Die Entdeckung eines Seeweges nach Indien durch Vasco da Gama im Jahr 1498 legte den Grundstein für die europäische Expansion im südöstlichen asiatischen Raum. Innerhalb weniger Jahre erschuf das kleine Königreich Portugal einen überseeischen Herrschafts- und Handelsraum. Da die langen und schwierigen Fahrten sehr viel Geld und Material kosteten, war die Erschließung des indischen Subkontinentes für die Portugiesen äußerst schwierig. Während der Konkurrent Spanien die Neue Welt allein kolonisierte, da es Gelder und Rohstoffe besaß, musste der portugiesische König europäische Handelshäuser und Geldverleiher in seine Unternehmungen einbinden, garantierten sie doch eine finanzielle Absicherung für das überseeische Engagement Portugals, da Portugal über weniger Rohstoffvorkommen (Holz für Schiffbau, Metalle für Eisen etc.) verfügte.
In kurzer Zeit knüpften sowohl die Welser als auch die Fugger Verbindungen nach Portugal und konnten sich durch Vorfinanzierungen und Kredite, welche dem portugiesischen König gewährt wurden, an ersten Handelsfahrten beteiligen.
In der Seminararbeit Untersuchungen zum Engagement oberdeutscher Handelshäuser in Indien – eine Rezeptionsgeschichte Indiens im Kontext europäischer Überseemächte bis 1540 sollen die Motive untersucht werden, welche die oberdeutschen Handelshäuser dazu bewegten, sich in den Asienhandel einzuschalten. Es stellt sich die Frage, welche Absichten sowohl die Fugger als auch die Welser mit ihrer Beteiligung am Indienhandel verfolgten und inwieweit sie in das portugiesische Handelsystem eingebunden wurden.
Weiterhin steht im Mittelpunkt der Betrachtung, wie die literarische und grafische Rezeption der asiatischen/ indischen Welt ausgesehen hat. So soll herausgearbeitet werden, ob oder welche Topoi und Vorstellungen sich über Indien in den Quellen jener Zeit widerspiegeln. Des Weiteren soll der Versuch unternommen werden, das Engagement Oberdeutschlands in Indien sowie die Herausarbeitung eines zeitgenössischen Indienbildes im Kontext europäischer Nachrichtennetze in zwei erarbeiteten Grafiken darzustellen.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1.Ausgangsbedingungen
1.1 Die Anfänge Portugals in Indien
1.2 Rezeption Asiens vor 1498
2.Oberdeutsche Handelshäuser in Indien
2.1 Motive für ein überseeisches Engagement
2.2 Einbindung oberdeutscher Handelshäuser in das portugiesische Kronmonopol
3.Rezeption Indiens im oberdeutschen Raum bis 1540
3.1 Brief Conrad Peutingers an den kaiserlichen Sekretär Blasius Hölzl vom 3.1.1505
3.2 Holzschnitt von Hans Burgkmair aus dem Jahr 1508
3.3 Die Merfart des Balthasar Springer
3.4 Diskussion der Quellen
4.Schlussbetrachtung
Anhang
Quellen
Literatur
Quellen zur Rezeptionsgeschichte Indiens in Oberdeutschland
Einleitung
Die Entdeckung eines Seeweges nach Indien durch Vasco da Gama im Jahr 1498 legte den Grundstein für die europäische Expansion im südöstlichen asiatischen Raum. Innerhalb weniger Jahre erschuf das kleine Königreich Portugal einen überseeischen Herrschafts- und Handelsraum. Da die langen und schwierigen Fahrten sehr viel Geld und Material kosteten, war die Erschließung des indischen Subkontinentes für die Portugiesen äußerst schwierig. Während der Konkurrent Spanien die Neue Welt allein kolonisierte, da es Gelder und Rohstoffe besaß, musste der portugiesische König europäische Handelshäuser und Geldverleiher in seine Unternehmungen einbinden, garantierten sie doch eine finanzielle Absicherung für das überseeische Engagement Portugals, da Portugal über weniger Rohstoffvorkommen (Holz für Schiffbau, Metalle für Eisen etc.) verfügte.
