In den 90er Jahren hat die Diskussion um die Gründerwelle insbesondere in der Internetbranche neuen Aufschwung erhalten. Eine wahre Flut von Börsengängen neuer Start-up-Unternehmungen und deren raschem Scheitern an den Neuen Märkten hat das Ende des zwanzigsten Jahrhunderts gekennzeichnet.
Unternehmungsgründungen sind wichtiger Bestandteil einer wachsenden Wirtschaft. Sie schaffen neue Wirtschaftsstrukturen und bilden neue Potenziale und innovative Entwicklungen.
Besonders in Anbetracht der hohen Arbeitslosenzahlen in Deutschland stellen Unternehmungsgründungen eine viel versprechende Möglichkeit dar, diese zu senken und damit die Wirtschaft zu stärken. Daher wurden in den letzten Jahrzehnten zahlreiche staatliche Förderprogramme entwickelt, um junge Unternehmer zu unterstützen. Doch jede Unternehmungsgründung birgt ein gewisses Risiko in sich. Auch wenn staatliche Förderungen Start-up-Unternehmungen helfen, um vor allem finanzielle Hindernisse zu überwinden, verhindern sie jedoch nicht ein späteres Scheitern, wenn kritische Erfolgsfaktoren im Gründungsprozess unberücksichtigt bleiben. Daher gilt es, die Ursachen der hohen Misserfolgsquote von Gründungen zu ermitteln, diese zu analysieren und dann gezielt zu reduzieren.
Inhalt dieser Arbeit ist die Identifikation und Analyse entscheidender erfolgskritischer Faktoren in den Theoriefeldern der Gründungs- sowie der Erfolgsfaktorenforschung. Dabei werden endogene und exogene Erfolgsfaktoren im Gründungsprozess herausgearbeitet und auf idealtypische Phasen eines Gründungsprozesses projiziert. Zusätzlich zu den theoretischen Erkenntnissen werden Erfahrungen von verschiedenen Unternehmungsgründern als Praxisbezug dargestellt, so dass Theorie und Praxis unter einem einheitlichen Bezugsrahmen verknüpft werden.
Inhaltsverzeichnis
- Erfolgsfaktoren als gestalterische Ansatzpunkte einer effektiven Unternehmungsgründung
- Grundlagen der Erfolgsfaktorenforschung und ihre Relevanz für Start-up-Unternehmungen
- Diskussionsstand zur betriebswirtschaftlichen Erfolgsfaktorenforschung
- Übertragbarkeit der Erkenntnisse auf Gründungsunternehmungen
- Merkmale von Start-up-Unternehmungen und idealtypischer Verlauf eines Gründungsprozesses
- Adaptionspotenzial der Erfolgsfaktorenforschung
- Systematisierung gründungszentrierter Erfolgsfaktoren: Endogene und exogene Perspektive
- Endogene und exogene Erfolgsfaktoren als Gestaltungsfokus im Gründungsprozess
- Phasenorientierung des Gründungsprozesses und Zuordnung von Erfolgsfaktoren
- Endogene Erfolgsfaktoren und ihre Relevanz für einen effektiven Gründungsvollzug
- Personale Faktoren auf Seiten des Unternehmungsgründers und seiner familiären Situation
- Organisatorische und finanzielle Erfolgsfaktoren im Gründungsprozess
- Exogene Erfolgsfaktoren: Dominanz der Marktperspektive für den Gründungserfolg
- Akzeptanz des Leistungsangebotes auf dem Absatzmarkt
- Weitere Stakeholder-Gruppen und ihre Erfolgsrelevanz
- Abstimmung der Innen- und Außenperspektive in einem integrativen Gesamtkonzept
- Erfolgsfaktoren einer Unternehmungsgründung: Erfahrungen aus der Praxis
- Erfolgsfaktorenanalysen als wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer erfolgreichen Unternehmungsgründung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit der Analyse kritischer Erfolgsfaktoren im Gründungsprozess von Start-up-Unternehmen. Ziel ist es, die Bedeutung dieser Faktoren für den Erfolg von Unternehmensgründungen zu beleuchten und konkrete Ansatzpunkte für eine effektive Gestaltung des Gründungsprozesses aufzuzeigen.
- Identifikation und Analyse entscheidender Erfolgsfaktoren in der Gründungs- und Erfolgsfaktorenforschung
- Unterscheidung zwischen endogenen und exogenen Erfolgsfaktoren
- Zuordnung der Erfolgsfaktoren zu idealtypischen Phasen des Gründungsprozesses
- Verknüpfung theoretischer Erkenntnisse mit Praxisbeispielen von Unternehmungsgründern
- Entwicklung eines integrativen Konzepts zur Abstimmung der Innen- und Außenperspektive im Gründungsprozess
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird die Bedeutung von Erfolgsfaktoren für eine effektive Unternehmensgründung herausgestellt. Hierbei wird der Fokus auf die hohe Misserfolgsquote von Gründungen und die Notwendigkeit, diese durch gezielte Analyse und Reduzierung erfolgskritischer Faktoren zu senken, gelegt. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit den Grundlagen der Erfolgsfaktorenforschung und deren Relevanz für Start-up-Unternehmen. Es werden verschiedene Ansätze der Erfolgsfaktorenforschung vorgestellt und kritisch beleuchtet. Des Weiteren wird die Übertragbarkeit der Erkenntnisse auf Gründungsunternehmungen untersucht, wobei insbesondere die Merkmale von Start-up-Unternehmen und der idealtypische Verlauf eines Gründungsprozesses betrachtet werden. Das dritte Kapitel widmet sich der Systematisierung gründungszentrierter Erfolgsfaktoren. Es werden endogene und exogene Erfolgsfaktoren unterschieden und deren Gestaltungsfokus im Gründungsprozess beleuchtet. Der Fokus liegt auf der Phasenorientierung des Gründungsprozesses und der Zuordnung von Erfolgsfaktoren zu den verschiedenen Phasen. Endogene Erfolgsfaktoren wie personale und organisatorische Faktoren werden ebenso beleuchtet wie exogene Erfolgsfaktoren, die vor allem die Marktperspektive für den Gründungserfolg bestimmen.
Schlüsselwörter
Start-up-Unternehmen, Erfolgsfaktoren, Gründungsprozess, endogene Erfolgsfaktoren, exogene Erfolgsfaktoren, Phasenorientierung, Marktperspektive, Stakeholder-Gruppen, Praxisbeispiele, Integration, Unternehmensgründung, Misserfolgsquote.
- Arbeit zitieren
- Vera Vockerodt (Autor:in), 2002, Kritische Erfolgsfaktoren von 'Start-up' Unternehmungen im Gründungsprozess, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6109