Den Begriff Kinderarbeit assoziieren wir sofort mit Bildern aus der dritten Welt. In Zusammenhang mit dieser Arbeit erscheint es mir einleitend wichtig aufzuzeigen, dass noch nicht vor langer Zeit ein Grossteil der Kinder auch in der Schweiz hart arbeiten musste und in Europa die Kinderarbeit bis heute eine nicht zu unterschätzende Problematik darstellt.
Nicht jede Form von Arbeit ist schlecht für Heranwachsende. Im Gegenteil leistet das Ausführen einer Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Entfaltung der Persönlichkeit und dem sozialen Lernen. Durch die Mithilfe im Haushalt oder im Familienbetrieb kann sich ein Kind wichtige Fähigkeiten aneignen und lernen, Verantwortung zu übernehmen.
Im ersten Teil dieser Arbeit gilt es aufzuzeigen, was genau unter Kinderarbeit verstanden wird, in welchen Ländern sie vorherrschend ist und welche Arbeiten in welchem Ausmass verrichtet werden. Dabei muss betont werden, dass auf Tätigkeiten wie Kinderhüten, Zeitungen austragen oder die Mithilfe bei der Haushaltsführung in Form von „Ämtli’s“ nicht eingegangen wird, weil diese meiner Meinung nach von der Definition der Kinderarbeit, wie sie im Verlauf der Arbeit erklärt wird, abweichen. Des Weiteren werden die Rechte der Kinder aufgeführt und der Frage nachgegangen, wer für deren Einhaltung verantwortlich ist.
Anschliessend werde ich auf die Problematik der Arbeit der Hausmädchen eingehen, die den grössten Arbeitssektor für junge Frauen darstellt und an dieser Stelle das Projekt KIWOHEDE, das sich auf Hausmädchen ausrichtet und in Zusammenarbeit mit "terre des hommes Schweiz" entstanden ist, vorstellen. Der abschliessende Teil bezieht sich auf die Frage, ob ein generelles Kinderarbeitsverbot sinnvoll ist und welche Zukunfts- und Entwicklungschancen für die arbeitenden Kinder bestehen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Definition „Kinderarbeit“
- 3. Mögliche Formen von Kinderarbeit
- 4. Kinderarbeit in der Schweiz
- 5. Zahlen und Fakten
- 6. Kinderrechte
- 6.1 Die Konvention über die Rechte des Kindes (KRK)
- 6.2 Wer garantiert die Einhaltung der Konvention über die Rechte des Kindes?
- 7. Hausmädchen
- 7.1 Atupelye, ein Beispiel aus dem Alltag eines Hausmädchens
- 7.2 Fehlende Schulbildung
- 7.3 Nutzen für die Arbeitgeber
- 7.4 Terre des hommes Schweiz
- 7.5 Das Projekt KIWOHEDE in Tansania
- 8. Armut oder das Interesse der Wirtschaft - Ursachen der Kinderarbeit?
- 9. Wie sinnvoll ist ein generelles Kinderarbeitsverbot?
- 10. Zukunfts- und Entwicklungschancen
- 10.1 „Kinderarbeit – Weg aus der Armut?“ – Ein Beispiel aus einem Filmbeitrag
- 10.2 „In jedes Kind investieren“ – eine Studie der ILO
- 11. Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Phänomen der Kinderarbeit, ihre Definition, verschiedene Formen und ihre Verbreitung, insbesondere in der Schweiz und im internationalen Kontext. Sie beleuchtet die Kinderrechte im Zusammenhang mit Arbeit und analysiert die Ursachen von Kinderarbeit, wie Armut und wirtschaftliche Interessen. Die Arbeit untersucht ausserdem die Wirksamkeit eines generellen Verbots und die Zukunftsperspektiven für betroffene Kinder.
- Definition und Abgrenzung von Kinderarbeit
- Formen und Verbreitung von Kinderarbeit weltweit und in der Schweiz
- Kinderrechte und deren Durchsetzung
- Ursachen von Kinderarbeit: Armut und wirtschaftliche Interessen
- Bewertung eines generellen Kinderarbeitsverbots und Zukunftsperspektiven
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt fest, dass Kinderarbeit oft mit der Dritten Welt assoziiert wird, betont aber auch die historische Bedeutung von Kinderarbeit in der Schweiz und ihre heutige Relevanz in Europa. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit, der sich mit der Definition von Kinderarbeit, ihrer Verbreitung, Kinderrechten, dem Beispiel der Hausmädchenarbeit und der Frage nach einem generellen Verbot auseinandersetzt.
2. Definition „Kinderarbeit“: Dieses Kapitel beleuchtet die unterschiedlichen Definitionen von Kinderarbeit und konzentriert sich auf die Definition der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Es differenziert zwischen leichter und schwerer Arbeit und betont, dass nicht jede Beschäftigung von Kindern als Kinderarbeit zu werten ist. Das Kapitel veranschaulicht die negativen Folgen schwerer Kinderarbeit, wie Wachstumsstörungen und seelische Schäden, und zeigt die Unterschiede in der Gesetzgebung verschiedener Länder auf.