In kurzer Zeit knüpften sowohl die Welser als auch die Fugger Verbindungen nach Portugal und konnten sich durch Vorfinanzierungen und Kredite, welche dem portugiesischen König gewährt wurden, an ersten Handelsfahrten beteiligen.
In der Seminararbeit Untersuchungen zum Engagement oberdeutscher Handelshäuser in Indien – eine Rezeptionsgeschichte Indiens im Kontext europäischer Überseemächte bis 1540 sollen die Motive untersucht werden, welche die oberdeutschen Handelshäuser dazu bewegten, sich in den Asienhandel einzuschalten. Es stellt sich die Frage, welche Absichten sowohl die Fugger als auch die Welser mit ihrer Beteiligung am Indienhandel verfolgten und inwieweit sie in das portugiesische Handelsystem eingebunden wurden.
Weiterhin steht im Mittelpunkt der Betrachtung, wie die literarische und grafische Rezeption der asiatischen/ indischen Welt ausgesehen hat. So soll herausgearbeitet werden, ob oder welche Topoi und Vorstellungen sich über Indien in den Quellen jener Zeit widerspiegeln. Des Weiteren soll der Versuch unternommen werden, das Engagement Oberdeutschlands in Indien sowie die Herausarbeitung eines zeitgenössischen Indienbildes im Kontext europäischer Nachrichtennetze in zwei erarbeiteten Grafiken darzustellen.
Die Hauptquellen der vorliegenden Arbeit sind ein Brief Conrad Peutingers an den kaiserlichen Gesandten Blasius Hölzl[1] sowie die Darstellung Balthasar Springers von 1508 „Merfart“.[2] Darüber hinaus soll auch ein Holzschnitt von Hans Burgkmair betrachtet werden, der das Leben in Indien grafisch erfasst.[3] Die vorliegende Abhandlung konzentriert sich bei den Betrachtungen vorwiegend auf die frühe Aufnahme Indiens in Oberdeutschland, im Einzelnen kennzeichnet dies den Zeitraum von 1497 bis 1540.
In der Forschung ist das Wirken der Fugger und Welser, was den Bereich Handel und Bilanzen[4] betrifft, gut erschlossen. Hierzu finden sich Tabellen und Übersichten in den Archiven in Augsburg und München. Persönliche Erfahrungen, die in Indien von den Agenten bzw. Angestellten der Handelshäuser gemacht wurden, sind aus oberdeutscher Sicht deutlich in der Minderzahl.[5] Statistiken, Listen mit Handelswaren und finanzielle Dokumente dominieren das kurze Kapitel des oberdeutschen Engagements in Asien.
Was jedoch den Komplex der Rezeption über das Leben in Indien (Bevölkerungsstruktur, Lebensbeschreibungen, Religion etc.) betrifft, so lassen sich nur vereinzelt Zeugnisse ausmachen. Bei diesen handelt es sich entweder um kurze Reiseberichte[6] oder um Grafiken (Holzschnitte), die gelegentlich weiterentwickelt worden sind. Somit lassen sich zwei Kontinuitätsstränge für die Rezeption Indiens in Oberdeutschland ausmachen: Zunächst finden sich Erfahrungsberichte einiger deutscher Teilnehmer an Indienexpeditionen sowie deren Wirken als Agenten für eine der oberdeutschen Handelsvertretungen. Einen zweiten Strang bilden die Berichte anderer Nationen (vornehmlich Portugal), welche über das Nachrichtennetz des frühneuzeitlichen Europas Oberdeutschland erreichten.
