Die Motivation spielt nicht nur im Sport eine große Rolle. Auch in der Wirtschaftswelt sind motivierte Mitarbeiter eine Grundvoraussetzung für den Erfolg und somit für das langfristige Fortbestehen eines Unternehmens. Was nützen einem Manager die bestausgebildeten Mitarbeiter, wenn diese nicht bereit sind, ihre Fähigkeiten Erfolg versprechend einzusetzen? Wie bringt man diese jedoch dazu, dass zu tun, was sie tun sollen? Dies ist eine schwierige Aufgabe, denn Menschen lassen sich nicht ohne weiteres auf die Ziele der Unternehmung programmieren. Hier kommt nun die Arbeitsmotivation ins Spiel. Die vorliegende Arbeit möchte daher in das sehr komplexe Gebiet der Arbeitsmotivation und die verschiedenen Einflussfaktoren auf die menschliche Arbeitsleistung einführen. Dabei wird gezeigt, dass entgegen der heute gängigen Praxis, die Mitarbeiter nicht ausschließlich mittels Geldanreizen motivierbar sind. Neben den Geldanreizen muss nämlich auch die intrinsische Motivation geweckt werden und erhalten bleiben. Diese drückt sich z.B. durch Freude an der Arbeit selbst aus. Des Weiteren soll die Bedeutung der Verhaltenswissenschaften in der Betriebswirtschaftslehre betont werden. Denn ohne Kenntnisse über die Motive und Bedürfnisse der Mitarbeiter, würde dem Management eine nur unzureichende Motivation des Personals gelingen, womit die optimale Arbeitsleistung verfehlt würde.
Diese verhaltenswissenschaftlichen Grundlagen werden im zweiten Abschnitt gelegt, bevor im dritten sodann der Behaviorismus und der Kognitivismus als zwei Grundorientierungen innerhalb der Verhaltenswissenschaft dargestellt werden. Danach werden in Abschnitt vier motivationstheoretische Grundbegriffe definiert und ein Zusammenhang zwischen Motivation und Arbeitsleistung hergestellt. Die Abschnitte zwei bis vier dienen vor allem der Begriffsbestimmung und Einführung in das Thema, sodass die Diskussionsgrundlage für die folgenden Abschnitte gelegt ist. In Abschnitt fünf werden sodann Anreizsysteme definiert und klassifiziert. Dabei werden verschiedene Anreizarten auf ihre Möglichkeiten zur Leistungsbeeinflussung und bzgl. ihrer Zugehörigkeit zum Behaviorismus bzw. Kognitivismus. untersucht. Schließlich werden in Abschnitt sechs zwei moderne Führungsansätze bzgl. ihres Einflusses auf Motivation und Leistung untersucht und wiederum verhaltenswissenschaftlich verortet.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Zielsetzung und Gang der Untersuchung
- 2. Verhaltenswissenschaftliche Grundlagen
- 2.1 Verhaltenswissenschaftliche Ursprünge in der BWL
- 2.2 Verhaltensorientierung
- 3. Grundrichtungen der Verhaltenswissenschaft
- 3.1 Die Verhaltenswissenschaft nach dem Behaviorismus
- 3.1.1 Die behavioristische Ideologie
- 3.1.2 Das Klassische und das Operante Konditionieren
- 3.1.3 Behavioristische Ansätze in der personellen Praxis
- 3.2 Die Verhaltenswissenschaft nach dem Kognitivismus
- 3.2.1 Die kognitivistische Ideologie
- 3.2.2 Die sozial-kognitive Theorie von Bandura
- 4. Motivationstheoretische Grundlagen
- 4.1 Was ist Motivation?
