Eine Literaturverfilmung will sowohl „Werktreue“ als auch „Eigenständigkeit“ unter Beweis stellen. Einem Regisseur liegt ein literarischer Text zu Grunde, auf dessen Basis er ein audiovisuelles Produkt entstehen lassen will. Die Vorlage als Leitfaden und die eigene Kreativität als Spielraum müssen dabei in Einklang gebracht werden, so dass weder Literatur- noch Filmkritiker die Literaturverfilmung als oberflächliche Nachahmung der Vorlage betrachten oder die Regeln der Filmkunst als missachtet verstehen. In dieser Arbeit werden zunächst die beiden Medien Literatur und Film miteinander verglichen. Die Gemeinsamkeiten und vor allem die Unterschiede werden herausgearbeitet, um von dieser Basis aus zu einem konkreten Beispiel einer Literaturverfilmung zu gelangen. In dieser Arbeit wird Stefan Zweigs „Schachnovelle“ und ihre Verfilmung von Gerd Oswald für diesen Zweck verwendet. Nach einer Inhaltsangabe der Novelle sowie der Erläuterung ihrer Entstehung, sollen, um die Hintergründe dieser Novelle besser verstehen zu können, die Parallelen zu Zweigs Lebensverhältnissen und der „Schachnovelle“ gezogen werden. Auf dieser Grundlage, werden die beiden Medien, der Text und der Film, näher betrachtet. Auf inhaltlicher, gestalterischer sowie auf analytischer Basis sollen Unterschiede und Gemeinsamkeiten herausgearbeitet werden. Diese sollen zur Klärung führen, ob und inwieweit die Literaturverfilmung der „Schachnovelle“ sich als ein Werk mit einem Ambivalenzcharakter darstellt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Allgemeiner Vergleich zwischen einem literarischen Werk und einer Literaturverfilmung
- 2.1. Unterschiede
- 2.2. Gemeinsamkeiten
- 3. Stefan Zweig und die „Schachnovelle“
- 3.1. Inhaltsangabe
- 3.2. Entstehung der „Schachnovelle“
- 3.3. Zweigs Lebensbedingungen
- 3.4. Parallelen zur Realität
- 4. Vergleich zwischen Stefan Zweigs und Gerd Oswalds „Schachnovelle“
- 4.1. Formaler Aspekt
- 4.2. Sprachlicher Aspekt
- 4.3. Figurendarstellung
- a) Dr. B.
- b) Czentovic
- c) Passagiere
- d) Nazis
- e) Irene Andrini
- 4.4. Zeitlicher Aspekt
- 4.5. Gefühlsdarstellung
- 5. Der Ambivalenzcharakter
- 6. Fazit
- 7. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Ambivalenz in der Literaturverfilmung am Beispiel von Stefan Zweigs „Schachnovelle“ und deren Verfilmung durch Gerd Oswald. Ziel ist es, einen umfassenden Vergleich zwischen literarischem Werk und filmischer Adaption vorzunehmen und die spezifischen Herausforderungen und Möglichkeiten einer solchen Umsetzung zu beleuchten. Dabei werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Bezug auf Form, Sprache, Figuren und Zeitgestaltung analysiert.
- Vergleich literarischer und filmischer Erzählweisen
- Analyse der Figurendarstellung in Buch und Film
- Untersuchung der Umsetzung von Zeit und Raum im Film
- Bewertung der filmischen Gestaltungsmittel
- Ermittlung des ambivalenten Charakters der Verfilmung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Literaturverfilmung ein und erläutert den Ansatz der Arbeit. Sie betont die Notwendigkeit, sowohl Werktreue als auch filmische Eigenständigkeit zu berücksichtigen und kündigt den Vergleich zwischen Zweigs Novelle und Oswalds Verfilmung an. Der Fokus liegt auf der Analyse der Ambivalenz der filmischen Adaption.
2. Allgemeiner Vergleich zwischen einem literarischen Werk und einer Literaturverfilmung: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für die spätere Analyse. Es differenziert zwischen den unterschiedlichen Zeichensystemen von Literatur und Film, wobei die symbolische Natur des Textes und die ikonische des Films hervorgehoben werden. Die individuelle Rezeption wird im Kontext der unterschiedlichen Möglichkeiten der Bildgestaltung diskutiert. Die Vielfältigkeit der filmischen Gestaltungsmittel im Gegensatz zur eingeschränkteren formalen Gestaltungsmöglichkeit in der Literatur wird ebenfalls thematisiert.