1.Ausgangsbedingungen
In den folgenden Abschnitten sollen zunächst die Anfänge der Portugiesen in Indien beschrieben werden. Mit ihren erfolgreichen Seefahrten nach Asien konnten sie innerhalb einer sehr kurzen Zeit ein riesiges Handelsimperium sowie ein bedeutendes Gewürzmonopol[7] errichten. Weiterhin wird herausgestellt, was Asien für die Europäer so interessant machte und wie die Darstellung dieses Kontinents bisher ausgesehen hat. Während Amerika im wahrsten Sinne des Wortes völliges Neuland darstellte, war Asien zumindest in Grundzügen den europäischen Gelehrten bekannt und war in Teilen auch schon beschrieben worden.[8] Zudem hegten die Portugiesen und auch Spanier den Plan, einen Seeweg nach Indien zu finden – die Entdeckung Amerikas war damit eine Besonderheit und stellte die europäischen Seefahrernationen vor neue Herausforderungen. Das Interesse an Asien blieb somit noch weit bis ins 16. Jahrhundert erhalten, erst als die Neue Welt begann, Gewinn abzuwerfen, wurde die Rezeption dieses Kontinentes (Amerikas) weiter vorangetrieben, in dessen Folge Asien als Objekt uninteressanter wurde und erst wieder im 18. Jahrhundert an Bedeutung gewann.
1.1 Die Anfänge Portugals in Indien
Nachdem Vasco da Gama im Jahr 1498 den indischen Subkontinent erreicht hatte, folgten in den weiteren Jahren erste Handelsfahrten der Portugiesen nach Asien. Eine Mischung aus Diplomatie und gewaltsamer Unterwerfung prägte das Verhalten da Gamas an der indischen Ostküste. Da zunächst noch keine vernünftigen Tauschwaren zur Verfügung standen, betrieb er eine seeräuberische und unterwerfende Politik.[9]
Während der Rivale Spanien mehr Menschen und Material für die Expansion zur Verfügung hatte, musste sich Portugal mit einer Knappheit an Ressourcen begnügen.[10] Daraus folgten nicht zuletzt zwei Systeme, welche die Frühzeit der neuzeitlichen kolonialen Expansion prägten: Spanien konnte im Westen (Amerika) eine Flächenkolonisation mit feudalen Lebensstrukturen errichten. Portugal hingegen etablierte ein Geflecht von strategischen Orten im asiatisch – arabischen Raum, um eine größere Kontrolle auszuüben. Überdies ließen die von Portugal anvisierten Gebiete eine andere Form der Kontrolle nicht zu, da die indigenen Strukturen nur eine eingeschränkte fremde Macht neben sich duldeten. Die so genannte Punktkolonisation (strategische und befestigte Stützpunkte) erwies sich für das kleine Portugal als ein effektives Mittel, um an dem überseeischen Handel partizipieren zu können.
In Indien waren die wichtigsten Städte Goa, welches 1510 als Handelsstützpunkt errichtet wurde, sowie Colombo (1518) auf der Insel Ceylon. In den Jahren 1498 bis 1505 verhandelte Portugal mit den Lokalherrschern Indiens über den Aufbau von Handelsniederlassungen. Parallel dazu hatte der vom portugiesischen König gesandte Francisco de Almeida die Befugnis, Militärbündnisse mit den Herrschenden vor Ort zu schließen.[11] Die Beabsichtigung dieses Planes war es natürlich, lokale Konflikte besser nutzen zu können, um die eigene Machtbasis zu stärken. Portugal musste, bedingt durch seine begrenzten Kapazitäten, zu solchen Mitteln greifen. Auf der einen Seite musste die Macht gesichert und erweitert werden, auf der anderen Seite durfte der Machtzuwachs nur wenige Ressourcen kosten – eine geschickte Politik, welche die Verantwortlichen vor Ort in der Anfangsphase gut anzuwenden wussten.
Die Herrschaft im Estado da India, wie das von den Portugiesen asiatische Gebiet genannt wurde[12], war ein zentralistisches Verwaltungssystem, welches nach dem Vorbild des Mutterlandes funktionierte. So wurde in Goa eine Stadtverwaltung mit Stadtrat, Richtern und Verordneten geschaffen. Daneben gab es einen Statthalter, der dem Handelszentrum Goa vorstand und seine Interessen vertrat.[13] Dem Adel kam somit bei der Verwaltung und dem Abwickeln von Geschäften eine gewichtige Rolle zu. Dieser konnte seine Machtbasis daher sowohl im Mutterland als auch in Übersee festigen.
