse von Schlägertrupps, die aufgrund ihres niedrigen Bildungsniveaus der nationalsozialistischen Diktatur huldigen und deswegen nicht ernst zu nehmen sind, erweist sich in diesem Kontext und im Allgemeinen als unzutreffend.
Politische und gesellschaftliche Aktionen können qualitativ und quantitativ relativ gut bestimmt werden. Die Aktivitäten von Intellektuellen – als einer sehr heterogenen Gruppe von Menschen, welche sich akademisch, geistig, künstlerisch, publizistisch betätigen und hier im Speziellen vor allem ideologie-theoretisch im Feld des Rechtsextremismus wirken – und deren Wirkung sind ungleich schwerer zu erfassen. Sie bereiten die politischen und gesellschaftlichen Aktionen geistig vor. Jeder politische Umsturz in der Vergangenheit wurde durch Gelehrte, Philosophen oder Künstler gedanklich vorbereitet und auf eine ideologische Grundlage gestellt. Dies impliziert keineswegs, dass die jeweilige Grundlagenarbeit überhaupt Beachtung findet, die alleinige Ursache für Systemwandel darstellt oder gar die Vorhaben aller Intellektuellengruppen eins zu eins in die Tat umgesetzt werden. Dennoch haben geistige Strömungen als ein Wirkungsfaktor für politische Veränderungen eine nicht zu unterschätzende Bedeutung.
Die vorliegende Arbeit nun fragt infolgedessen nach den verschiedenen rechtsextremen intellektuellen Köpfen und Vordenkern Nachkriegsdeutschlands. Dazu gehören sowohl ihre jeweilige Entwicklungsgeschichte als auch die ideologischen Standpunkte, die Strategie und ihre Wirkung innerhalb des eigenen politischen Lagers und nach außen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der „Neuen Rechten“, die – obwohl stets mit internen Differenzen und nie mit fester, alle ihre Organisationen und Medien umschließender Struktur existent – als kontinuierliche rechtsintellektuelle Strömung mit dem gemeinsamen Nenner des Bezugs auf die Konservative Revolution der Weimarer Republik bezeichnet werden kann. Den zweiten Schwerpunkt bildet die angedeutete „Dresdner Schule“ der NPD als der jüngste Versuch einer Intellektualisierung des deutschen Rechtsextremismus.
Der erste Abschnitt behandelt nach einer kurzen Bestimmung des Begriffes die Entwicklungsgeschichte der Neuen Rechten seit ihrer Entstehung in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Um die Heterogenität dieser Strömung zu verdeutlichen geschieht dies verhältnismäßig ausführlich und jeweils mit kurzem Blick auf die internen Auseinandersetzungen und unterschiedlichen Sichtweisen zwischen den einzelnen Protagonisten. Es folgen die Darstellungen der Strategie, Taktik und ideologischen Grundkomponenten der Neuen Rechten. Letztere haben trotz erwähnter interner Differenzen die einzelnen Vertreter gemeinsam, weshalb sich diese zusammenfassende Schilderung anbietet. Der zweite Abschnitt beschreibt die einflussreichsten und wichtigsten rechtsintellektuellen Medien und (Kultur-) Organisationen. Dies beinhaltet sowohl jene, die der Neuen Rechten zuzuordnen sind als auch solche, die von deren Strategie und Ideologie abweichen, dennoch aber eine theoriebildende Funktion im rechtsextremen Spektrum einnehmen (wollen). Die Untersuchung der Protagonisten, des Konzepts, der Zielsetzungen, der Tätigkeitsfelder und Wirkungen sowie der Perspektiven der Dresdner Schule bildet den Abschluss dieser Arbeit.
