Wolfgang Schmidbauer beginnt sein Buch „Hilflose Helfer“, in dem er sagt, dass die verbreiteten Idealvorstellungen von der Persönlichkeit des Helfers einer kritischen Betrachtung unterzogen werden sollten. Es geht gerade nicht darum, durch den Hinweis auf die vielfältigen Schwierigkeiten und Konflikte Angehöriger „helfender Berufe“ (Erzieher, Ärzte, Psychotherapeuten, Geistliche, Lehrer) das Idealbild des perfekten Helfers zu entwickeln. Einfühlsames Verständnis für Schwächen und Mängel - eigene und fremde - ist gerade die Voraussetzung wirksamer Hilfe. Gerade die Unvollkommenheit des Helfers ist produktiv. Es ist sinnvoller, an ihnen und mit ihnen einen Entwicklungsprozess einzuleiten, als ihre Abspaltung zu erzwingen.
Perfektions-Ideale lassen sich stets nur durch Verleugnung der Wirklichkeit aufrechterhalten.
Dadurch verliert die Tätigkeit des Helfers leicht ihre Orientierung. Enttäuschungen, wie sie nicht ausbleiben, können nicht mehr verarbeitet, Fehler nicht mehr korrigiert werden. Das HS, die zur Persönlichkeitsstruktur gewordene Unfähigkeit,eigene Gefühle u. Bedürfnisse zu äußern,verbunden mit einer scheinbar omnipotenten unangreifbaren Fassade,ist sehr weit verbreitet.
Betroffene Personen vernachlässigen sich selbst,weil sie das Gefühl haben, dass sie ihr eigenes Wohlergehen für andere opfern müssten. So def. sie Liebe.
Sie sehen das Leben als eine Reihe von Wahlmöglichkeiten zwischen ihren eigenen Bedürfnissen u. denen der anderen.
Inhaltsverzeichnis
- Helfer-Syndrom: Was ist das?
- Definition
- Grundproblematik im Rahmen des Helfer-Syndroms
- Narzisstische Kränkung und Bedürftigkeit/Unersättlichkeit
- Ursachen (Erlöser-Falle)
- Was ist die Erlöser-Falle?
- Die Kindheit als Erlöser
- Die wichtigsten Konfliktbereiche
- Das abgelehnte Kind
- Die Identifizierung mit dem Über-Ich
- Die verborgene narzisstische Bedürftigkeit
- Die Vermeidung von Gegenseitigkeit in Beziehungen
- Die indirekte Aggression
- Auswirkungen der Konfliktbereiche auf die praktische Tätigkeit
- Akuter Zusammenbruch des Helfer-Syndroms
- Verletzung der Mitmenschen
- Die Helfer-Schützling-Kollusion
- Vorbeugung und Behandlung / Entkommen der Erlöser-Falle
- Einzelberatung und Gruppe
- Aufgaben zur Heilung
- Konsequenzen für die Gesprächsführung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Referat analysiert das Helfer-Syndrom und seine Auswirkungen auf die Gesprächsführung. Es beleuchtet die Definition des Syndroms, seine Ursachen und die wichtigsten Konfliktbereiche, die daraus resultieren. Darüber hinaus werden die Auswirkungen auf die praktische Tätigkeit und die Bedeutung der Helfer-Schützling-Kollusion behandelt. Der Fokus liegt auf den Konsequenzen für die Gesprächsführung und der Frage, wie man dem Helfer-Syndrom vorbeugen und begegnen kann.
- Definition und Ursachen des Helfer-Syndroms
- Konfliktbereiche und Auswirkungen auf die praktische Tätigkeit
- Die Helfer-Schützling-Kollusion
- Vorbeugung und Behandlung des Helfer-Syndroms
- Konsequenzen für die Gesprächsführung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel definiert das Helfer-Syndrom und beschreibt die Grundproblematik, die damit verbunden ist. Es wird auf die narzisstische Kränkung und die Bedürftigkeit/Unersättlichkeit der Betroffenen eingegangen. Das zweite Kapitel analysiert die Ursachen des Helfer-Syndroms und beleuchtet die „Erlöser-Falle“. Hierbei wird insbesondere die Rolle der Kindheit als Erlöser betrachtet. Das dritte Kapitel untersucht die wichtigsten Konfliktbereiche, die im Zusammenhang mit dem Helfer-Syndrom auftreten können. Dazu gehören das abgelehnte Kind, die Identifizierung mit dem Über-Ich, die verborgene narzisstische Bedürftigkeit, die Vermeidung von Gegenseitigkeit in Beziehungen und die indirekte Aggression. Das vierte Kapitel befasst sich mit den Auswirkungen dieser Konfliktbereiche auf die praktische Tätigkeit, wobei der Fokus auf dem akuten Zusammenbruch des Helfer-Syndroms und der Verletzung der Mitmenschen liegt.
Schlüsselwörter
Helfer-Syndrom, Gesprächsführung, Narzissmus, Bedürftigkeit, Erlöser-Falle, Konfliktbereiche, Auswirkungen, Kollusion, Vorbeugung, Behandlung.
- Quote paper
- Silke Stabenow (Author), 2004, Das Helfer-Syndrom - Konsquenz für die Gesprächsführung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62315