Um den europäischen Markt mit den gewinnversprechenden Gewürzen zu versorgen, musste König Manuel I. – der Herrscher Portugals- die Handelsfahrten finanzieren. Die eingangs erwähnte Begrenzung der Ressourcen betraf auch die portugiesische Finanzkasse. Die Fahrten nach Indien waren teuer und verschlangen Unsummen an Geld (Ausrüstung der Flotte, Bezahlung der Mannschaften und Bereitstellung von Edelmetallen). Da Portugal im Gegensatz zu Spanien keine Staatsunternehmungen –sowohl finanziell als auch personell- bewältigen konnte, weil es das kleine iberische Königreich überfordert hätte, griff man auf das System der Monopolvergabe[14] zurück:
Der König von Portugal vergab einzelne Handelsmonopole an europäische Handelshäuser, die vom Zeitumfang her begrenzt waren.[15] Dabei spielte es keine Rolle, welches Haus sich um das Monopol bewarb. Diese mussten die Lizenzen beim König sofort bezahlen. Darüber hinaus hatten sie Waren, die nach Asien exportiert werden sollten (zumeist Edelmetalle, da diese in Asien sehr knapp waren) ebenfalls zu besorgen und auf die Schiffe zu bringen. Der König stellte sein Monopol zum (Teil-) Verkauf und die Handelshäuser jener Zeit konnten sich somit in den überseeischen Gewürzhandel einschalten bzw. einkaufen. In Indien bauten die Vertreter der Handelshäuser schnell ein System von Agenturen und Niederlassungen auf, um die in Europa begehrten Güter beschaffen zu können. Über diese Büros konnten sie sowohl Kontakte zu Lieferanten und Händlern knüpfen als auch den einheimischen/ indisch – asiatischen Markt beobachten. Schließlich wurden die erworbenen Güter, welche vorwiegend Gewürze waren, auf die Schiffe verladen und im Anschluss nach Portugal/ Lissabon gebracht. Hier bekam der portugiesische König erneut einen Teil des Erlöses, denn bevor die Güter Portugal verließen, um in Europa zu den Abnehmern zu gelangen, behielt die Krone einen Anteil an einer Unternehmung. Einblicke über das Abgabeverfahren liefert Wilhelm Rem, der beschreibt, welchen Betrag der portugiesische König an einer Unternehmung verdiente: „also hatt der kunig von Portigall anfangs vir sein gerechtigkait von aller spetzerei den vierten tail genomen, darnach hatt er den zwainzigsten tail auch von allem genomen, das selb hatt er ain kloster geben,…“.[16] Es wird an dieser Stelle deutlich, dass sich die Abgaben um etwa 20% Prozent bewegten. Trotz dieser hohen Besteuerung muss der Handel mit den Gewürzen für die europäischen Handelhäuser sehr gewinnbringend gewesen sein.
Da die eingeführten Waren aus Asien nur über die portugiesische Monopolverwaltung verkauft werden konnten (ab 1504 war die staatliche Kontrolle über den Handel mit dem Osten durchgesetzt[17] ), hatte Portugal eine Übersicht zu den Preisen, den Angeboten in Asien/ Indien und der europäischen Nachfrage. Außerdem kassierte die Monopolverwaltung (Casa da India)[18] über den Güterverkauf einen beachtlichen Teil von Steuern, den die Händler ebenfalls entrichten mussten. Erst nachdem Portugal an den Gütern verdient hatte, gelangten diese in den eigentlichen europäischen Handel und konnten weiterverkauft oder transportiert werden. Die Kaufleute tätigten ihre Geschäfte unter staatlicher Kontrolle, daneben etablierten die Portugiesen ihre straffe Organisation in Indien, was ihnen auch einen Vorteil im Handel bzw. Einkauf einbrachte.[19] Handelspartner wurden durch Verträge gebunden und die Preise im Vorfeld festgelegt. Diese Festpreispolitik garantierte konstante Gewinne und erleichterte auch die Kalkulation der Kosten. Die Handelshäuser in Europa mussten ihrerseits Schiffe, Mannschaften, Versorgung etc. vorfinanzieren, um sich im Indienhandel engagieren zu können. Das Risiko, welches im 16. Jahrhundert bei den Handelsfahrten enorm war, trugen die Handelshäuser selbst. Die Aussicht auf hohe (Netto-)Gewinne durch den Verkauf von Gewürzen, ließ Bedenken über die Vorfinanzierung und Steuern jedoch schnell in den Hintergrund rücken.
