Spanien ist ein Land, in dem neben dem Kastilischen noch einige andere Sprachen gesprochen werden. Während der Diktatur in Spanien wurden sie unterdrückt und aus dem öffentlichen Leben verbannt, seit dem Ende des Regimes leben sie neu auf.
Die Regierungen der betroffenen Autonomen Regionen Spaniens betreiben alle eine mehr oder weniger umfangreiche, zielgerichtete und erfolgreiche Sprachpolitik zur Förderung der einzelnen Sprachen. In Katalonien wurde 1983 das erste Gesetz zur Normalisierung des Katalanischen erlassen, ihm folgte eine Vielzahl von Dekreten, Erlassen etc. sowie 1998 ein überarbeitetes Gesetz zur Sprachpolitik. Auch dieses hat als formuliertes Ziel die sprachliche Normalisierung des Katalanischen.
Aber wie wird der Begriff der Normalisierung in der katalanischen Gesetzgebung verstanden, mit welchen Inhalten wird er gefüllt?
In dieser Hausarbeit möchte ich versuchen, Theorie und Gesetzgebung zur sprachlichen Normalisierung des Katalanischen zu verbinden und die beiden Gesetze im Hinblick auf die dahinter stehende Theorie der Normalisierung untersuchen.
Dazu wird im ersten Kapitel die Situation der Katalanischen Sprache nach dem Ende des Franco-Regimes kurz anhand einiger Zahlen aufgezeigt.
Das zweite Kapitel gibt eine knappe Übersicht über das in den sechziger und siebziger Jahren entwickelte theoretische Konzept der sprachlichen Normalisierung. Anschließend soll anhand der beiden Gesetze von 1983 und 1998 untersucht werden, wie die Theorie der Normalisierung in der Gesetzgebung verwirklicht wurde und ob (bzw. in welcher Weise) sich die Auslegung des Begriffs über die Zeit verändert hat.
In der Hauptsache stütze ich mich in dieser Arbeit auf die Werke von Thomas Gergen (2000) „Sprachgesetzgebung in Katalonien. Die Debatte um die „Llei de Política Lingüística“ vom 7. Januar 1998“ und Klaus Bochmann et al. 1993: „Sprachpolitik in der Romania.“, sowie auf diverses Material der Generalitat de Catalunya, welches auf deren Internetseite veröffentlicht ist (inklusive der beiden Gesetzestexte, welche ich dieser Arbeit nicht beifüge, da sie öffentlich zugänglich sind).
Inhaltsverzeichnis
- 1: EINLEITUNG
- 2: DIE SITUATION DER KATALANISCHEN SPRACHE NACH DEM ENDE DES FRANCO-REGIMES: EINIGE ZAHLEN, DATEN, FAKTEN.
- 3: DAS KONZEPT DER SPRACHLICHEN NORMALISIERUNG
- 4: EINIGE EINLEITENDE WORTE ZU DEN GESETZEN
- DIE,,LLEI DE NORMALITZACIÓ LINGÜÍSTICA“ VON 1983
- DIE,,LLEI DE POLÍTICA LINGÜÍSTICA“ VON 1998
- 5: ASPEKTE DER NORMALISIERUNG IN DEN GESETZESTEXTEN: EIN VERGLEICH.....
- EL CATALÀ, LLENGUA PRÒPIA
- ERWEITERUNG DER ANWENDUNGSBEREICHE
- Katalanisierung in der Verwaltung.
- Katalanisierung im Bildungswesen.
- Katalanisierung in Medien und Kultur..
- Katalanisierung in der Wirtschaft..
- SPRACHEINHEIT MIT ANDEREN KATALANISCHSPRACHIGEN REGIONEN.
- 6: DIE ENTWICKLUNG DER NORMALISIERUNG: EINE RADIKALISIERUNG?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der sprachlichen Normalisierung des Katalanischen in Spanien und untersucht die beiden Gesetze „Llei de Normalització Lingüística“ (1983) und „Llei de Política Lingüística“ (1998) im Hinblick auf die dahinter stehende Theorie der Normalisierung. Sie analysiert, wie das Konzept der Normalisierung in der Gesetzgebung verwirklicht wurde und ob sich die Auslegung des Begriffs über die Zeit verändert hat.
- Die Situation der katalanischen Sprache nach dem Ende des Franco-Regimes
- Das Konzept der sprachlichen Normalisierung
- Die Analyse der Gesetze von 1983 und 1998
- Vergleich der beiden Gesetze hinsichtlich der Aspekte der Normalisierung
- Die Entwicklung der Normalisierung und mögliche Radikalisierung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Darstellung der Situation des Katalanischen nach dem Ende der Franco-Diktatur, wobei Zahlen und Daten zur Verbreitung der Sprache in Katalonien vorgestellt werden. Kapitel 3 widmet sich dem theoretischen Konzept der sprachlichen Normalisierung, das sich in den sechziger und siebziger Jahren entwickelte. Anschließend werden die beiden Gesetze von 1983 und 1998 analysiert, um zu untersuchen, wie die Theorie der Normalisierung in der Gesetzgebung umgesetzt wurde. In diesem Kontext werden die Erweiterung der Anwendungsbereiche des Katalanischen in verschiedenen Bereichen wie Verwaltung, Bildung, Medien und Wirtschaft sowie die sprachliche Einheit mit anderen katalanischsprachigen Regionen beleuchtet. Darüber hinaus werden die Entwicklung der Normalisierung und die Frage einer möglichen Radikalisierung diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die sprachliche Normalisierung des Katalanischen in Spanien, insbesondere die Analyse der „Llei de Normalització Lingüística“ (1983) und der „Llei de Política Lingüística“ (1998). Sie beleuchtet die Ziele, Maßnahmen und Diskurse der katalanischen Sprachpolitik im Kontext der post-franquistischen Zeit. Die Arbeit bezieht sich auf relevante theoretische Konzepte der Sprachnormalisierung, wie sie im Kontext der Sprachpolitik in Katalonien diskutiert werden.
- Quote paper
- M.A. Anna Füller (Author), 2005, Die sprachliche Normalisierung des Katalanischen. Von der „Llei de Normalització Lingüística“ 1983 zur „Llei de Política Lingüística“ 1998, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61690