Im Laufe dieser Arbeit tausche ich meine Rolle der Studentin immer wieder mit der eines Detektivs. Das Verb tihten wird bis in den kleinsten Winkel beleuchtet; ihm wird eine Geschichte gegeben. Indizien in Form von Belegstellen werden aus der Mittelhochdeutschen Begriffsdatenbank zusammengestellt, um aus ihnen Schlüsse bzgl. der Verwendungsweise zu ziehen. Dabei wird immer wieder ein Bezug zu der Art und Weise hergestellt, wie Verfasser im Mittelalter gearbeitet haben und wie Verfasserschaft zur damaligen Zeit definiert wurde. Abschließend wird das Konzept von tihten mit unserem nhd. Verb dichten verglichen. In dieser Arbeit wird semasiologisch vorgegangen; von dem sprachlichen Ausdruck tihten wird nach der Bedeutung gefragt. Manche Punkte müssen hypothetisch bleiben, da selbst der beste Detektiv manchmal nicht genug Indizien findet.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Hauptteil
- 1. Etymologie
- 2. Grundbedeutung
- 3.1. Verwendungsweisen von tihten im Mhd.
- 3.1.2. Exkurs I: Der mittelalterliche Autor
- 3.2. Verwendungsweisen von tihtaere im Mhd.
- 3.2.1. Exkurs II: tihtaere und meister
- 4. Bedeutungswandel zum Nhd.
- 4.1. ,verfassen, abfassen'
- 4.2. ,schaffen, erdenken, aussinnen, anordnen'
- 4.3. weitere Bedeutungen
- III. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Entwicklung der Semantik des Wortes „Dichter“ von seinen mittelhochdeutschen Wurzeln bis zum heutigen Verständnis. Hierbei liegt der Fokus auf dem Verb „tihten“ und seiner Bedeutung im mittelalterlichen Kontext. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die Geschichte und Entwicklung des Verbs aufzuzeigen und die Verwendungsweisen im mittelhochdeutschen Sprachgebrauch zu analysieren.
- Etymologie und Einfluss von lateinischen und germanischen Wörtern auf „tihten“
- Verwendungsweisen von „tihten“ im mittelhochdeutschen Kontext
- Die Rolle des Verfassers im Mittelalter
- Bedeutungswandel von „tihten“ zum nhd. „dichten“
- Semasiologische Analyse der Bedeutung des Verbs „tihten“
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt den Forschungsgegenstand, das Verb „tihten“, vor. Sie erläutert die Relevanz des Themas und skizziert den methodischen Ansatz. Der Hauptteil behandelt zunächst die Etymologie des Wortes „tihten“ und untersucht den Einfluss von lateinischen und germanischen Wörtern auf seine Entwicklung. Anschließend werden die verschiedenen Verwendungsweisen von „tihten“ im mittelhochdeutschen Kontext analysiert, wobei der Fokus auf der Bedeutung von „tihten“ in Bezug auf den mittelalterlichen Autor liegt. Es werden verschiedene Exkurse zu den Begriffen „tihtaere“ und „meister“ sowie zur Rolle des mittelalterlichen Autors eingefügt. Abschließend wird der Bedeutungswandel von „tihten“ zum nhd. „dichten“ betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Begriffen „tihten“, „dichten“, „Dichter“, „Verfassen“, „Schreiben“, „Autor“, „mittelhochdeutsch“, „nhd“, „Etymologie“, „Semantik“, „Bedeutungswandel“, „mittelalterliche Literatur“, „Verfasserrolle“, „Begriffsdatenbank“, „Belegstellen“.
- Quote paper
- Maren Volkmann (Author), 2005, Das mittelhochdeutsche Verb "tihten": eine Wortgeschichte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62224