„Von kaum einem anderen Autor unserer Tage sind die Erlebniswelt und Geisteshandlung des Mittelalters erfolgreicher an ein breites Publikum vermittelt worden als von dem Bologneser Sprachwissenschaftler Umberto Eco.“
„Der Name der Rose“ gehört unbestreitbar zu den wohl größten Erfolgen in der Darstellung einer Rahmenhandlung im Mittelalter als historische Epoche. Die Auflagezahlen des 1980 erstmals erschienenen Buches belegen dieses eindrucksvoll: 5-6 Millionen Exemplare wurden weltweit bis 1986 abgesetzt und „der Name der Rose“ in 25 Sprachen übersetzt. Der Film, dem sich diese Hausarbeit schwerpunktmäßig widmen soll, wurde mit einem Etat von 48 Millionen DM 1986 fertig gestellt. Er glänzte durch Starbesetzung: Jean Jaques Annaud als Regisseur, Bernd Eichinger als Produzent und in den schauspielerischen Rollen Sean Connery, Christian Slater und F. Murray Abraham. Die Kosten spielte er innerhalb von 3 Wochen wieder ein: 4 Millionen Kinozuschauer waren es bis dahin allein in Deutschland. In meiner Hausarbeit will ich keine weitere Inhaltsanalyse zu „der Name der Rose“ verfassen (denn davon gibt es in der umfassenden Sekundärliteratur bereits Unmengen) und auch keinen weiteren Buch- Film- Vergleich vornehmen (denn die Erkenntnis ist einfach: der Film stellt eine Vereinfachung aufgrund eines anderen Zielpublikums dar) sondern mich der konkreten Frage widmen inwiefern sich die Verfilmung des Werkes für den Geschichtsunterricht verwenden lässt. Dazu werde ich kurz den Inhalt des Filmes darstellen, die Handlung in ihren historischen Kontext einordnen, die Authentizität von Ecos Handlung untersuchen und zum Abschluss der Ausgangsfrage nachgehen: mit welchen (Lern-) Zielen lässt sich der Film im Geschichtsunterricht einsetzen? Ist er ein vernünftiges Mittel zur Darstellung des mittelalterlichen Klosterlebens und der mittelalterlichen Gesellschaft mit ihren Sorgen, Gedanken, Verhaltensmustern und hierarchischen Strukturen? Dieser Frage ist bisher noch kein Autor nachgegangen, was die Bearbeitung für mich ungemein reizvoll macht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Handlung des Films „Der Name der Rose“
- Einordnung der Filmhandlung in ihren historischen Kontext
- Authentizität: die Frage nach Wahrheit, Fiktion und historischer Genauigkeit in Ecos „Der Name der Rose“
- Betrachtung der Protagonisten
- Betrachtung der gesellschaftlichen Ordnung
- Betrachtung der Inquisition
- Grundlagen der Überlegungen zum Unterrichtseinsatz von Filmen im Geschichtsunterricht
- Zielsetzung des Filmeinsatzes
- Zeitpunkt des Filmeinsatzes
- Einsatzmöglichkeiten des Filmes „Der Name der Rose“ im Geschichtsunterricht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, inwiefern die Verfilmung von Umberto Ecos Roman „Der Name der Rose“ für den Geschichtsunterricht einsetzbar ist. Der Fokus liegt dabei auf der Darstellung des mittelalterlichen Klosterlebens und der mittelalterlichen Gesellschaft mit ihren Sorgen, Gedanken, Verhaltensmustern und hierarchischen Strukturen. Die Arbeit analysiert den Inhalt des Films, ordnet die Handlung in ihren historischen Kontext ein und untersucht die Authentizität von Ecos Handlung.
- Die Einordnung der Filmhandlung in den historischen Kontext des 14. Jahrhunderts
- Die Frage der Authentizität in Ecos „Der Name der Rose“
- Die Darstellung des mittelalterlichen Klosterlebens und der mittelalterlichen Gesellschaft
- Die Einsatzmöglichkeiten des Films im Geschichtsunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung des Films „Der Name der Rose“ als Beispiel für die Darstellung des Mittelalters in einem breiten Publikum und stellt die Forschungsfrage der Arbeit vor: ob und wie sich die Verfilmung für den Geschichtsunterricht einsetzen lässt.
Kapitel 2 fasst die Handlung des Films zusammen, wobei der Fokus auf die Ereignisse liegt, die im Kloster geschehen, und auf die beiden Protagonisten William von Baskerville und Adson. Die Handlung des Films wird in Kapitel 3 in den historischen Kontext des 14. Jahrhunderts eingeordnet, wobei der Thronstreit in Deutschland, die Auseinandersetzung zwischen Papst Johannes XXII. und Ludwig von Bayern, sowie die Inquisition als wichtige historische Ereignisse dargestellt werden. Kapitel 4 untersucht die Authentizität von Ecos „Der Name der Rose“, wobei die Betrachtung der Protagonisten, der gesellschaftlichen Ordnung und der Inquisition im Mittelpunkt steht.
Kapitel 5 legt die Grundlagen für die Überlegungen zum Unterrichtseinsatz von Filmen im Geschichtsunterricht, indem es die Zielsetzung des Filmeinsatzes und den Zeitpunkt des Filmeinsatzes beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen „Der Name der Rose“, Umberto Eco, Mittelalter, Klosterleben, Gesellschaft, Geschichte, Film, Geschichtsunterricht, Authentizität, Inquisition, historische Genauigkeit, und die Rolle von Filmen im Unterricht.
- Quote paper
- Sebastian Schneemelcher (Author), 2004, "Der Name der Rose" als Beispiel des Filmeinsatzes historischer Spielfilme im Geschichtsunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60601