1 Was versteht man unter Blut?
1.1 Allgemein
1.2 Zusammensetzung des Blutes
2 Das menschliche Blut
2.1 Bestandteile und ihre Funktionen
2.1.1 Blutzellen
2.1.2 Proteine
2.2 Immunsystem
2.3 Blutgerinnung
3 Blutkrankheiten bei Menschen
3.1 Einführung
3.2 Anämie
3.3 Gerinnungs-Störungen
3.4 AIDS
Als Blut wird die Flüssigkeit aus dem geschlossenen Kreislaufsystem von allen Vertebraten, einigen Invertebraten, Anneliden und Cephalopoden bezeichnet. Es vermischt sich nicht mit der Interstitialflüssigkeit, deswegen wird es von der Hämolymphe, die bei Tieren mit offenem Kreislaufsystem vorkommt, unterschieden.
Als Trägerflüssigkeit transportiert das Blut im physiologisch gelösten Zustand und mit Hilfe von speziellen Zellen und Proteinen die Atemgase O2 und CO2 (nicht bei den Insekten), verschiedene Stoffe des Metabolismus der Körperzellen, Hormone und Ionen. Im Blut sind außerdem bestimmte Zellen und Proteine, die für die Körperabwehr verantwortlich sind, enthalten. Die anderen Zellen und Proteine spielen bei der Schutzfunktion des Blutes eine wichtige Rolle (Wundverschluss). Im Blut wird Wasser gespeichert. Mit Hilfe des Blutflusses kann die Wärme gleichmäßig über den Körper verteilt werden. Das Blut spielt zudem bei der Formgebung des Gewebes eine Rolle, wie z. B. beim erektilen Gewebe.
Bei Wirbeltieren schwankt das Blutvolumen zwischen Werten von 3 % (wie bei einigen Fischen) bis zu Werten von 8 % des Körpergewichtes und mehr (bspw. bei Vögeln und tauchenden Wirbeltieren wie Seeschlangen und Robben). Der Anteil von Hämolymphe bei wirbellosen Tieren beträgt 30–40 % des Körpergewichts.
Die Farbe von Blut und Hämolymphe ist bei verschiedenen Tieren unterschiedlich. Sie wird meist durch respiratorische Stoffe bestimmt. Das Hämerythrin ist farblos im oxygenierten und rosarot im nicht oxygenierten Zustand, so wie bei einigen Anneliden, Brachiopoden, Priapuliden und Sipunculiden. Bei manchen Mollusken, Crustaceen und Arachniden ist die Farbe des oxygenierten bzw. nicht oxygenierten Hämocyanins farblos bzw. blau. Bei manchen Anneliden und Polychaeten ist Chlorocruoin das respiratorische Protein. Es hat in beiden Zuständen eine grüne Farbe. Vertebraten, Echinodermaten, Arthropoden, manche Mollusken, einige Anneliden, Nemathelminten und Protozoen besitzen Hämoglobin, deren Farbe im nicht oxygenierten Zustand dunkelrot und im oxygenierten hellrot ist
Inhaltsverzeichnis
1 Was versteht man unter Blut?
1.1 Allgemein
1.2 Zusammensetzung des Blutes
2 Das menschliche Blut
2.1 Bestandteile und ihre Funktionen
2.1.1 Blutzellen
2.1.2 Proteine
2.2 Immunsystem
2.3 Blutgerinnung
3 Blutkrankheiten bei Menschen
3.1 Einführung
3.2 Anämie
3.3 Gerinnungs-Störungen
3.4 AIDS
4 Literaturverzeichnis
1 Was versteht man unter Blut?
1.1 Allgemein
Als Blut wird die Flüssigkeit aus dem geschlossenen Kreislaufsystem von allen Vertebraten, einigen Invertebraten, Anneliden und Cephalopoden bezeichnet. Es vermischt sich nicht mit der Interstitialflüssigkeit, deswegen wird es von der Hämolymphe, die bei Tieren mit offenem Kreislaufsystem vorkommt, unterschieden.[1]
Als Trägerflüssigkeit transportiert das Blut im physiologisch gelösten Zustand und mit Hilfe von speziellen Zellen und Proteinen die Atemgase O2 und CO2 (nicht bei den Insekten), verschiedene Stoffe des Metabolismus der Körperzellen, Hormone und Ionen. Im Blut sind außerdem bestimmte Zellen und Proteine, die für die Körperabwehr verantwortlich sind, enthalten. Die anderen Zellen und Proteine spielen bei der Schutzfunktion des Blutes eine wichtige Rolle (Wundverschluss). Im Blut wird Wasser gespeichert. Mit Hilfe des Blutflusses kann die Wärme gleichmäßig über den Körper verteilt werden. Das Blut spielt zudem bei der Formgebung des Gewebes eine Rolle, wie z. B. beim erektilen Gewebe.[2]
Bei Wirbeltieren schwankt das Blutvolumen zwischen Werten von 3 % (wie bei einigen Fischen) bis zu Werten von 8 % des Körpergewichtes und mehr (bspw. bei Vögeln und tauchenden Wirbeltieren wie Seeschlangen und Robben).[3] Der Anteil von Hämolymphe bei wirbellosen Tieren beträgt 30–40 % des Körpergewichts.[4]
Die Farbe von Blut und Hämolymphe ist bei verschiedenen Tieren unterschiedlich. Sie wird meist durch respiratorische Stoffe bestimmt. Das Hämerythrin ist farblos im oxygenierten und rosarot im nicht oxygenierten Zustand, so wie bei einigen Anneliden, Brachiopoden, Priapuliden und Sipunculiden. Bei manchen Mollusken, Crustaceen und Arachniden ist die Farbe des oxygenierten bzw. nicht oxygenierten Hämocyanins farblos bzw. blau. Bei manchen Anneliden und Polychaeten ist Chlorocruoin das respiratorische Protein. Es hat in beiden Zuständen eine grüne Farbe. Vertebraten, Echinodermaten, Arthropoden, manche Mollusken, einige Anneliden, Nemathelminten und Protozoen besitzen Hämoglobin, deren Farbe im nicht oxygenierten Zustand dunkelrot und im oxygenierten hellrot ist.[5]
1.2 Zusammensetzung des Blutes
Die Wirbellosen haben bis zu 32 verschiedene Zelltypen. Die häufigsten sind kernhaltige und bewegliche Amoebozyten und Coelomozyten. Erstere dienen der Phagozytose, dem Nährstofftransport und Wundverschluss und kommen bei Schwämmen und Lungenschnecken vor. Coelomozyten sind bei Anneliden für den Transport von Nährstoffen, Exkretion und für die zelluläre Immunabwehr zuständig.[6]
Das Blut von Wirbeltieren ist eine wässrige Lösung mit Blutzellen, Proteinen, Ionen und Stoffen des Metabolismus. Ohne Blutzellen wird die Lösung als Blutplasma bezeichnet. Die Flüssigkeit, die übrig bleibt, wenn man Blutzellen und Gerinnungsproteine entfernt, nennt man Serum.