Es gibt eine lange Reihe der Literatur insbesondere zur Neuen Rechten, die sich zum Teil in ihren Ausführungen widerspricht und erhebliche Differenzen bei der neurechten Begriffsbestimmung und Interpretation enthält (s. Abschnitt 1.1). Hervorzuheben ist die Abhandlung von Klaus Schönekäs[3], die eine ausführliche und nüchterne historische Darstellung der Entwicklung der Neuen Rechten beinhaltet. Auch die Werke von Armin Pfahl-Traughber[4] und Alice Brauner-Orthen[5], die eher politikwissenschaftlich angelegt sind, zeichnen sich durch eine objektive und den gesamten Kontext beachtende Sichtweise aus. Dies ist bei vielen Autoren nicht der Fall, da sie – wie häufig bei Themen des Extremismus – eher politisch als politikwissenschaftlich argumentieren.
II. Die Intellektualisierung des Rechtsextremismus in der Bundesrepublik Deutschland
1. Die Neue Rechte
1.1 Der Begriff „Neue Rechte“ in der Fachliteratur
Zunächst ist festzustellen, dass der in der einschlägigen Fachliteratur weithin verbreitete Begriff der „Neuen Rechten“ für politikwissenschaftliche Zwecke nicht durchgängig sinnvoll erscheint, da er eine dafür notwendige Trennschärfe vermissen lässt. Das lässt sich zum einen damit begründen, dass die Termini „Neu“ und „Rechts“ für sich sehr unpräzise sind und auch in Kombination keinesfalls für eine einzige politische Bewegung reserviert werden können. Zum anderen ist die hier zu behandelnde Strömung nicht als homogen zu bezeichnen. In der Reihe der bisher erschienenen Arbeiten zu dieser Thematik wird die Neue Rechte von den jeweiligen Autoren teilweise sehr unterschiedlich definiert bzw. eingegrenzt. So reicht das Spektrum unter anderem von überwiegend historisch ausgerichteten Abhandlungen der verschiedenen theoretischen und organisatorischen Strömungen innerhalb der Neuen Rechten[6] über Sichtweisen von deren parteiunabhängiger Ausrichtung am Gedankengut der Konservativen Revolution der Weimarer Republik, bei denen nationalrevolutionäre Positionen ausgeschlossen werden, da sie sich nicht durch Etatismus kennzeichnen.[7] Teilweise wird eine „Scharnierfunktion“ der Neuen Rechten zwischen demokratischen Konservatismus und Rechtsextremismus[8] erkannt. Dieser Einschätzung schließt sich die Interpretation als eine Gruppe Intellektueller an, die dem Kollektiv des Volkes, der Nation und des Staates den Vorrang vor dem Individuum einräumen und „den im Grundgesetz angelegten Pluralismus zu Gunsten homogener Einheiten zurückdrängen möchten“.[9]
All diese Einschätzungen haben für die Analyse der Neuen Rechten ihre Vorteile und Schwachstellen. Das zu beurteilen oder eine neue Abgrenzung vorzunehmen soll aber nicht Anliegen der vorliegenden Arbeit sein, da sich deren Thematik nicht nur auf die Neue Rechte, sondern auf intellektuelle rechtsextremistische Bewegungen im Allgemeinen bezieht. Dazu ist die Neue Rechte zweifellos zu rechnen.