3. Mögliche Formen von Kinderarbeit: Dieses Kapitel beschreibt verschiedene Formen von Kinderarbeit, darunter Arbeit in der Landwirtschaft, die Arbeit als Hausmädchen (mit besonderem Fokus auf Missbrauch), Straßenkinderarbeit, Kinderprostitution, Kindersoldaten und Zwangsarbeit/Schuldknechtschaft. Es hebt die Gefahren und die schwerwiegenden Folgen dieser Arbeitsformen für die betroffenen Kinder hervor und veranschaulicht die Ausmaße des Kinderhandels, insbesondere in Afrika.
4. Kinderarbeit in der Schweiz: Dieses Kapitel behandelt die Geschichte der Kinderarbeit in der Schweiz im Kontext der Industrialisierung und der damaligen Armut. Es veranschaulicht, wie die weit verbreitete Armut im 19. Jahrhundert viele Familien zwang, ihre Kinder arbeiten zu lassen.
Schlüsselwörter
Kinderarbeit, Kinderrechte, ILO, Hausmädchen, Armut, wirtschaftliche Interessen, Zwangsarbeit, Schuldknechtschaft, Kinderhandel, Schweiz, Entwicklungschancen, Kinderarbeitsverbot.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Kinderarbeit - Eine umfassende Analyse
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über das Thema Kinderarbeit. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und die wichtigsten Themen, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und ein Glossar mit Schlüsselbegriffen. Der Fokus liegt auf der Definition von Kinderarbeit, verschiedenen Formen der Kinderarbeit weltweit und in der Schweiz, den Kinderrechten, den Ursachen von Kinderarbeit (Armut und wirtschaftliche Interessen) und der Bewertung eines generellen Verbots von Kinderarbeit. Es werden außerdem Zukunftsperspektiven für betroffene Kinder beleuchtet.
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument ist in elf Kapitel gegliedert. Diese behandeln die Einleitung, die Definition von Kinderarbeit, verschiedene Formen von Kinderarbeit, Kinderarbeit in der Schweiz, Zahlen und Fakten, Kinderrechte (inkl. der UN-Kinderrechtskonvention), Hausmädchenarbeit mit Beispielen aus Tansania, die Ursachen von Kinderarbeit (Armut vs. wirtschaftliche Interessen), die Sinnhaftigkeit eines generellen Verbots, Zukunftschancen und ein Schlusswort.
Wie wird Kinderarbeit definiert?
Das Dokument verwendet primär die Definition der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Es wird zwischen leichter und schwerer Kinderarbeit unterschieden, wobei nicht jede Beschäftigung von Kindern als Kinderarbeit gilt. Schwerere Formen der Kinderarbeit haben negative Folgen für die körperliche und seelische Entwicklung der Kinder. Die gesetzlichen Definitionen und Regelungen variieren zwischen den Ländern.
Welche Formen von Kinderarbeit werden behandelt?
Das Dokument beschreibt verschiedene Formen von Kinderarbeit, darunter Arbeit in der Landwirtschaft, Hausarbeit (mit besonderem Fokus auf Missbrauch), Straßenkinderarbeit, Kinderprostitution, Kindersoldaten und Zwangsarbeit/Schuldknechtschaft. Die Gefahren und schwerwiegenden Folgen dieser Arbeitsformen für die Kinder werden hervorgehoben. Besonders wird der Kinderhandel, insbesondere in Afrika, thematisiert.
Wie wird die Situation der Kinderarbeit in der Schweiz dargestellt?
Das Dokument beleuchtet die historische Perspektive der Kinderarbeit in der Schweiz im Kontext der Industrialisierung und Armut im 19. Jahrhundert. Es zeigt auf, wie weit verbreitete Armut viele Familien dazu zwang, ihre Kinder arbeiten zu lassen.
Welche Rolle spielen Kinderrechte?
Das Dokument behandelt die Kinderrechte im Zusammenhang mit Arbeit und analysiert die Bedeutung der Konvention über die Rechte des Kindes (KRK) der Vereinten Nationen. Es wird auch die Frage diskutiert, wer für die Durchsetzung dieser Rechte verantwortlich ist.
Welche Ursachen für Kinderarbeit werden genannt?
Als Hauptursachen werden Armut und wirtschaftliche Interessen genannt. Das Dokument analysiert den komplexen Zusammenhang zwischen diesen Faktoren und der Ausbeutung von Kindern.
Wie wird die Wirksamkeit eines generellen Verbots von Kinderarbeit bewertet?
Das Dokument diskutiert die Vor- und Nachteile eines generellen Verbots von Kinderarbeit und analysiert die Komplexität dieser Thematik.
Welche Zukunftsperspektiven werden aufgezeigt?
Das Dokument beleuchtet die Zukunfts- und Entwicklungschancen für Kinder, die von Kinderarbeit betroffen sind. Es werden Beispiele aus Filmbeiträgen und Studien der ILO (Internationale Arbeitsorganisation) angeführt, um die Thematik zu veranschaulichen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Kinderarbeit, Kinderrechte, ILO, Hausmädchen, Armut, wirtschaftliche Interessen, Zwangsarbeit, Schuldknechtschaft, Kinderhandel, Schweiz, Entwicklungschancen, Kinderarbeitsverbot.
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- Petra Bleuer (Author), 2005, Kinderarbeit. Formen, Ursachen und rechtliche Grundlagen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60532