Das Zeitschriftenangebot in Deutschland bietet Titel zu zahlreichen Themen, Lebenslagen, Berufen und Wissenschaften. Auch für die ältere Generation gibt es eine Vielzahl an Publika. Das Angebot reicht vom kirchlichen Seniorenblatt über das Apothekenheft bis zum professionellen Hochglanzmagazin. Doch der Markt1der Zeitschriften für Ältere ist unübersichtlich. Die meisten der 115 bis 120 Titel , die sich um den Markt der Älteren bemühen, behandeln in erster Linie Themen wie Rente, Ruhestand und alterstypische Erkrankungen und sind somit der Seniorenpresse zuzurechnen. Zeitschriften mit Namen wie Ohrensessel, Spätsommer oder Fit und Fünfzig sind darüber hinaus keine kommerziellen Angebote, sondern mehrheitlich von Verbänden, Vereinen oder Kommunen publiziert. Zudem ist das Segment von hoher Fluktuation geprägt.Fifty oder Hulda wurden nach kurzer Laufzeit wegen fehlender Anzeigenkunden eingestellt. Folglich mangelte es bisher an einem attraktiven Zeitschriftenangebot, das eine ältere Zielgruppe - nicht Senioren - wirksam anspricht und zugleich als relevanter Werbeträger aufgefasst wird.
Seit wenigen Jahren zeigen die großen Publikumsverlage deutscher Zeitschriften eine Reaktion auf die demographische Entwicklung in Deutschland und Europa. Denn die zunehmende Alterung hat bereits Auswirkungen auf die Leserschaft. Die ehemals jungen Zielgruppen altern mit den Zeitschriften. Das bestätigen die Daten der Media Analyse 2004: 64 Prozent der Brigitte-Leserinnen sind über 40 Jahre alt, bei der Zeitschrift auto motor und sport sind es über 47 Prozent. Insgesamt sind in den vergangenen zehn Jahren die Leser der Publikumszeitschriften pro Jahr durchschnittlich ein halbes Jahr älter geworden.
Reaktion der Verlage auf diese Entwicklung sind so genannte Line-Extensions, die eine junge Leserschaft ansprechen sollen: zu einem bereits existierenden Stammheft werden verjüngte Titel herausgeben, wie beispielsweise GEOlino zu GEO. Bei erfolgreicher Etablierung werden aus den Line-Extensions eigene Titellinien. Geglückt ist dieses Vorgehen beispielsweise bei dem Gruner & Jahr Titel Brigitte Young Miss. Von dieser stetig wachsenden Ausdifferenzierung am Zeitschriftenmarkt profitiert aber in erster Linie die junge Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen. Seit wenigen Jahren zeigt sich hier allerdings eine neue Entwicklung. Speziell auf die Zielgruppe der Älteren abgestimmte Titel erscheinen auf dem Zeitschriftenmarkt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Fragestellung
- 1.2 Methodisches Vorgehen
- 2. Zielgruppenbestimmung
- 3. Die Zielgruppe der Älteren
- 3.1 Das Alter
- 3.2 Soziodemographische Merkmale
- 3.2.1 Altersstruktur der Bevölkerung
- 3.2.2 Einkommens- und Vermögensverhältnisse
- 3.3 Verhaltensorientierte Merkmale
- 3.3.1 Konsumverhalten und Einstellung zum Konsum
- 3.3.2 Mediennutzung
- 3.4 Zusammenfassung
- 4. Lebensstilanalyse
- 4.1 Lebensstilforschung
- 4.2 Lebensstiltypologien für Ältere
- 4.3 Die Lebenswelt-Typologie des Sinus-Instituts
- 4.3.1 Wissenschaftlicher Hintergrund und Konzeption
- 4.3.2 Die einzelnen Sinus-Milieus
- 4.3.3 Das Sinus-Modell für den Zeitschriftenmarkt
- 5. Zeitschriften für die Zielgruppe der Älteren
- 5.1 Brigitte Woman
- 5.2 Men's Health Best Life
- 5.3 My Life
- 5.4 Lenz
- 5.5 go longlife!
