Einführung: Ist Deutschlands Filmindustrie konkurrenzfähig?
Kino- und Fernsehfilme sind ein wichtiger Wirtschaftszweig, der ohne wirtschaftlichen Erfolg, sprich hohe Besucherzahlen und Einschaltquoten, nicht bestehen kann. Der wirtschaftliche Erfolg des Films ist gerade in Deutschland ein ernstzunehmendes Problem. Deutsche Filmproduktionen werden nur unzureichend finanziell unterstützt und sind somit im internationalen Bereich kaum konkurrenzfähig. Das Kulturgut „Deutscher Film“ würde ohne die Förderungsmaßnahmen, auf die ich in Punkt 3 eingehe, sogar vermutlich ganz von der Bildfläche verschwinden. Förderungsmaßnahmen werden also sicher auch in Zukunft noch ein großes Thema bleiben.
Fehlendes Eigenkapital und mögliche Investitionshemmnisse in deutsche Filmproduktionen sind weitere Probleme, die in dieser Hausarbeit erläutert werden sollen. Hier ist vor allem das aktuelle Steuersparmodell zu nennen, für das ab dem kommenden Jahr zum Glück ein neues Gesetz gilt, welches es den deutschen Anlegern erschweren soll, in ausländische, insbesondere amerikanische, Produktionen zu investieren. Diese werden nämlich größtenteils aus unserem „Steuerschlupfloch“ finanziert und helfen den Anlegern beim Steuern sparen. Aber nicht nur die Probleme sollen hier zum Ausdruck kommen. Zur Verbesserung der deutschen Filmwirtschaft gibt es bereits einige Ansätze von verschiedenen Instanzen, wie Politikern und Filmproduzenten, die einen Lichtblick in die Situation des deutschen Films, der sich auch zunehmend aus seiner „wirtschaftlichen Krise“ erholt, bringen sollen. Positiv zu sehen ist zum Beispiel das große Engagement Bernd Neumanns, dem Kulturstaatsminister von Deutschland, der sogar eine eigene Initiative zur Verbesserung der deutschen Filmwirtschaft gegründet hat. Auch Angela Merkel signalisiert mit ihrem Besuch auf der Berlinale kulturelles Interesse am deutschen Film und somit ihre politische Verstärkung bei der Verbesserung der deutschen Filmwirtschaft.
Es bleibt die Frage, ob Deutschlands Filmindustrie unter all diesen Umständen konkurrenzfähig wäre oder ob drastische Änderungen im System der Filmwirtschaft vorgenommen werden müssten. Einige Antworten zum Wettbewerb der deutschen Filmindustrie sollen hier gegeben sein.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung: Ist Deutschlands Filmindustrie konkurrenzfähig?
- 2. Die deutsche Filmwirtschaft
- 3. Die deutsche Filmförderung
- 3.1 Das Filmförderungsgesetz
- 3.2 Förderung auf Bundesebene
- 3.2.1 Die Filmförderungsanstalt (FFA)
- 3.2.2 Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM)
- 3.3 Förderung auf Länderebene
- 3.4 Europäische Fördermaßnahmen
- 4. Filmfinanzierung und Filmfinanzierungshemmnisse
- 4.1 Die Filmfinanzsituation in Deutschland
- 4.2 Film- und Medienfonds
- 4.2.1 Beispiel zur Funktion des Steuersparmodells
- 4.3 Investitionshemmnisse für deutsche Filmproduktionen
- 5. Modernisierungsansätze
- 5.1 Interessengemeinschaft Filmproduktion film20
- 5.2 Politik
- 5.3 Medien-Erlass
- 5.4 Europäische Filmfinanzierungsmodelle
- 5.5 Weitere Modernisierungsansätze
- 5.5.1 Werbekampagnen
- 5.5.2 Digitalisierung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Filmindustrie. Die Arbeit analysiert die Herausforderungen, denen sich die deutsche Filmproduktion gegenübersieht, und beleuchtet mögliche Modernisierungsansätze.
- Finanzierungsprobleme der deutschen Filmproduktion
- Investitionshemmnisse und deren Ursachen
- Die Rolle der Filmförderung auf Bundes- und Landesebene
- Möglichkeiten zur Modernisierung der deutschen Filmwirtschaft
- Vergleich mit internationalen Filmfinanzierungsmodellen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung: Ist Deutschlands Filmindustrie konkurrenzfähig?: Die Einführung stellt die zentrale Frage nach der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Filmindustrie. Sie hebt die unzureichende finanzielle Unterstützung deutscher Filmproduktionen und die damit verbundene geringe internationale Konkurrenzfähigkeit hervor. Das Überleben des deutschen Films wird als abhängig von Fördermaßnahmen dargestellt, die auch zukünftig eine wichtige Rolle spielen werden. Zusätzlich werden fehlendes Eigenkapital und Investitionshemmnisse als weitere zentrale Probleme benannt. Die Arbeit kündigt die Analyse des aktuellen Steuersparmodells und die Vorstellung von Modernisierungsansätzen an, die einen positiven Ausblick auf die Zukunft der deutschen Filmwirtschaft bieten sollen. Die Erwähnung des Engagements von Bernd Neumann und Angela Merkels Besuch auf der Berlinale unterstreicht den politischen Willen zur Verbesserung der Situation.
