In dem Seminar „Selbstkonzept und Selbstwertgefühl“ aus dem Bereich der pädagogischen Psychologie haben wir uns intensiv mit den Begriffen sowie Dimensionen von „Selbstkonzept“ und „Selbstwertgefühl“ beschäftigt. Ausgehend von den theoretischen Grundlagen zum „Sozialen Selbst“ durch den Psychologen William James haben wir uns um ein erstes inhaltliches Begriffsverständ nis bemüht. Mehrere theoretische Modellannahmen von Sigrun-Heide Filipp über Astrid Schütz bis hin zu James E. Marcia haben uns später begleitet. Ab der Mitte des Seminars haben wir dann die Entwicklung und Beeinflussung des Selbstkonzeptes respektive Selbstwertgefühls in den Lebensabschnitten „Kleinkindalter“, „Kindesalter“ und - besonders umfassend - „Jugendalter“ diskutiert. Wie später genauer beschrieben wird, stehen die beiden oben genannten Begriffe in engem Zusammenhang zu dem Begriff „Identität“. Diese Wechselbeziehung habe ich zum Anlass genommen, herauszufinden, wie die Identitätsentwicklung in der Adoleszenz verläuft. Theoretische Grundlage in den nächsten Abschnitten soll das Identitätsmodell nach Marcia sowie grob das Stufenmodell nach Erikson sein. Das schafft den wissenschaftlichen „Sockel“ für eine empirische Untersuchung, die ich in Berufskolleg-Klassen durchgeführt habe. Ich möchte prüfen, inwieweit sich die theoretischen Modellannahmen hier wieder finden lassen. Nach der Operationalisierung der Variablen habe ich mit dem kostenlosen PC-Programm „GrafStat“ einen quantitativen Fragenbogen entworfen. Der Fragenbogen konnte von den Schülern über das Internet ausgefüllt werden. Eine genauere Beschreibung dazu folgt weiter unten. Daran anknüpfen sollen sich der Versuch einer Auswertung und der Vergleich mit den bisherigen theoretischen und allgemeinen empirischen Ergebnissen. Ein Fazit soll die Arbeit schließlich abrunden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Exkurs: „Selbstkonzept“ und „Selbstwertgefühl“ im Alltag
- 2. Wie bildet sich Identität auf Selbstkonzept und Selbstwertgefühl ab?
- 2.1 Historische Entwicklung
- 2.2 Dimensionen der Identität
- 3. Theoretische Grundlagen
- 3.1 Prolog: Die psychosozialen Entwicklungsstufen nach Erikson
- 3.2 Das Modell James E. Marcias
- 3.3 Identitätsentwicklung bei Jugendlichen
- 4. Operationalisierung der Identitätszustände
- 4.1 Allgemeine Forschungsergebnisse
- 4.2 Operationalisierung für die empirische Untersuchung
- 5. Vorbereitungen zur Datenerhebung
- 5.1 Erstellung des Fragebogens mithilfe der Computersoftware GrafStat
- 5.2 Kontakt zum Lehrer
- 5.3 Gültigkeit der Daten
- 6. Auswertung
- 6.1 Allgemeine statistische Angaben
- 6.2 Beurteilung des Selbstkonzeptes und des Selbstwertgefühls
- 6.3 Beurteilung der Charaktereigenschaften
- 6.4 Berufswahl
- 6.5 Bezug zu den vier Identitätsstadien
- 7. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Identitätsentwicklung in der Adoleszenz anhand einer empirischen Untersuchung an Berufskollegs. Ziel ist es, die theoretischen Modellannahmen von Marcia und Erikson zu überprüfen und deren Anwendbarkeit auf die Realität von Berufsschülern zu prüfen. Der Fokus liegt auf dem Zusammenhang zwischen Identitätsentwicklung, Selbstkonzept und Selbstwertgefühl.
- Identitätsentwicklung in der Adoleszenz
- Zusammenhang zwischen Identität, Selbstkonzept und Selbstwertgefühl
- Anwendung und Überprüfung theoretischer Modelle (Marcia, Erikson)
- Empirische Untersuchung an Berufsschülern
- Auswertung der Ergebnisse im Hinblick auf die theoretischen Modelle
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Identitätsentwicklung in der Adoleszenz ein und beschreibt den Kontext der Arbeit innerhalb eines Seminars zu Selbstkonzept und Selbstwertgefühl. Sie erläutert den engen Zusammenhang zwischen Identität, Selbstkonzept und Selbstwertgefühl und skizziert den Aufbau der Arbeit, der von theoretischen Grundlagen über die empirische Untersuchung bis hin zur Auswertung und zum Fazit reicht. Der Fokus liegt auf der geplanten empirischen Untersuchung an Berufsschülern und dem Vergleich mit bestehenden theoretischen Modellen.
2. Wie bildet sich Identität auf Selbstkonzept und Selbstwertgefühl ab?: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung des Identitätsbegriffs, beginnend mit den Arbeiten von William James und Charles Horton Cooley. Es werden die verschiedenen Dimensionen von Identität (kognitiv, emotional, handlungsbezogen) diskutiert und die Beiträge von Erik Erikson und James Marcia zum Verständnis von Identität hervorgehoben. Das Kapitel legt den theoretischen Grundstein für die spätere empirische Untersuchung, indem es verschiedene Perspektiven auf die Bildung von Identität und deren Beziehung zum Selbstkonzept und Selbstwertgefühl präsentiert. Die unterschiedlichen Definitionen von Identität werden einander gegenübergestellt und diskutiert.
3. Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel vertieft die theoretischen Grundlagen der Arbeit, indem es die psychosozialen Entwicklungsstufen nach Erikson und das Identitätsmodell von James E. Marcia detailliert beschreibt. Es analysiert, wie diese Modelle die Identitätsentwicklung bei Jugendlichen erklären und welche Bedeutung sie für die spätere empirische Untersuchung haben. Der Fokus liegt auf der Beschreibung der verschiedenen Identitätszustände nach Marcia und ihrer Relevanz für die Adoleszenz.
4. Operationalisierung der Identitätszustände: Dieses Kapitel beschreibt die Operationalisierung der Identitätszustände für die empirische Untersuchung. Es werden allgemeine Forschungsergebnisse zu diesem Thema zusammengefasst und die Methoden erläutert, mit denen die Variablen in der Studie messbar gemacht werden. Der Fokus liegt auf der praktischen Umsetzung der theoretischen Konzepte in messbare Indikatoren, die für die Datenerhebung und -auswertung relevant sind.
5. Vorbereitungen zur Datenerhebung: Dieses Kapitel erläutert die Vorbereitung der Datenerhebung, insbesondere die Erstellung des Fragebogens mit der Software GrafStat, den Kontakt zum Lehrer der Berufsschulklassen und die Überlegungen zur Gültigkeit der erhobenen Daten. Es gibt einen detaillierten Einblick in den praktischen Ablauf der Studie und die damit verbundenen Herausforderungen.
6. Auswertung: Dieses Kapitel fasst die Auswertung der Daten zusammen. Es werden allgemeine statistische Angaben präsentiert und die Ergebnisse bezüglich des Selbstkonzeptes, des Selbstwertgefühls, der Charaktereigenschaften und der Berufswahl im Hinblick auf die vier Identitätsstadien nach Marcia analysiert. Das Kapitel stellt die Kernergebnisse der empirischen Untersuchung dar.
Schlüsselwörter
Identitätsentwicklung, Adoleszenz, Selbstkonzept, Selbstwertgefühl, Berufskollegs, Empirische Untersuchung, James E. Marcia, Erik Erikson, Identitätszustände, Fragebogen, GrafStat.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Identitätsentwicklung in der Adoleszenz
Was ist das Thema der Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Identitätsentwicklung in der Adoleszenz, insbesondere den Zusammenhang zwischen Identität, Selbstkonzept und Selbstwertgefühl bei Berufsschülern. Sie überprüft und wendet dabei die theoretischen Modelle von Marcia und Erikson an.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Ziel ist die Überprüfung der theoretischen Modellannahmen von Marcia und Erikson und deren Anwendbarkeit auf die Realität von Berufsschülern. Der Fokus liegt auf dem Zusammenhang zwischen Identitätsentwicklung, Selbstkonzept und Selbstwertgefühl.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Identitätsentwicklung in der Adoleszenz, den Zusammenhang zwischen Identität, Selbstkonzept und Selbstwertgefühl, die Anwendung und Überprüfung der theoretischen Modelle von Marcia und Erikson, eine empirische Untersuchung an Berufsschülern und die Auswertung der Ergebnisse im Hinblick auf die theoretischen Modelle.
Welche theoretischen Modelle werden verwendet?
Die Arbeit basiert auf den theoretischen Modellen der psychosozialen Entwicklungsstufen nach Erikson und dem Identitätsmodell von James E. Marcia. Diese Modelle werden detailliert beschrieben und auf ihre Anwendbarkeit auf die untersuchte Gruppe geprüft.
Wie wurde die empirische Untersuchung durchgeführt?
Die empirische Untersuchung wurde an Berufsschülern durchgeführt. Es wurde ein Fragebogen erstellt (mithilfe der Software GrafStat), der zur Erhebung der Daten eingesetzt wurde. Die Kapitel 5 beschreibt die Vorbereitung der Datenerhebung im Detail (Fragebogenerstellung, Kontakt zum Lehrer, Gültigkeit der Daten).
Welche Methoden wurden zur Datenerhebung und -auswertung verwendet?
Die Datenerhebung erfolgte mittels eines Fragebogens, der mit der Software GrafStat erstellt wurde. Die Auswertung umfasst allgemeine statistische Angaben und eine Analyse des Selbstkonzepts, des Selbstwertgefühls, der Charaktereigenschaften und der Berufswahl im Hinblick auf die vier Identitätsstadien nach Marcia.
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Die konkreten Ergebnisse der empirischen Untersuchung werden im Kapitel 6 ("Auswertung") detailliert dargestellt. Sie beinhalten allgemeine statistische Angaben und die Analyse der Daten in Bezug auf Selbstkonzept, Selbstwertgefühl, Charaktereigenschaften, Berufswahl und die vier Identitätsstadien nach Marcia.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Das Fazit (Kapitel 7) fasst die Ergebnisse zusammen und diskutiert deren Implikationen im Hinblick auf die theoretischen Modelle. Es wird bewertet, inwieweit die Modelle die Realität der Berufsschüler widerspiegeln.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Identitätsentwicklung, Adoleszenz, Selbstkonzept, Selbstwertgefühl, Berufskollegs, Empirische Untersuchung, James E. Marcia, Erik Erikson, Identitätszustände, Fragebogen, GrafStat.
Welche Kapitel beinhaltet die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel: Einleitung, Abbildung von Identität auf Selbstkonzept und Selbstwertgefühl, Theoretische Grundlagen, Operationalisierung der Identitätszustände, Vorbereitungen zur Datenerhebung, Auswertung und Fazit. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel im Detail beschrieben.
- Quote paper
- Torsten Strecke (Author), 2006, Identitätsentwicklung in der Adoleszenz - Eine empirische Untersuchung an Berufskollegs, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60478