Die folgende Grafik soll das System, in das auch die Fugger und Welser einbezogen wurden, die Funktionsweise des portugiesischen Asienhandels noch einmal zusammenfassend verdeutlichen:
Funktionsweise des Handels
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die europäischen Händler indes lebten getrennt von der indigenen Bevölkerung Indiens. Vermischungen der Gesellschaft durch Heirat oder intensive Handelskontakte (im Laufe des 16. Jahrhunderts nahmen Mischehen zwischen Europäern und der indigenen Bevölkerung jedoch rasch zu) gab es zunächst kaum. Trotz dieser Tatsache gab es Verbindungen von Europäern und Asiaten, diese stellten jedoch im Rahmen der Gesamtheit eher eine Minderzahl dar.[20] Ansonsten war das Leben der Portugiesen in Indien vorwiegend von einer Isolation bestimmt. Zum einen wechselten ständig die militärischen Besatzungen, welche einen Großteil der Bevölkerung ausmachten und zudem lebten diese in der Garnison, welche von der indigenen Bevölkerung abgeschlossen war, zum anderen wurde auch die lokale Verwaltung nur sehr kurz im Amt belassen. Der Generalgouverneur, der dem portugiesischen König direkt unterstellt war und ihn vertrat, wurde in einem Rhythmus von etwa drei Jahren ausgetauscht.[21] Die Absichten der Handelsniederlassungen in Indien waren deutlich: Die Organisation und Verwaltung der Handels- sowie die Überwachung der Seerouten im Indischen Ozean war das Hauptanliegen der portugiesischen Intervention. Der Aufbau einer neuen Gesellschaft, so wie sie teilweise in Amerika vollzogen wurde, fand unter portugiesischer Federführung in Asien nicht statt. Somit ergibt sich auch in Hinblick auf die Quellenlage ein gemischtes Bild: Während Berichte über Frachtladungen, Teilnehmer und die Korrespondenz mit König Manuel I. in ausreichender Zahl vorhanden sind, gibt es nahezu keine Quellen, die auf das Leben der Kolonisten, geschweige denn der indigenen Bevölkerung Indiens im 16. Jahrhundert schließen lassen. Die wenigen Zeugnisse, die der Forschung vorliegen, sind nur einseitig, d.h. die Europäer verfassten Texte oder Holzschnitte, die das Leben, Gewohnheiten und die indische Gesellschaft beschreiben. Viele dieser Quellen entstanden zudem nicht zuletzt im oberdeutschen Raum, dem Zentrum der Gelehrsamkeit im Europa des 16. Jahrhunderts. Jedoch basieren jene Dokumente und grafische Darstellungen auf den Eindrücken und Erfahrungen weniger Teilnehmer einiger Indienfahrten. Somit ist damit zu rechnen, dass gewisse Stereotypen oder abstruse Vorstellungen, die es im 16. Jahrhundert von exotischen Plätzen der Welt gab, durch die zeitliche Verzögerung[22] noch verstärkt wurden.
[...]
[1] Brief Conrad Peutingers an den kaiserlichen Sekretär Blasius Hölzl vom 3.1.1505 (Übersetzung),
Stadtarchiv Augsburg, in: Wolfgang Knabe: Auf den Spuren der ersten deutschen Kaufleute in Indien, Anhausen 1993, S. 115 – 116.
[2] Die Merfart vn erfarung nuwer Schiffung vnd wege zv viln onerkanten Inseln vnd Kunigreichen, o. O.
1509, zit. nach Dharampal – Frick, Gita: Deutsche Indienberichte 1500 – 1750, in: Bitterli, Urs/ Schmitt, Eberhard (Hrsg.): Die Kenntnis beider `Indien` im frühneuzeitlichen Europa, München 1991, S. 93 -128.
