Bereits Immanuel Kant stellte fest, dass die Pädagogik des Experiments bedarf. Die XXX-Schule in Hannover wurde 1972 als ein solches gegründet. Als staatlicher Schulversuch, der für eine radikal antiautoritäre Pädagogik stand, begann sie ihre Praxis. Inzwischen ist sie eine staatlich anerkannte Schule mit Modellcharakter, in deren Alltag ihre radikalen Wurzeln nur noch zu erahnen sind. Durch ihre besondere pädagogische Prägung ist die XXX-Schule verhältnismäßig „frei“ in der Planung und Durchführung ihrer pädagogischen und didaktischen Arbeit. Folglich ist sie keine „Freie Schule“ im Sinne eines Fachterminus. Im Hinblick auf das Thema dieser Arbeit ist die XXX-Schule in ihrem besonderen Konzept zu betrachten.
Schule scheint für nicht wenige Schüler ein recht freudloser Arbeitsort zu sein. Umfangreiche Lehrpläne, zahlreiche Lernkontrollen (Diktate, Aufsätze, Tests usw.), Leistungsanreiz oder -druck der Eltern, System der Altersklassen, Selektion in einem dreigliedrigen Schulsystem und mangelnde Reflexion der Lehrer über die eigene Tätigkeit führen zu vielfältigen Formen von ... Zwang ... und von Bestrafung.
Einer solchen so genannten Regelschulrealität tritt die XXX-Schule kritisch entgegen. Dabei ist die Dialektik von Freiheit und Fremdbestimmung innerhalb einer schulischen Erziehung das grundlegende Thema ihrer Pädagogik. Schulische „Erziehung wird ... nicht [nur] gesehen als Vorbereitung zum rechten Gebrauch einer zukünftig möglichen Freiheit, sondern bereits als ihre Verwirklichung im ‚Hier und Jetzt’.“ Innerhalb der deutschen Reformschullandschaft wird sie deshalb zu den „neueren radikalen“ Reformschulen gezählt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. DIE XXX-SCHULE – EINE „FREIE“ SCHULE?
- 2. LERNEN UND LEISTUNG
- 2.1 Lernen in der Schule...
- 2.2 Zur Diskussion um eine neue Lernkultur
- 2.3 Leistung in der Schule.
- 2.4 Zur Diskussion um schulische Leistungsbewertung.......
- 3. LERNEN UND LEISTUNG AN DER XXX-SCHULE
- 3.1 Das Schulprofil..
- 3.2 Ein Schultag in der XXX-Schule........
- 3.3 Ursprünge einer besonderen pädagogischen Prägung..
- 3.3.1 Gesellschaftskritik und antiautoritäre Bewegung..
- 3.3.2 Antiautoritäre Vorbilder.
- 3.3.3 Der Begriff der Selbstregulierung
- 3.4 Beziehungsstrukturen und Grundwerte..
- 3.4.1 Enthierarchisierung und Geborgenheit..
- 3.4.2 Demokratie - Aushandlungspraxis und Verantwortung.
- 3.5 Besonderheiten der Lernorganisation....
- 3.5.1 Der Lernraum als Basis eines Konzepts.
- 3.5.2 Die Unterstufe: Unterricht als differenzierte Angebotsform...
- 3.5.3 Die Oberstufe: Epochenunterricht..
- 3.5.4 Altersheterogene Lerngruppen
- 3.6 Inhalte, Ziele und Formen des Lernens..
- 3.6.1 Lerninhalte und -ziele...
- 3.6.2,,Der Vorrang des Verstehens“.
- 3.6.3 Wochenplanarbeit und Freiarbeit.
- 3.6.4 Projektlernen
- 3.6.5 Lernen durch das freie Spiel..
- 3.7 Der Umgang mit Leistung..
- 3.8 Wirkungen eines libertären Lernens
- 4. SCHLUSSBETRACHTUNG..
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht Lernen und Leistung an der XXX-Schule in Hannover, einer Schule, die 1972 als staatlicher Schulversuch¹ mit dem Ziel einer radikal antiautoritären Pädagogik gegründet wurde. Ziel der Arbeit ist es, die besondere pädagogische Prägung der Schule und ihre Auswirkungen auf Lernen und Leistung zu beleuchten.
- Die Geschichte der XXX-Schule und ihre ideologische Einordnung im Kontext der antiautoritären Bewegung
- Die Besonderheiten der Lernorganisation und des Lernraums an der XXX-Schule
- Der Umgang mit Leistung an der XXX-Schule im Vergleich zu traditionellen Schulen
- Die Auswirkungen des libertären Lernens an der XXX-Schule
- Die Frage, ob die XXX-Schule als „freie“ Schule im Sinne des Fachterminus bezeichnet werden kann
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Geschichte der XXX-Schule und stellt die Frage, ob sie als „freie“ Schule im Sinne des Fachterminus bezeichnet werden kann. Das zweite Kapitel betrachtet die allgemeine Diskussion um Lernen und Leistung in der Schule, während das dritte Kapitel die spezifischen Besonderheiten der XXX-Schule im Hinblick auf diese Themen beleuchtet. Es werden die Ursprünge der pädagogischen Prägung der Schule, die Beziehungsstrukturen und Grundwerte, die Lernorganisation und die Inhalte, Ziele und Formen des Lernens behandelt. Abschließend wird der Umgang mit Leistung und die Auswirkungen des libertären Lernens an der XXX-Schule diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich den Themen Lernen und Leistung an der XXX-Schule, einer „freien“ Schule in Hannover. Dabei werden wichtige Konzepte der antiautoritären Pädagogik beleuchtet, wie z.B. Selbstregulierung, Enthierarchisierung, Demokratie und Verantwortung. Die Arbeit untersucht die Lernorganisation und die Lernformen an der XXX-Schule, wie z.B. Wochenplanarbeit, Freiarbeit, Projektlernen und Lernen durch das freie Spiel. Darüber hinaus wird die Frage der Leistungsbewertung und der Auswirkungen des libertären Lernens auf die Schüler diskutiert.
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- Mareike Dierks (Autor), 2006, Lernen und Leistung an "freien" Schulen - Das Beispiel Glocksee-Schule, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61778