Im Schulalltag muss der Lehrer den Anforderungen der Schüler, der Kollegen, der Eltern genügen. Deshalb ist es wichtig, dass er sich eine „Theorie des Unterrichts“ erarbeitet um seinen Unterricht begründen zu können. Wolfgang Schulz plädiert dafür, diese Theorie laufend zu überprüfen, damit der Lehrer davor bewahrt wird, dass durch den ständigen Wechsel von Theorie und Praxis der Unterricht der „Laune des Augenblicks“ und dem „Zwang der Gewohnheit“ unterworfen wird. Von daher wird ein theoretisch kontrolliertes Praktizieren des Lehrers vertreten. Es wird nicht bezweifelt, dass Lehrer ohne theoretisches Rüstzeug guten Unterricht machen können. Aber ob ein Unterricht handwerklich gut gelungen ist, entscheidet sich erst, wenn man die Unterrichtsziele genau definiert. An der Zielangabe soll letztendlich geprüft werden, ob sich die Unterrichtsmethoden bewährt haben.
Die allgemeine Didaktik hat sich der Erforschung von Unterricht, einschließlich seiner Voraussetzungen und Folgen, sowie die Zusammenfassung der Ergebnisse in Theorien verpflichtet. Sie hilft dem Lehrer über diese Grundorientierung hinaus zu Problembewußtsein und Untersuchungsmethoden, damit der die spezifischen Züge seiner Lehrsituation erkennen kann, letztendlich um die Theorie zu modifizieren oder die Praxis zu korrigieren. (Schulz 1965: 22)
Der Lehrer wird ständig zur Reflexion herausgefordert: Nach dem Unterricht sollte seine Analyse ihm helfen, klüger zu werden als vorher. Dies erreicht er, indem er die Eindrücke ordnet, die Eigenart seines Verhaltens herausarbeitet, sich seinen Stil bewußt macht und den wirklichen Ablauf mit dem geplanten vergleicht. Vor dem Unterricht wird er dessen Struktur in die Planung aufnehmen, dass heißt von den angenommenen Voraussetzungen her und auf die gewünschten Folgen hin konstruieren. (Schulz: 22)
Die Strukturanalyse ist ein offenes Instrument, um den Unterricht zu strukturieren und zu beurteilen. Urteile wie richtig oder falsch sind von daher fehl am Platz. Sie ist vielmehr als ein Verfahren zu verstehen, Stil, stilistische Einseitigkeit oder Stilbruch aufzudecken, um in einem weiteren Schritt die vorgefundenen Probleme mit anderen Methoden zu beheben. (Schulz: 37)
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Die Strukturanalyse
- Anthropogene Voraussetzungen
- Sozial-kulturelle Voraussetzungen
- Intentionalität
- Thematik
- Methodik
- Medien
- Was leider unberücksichtigt bleiben muss
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit der Strukturanalyse von Wolfgang Schulz, einem didaktischen Ordnungsschema, das die systematische Reflexion und Planung von Unterricht ermöglicht. Ziel ist es, die Strukturanalyse anhand eines konkreten Beispiels einer Unterrichtseinheit im Kunstunterricht zu verdeutlichen.
- Strukturanalyse als Ordnungsschema für die systematische Kritik von Unterricht
- Analyse der sechs Strukturelemente nach Schulz: Intentionen, Themen, Methoden, Medien, anthropogene und sozial-kulturelle Voraussetzungen
- Anwendung der Strukturanalyse auf ein konkretes Planungsbeispiel für eine Unterrichtseinheit im Kunstunterricht
- Bedeutung der Reflexion und Planung für die Qualität von Unterricht
- Zusammenhang zwischen Theorie und Praxis in der didaktischen Ausbildung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt den Ausgangspunkt der Arbeit dar, indem sie die Bedeutung der Theorie für die Praxis des Unterrichts beleuchtet. Sie zeigt auf, dass die allgemeine Didaktik dem Lehrer helfen kann, den Unterricht zu reflektieren und zu analysieren, um die eigene Lehrsituation zu verstehen und gegebenenfalls die Theorie oder Praxis anzupassen.
Hauptteil
Die Strukturanalyse
Der Hauptteil beginnt mit einer Einführung in die Strukturanalyse von Wolfgang Schulz. Es wird erläutert, dass die Strukturanalyse ein Instrument zur systematischen Analyse und Kritik von Unterricht darstellt, welches verschiedene Strukturelemente wie Intentionen, Themen und Methoden betrachtet.
Anthropogene Voraussetzungen
Dieser Abschnitt geht auf die Bedeutung der anthropogenen Voraussetzungen im Unterricht ein und stellt die individuellen Merkmale von Lehrern und Schülern in den Mittelpunkt der Betrachtung. Es wird argumentiert, dass die unterschiedlichen Anlagen und Erfahrungen der Teilnehmer des Schulunterrichts eine gewisse Anpassungsoffenheit erfordern.
- Quote paper
- Axel Limpert (Author), 2004, Die Strukturanalyse von Wolfgang Schulz - Didaktisches Ordnungsschema mit Bezug zu einem Planungsbeispiel für den Kunstunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61759