1.2 Entstehung und Entwicklung der Neuen Rechten
1.2.1 Die Herausbildung in den siebziger Jahren
Nach den Erfolgen der NPD mit dem Einzug in sieben deutsche Länderparlamente in den Jahren 1966 – 69 scheiterte sie bei der Bundestagswahl 1969 knapp an der Fünf-Prozent-Hürde. Infolgedessen und aufgrund interner Auseinandersetzungen über den Kurs der Partei erlitt die NPD einen Niedergang.[10] Nach der Formierung eines gemäßigteren Flügels um den bisherigen Vorsitzenden Adolf von Thadden und eines radikaleren um den bayerischen Landesvorsitzenden Siegfried Pöhlmann wurde 1970 um einer endgültigen Spaltung zuvorzukommen die Aktion Widerstand als ein Zusammenschluss rechtsextremer Interessengruppen ins Leben gerufen, die sich vordergründig gegen die Ostpolitik der sozialliberalen Regierung wenden sollte. Außerdem versuchte die „Alte“ Rechte in diesem Zuge das junge, radikalere Potenzial, überwiegend bestehend aus Mitgliedern der NPD-Jugendorganisation JN, stärker einzubinden. Das Vorhaben scheiterte an deren aggressiver Militanz, woraufhin der Niedergang der Partei eher noch beschleunigt wurde. In der Folge gründete Pöhlmann 1972 mit dem aktionistischen Teil der NPD und anderen, kleineren Gruppierungen die Aktion Neue Rechte (ANR), an deren Gründungszeitpunkt man auch den Beginn einer „Neuen Rechten“ in Deutschland datieren kann.[11]
Grundbestrebung der ANR war die Entwicklung der langfristigen Ideologie eines „neuen Nationalismus“ mit antimarxistischem, antikapitalistischem und antiimperialistischem Hintergrund zur Schaffung eines „modernen europäischen Sozialismus“.[12] Dennoch gab es in der sehr heterogen zusammengesetzten ANR interne Differenzen zwischen Anhängern des „Alten Nationalismus“ der NPD und an nationalrevolutionären Positionen der Zeit der Weimarer Republik anknüpfenden Mitgliedern, die 1974 zu ihrer Spaltung führten. Es bildete sich die Nationalrevolutionäre Aufbauorganisation (NRAO), die sogleich wieder – hauptsächlich aufgrund von Auseinandersetzungen um das Sozialismuskonzept – in zwei Lager aufging: Zum einen in die Solidaristische Volksbewegung (SVB) unter der Führung von Lothar Penz, zum anderen in die Sache des Volkes/Nationalrevolutionäre Aufbauorganisation (SdV/NRAO).[13]
Die Mitglieder der SVB bezeichneten sich selbst als „Solidaristen“ und verfochten eine verfassungskonforme Systemveränderung, die sich im Rahmen der Abkehr von den „idealistischen“ Philosophien (Liberalismus) und „materialistischen Ideologien“ (Marxismus) bewegte und auf der Grundlage „naturalistischer“ Philosophie und eines „realistischen“ Menschenbildes basierte. Ausgangspunkt politischer und sozialer Überlegungen sei die „angeborene Triebverfassung“ und damit die Abhängigkeit des Menschen von der Natur. Konkret wurde ein metapolitischer – im Sinne von kulturrevolutionär – „Dritter Weg“ zwischen Kapitalismus und Kommunismus angestrebt, der sich vordergründig an die sozialen Bewegungen richtete, die sich Mitte der siebziger/Anfang der achtziger Jahre in der Ökologiebewegung formierten.[14]
Die übrigen Basisgruppen der Neuen Rechten bildeten mit der SdV/NRAO eine für mehrere Jahre konstante Organisation, die sich gezielt als „Nationalrevolutionäre“ bezeichnete.[15] Der radikale, konspirativ-zentralistische und elitäre Charakter wurde stark betont. Die Klientel der SdV war neben der Ökologiebewegung die maoistische Neue Linke und jüngere Leute aus dem Kreise der Alten Rechten.[16] Ihre Bemühungen richtete sie vor allem gegen die Vorherrschaft der USA und der Sowjetunion und den Materialismus als „Herrschaftsinstrument“. Ziel war demnach die „Neuschaffung Deutschlands“ im Zuge des Kampfes gegen Liberalismus und Marxismus. Praktisch konzentrierte man sich auf die interne Programmatik und die Auslegung des Sozialismusbegriffs und versuchte sich dabei linken Strömungen im Umfeld der neuen sozialen Bewegungen zu öffnen.