Dieses Foto habe ich im Internet unter dem Bildernamen „Commercialized Baby“
gefunden. Es wird ein am ganzen Körper mit Markennamen und Logos bedruckter,
lachender Säugling gezeigt. Diese Darstellung hat für mich mehrere metaphorische Aussagen. Einerseits könnte dies eine überspitzte, teilweise provokante Darstellung für Kinder als Stilmittel der Werbung sein und bedeutet in dem Zusammenhang, dass Kinder zu Werbezwecken benutzt bzw. missbraucht werden. Anderseits übermittelt dieses Bild, dass Kinder mit Werbung aufwachsen. Die Vielzahl von Werbeträgern begegnen einem schon im
Kindesalter und sie können einen „kennzeichnen“ (Entwicklung eines bestimmten
Markenbewusstseins schon in jungen Jahren). Trotz der „Werbetätowierungen“ lacht und freut sich das Baby. Dies erweckt wiederum den Eindruck, dass Kinder Werbung auch als Belustigung und Unterhaltung ansehen. Tatsächlich zeigen die Ergebnisse der DFG-Forschung, dass Kinder in der Werbung einen
hohen Unterhaltungswert sehen. Bei einer Befragung zur Aufgabe der Werbung bei Kindern in den Altersgruppen zwischen 6 und 13 Jahren konnte folgende Graphik erstellt werden: Dabei ist auffällig, dass die Gruppe der 10 bis 13 Jährigen häufiger den wirtschaftlichen Nutzen der Werbung erkannten als die jüngeren Kinder. Dennoch ist die starke Tendenz, die Werbung als Unterhaltungsmittel anzusehen, bei den jüngeren Kindern (zwischen 6 und 9
Jahren) erkennbar. Über die Hälfte beantworteten die Frage mit „damit Kinder was zu lachen haben“. Ebenfalls sehen die Kinder dieser Altersgruppe im Gegensatz zu ihren älteren Kollegen die Werbung im Fernsehen häufiger als Mittel gegen Langeweile an. Ab 10 Jahren scheinen sich die Kinder dann der Absatzfunktion der Werbung bewusster zu werden. Trotzdem ist es 56,9% der 6-Jährigen bekannt, dass Werbung zur Verkaufsförderung dient. Dennoch zielt die Werbung für Kinder auf die Beeinflussung ihrer selbst und ihre Überzeugungskraft gegenüber den Eltern hin ab. Dass jedoch die Eltern kaum noch beeinflusst werden müssen, zeigt der folgende Punkt.
Inhaltsverzeichnis
- Kinder und Werbung
- Kinder und ihre Kaufkraft
- Analyse einer Anzeigenwerbung für Kinder
- Modelle für die Analyse
- Die Anzeigenwerbung
- Allgemeine Angaben zur Anzeige
- Erste Betrachtung der Anzeige
- Die Blickrichtung
- Aufbau der Anzeige
- Das Bild
- Die Headline
- Der Fließtext
- Das Logo und der Slogan
- Zusammenfassende Betrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Thema Werbung und Kinder und analysiert eine illustrierte Anzeigenwerbung. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse der Anzeige selbst und der Beantwortung der Frage, wie Kinder in der Werbung dargestellt werden und wie diese Werbung auf Kinder wirkt.
- Die Rolle von Kindern in der Werbung
- Die Kaufkraft von Kindern
- Analysemodelle für Anzeigenwerbung
- Die Wirkung von Anzeigenwerbung auf Kinder
- Die Bedeutung von Bildern, Texten und Logos in der Kinderwerbung
Zusammenfassung der Kapitel
Kinder und Werbung
Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung von Werbung im Leben von Kindern. Anhand eines Beispiels aus dem Internet wird deutlich, dass Kinder bereits im Säuglingsalter mit Werbung konfrontiert sind. Die Arbeit analysiert die Ergebnisse einer DFG-Forschung, die den Unterhaltungswert von Werbung für Kinder untersucht hat. Dabei wird festgestellt, dass Kinder in der Werbung vor allem Unterhaltung finden und sie weniger als Mittel der Verkaufsförderung wahrnehmen.
Kinder und ihre Kaufkraft
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Kaufkraft von Kindern und deren Bedeutung für die Werbeindustrie. Es werden Statistiken zur Verfügung stehenden Geldes bei Kindern im Alter von 6 bis 17 Jahren präsentiert und es wird gezeigt, dass die Kaufkraft von Kindern in den letzten Jahren gestiegen ist.
Analyse einer Anzeigenwerbung für Kinder
Dieses Kapitel befasst sich mit der Analyse einer konkreten Anzeigenwerbung aus einer Familienzeitschrift. Es werden verschiedene Modelle für die Analyse von Werbung vorgestellt und das ausgewählte Modell wird auf die zu analysierende Anzeige angewendet.
Schlüsselwörter
Kinderwerbung, Anzeigenwerbung, Werbewirkung, Kaufkraft, Unterhaltung, Verkaufsförderung, Analysemodelle, Bild, Headline, Fließtext, Logo, Slogan.
- Quote paper
- Katharina Zillmer (Author), 2006, Werbung und Kinder - Analyse einer illustrierten Anzeigenwerbung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61146