2. Die deutsche Filmwirtschaft: Dieses Kapitel beschreibt die Struktur der deutschen Filmwirtschaft im Kontext einer umfassenden Umstrukturierung und des Drucks durch Ereignisse wie die „Kirchkrise“ und den Zusammenbruch des „Neuen Marktes“. Es wird die Verwertungsstrategie des Films über verschiedene Vertriebskanäle erläutert, um maximale Gewinne zu erzielen. Die Konzentration der Filmproduktion in Berlin, Hamburg, Köln und München aufgrund der dort bestehenden Medienkonzentration wird hervorgehoben. Der Vergleich mit dem amerikanischen Markt verdeutlicht die derzeitige Nicht-Konkurrenzfähigkeit Deutschlands im Bereich großer Kinoproduktionen. Der Fall der Kirchgruppe dient als Beispiel für die fragilen Strukturen der Branche.
Schlüsselwörter
Deutsche Filmwirtschaft, Filmförderung, Investitionshemmnisse, Modernisierungsansätze, Filmfinanzierung, Wettbewerbsfähigkeit, Medienkonzentration, Steuersparmodell, europäische Fördermaßnahmen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur deutschen Filmindustrie
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Filmindustrie. Sie untersucht Finanzierungsprobleme, Investitionshemmnisse, die Rolle der Filmförderung (auf Bundes- und Landesebene) und mögliche Modernisierungsansätze. Ein Vergleich mit internationalen Filmfinanzierungsmodellen ist ebenfalls enthalten.
Welche Aspekte der deutschen Filmwirtschaft werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Struktur der deutschen Filmwirtschaft, die Herausforderungen durch Umstrukturierungen und den Druck durch Ereignisse wie die „Kirchkrise“, die Verwertung von Filmen über verschiedene Vertriebskanäle, die Medienkonzentration in bestimmten Städten (Berlin, Hamburg, Köln, München) und einen Vergleich mit dem amerikanischen Markt. Die fragilen Strukturen der Branche werden anhand des Falls der Kirchgruppe veranschaulicht.
Welche Rolle spielt die Filmförderung?
Die Filmförderung auf Bundes- und Landesebene spielt eine zentrale Rolle. Die Arbeit analysiert das Filmförderungsgesetz, die Filmförderungsanstalt (FFA), die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und europäische Fördermaßnahmen. Das Überleben des deutschen Films wird als abhängig von diesen Fördermaßnahmen dargestellt.
Welche Finanzierungsprobleme werden angesprochen?
Die Arbeit beleuchtet die Finanzierungsprobleme der deutschen Filmproduktion, Investitionshemmnisse und deren Ursachen. Sie analysiert das aktuelle Steuersparmodell und zeigt Beispiele für die Funktion dieses Modells auf. Die unzureichende finanzielle Unterstützung und das fehlende Eigenkapital werden als zentrale Probleme benannt.
Welche Modernisierungsansätze werden vorgestellt?
Die Arbeit präsentiert verschiedene Modernisierungsansätze, darunter die Interessengemeinschaft Filmproduktion film20, politische Maßnahmen, den Medien-Erlass, europäische Filmfinanzierungsmodelle, Werbekampagnen und die Digitalisierung. Diese Ansätze sollen einen positiven Ausblick auf die Zukunft der deutschen Filmwirtschaft bieten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Deutsche Filmwirtschaft, Filmförderung, Investitionshemmnisse, Modernisierungsansätze, Filmfinanzierung, Wettbewerbsfähigkeit, Medienkonzentration, Steuersparmodell, europäische Fördermaßnahmen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit enthält eine Einführung, die die zentrale Frage nach der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Filmindustrie stellt. Es folgen Kapitel zur deutschen Filmwirtschaft, Filmförderung, Filmfinanzierung und deren Hemmnisse, sowie Modernisierungsansätze. Kapitelzusammenfassungen und eine Übersicht über die Zielsetzung und Themenschwerpunkte sind ebenfalls vorhanden.
- Citar trabajo
- Stephanie Leidig (Autor), 2006, Filmproduktion in Deutschland - Investitionshemnisse und Modernisierungsansätze, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61858