[17] Die SdV spaltete sich im November 1979 infolge der Kritik einer Gruppe um die Zeitschrift laser an der unzureichenden Missbilligung des Kapitalismus, der antisowjetischen Ausrichtung und der zentralistischen Struktur der SdV. Zusammen mit einer weiteren Gruppe um die Zeitschrift wir selbst, deren Wirken hauptsächlich auf die Ökologiebewegung abzielte, bildete sie im April 1980 den Nationalrevolutionären Koordinationsausschuss (NRKA), in den auch Mitglieder maoistischer Parteien involviert waren. Zwischen der SVB – die sich 1980 in Bund Deutscher Solidaristen (BDS) umbenannte – und der Rest-SdV kam es kurze Zeit später wieder zu einer Annäherung. Aufgrund verschiedener Anfeindungen an den NRKA sowohl aus dem rechten als auch aus dem linken Lager und um die eigene Arbeit auf eine breitere Grundlage zu stellen wurde er 1987 durch die Politische Offensive (PO) ersetzt.[18]
Ein dritter Teilbereich der Neuen Rechten von Mitte bis Ende der 70er Jahre war der „konservativ-revolutionäre“ Flügel unter Armin Mohler, der sich eher durch publizistische Veröffentlichungen auszeichnete als durch gezielte organisatorische Zusammenhänge. Mohlers Ideologie hat ihren Ursprung in der „Konservativen Revolution“ der Weimarer Republik, die er durch eine Neuinterpretation zeitgemäß darstellen wollte und die vordergründig in der Zeitschrift criticón und im Sinus-Verlag ihren publizistischen Niederschlag fand.[19] Angestrebt wurde ein autoritärer Staat unter der Regie von Eliten, der das Volk als „formlose Masse“ zu modellieren hatte.[20]
Die Neue Rechte der siebziger Jahre existierte offiziell und in der Namensgebung der einzelnen Organisationen nach der Spaltung der ANR nicht mehr. Dies impliziert jedoch nicht, dass politisch-ideologische Inhalte und Zielsetzungen im neurechten Sinne nicht weitergepflegt und –entwickelt wurden. Dass die Neue Rechte als Strömung dennoch nur als metapolitische Randerscheinung dieser Zeit bezeichnet werden kann, liegt vor allem an der überlagernden Diskussion dieses Jahrzehnts um den linken Extremismus und Terrorismus und in diesem Kontext hauptsächlich um die Rote-Armee-Fraktion (RAF).[21]
1.2.2 Der „Neue Nationalismus“ der achtziger Jahre
Im Rahmen der Regierungsübernahme der christlich-liberalen Koalition im Jahre 1982 und der in etwa zeitgleichen Debatte um den Neokonservatismus als Leitidee muss der Begriff „Neue Rechte“ eine Erweiterung erfahren, an der sich dessen Gruppierungen orientierten. Er lässt sich demzufolge in zwei grobe Richtungen gliedern: Zum Ersten die „wertkonservativen“ und „nationalrevolutionären“ Zirkel, die sich bis 1983/84 im Umfeld der Grünen[22] festzusetzen versuchten und nach dem Scheitern der Zusammenarbeit mit diesen als „rechtsnational-wertkonservativ“ und „linksnational-sozialistisch“ differenzieren ließen. Zum Zweiten der „konservativ-revolutionäre“ Flügel, der in Umgebung machtpolitischer Eliten agierte und darauf abzielte im Einklang mit neokonservativen und rechts-nationalen Kreisen ein „neues Nationalbewusstsein“ ins Zentrum bundesrepublikanischer politischer Kultur zu rücken.[23]
Diesen Variationen zum Trotz konnte das Ziel eines „neuen Nationalismus“ als minimaler Grundkonsens im neurechten Lager verzeichnet werden. Topoi wie „Deutsche Konföderation“, „nationale Identität“, „Entkriminalisierung der deutschen (Zeit-)Geschichte“ oder „Rückkehr zur staatlichen Normalität“ gehörten diesbezüglich zum durchgängigen Repertoire der Vertreter.[24] Verwurzelt waren solche Denkansätze im Wesentlichen bei den Theoretikern der Konservativen Revolution der Weimarer Republik, wie unter anderem Carl Schmitt, Arthur Moeller van den Bruck, Oswald Spengler und Edgar Julius Jung. Demokratie und Parlamentarismus wurden demnach als liberalistisches Ordnungsprinzip abgelehnt und sollten durch eine geistig-kulturelle Revolution überwunden werden um in diesem Zuge neue Verhältnisse zu schaffen, die es in einer vom Liberalismus zerstörten Welt zu erhalten gelte.[25]