3. Stefan Zweig und die „Schachnovelle“: Dieses Kapitel widmet sich dem Kontext der „Schachnovelle“. Es beinhaltet eine Inhaltsangabe, beleuchtet die Entstehungsgeschichte der Novelle und zieht Parallelen zu Zweigs Lebensumständen und der politischen Situation seiner Zeit, um das Werk besser zu verstehen. Der biografische Kontext wird in Bezug zur Erzählung gesetzt.
4. Vergleich zwischen Stefan Zweigs und Gerd Oswalds „Schachnovelle“: In diesem zentralen Kapitel wird ein detaillierter Vergleich zwischen der Novelle und ihrer Verfilmung vorgenommen. Es werden formale, sprachliche, figürliche und zeitliche Aspekte betrachtet und die Unterschiede und Gemeinsamkeiten analysiert. Die Darstellung der Hauptfiguren (Dr. B., Czentovic, Irene Andrini, Nebenfiguren und die Nazis) sowie die Gefühlswelt der Protagonisten werden im Kontext beider Medien verglichen.
5. Der Ambivalenzcharakter: Kapitel 5 fokussiert auf die Ambivalenz der Verfilmung. Es werden die Ergebnisse der vorherigen Kapitel zusammengefasst und bewertet um zu konkretisieren, inwieweit die filmische Adaption als ambivalent einzuschätzen ist.
Schlüsselwörter
Schachnovelle, Stefan Zweig, Gerd Oswald, Literaturverfilmung, Ambivalenz, Werktreue, filmische Gestaltungsmittel, Figurendarstellung, Zeitgestaltung, Erzählperspektive, Exil, Psychologie, Spannung.
Häufig gestellte Fragen zur Analyse von Stefan Zweigs "Schachnovelle" und ihrer Verfilmung durch Gerd Oswald
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Ambivalenz in der Literaturverfilmung am Beispiel von Stefan Zweigs "Schachnovelle" und ihrer Verfilmung durch Gerd Oswald. Der Fokus liegt auf einem umfassenden Vergleich zwischen dem literarischen Werk und der filmischen Adaption, wobei Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Form, Sprache, Figuren und Zeitgestaltung untersucht werden.
Welche Aspekte werden im Vergleich zwischen Buch und Film betrachtet?
Der Vergleich umfasst formale und sprachliche Aspekte, die Figurendarstellung (Dr. B., Czentovic, Irene Andrini, Nebenfiguren und Nazis), die Zeitgestaltung, die Erzählperspektive und die Gefühlsdarstellung der Protagonisten. Es wird auch die Frage nach der Werktreue und der filmischen Eigenständigkeit beleuchtet.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel: Kapitel 1 (Einleitung) führt in die Thematik ein. Kapitel 2 vergleicht allgemein literarische Werke und Literaturverfilmungen. Kapitel 3 behandelt Stefan Zweig und den Kontext der "Schachnovelle". Kapitel 4 vergleicht detailliert Zweig's Novelle mit Oswalds Verfilmung. Kapitel 5 konzentriert sich auf den ambivalenten Charakter der Verfilmung. Kapitel 6 bildet das Fazit. Kapitel 7 enthält das Literaturverzeichnis.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, einen umfassenden Vergleich zwischen dem literarischen Werk und der filmischen Adaption vorzunehmen und die spezifischen Herausforderungen und Möglichkeiten einer solchen Umsetzung zu beleuchten. Es soll analysiert werden, wie die "Schachnovelle" filmisch umgesetzt wurde und welche Ambivalenzen sich dabei ergeben haben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Schachnovelle, Stefan Zweig, Gerd Oswald, Literaturverfilmung, Ambivalenz, Werktreue, filmische Gestaltungsmittel, Figurendarstellung, Zeitgestaltung, Erzählperspektive, Exil, Psychologie, Spannung.
Wie wird die Ambivalenz der Verfilmung untersucht?
Die Ambivalenz der Verfilmung wird anhand einer detaillierten Analyse der Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen dem literarischen Original und der filmischen Adaption untersucht. Die Ergebnisse der einzelnen Kapitel werden zusammengefasst und bewertet, um die Ambivalenz zu konkretisieren.
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Kapitel 2 legt die theoretischen Grundlagen für den Vergleich zwischen Literatur und Film, indem es die unterschiedlichen Zeichensysteme (symbolisch vs. ikonisch) und die individuelle Rezeption im Kontext der Bildgestaltung diskutiert. Die Vielfältigkeit filmischer Gestaltungsmittel im Gegensatz zur Literatur wird ebenfalls thematisiert.
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- Monique Schlömer (Author), 2005, Gegenüberstellung von Stefan Zweigs 'Schachnovelle' und deren Verfilmung von Gerd Oswald sowie der Nachweis des ambivalenten Charakters dieser Literaturverfilmung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61537