- 4.2 Motiv und Motivation
- 4.3 Intrinsische vs. extrinsische Motivation
- 4.4 Leistung und Arbeitszufriedenheit
- 5. Anreizsysteme und ihre Verortung in der Verhaltenswissenschaft
- 5.1 Definition und Zweck von Anreizsystemen
- 5.2 Anreizarten und mögliche Klassifizierung
- 5.3 Behavioristische Anreize
- 5.3.1 Vergütung
- 5.3.2 Leistungsbezogene Entgeltsysteme
- 5.3.2.1 Stücklohn
- 5.3.2.2 Teamvergütung durch Prämien und Tantiemen
- 5.3.3 Extrinsisch motivierte Mitarbeiter
- 5.3.4 Bedürfnistheorie von Maslow
- 5.3.5 Zusatzleistungen durch das Unternehmen
- 5.4 Kognitivistische Anreize
- 5.4.1 Intrinsisch motivierte Mitarbeiter
- 5.4.2 Soziale Anerkennung
- 5.4.3 Lob und Kritik
- 5.4.4 Beförderungen
- 5.4.5 Fortbildungsmaßnahmen
- 5.4.6 Arbeitsinhalt
- 5.4.6.1 Job Rotation
- 5.4.6.2 Job Enlargement
- 5.4.6.3 Job Enrichment
- 5.4.7 Zwischenfazit
- 6. Motivation und Personalführung
- 6.1 Führung - was ist das?
- 6.2 Das moderne Führungsleitbild
- 6.3 Neuere Führungsansätze und ihre verhaltenswissenswissenschaftliche Verortung
- 6.3.1 Transaktionale Führung
- 6.3.2 Transformationale (visionär-charismatische) Führung
- 6.3.3 Verhaltenswissenschaftliche Verortung der Ansätze
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Arbeitsmotivation und deren Einflussfaktoren auf die menschliche Arbeitsleistung. Sie widerlegt die Annahme, dass Mitarbeiter ausschließlich durch finanzielle Anreize motivierbar sind und betont die Bedeutung intrinsischer Motivation. Die Rolle der Verhaltenswissenschaften in der Betriebswirtschaftslehre wird hervorgehoben.
- Einflussfaktoren auf die Arbeitsmotivation
- Bedeutung intrinsischer und extrinsischer Motivation
- Verhaltenswissenschaftliche Ansätze (Behaviorismus und Kognitivismus)
- Anreizsysteme und deren Eignung zur Leistungsbeeinflussung
- Moderne Führungsansätze und deren verhaltenswissenschaftliche Einordnung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Zielsetzung und Gang der Untersuchung: Die Einleitung beschreibt die zentrale Bedeutung von Motivation, insbesondere im wirtschaftlichen Kontext. Sie verdeutlicht, dass motivierte Mitarbeiter essentiell für den Unternehmenserfolg sind und dass Motivation nicht allein durch monetäre Anreize erreicht werden kann. Die Arbeit skizziert ihren Aufbau und die methodische Vorgehensweise, die sich auf verhaltenswissenschaftliche Grundlagen stützt und verschiedene Anreizsysteme untersucht.
2. Verhaltenswissenschaftliche Grundlagen: Dieses Kapitel führt in das Gebiet der Verhaltenswissenschaften ein und erläutert den Begriff "Verhaltenswissenschaft". Es betont die Bedeutung verhaltenswissenschaftlicher Theorien im Personalmanagement und stellt den Behaviorismus und den Kognitivismus als zwei zentrale Grundrichtungen vor. Die historische Einordnung des Begriffs wird ebenfalls thematisiert.
3. Grundrichtungen der Verhaltenswissenschaft: Dieses Kapitel vertieft die Betrachtung des Behaviorismus und des Kognitivismus. Es werden die jeweiligen ideologischen Grundlagen, zentrale Konzepte wie klassisches und operantes Konditionieren, sowie deren Anwendung in der personalen Praxis beschrieben. Der Kognitivismus wird mit der sozial-kognitiven Theorie Banduras veranschaulicht.
4. Motivationstheoretische Grundlagen: Hier werden grundlegende motivationstheoretische Begriffe wie Motivation, Motiv, intrinsische und extrinsische Motivation definiert. Der Zusammenhang zwischen Motivation und Arbeitsleistung wird hergestellt. Das Kapitel legt somit die Grundlage für das Verständnis der darauffolgenden Kapitel, die sich mit Anreizsystemen und Führung auseinandersetzen.
5. Anreizsysteme und ihre Verortung in der Verhaltenswissenschaft: Dieses Kapitel analysiert Anreizsysteme, klassifiziert sie und untersucht deren Eignung zur Leistungsbeeinflussung im Kontext des Behaviorismus und des Kognitivismus. Verschiedene Anreizarten wie Vergütung, leistungsbezogene Entgeltsysteme, Zusatzleistungen und die Bedürfnistheorie Maslows werden eingeordnet und hinsichtlich ihrer Wirksamkeit diskutiert. Der Fokus liegt auf der Zuordnung von Anreizen zu den jeweiligen verhaltenswissenschaftlichen Paradigmen und dem damit verbundenen Menschenbild des Managements.