Als führend erweist sich hier erneut Armin Mohler, der die – auch „jungkonservativ“ genannten – Vorstellungen von einem cäsaristisch-autoritären System, das sich stark am italienischen Faschismus anlehnt, propagierte und bis zu seinem Tode bemüht war die Abgrenzungen zwischen Konservatismus und Rechtsextremismus zu verwischen.[26] Diese Gesinnung richtet sich im Wesentlichen an etablierte Eliten und jüngere Vertreter des neuen Nationalbewusstseins im Umfeld der Burschenschaften.[27]
Dennoch ist es der Neuen Rechten der Bundesrepublik auch in den achtziger Jahren nicht gelungen ihre ideologische Heterogenität zu überwinden oder sich selbst eine klare und konstante Organisationsstruktur zugrunde zu legen und somit als annähernd politisch durchsetzungsfähige Bewegung auftreten zu können.[28]
1.2.3 Die Neue Rechte seit den neunziger Jahren
Zu Beginn der neunziger Jahre war eine Zäsur in der Strömung „Neue Rechte“ zu verzeichnen. Nach der deutschen Wiedervereinigung entstand eine neue Generation, die sich selbst als „89er“ bezeichnete und unter dem als „Stichwortgeber“ und „Wortführer“ agierenden Historiker und Journalist Rainer Zitelmann wieder im höheren Maße in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rückte. Sie verlieh sich selbst das Prädikat „jungkonservativ“ und versuchte sich - wie schon die Neue Rechte der siebziger und achtziger Jahre - von der Alten Rechten, deren Vertreter meist als perspektivlose und ewiggestrige Hitler-Anhänger angesehen wurden, abzugrenzen.[29]
Die 89er setzten sich aus jüngeren Altersgruppen von 20 bis 40jährigen zusammen und standen politisch nach eigenem Befinden „rechts von der Mitte“. Vorherrschende Gemeinsamkeit ist der Konsens über die Gegnerschaft zu linken „Denk- und Sprechverboten“ und „Gleichmacherei“[30] und die gezielte Polarisierung zu der 68er-Bewegung.[31] Weiterhin fordert die 89er-Generation die Rückbesinnung auf „traditionelle kulturelle Werte“[32], einen Zuwanderungsstopp, die „Befreiung“ der Frau von der Emanzipation[33] und bemängelt die „Amerikanisierung der Gesellschaft“ und eine zu große Zahl an Ausländern in Deutschland.[34] Zum Kernprogramm gehört auch die Fokussierung auf den Nationalstaat und in diesem Zuge die Kritik an der dauerhaften Westbindung der Bundesrepublik, die nach der Wiedervereinigung neu zu überdenken sei.[35] Als probates Mittel zur Erreichung dieser Ziele wurde die Strategie der Umformulierung von Inhalten und Parolen – im Sinne von „Jungkonserative“ statt „Neurechte“, „nationale Identität“ und „Ethnopluralismus“ statt „Rasse“ und „Apartheid“, „Kollektiv“ statt „Volksgemeinschaft“ – auserkoren um so alten Zielen ein neues, gesellschaftsfähiges Pendant zu verleihen.[36]
Bedeutendste Plattform zur Verbreitung dieser neurechten Grundsätze ist die Zeitschrift Junge Freiheit.[37] Ihr gelingt es bis zur Gegenwart immer wieder neben rechtsextremen Autoren und Interviewpartnern auch politisch über einen solchen Verdacht erhabene Personen für diese Tätigkeiten zu gewinnen und so mit der Einwirkung auf konservative Kreise ein neurechtes Etappenziel teilweise zu verwirklichen.[38]
Neben der zwischenzeitlich beabsichtigten und dann wieder verworfenen Annäherung an die Partei Die Republikaner versuchen die Jungkonservativen verstärkt in bürgerlich-konservative Kreise um CDU/CSU und FDP vorzudringen. Da aber aus dem rechtskonservativen und neurechten Lager durchaus auch harte Kritik an dem Kurs der 89er-Generation zu verzeichnen ist und neben den Publikationsorganen wie der Jungen Freiheit weiterhin keine bedeutenden und maßgebenden Organisationen der Neuen Rechten bestehen, wird deutlich, dass sie ihre Heterogenität auch in jüngster Vergangenheit nicht zugunsten eines einheitlichen Kurses überwinden und noch weniger ihre Endziele erreichen konnte.[39]
1.3 Die Strategie der Neuen Rechten