Blutplasma und Zellen kann man leicht mit Hilfe von Zentrifugation auftrennen. Die schweren Blutzellen (Erythrozyten und Thrombozyten) sinken nach unten, die leichteren Leukozyten bilden eine mittlere Schicht und ganz leichte Plasmabestandteile bleiben als Überstand.[7]
Der Proteingehalt von Blutplasma beträgt bei den Wirbeltieren 30–80 g/l.[8]
Die zellulären Bestandteile am gesamten Blut werden als Hämatokrit bezeichnet. Bei Menschen beträgt es 37–54 %, bei Vögeln und Kleinsäugern kann es einen Anteil von 50 % übersteigen.[9]
2 Das menschliche Blut
2.1 Bestandteile und ihre Funktionen
Das menschliche Blut setzt sich aus ca. 45 % Blutzellen und 55 % Plasma zusammen.
Das Blutplasma besteht aus 90 % Wasser und 10 % gelösten Stoffen. 70 % der gelösten Stoffe sind Proteine, 20 % sind niedermolekulare Stoffe wie Zucker, Fette und Aminosäuren, 10 % sind Elektrolyte.[10]
2.1.1 Blutzellen
Der Anteil der Blutzellen am gesamten Blut (Hämatokrit) beträgt bei Frauen 37–47 %, bei Männern 40–54 %. Die meisten Blutzellen sind Erythrozyten, ihr Anteil am Blut beträgt 98 %. Die restlichen 2 % sind Thrombozyten und Leukozyten. Alle Blutzellen stammen von den Stammzellen des Knochenmarks ab.[11]
Die Erythrozyten besitzen Hämoglobin, welches dem Blut seine rote Farbe verleiht und zum Transport von Atemgasen wie O2 und CO2 dient. Bei Menschen sind die Zellen kernlos und haben ca. 100 Tage Lebensdauer. Sie werden im Knochenmark gebildet und in sekundären lymphatischen Organen weiterentwickelt. Abgebaut werden sie in Leber, Milz, Knochenmark und Lymphknoten. Die Bildung wird durch das Hormon Erythropoetin erregt. Normalerweise sind 5–6 Mio. Zellen pro µl im Blut, auf hohen Bergen steigt deren Zahl wegen Sauerstoffmangel im Luft auf bis zu 8 Mio. Zellen.[12]
Die Leukozyten sind für die Immunabwehr des Körpers verantwortlich. Sie sind kernhaltig und deren Anzahl beträgt etwa 4.000-10.000 in µl Blut. Alle Leukozyten können die Wände von Blutgefäßen durchwandern. 50 % von ihnen befinden sich im extravasalen interstitiellen Raum und 30 % im Knochenmark. Sie werden im Knochenmark und in den Organen des Lymphsystems synthetisiert und durch Makrophagen abgebaut. Die Leukozyten werden in 3 verschiedene Typen unterteilt: Granulozyten, Lymphozyten und Monozyten.[13]
[...]
[1] vgl. Heldmaier et al., 2004 [generelle Anmerkung für alle Fußnoten: Seitenzahlen nennen! Wenigstens ab und zu!]
[2] vgl. Held, 2004
[3] vgl. Heldmaier eet al., 2004
[4] vgl. Held, 2004
[5] vgl. Heldmaier eet al., 2004
[6] vgl. Held, 2004
[7] vgl. Held, 2004
[8] vgl. Heldmaier et al., 2004
[9] vgl. Heldmaier et al., 2004
[10] Vorlesung Tierphysiologie 2006
[11] vgl. Hick et al., 1995
[12] vgl. Held, 2004; Vorlesung Tierphysiologie 2006, vgl. Heldmaier et al., 2004 sowie Hick et al., 1995
[13] vgl. Hick et al., 1995 sowie Held, 2004
- Quote paper
- Marina Kust (Author), 2006, Blut und Blutkrankheiten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61995
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