Frauen das friedfertige Geschlecht, Männer das gewalttätige Geschlecht.
Frauen sind die „Guten“, Männer sind die „Bösen“.
So wird es von der Gesellschaft oft und gerne gesehen. Gewalt, so die Moral von vielen Menschen, existiert aufgrund einer patriarchalischen Gesellschaft. Es wurde lange Zeit angenommen das aggressives, gewalttätiges und destruktives Verhalten in erster Linie männliche Eigenschaften sind.
Einige Konzeptionen der Frauenbewegung sagen aus, dass die Ursache von zerstörerischen Aggression und Gewalt in der Patriarchat geprägten Gesellschaft liegt. Ganz nach dem Motto „…, dass eine Gesellschaft, in der Frauen das Sagen hätten, friedlich und gewaltfrei wäre“ (Heyne 1993, S.12).
In jüngster Zeit aber wird unsere Gesellschaft immer wieder mit destruktiven, aggressiven und gewalttätigen Verhalten von Frauen konfrontiert.
Tatsache ist, dass auch Frauen trotz einer „männerdominierenden“ Gesellschaft, objektiv Positionen haben, in denen sie Macht und Herrschaft ausüben können. Zum Beispiel gegenüber alter, pflegebedürftiger Menschen oder ihren eigenen/fremden Kindern (vgl. Heyne 1993, S.11).
Das moralische Bild, das ausschließlich Männer an Gewaltdelikten beteiligt sind, schwindet. Es wird zunehmend bekannter, dass auch Frauen zu Täterinnen werden können.
In der nun folgenden Arbeit möchte ich mich dem Thema TäterInnen von sexuell missbrauchten Kindern nähern.
Vorwiegend werde ich mich mit Täterinnen und die Hintergründe ihrer sexuellen Gewalthandlungen beschäftigen, begleitend mit der Frage, ob Täterinnen sich von Tätern unterscheiden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Daten und Fakten (Ausmaß)
- Ursachen sexueller Gewalt
- Profile
- Täterinnen - Profile
- Liebhaberin („Teacher – Lover“ – Verhältnis)
- Mittäterin
- Vorbelastete Täterin (die Prädisponierte)
- Atypische Täterinnen
- Täter Profile
- Der fixierte Täter
- Der regressive Täter
- Täterinnen - Profile
- Vergleich von Täterinnen und Täter
- Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Phänomen von Frauen als Täterinnen sexuellen Missbrauchs an Kindern. Das Hauptziel ist es, die Profile von weiblichen Tätern zu analysieren und diese mit den Profilen männlicher Täter zu vergleichen. Die Arbeit hinterfragt dabei die gesellschaftlichen Vorstellungen von Frauen als friedfertigem Geschlecht und beleuchtet die Ursachen sexueller Gewalt, unabhängig vom Geschlecht des Täters.
- Profile von Frauen als Täterinnen sexuellen Missbrauchs
- Vergleich der Profile von weiblichen und männlichen Tätern
- Ursachen sexueller Gewalt bei Frauen
- Das Ausmaß sexuellen Missbrauchs durch Frauen
- Herausforderung des traditionellen Bildes von Frauen als ausschließlich Opfer von Gewalt
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die These in Frage, dass Gewalt ausschließlich eine männliche Eigenschaft ist und beleuchtet die gesellschaftliche Wahrnehmung von Frauen als friedfertig im Gegensatz zu Männern als gewalttätig. Sie führt in die Thematik der weiblichen Täterschaft bei sexuellem Missbrauch ein und kündigt die Fokussierung auf die Profile von Täterinnen und den Vergleich mit männlichen Tätern an.
Daten und Fakten (Ausmaß): Dieses Kapitel präsentiert offizielle Polizeistatistiken über sexuellen Missbrauch an Kindern im Jahr 2004 in Deutschland. Es wird deutlich, dass der Anteil weiblicher Täterinnen zwar deutlich geringer ist als der männlicher Täter, aber dennoch existiert. Die Dunkelziffer nicht angezeigter Fälle wird hervorgehoben, sowie die Schwierigkeiten, das tatsächliche Ausmaß weiblicher Täterschaft zu ermitteln. Die Diskrepanz zwischen der niedrigen Zahl angezeigter Fälle und Schätzungen, die von einem höheren Anteil weiblicher Täterinnen ausgehen, wird diskutiert.