1.3.1 Die „Nouvelle Droite“ in Frankreich
Als geistige Vorbilder der Ideologie und Strategie der Neuen Rechten der Bundesrepublik Deutschland gelten der Franzose Alain de Benoist und die von ihm 1968 gegründete rechte „Denkfabrik“ GRECE (Groupement de Recherche et d`Études pour la Civilisation Européenne). Diese Strömung wird als „Nouvelle Droite“ bezeichnet, deren Vorreiterrolle mit dem intellektuellen Rechtsextremismus und vor allem der Neue Rechten in Deutschland unmittelbar in Zusammenhang zu bringen ist.[40]
Das politische Ziel von GRECE ist der Ausgleich zur empfundenen Ideologie- und Kulturfeindlichkeit der Alten Rechten und die Schaffung eines langfristigen Strategiekonzepts. Die Wurzel dieser Gesinnung findet sich in einem ideengeschichtlich sehr heterogenen Fundus verschiedener Theoretiker wie Carl Schmitt oder Vertretern biologistischer Vererbungs-, Verhaltens- und Rassetheorien. Die Eckpfeiler des Gesamtkonzepts bilden autoritäre, antiliberale, antidemokratische, antiamerikanische und heidnisch-religiöse Positionen.[41]
Dabei bedient man sich auf sehr selektive Art und Weise der vom italienischen Marxisten Antonio Gramsci entworfenen Strategie der Kulturrevolution. Dementsprechend wird die These verfolgt, dass politische Macht nur durch die vorherige Erringung „kultureller Hegemonie“ – im Sinne von geistiger Vorherrschaft – erlangt werden kann. Diese metapolitische Strategie sei notwendig, um die Systemtransformation in den Köpfen der Menschen vorzubereiten und damit letztendlich erst möglich zu machen. Der ursprünglich von Gramsci entworfene, viel weiter gefasste Kontext wird dabei außer Acht gelassen und auf die eigenen ideologischen Vorhaben gemünzt. Die Nouvelle Droite weist damit der reinen Idee (als Voraussetzung für politische Veränderungen) die alleinige Bedeutung für die Erreichung dieser zu ohne dabei beispielsweise soziale oder wirtschaftliche Faktoren einzubeziehen. Davon ausgehend zeigt sich GRECE überwiegend theoriebezogen publizierend aktiv. An tagespolitischen Fragen, Parteienpolitik oder Wahlen besteht nur sehr bedingt Interesse.[42]
1.3.2 Strategie und Taktik der Neuen Rechten in Deutschland
Neben weiten Teilen der ideologischen Komponente (s. Abschnitt 1.4) versucht die Neue Rechte in Deutschland vor allem die Strategie der Kulturrevolution nach Vorbild der Nouvelle Droite durchzuführen, wie in den noch folgenden Darstellungen der verschiedenen Medien und Organisationen mehrfach deutlich wird. Dabei sollen zentrale Politikbegriffe aus konservativen, nationalliberalen oder ökologischen Spektren moderner demokratischer Verfassungsstaaten im eigenen, konservativ-revolutionären Sinne umgedeutet und inhaltlich neu besetzt werden.[43] Die sich daraus ergebende Taktik bezeichnet der neurechte Theoretiker Karlheinz Weißmann als „politische Mimikry“ (Verstellungskunst, Anpassungsverhalten). Danach sollen inhaltlich radikale Aussagen ohne den eigentlichen Sinn zu verändern in einem gemäßigten Tonfall geäußert werden um einer Schädigung des eigenen Rufes – und damit verbunden auch der Kulturrevolution – vorzubeugen. In jeder Situation sei neu zu beurteilen, ob die Mimikry oder der offene verbale Angriff zur Durchsetzung der Ziele am Besten von Nutzen sind.[44]
1.4 Die Ideologie der Neuen Rechten
1.4.1 Der Bezug zur „Konservativen Revolution“
Die Theoriebildung der Neuen Rechten in der Bundesrepublik ist seit deren Herausbildung Anfang der siebziger Jahre – im Gegensatz zu anderen rechtsextremistischen Strömungen – trotz kleinerer Differenzen in Detailfragen klar und offen in den Grundsätzen der „Konservativen Revolution“ der Weimarer Republik verwurzelt, die mit Vertretern wie Carl Schmitt, Arthur Moeller van den Bruck, Edgar Julius Jung, Hans Freyer, Oswald Spengler, Ernst Niekisch oder Ernst Jünger und deren antidemokratischen Ideologien dem Faschismus den geistigen Weg bereitete.[45]
[...]