- 5.6 ab 40
- 6. Themenanalyse ausgewählter Zeitschriften
- 6.1 Darstellung des Forschungsablaufes
- 6.1.1 Forschungsfrage
- 6.1.2 Forschungshypothesen
- 6.2 Darstellung der Erhebungsmethodik
- 6.2.1 Auswahl der Stichprobe
- 6.2.2 Erstellung der Codebögen
- 6.2.3 Durchführung der Codierung
- 6.3 Auswertung
- 6.3.1 Brigitte Woman
- 6.3.1.1 Formale Merkmale
- 6.3.1.2 Themenspektrum
- 6.3.1.3 Altersbezug
- 6.3.1.4 Sinus-Milieus
- 6.3.1.5 Das Lebenswelt-Modell für die Zeitschrift Brigitte Woman
- 6.3.2 Lenz
- 6.3.2.1 Formale Merkmale
- 6.3.2.2 Themenspektrum
- 6.3.2.3 Altersbezug
- 6.3.2.4 Sinus-Milieus
- 6.3.2.5 Lebenswelt-Modell für die Zeitschrift Lenz
- 6.3.3 Best Life
- 6.3.3.1 Formale Merkmale
- 6.3.3.2 Themenspektrum
- 6.3.3.3 Altersbezug
- 6.3.3.4 Die Sinus-Milieus
- 6.3.3.5 Das Lebenswelt-Modell für die Zeitschrift Best Life
- Analyse der Zielgruppe der Älteren: Soziodemographische Merkmale, Verhaltensmuster und Lebensstile
- Untersuchung der Lebensstilanalyse und der Anwendung des Sinus-Modells auf den Zeitschriftenmarkt
- Analyse ausgewählter Zeitschriften hinsichtlich ihrer Themenausrichtung, Formatierung und ihrer Berücksichtigung der Altersgruppe
- Bewertung der Zeitschriften hinsichtlich ihrer Relevanz für die Zielgruppe der Älteren und ihrer Eignung als Werbeträger
- Entwicklung von Empfehlungen für die Gestaltung eines erfolgreichen Zeitschriftenangebots für die Zielgruppe der Älteren
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit Zeitschriften für die Zielgruppe der Älteren. Sie untersucht die Entwicklung des Zeitschriftenmarktes im Kontext der demografischen Entwicklung in Deutschland und Europa. Ziel der Arbeit ist es, die spezifischen Bedürfnisse und Interessen der älteren Zielgruppe zu analysieren und aufzuzeigen, wie diese in aktuellen Zeitschriftenangeboten berücksichtigt werden.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und das methodische Vorgehen der Diplomarbeit dar. Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Zielgruppenbestimmung und Kapitel 3 analysiert die Zielgruppe der Älteren hinsichtlich ihrer soziodemographischen Merkmale, Verhaltensmuster und Lebensstile. Kapitel 4 behandelt die Lebensstilanalyse und die Anwendung des Sinus-Modells auf den Zeitschriftenmarkt. In Kapitel 5 werden ausgewählte Zeitschriften für die Zielgruppe der Älteren vorgestellt. Kapitel 6 präsentiert eine Themenanalyse ausgewählter Zeitschriften, die sich mit ihrer Themenausrichtung, Formatierung und ihrer Berücksichtigung der Altersgruppe auseinandersetzt.
Schlüsselwörter
Zeitschriftenmarkt, Zielgruppe der Älteren, demografische Entwicklung, Lebensstilforschung, Sinus-Modell, Themenanalyse, Werbeträger
- Quote paper
- Diplom-Germanistin Barbara Feneberg (Author), 2005, Zeitschriften für die Zielgruppe der Älteren, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61456