6. Motivation und Personalführung: Dieses Kapitel behandelt den Zusammenhang zwischen Motivation, Personalführung und Leistungsfähigkeit. Es definiert Führung, beschreibt moderne Führungsleitbilder und untersucht transaktional und transformationale Führungsansätze. Die verhaltenswissenschaftliche Einordnung der verschiedenen Führungsstile wird diskutiert.
Schlüsselwörter
Arbeitsmotivation, Behaviorismus, Kognitivismus, Intrinsische Motivation, Extrinsische Motivation, Anreizsysteme, Leistungsbeeinflussung, Personalführung, Transaktionale Führung, Transformationale Führung, Bedürfnistheorie, Maslow.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Verhaltenswissenschaftliche Grundlagen der Arbeitsmotivation
Was ist der Hauptfokus dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Arbeitsmotivation und deren Einflussfaktoren auf die menschliche Arbeitsleistung. Ein zentraler Punkt ist die Widerlegung der Annahme, dass Mitarbeiter ausschließlich durch finanzielle Anreize motivierbar sind, und die Betonung der Bedeutung intrinsischer Motivation. Die Rolle der Verhaltenswissenschaften in der Betriebswirtschaftslehre wird hervorgehoben.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Einflussfaktoren auf die Arbeitsmotivation, die Bedeutung intrinsischer und extrinsischer Motivation, verhaltenswissenschaftliche Ansätze (Behaviorismus und Kognitivismus), Anreizsysteme und deren Eignung zur Leistungsbeeinflussung sowie moderne Führungsansätze und deren verhaltenswissenschaftliche Einordnung.
Welche verhaltenswissenschaftlichen Ansätze werden betrachtet?
Die Arbeit konzentriert sich auf den Behaviorismus und den Kognitivismus. Der Behaviorismus wird mit seinen Konzepten des klassischen und operanten Konditionierens erläutert, während der Kognitivismus anhand der sozial-kognitiven Theorie Banduras veranschaulicht wird. Die Anwendung beider Ansätze in der Personalpraxis wird diskutiert.
Wie werden Anreizsysteme klassifiziert und analysiert?
Anreizsysteme werden nach behavioristischen und kognitivistischen Ansätzen klassifiziert und hinsichtlich ihrer Eignung zur Leistungsbeeinflussung untersucht. Beispiele für behavioristische Anreize sind Vergütung, leistungsbezogene Entgeltsysteme (Stücklohn, Teamvergütung) und Zusatzleistungen. Kognitivistische Anreize umfassen soziale Anerkennung, Lob und Kritik, Beförderungen, Fortbildungsmaßnahmen, sowie Maßnahmen zur Arbeitsgestaltung (Job Rotation, Job Enlargement, Job Enrichment).
Welche Rolle spielt die Motivationstheorie?
Die Arbeit definiert grundlegende motivationstheoretische Begriffe wie Motivation, Motiv, intrinsische und extrinsische Motivation und erläutert den Zusammenhang zwischen Motivation und Arbeitsleistung. Die Bedürfnistheorie Maslows wird im Kontext behavioristischer Anreize behandelt.
Wie werden moderne Führungsansätze behandelt?
Die Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Motivation, Personalführung und Leistungsfähigkeit. Moderne Führungsansätze wie transaktionale und transformationale (visionär-charismatische) Führung werden vorgestellt und verhaltenswissenschaftlich eingeordnet.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Arbeitsmotivation, Behaviorismus, Kognitivismus, Intrinsische Motivation, Extrinsische Motivation, Anreizsysteme, Leistungsbeeinflussung, Personalführung, Transaktionale Führung, Transformationale Führung, Bedürfnistheorie, Maslow.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Zielsetzung und Gang der Untersuchung, Verhaltenswissenschaftliche Grundlagen, Grundrichtungen der Verhaltenswissenschaft, Motivationstheoretische Grundlagen, Anreizsysteme und ihre Verortung in der Verhaltenswissenschaft, sowie Motivation und Personalführung. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung detailliert beschrieben.
- Quote paper
- Konrad Hurler (Author), 2006, Arbeitsmotivation: Behavioristische und kognitivistische Ansätze und deren Möglichkeiten zur Leistungsbeeinflussung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60648