[1] Richter, Karl (2005): Die „Dresdner Schule“ – Anspruch – Inhalte – Strukturen, auf: http://www.npd-sachsen.de/npd_sa_startseiten/aktuell.html; Zugriff: 20.07.2006.
[2] NPD-Parteiprogramm, auf: http://www.npd.de/medien/pdf/parteiprogramm.pdf; Zugriff: 23.07.06.
[3] Greß, Franz / Jaschke, Hans-Gerd / Schönekäs, Klaus (1990): Neue Rechte und Rechtsextremismus in Europa. Bundesrepublik, Frankreich, Großbritannien, Opladen.
[4] Pfahl-Traughber, Armin (1998): „Konservative Revolution“ und „Neue Rechte“. Rechtsextremistische Intellektuelle gegen den demokratischen Verfassungsstaat, Opladen.
[5] Brauner-Orthen, Alice (2001): Die Neue Rechte in Deutschland. Antidemokratische und antisemitische Tendenzen, Opladen.
[6] Greß / Jaschke / Schönekäs (1990), s. Anm. 3.
[7] Pfahl-Traughber (1998), s. Anm. 4.
[8] Gessenharter, Wolfgang (1994): Kippt die Republik? Die Neue Rechte und ihre Unterstützung durch Politik und Medien, München; ders. (1998): Neue radikale Rechte, intellektuelle Neue Rechte und Rechtsextremismus: Zur theoretischen und empirischen Neuvermessung eines politisch-ideologischen Raumes, in: ders. / Fröchling, Helmut (Hrsg.): Rechtsextremismus und Neue Rechte in Deutschland. Neuvermessung eines politisch-ideologischen Raumes?, Opladen, S. 25-66; Mantino, Susanne (1992): Die „Neue Rechte“ in der „Grauzone“ zwischen Rechtsextremismus und Konservatismus, Frankfurt/Main.
[9] Pfeiffer, Thomas (2002): Für Volk und Vaterland. Das Mediennetz der Rechten – Presse, Musik, Internet, Berlin, S. 27.
[10] Vgl. Pfahl-Traughber, Armin (2000): Der organisierte Rechtsextremismus in Deutschland nach 1945. Zur Entwicklung auf den Handlungsfeldern „Aktion“-„Gewalt“-„Kultur“-„Politik“, in: Schubarth, Wilfried / Stöss, Richard: Rechtsextremismus in der Bundesrepublik Deutschland. Eine Bilanz, Bonn, S. 77f.
[11] Vgl. Brauner-Orthen (2001), s. Anm. 5, S. 17f.
[12] Vgl. Feit, Margret (1987): Die „Neue Rechte“ in der Bundesrepublik. Organisation – Ideologie – Strategie, Frankfurt/Main / New York, S. 43.
[13] Vgl. Mantino (1992), s. Anm. 8, S. 44f.
[14] Vgl. Greß / Jaschke / Schönekäs (1990), s. Anm. 3, S. 256ff.
[15] Vgl. ebenda, S. 253.
[16] Vgl. Stöss, Richard (1989): Die extreme Rechte in der Bundesrepublik. Entwicklung – Ursachen – Gegenmaßnahmen, Opladen, S. 151f.
[17] Vgl. Mantino (1992), s. Anm. 8, S. 44f.
[18] Vgl. Stöss (1989), s. Anm. 16, S. 152f.