[3] Holzschnitt von Hans Burgkmair, 1508: Das gros India, in: Wolfgang Knabe: Auf den Spuren der ersten
deutschen Kaufleute in Indien, Anhausen 1993, S. 119. Die Holzschnitt versucht, den Bericht Balthasar
Springers (auch Sprenger) grafisch zu untermalen.
[4] Es finden sich detaillierte Angaben über Handelsgüter und Waren, Vgl. dazu: Burkhardt, Johannes
(Hrsg.): Einführung, in: Augsburger Handelshäuser im Wandel des historischen Urteils (Reihe: Colloquia Augustana, Bd. 3), Berlin 1996.
[5] Zu diesen gehören u. a. Balthasar Springers Merfart, in: Die Merfart vn erfarung nuwer Schiffung vnd
wege zv viln onerkanten Inseln vnd Kunigreichen, o. O. 1509, zit. nach Dharampal – Frick, Gita: Deutsche Indienberichte 1500 – 1750, in: Bitterli, Urs/ Schmitt, Eberhard (Hrsg.): Die Kenntnis beider `Indien` im frühneuzeitlichen Europa, München 1991, S. 93 -128.
[6] Bei den Reiseberichten ist zudem zu unterstreichen, dass die Anzahl deutscher Berichte äußerst gering
ist und Oberdeutschland auch eine Vielzahl von Briefen und Darstellungen in portugiesischer Sprache erhielt. Diese mussten zunächst übersetzt werden, was den Quellenwert verringert. Hierzu zählen u. a. Jörg Herwart mit seinem Bericht über den Aufbau einer Faktorei in Indien des Jahres 1503, zit. nach Wolfgang Knabe: Auf den Spuren der ersten deutschen Kaufleute in Indien, Anhausen 1993, S. 118.
[7] Das Gewürzmonopol bedeutete, dass allein die portugiesische Krone den Verkauf der Gewürze aus
Indien abwickeln konnte und über Preise bestimmte sowie Angebot und Nachfrage künstlich regelte.
[8] So beispielsweise durch Marco Polo, der den asiatischen Raum beschrieb, was die europäischen
Herrscher und Seefahrer dazu bewegte, in Asien einen überaus reichen Kontinent zu sehen.
[9] Jacob, Ernst – Gerhard: Grundzüge der Geschichte Portugals und seiner Übersee – Provinzen,
Darmstadt 1969, S. 86.
[10] Ebenda, S, 86.
[11] Marques, A. H. de Oliveira : Geschichte Portugals und des portugiesischen Weltreiches (übers. von
Michael von Killisch – Horn), Stuttgart 2001, S. 150 – 151.
[12] Gründer, Horst: Eine Geschichte der europäischen Expansion, Leipzig 1998, S. 33.
[13] Marques, Geschichte Portugals, S. 163.
[14] Zunächst soll das System nur theoretisch erläutert werden. Die Einbindung der Fugger und Welser in
dieses Monopolsystem wird in einem gesonderten Kapitel ausführlich dargestellt.
[15] Marques, Geschichte Portugals, S. 171.
[16] Wilhelm Rem: „Chronik alter und neuer Geschichten“, in: Quellen zur Wirtschafts- und
Sozialgeschichte Mittel- und Oberdeutscher Städte im Spätmittelalter, übers. von Gisela Möncke, Darmstadt 1982, S. 401.
[17] Ebenda, S. 171.
[18] Schmitt, Eberhard, Die Anfänge der europäischen Expansion (Historisches Seminar Bd. 2, hrsg. von
Armin Reese und Uwe Uffelmann), Darmstadt 1991, S.55.
[19] Reinhard, Wolfgang: Geschichte der europäischen Expansion. Bd. 1 Die Alte Welt bis 1818, Stuttgart et
al. 1983, S. 53.
[20] Ebenda, S. 164.
[21] Ebenda, S. 164.
[22] Eine Indienfahrt dauerte etwa zwei Jahre. Dazu muss eine gewisse Zeit gerechnet werden, bis ein
Bericht bzw. Brief entstanden ist und seinen Weg durch Europa fand.
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