Ursachen sexueller Gewalt: Dieses Kapitel argumentiert, dass die Ursachen sexueller Gewalt bei Frauen den Ursachen bei Männern ähneln. Es wird die Ansicht vertreten, dass es keine besonderen Persönlichkeitsmerkmale gibt, die weibliche Täterinnen von anderen Frauen unterscheiden. Der Missbrauch von Macht und die Befriedigung emotionaler Bedürfnisse werden als mögliche Motive genannt. Der Text betont, dass Sexualität als Waffe im Machtmissbrauch eingesetzt wird, und die Mitverantwortung von Frauen in der Gestaltung von Machtstrukturen hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Sexueller Missbrauch, Kinder, Täterinnen, Täter, Gewalt, Profile, Ursachen, Machtstrukturen, Gesellschaft, Geschlechterrollen, Dunkelziffer, Polizeistatistiken.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse weiblicher Täterinnen sexuellen Missbrauchs
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert das Phänomen von Frauen als Täterinnen sexuellen Missbrauchs an Kindern. Sie konzentriert sich auf die Profile weiblicher Täterinnen und vergleicht diese mit den Profilen männlicher Täter. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Hinterfragung gesellschaftlicher Vorstellungen von Frauen als friedfertigem Geschlecht und der Untersuchung der Ursachen sexueller Gewalt, unabhängig vom Geschlecht des Täters.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Profile von Frauen als Täterinnen sexuellen Missbrauchs, Vergleich der Profile weiblicher und männlicher Täter, Ursachen sexueller Gewalt bei Frauen, das Ausmaß sexuellen Missbrauchs durch Frauen und die Herausforderung des traditionellen Bildes von Frauen als ausschließlich Opfer von Gewalt. Konkrete Beispiele für Täterinnenprofile (z.B. "Liebhaberin", "Mittäterin") werden ebenfalls untersucht.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in die Kapitel Einleitung, Daten und Fakten (Ausmaß), Ursachen sexueller Gewalt, Profile (mit Unterkapiteln zu Täterinnen- und Täterprofilen), Vergleich von Täterinnen und Täter und Schlussfolgerung. Jedes Kapitel bietet detaillierte Einblicke in die jeweilige Thematik.
Wie wird das Ausmaß sexueller Gewalt durch Frauen dargestellt?
Das Kapitel "Daten und Fakten (Ausmaß)" präsentiert offizielle Polizeistatistiken (Deutschland 2004), die den Anteil weiblicher Täterinnen als deutlich geringer im Vergleich zu männlichen Tätern ausweisen. Jedoch wird die hohe Dunkelziffer nicht angezeigter Fälle betont, und die Schwierigkeiten bei der Ermittlung des tatsächlichen Ausmaßes weiblicher Täterschaft werden diskutiert.
Welche Ursachen für sexuelle Gewalt durch Frauen werden diskutiert?
Die Arbeit argumentiert, dass die Ursachen sexueller Gewalt bei Frauen denen bei Männern ähneln und keine besonderen Persönlichkeitsmerkmale weibliche Täterinnen von anderen Frauen unterscheiden. Missbrauch von Macht und die Befriedigung emotionaler Bedürfnisse werden als mögliche Motive genannt. Die Rolle von Sexualität als Waffe im Machtmissbrauch und die Mitverantwortung von Frauen in der Gestaltung von Machtstrukturen werden ebenfalls hervorgehoben.
Wie werden die Profile von weiblichen und männlichen Tätern verglichen?
Die Arbeit vergleicht explizit die Profile von weiblichen und männlichen Tätern. Sie analysiert verschiedene Tätertypen (z.B. fixierte und regressive Täter bei Männern) und stellt diese den verschiedenen Profilen weiblicher Täterinnen gegenüber. Dieser Vergleich dient der umfassenden Analyse des Phänomens sexueller Gewalt, unabhängig vom Geschlecht.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
(Der Inhalt der Schlussfolgerung ist im bereitgestellten Text nicht explizit aufgeführt, aber es ist zu erwarten, dass diese die Ergebnisse der Profilvergleiche und die Analyse der Ursachen sexueller Gewalt zusammenfasst und ein abschließendes Urteil über das Thema abgibt.)
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Sexueller Missbrauch, Kinder, Täterinnen, Täter, Gewalt, Profile, Ursachen, Machtstrukturen, Gesellschaft, Geschlechterrollen, Dunkelziffer, Polizeistatistiken.
- Quote paper
- Simone Grau (Author), 2006, Frauen als Täterinnen - Unterscheiden sie sich zu Tätern?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60407