[19] Vgl. Greß / Jaschke / Schönekäs (1990), s. Anm. 3, S. 258ff; Armin Mohler (1920-2003) gilt als geistiger Vater der Neuen Rechten in Deutschland, der das Verständnis der Konservativen Revolution und den Leitfaden zur weiteren Auseinandersetzung mit ihr prägte und damit jüngere rechtskonservative Intellektuelle maßgeblich in seinem Sinne beeinflusste; vgl. dazu: .
[20] Vgl. Brauner-Orthen (2001), s. Anm. 5, S. 20f.
[21] Vgl. Gessenharter (1994), s. Anm. 8, S. 55f.
[22] Die neuen sozialen Bewegungen etablierten sich etwa zu dieser Zeit mit der parlamentarisch-politischen Vertretung Die Grünen dauerhaft in der bundesdeutschen Parteienlandschaft.
[23] Vgl. Greß / Jaschke / Schönekäs (1990), s. Anm. 3, S. 264.
[24] Vgl. ebenda, S. 264f.
[25] Vgl. Brauner-Orthen (2001), s. Anm. 5, S. 22.
[26] Vgl. dazu: Mohler, Armin / Weißmann, Karlheinz (2005): Die Konservative Revolution in Deutschland 1918-1932. Ein Handbuch, Graz.
[27] Vgl. Brauner-Orthen (2001), s. Anm. 5, S. 22.
[28] Vgl. ebenda, S. 23.
[29] Vgl. ebenda, S. 24.
[30] Vgl. Bubik, Roland (1995), in: ders. (Hrsg.): Wir ´89er. Wer wir sind und was wir wollen, Frankfurt/Main / Berlin, S. 8ff.
[31] Vgl. Hauke, Frank (1995): Der rote Faden, in: Bubik, s. Anm. 25, S. 53.
[32] Wolfschlag, Claus-M. (1995): Das Schweigen brechen, in: Bubik, s. Anm. 30, S. 22.
[33] Vgl. Bensen, Bettina (1995): Befreiung von der Emanzipation, in: Bubik, s. Anm. 30, S. 183.
[34] Vgl. Wolfschlag (1995), s. Anm. 32, S. 27.
[35] Vgl. Brauner-Orthen (2001), s. Anm. 5, S. 31.
[36] Vgl. Sierck, Udo (1995): Normalisierung von rechts. Biopolitik und „Neue Rechte“, Hamburg, S. 16.
[37] Eine ausführlichere Betrachtung der Jungen Freiheit folgt in Abschnitt 2.1.1 dieser Arbeit.
[38] Vgl. Brauner-Orthen (2001), s. Anm. 5, S. 27.
[39] Vgl. ebenda, S. 30f.
[40] Vgl. Grumke, Thomas (2003): Rechtsextreme Vordenker: Diskursbestimmende Organisationen und Personen des deutschen Rechtsextremismus, in: Zentrum Demokratische Kultur (Hrsg.): Volksgemeinschaft gegen McWorld. Rechtsintellektuelle Diskurse zu Globalisierung, Nation und Kultur, Leipzig u.a., S. 5.
[41] Vgl. ebenda, S. 6.
[42] Vgl. Pfahl-Traughber (1998), s. Anm. 4, S. 132f.
[43] Vgl. Gessenharter, Wolfgang / Fröchling, Helmut (1996): Neue Rechte und Rechtsextremismus in Deutschland, in: Mecklenburg, Jens (Hrsg.): Handbuch deutscher Rechtsextremismus, Berlin, S. 561.
[44] Vgl. Gessenharter, Wolfgang (2004): Die Neue intellektuelle Rechte und ihre Unterstützung durch Politik und Medien, in: Braun, Stephan / Hörsch, Daniel (Hrsg.): Rechte Netzwerke – eine Gefahr, Wiesbaden, S. 18.
[45] Vgl. Worm, Uwe (1995): Die Neue Rechte in der Bundesrepublik. Programmatik, Ideologie und Presse, Köln, S. 55.
- Quote paper
- Jens Wittig (Author), 2006, Die Intellektualisierung des Rechtsextremismus in der Bundesrepublik Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62393
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