Die Literatur des Prozessmanagements bietet sowohl in der Theorie als auch in der Praxis etablierte Konzepte. Das Wissensmanagement ist ein noch relativ neues Wissenschaftsthema und steht noch unmittelbar vor dem großen Durchbruch. Die Bedeutung des Wissensmanagements ist vielen Managern zwar schon bewusst, aber die Möglichkeiten des Wissensmanagements sind noch lange nicht ausgeschöpft.
ALLWEYER (vgl. 2002, S. 162) verdeutlicht dieses noch nicht ausgeschöpfte Potential des Wissensmanagements in seiner Einführung. Demnach werden Schätzungen zufolge lediglich unter 30% des vorhandenen organisatorischen Wissens tatsächlich genutzt.
Auch andere Literaturquellen gehen von einem erheblichen Potential von Wissen und Wissensmanagement aus. Gleichzeitig wird aber auch bekräftigt, dass der Umgang mit Wissen und Wissensmanagement mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden ist und somit eine Herausforderung an das Management stellt.
Ziel dieser Diplomarbeit ist es zunächst, unabhängig von einander, Themen und Aspekte des Wissens- und Prozessmanagements zu erläutern. Der nächste Schritt besteht darin, Übereinstimmungen bzw. gemeinsame Themen zwischen Wissens- und Prozessmanagement aus der bestehenden Literatur zu identifizieren. Dadurch sollen Parallelen zwischen den beiden Managementansätzen aufgezeigt werden. Auf diesen einzelnen Verbindungen von Wissen- und Prozessmanagement sollen dann Ansätze zur Integration abgeleitet werden. Dabei geht es darum, ganzheitliche Modelle oder Bezugsrahmen in der Literatur aufzuzeigen und als Gesamtkonzept darzustellen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Grundbegriffe
- 2.1 Grundbegriffe für Wissensmanagement
- 2.1.1 Begriffliche Bestimmung von Wissen
- 2.1.2 Wissensarten und Wissensdimensionen
- 2.1.2.1 Wissensart implizites und explizites Wissen
- 2.1.2.2 Sonstige Wissensarten
- 2.1.2.3 Wissensdimensionen nach Willke
- 2.1.3 Organisationale Wissensbasis
- 2.1.4 Wissensumwandlung und Wissensspirale nach Nonaka und Takeuchi
- 2.1.5 Grundbegriff Wissensmanagement
- 2.2 Grundbegriffe für Prozessmanagement
- 2.2.1 Prozesse
- 2.2.2 Geschäftsprozesse
- 2.2.3 Kernkompetenzen
- 2.2.4 Kernprozesse und Supportprozesse
- 2.2.5 Grundbegriff Prozessmanagement
- 3 Wissensmanagement
- 3.1 Wissen als Produktions- und Wettbewerbsfaktor
- 3.2 Triebkräfte und Treiber von Wissen und Wissensmanagement
- 3.2.1 Wissensmanagement senkt Kosten
- 3.2.2 Wissensmanagement steigert die Wettbewerbsfähigkeit
- 3.2.3 Wissen schafft Shareholder Value
- 3.3 Aufgaben des Wissensmanagements
- 3.3.1 Aufgaben des Wissensmanagements nach Rehäuser und KrCMAR
- 3.3.2 Aufgaben des Wissensmanagements nach Romhardt
- 3.3.3 Aufgaben des Wissensmanagements nach Von Krogh und Venzin
- 3.4 Bausteine des Wissensmanagements nach Probst
- 3.4.1 Wissensziele
- 3.4.2 Wissensidentifikation
- 3.4.3 Wissenserwerb
- 3.4.4 Wissensentwicklung
- 3.4.5 Wissensverteilung
- 3.4.6 Wissensnutzung
- 3.4.7 Wissensbewahrung
- 3.4.8 Wissensbewertung
- 3.4.9 Übersicht der Bausteine des Wissensmanagements
- 4 Prozessmanagement
- 4.1 Ansatz PROMET von Österle
- 4.1.1 Der Organisationsentwurf als Teil des Business Engineerings
- 4.2 Ansatz ARIS von Scheer
- 4.2.1 ARIS Sichten (vom ARIS Geschäftsprozessmodell zum ARIS Haus)
- 4.2.2 ARIS Phasenmodell
- 5 Ansätze zur Synthese von Wissens- und Prozessmanagement
- 5.1 Gegenüberstellung von Wissen und (Geschäfts-)Prozesse
- 5.2 Kernkompetenz als zentrales Element von Wissens- und Prozessmanagement
- 5.3 Wissensnutzung bei der Planung und Umsetzung von Geschäftsprozessen
- 5.3.1 Systemdesign
- 5.3.2 Systemnutzung
- 5.3.3 Systemevolution
- 5.4 Wissensmanagement mit ARIS Modellen nach Allweyer
- 5.4.1 ARIS Vorgehensmodell Allweyer (Knowledge Process Reengineering)
- 5.4.2 Beschreibung der einzelnen Phasen
- 5.5 Business Knowledge Management nach Bach
- 5.6 Zusammenführung von Wissens- und Prozessmanagement aus eigener Sicht
- 6 Eigene Stellungnahme
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht Ansätze zur Integration von Prozess- und Wissensmanagement. Ziel ist es, die Zusammenhänge zwischen beiden Managementansätzen aufzuzeigen und mögliche Synergien zu identifizieren. Die Arbeit analysiert verschiedene Modelle und Methoden aus beiden Bereichen und entwickelt schließlich einen eigenen Ansatz zur Synthese.
- Grundbegriffe des Wissens- und Prozessmanagements
- Analyse bestehender Modelle und Methoden
- Synergien zwischen Wissens- und Prozessmanagement
- Entwicklung eines integrierten Ansatzes
- Bewertung der Integrationsmöglichkeiten
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Diese Einleitung führt in die Thematik der Diplomarbeit ein und beschreibt die Relevanz der Integration von Prozess- und Wissensmanagement. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit und die verfolgte Vorgehensweise.
2 Grundbegriffe: Dieses Kapitel legt die Grundlagen für das Verständnis der Arbeit, indem es die zentralen Begriffe des Wissens- und Prozessmanagements definiert und erläutert. Es werden verschiedene Wissensarten, -dimensionen und die Wissensumwandlung nach Nonaka und Takeuchi beschrieben. Im Prozessmanagement-Teil werden Prozesse, Geschäftsprozesse, Kernkompetenzen und der Unterschied zwischen Kern- und Supportprozessen detailliert erklärt. Die Kapitel legen die semantische Basis für die spätere Analyse der Integrationsansätze.
3 Wissensmanagement: Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit dem Wissensmanagement. Es analysiert die Bedeutung von Wissen als Produktions- und Wettbewerbsfaktor und beleuchtet verschiedene Triebkräfte und Treiber des Wissensmanagements. Es werden unterschiedliche Aufgaben des Wissensmanagements nach verschiedenen Autoren (Rehäuser und KrCMAR, Romhardt, Von Krogh und Venzin) vorgestellt und verglichen. Besonders detailliert werden die Bausteine des Wissensmanagements nach Probst, inklusive Wissensziele, -identifikation, -erwerb, -entwicklung, -verteilung, -nutzung, -bewahrung und -bewertung, analysiert. Das Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über das Feld des Wissensmanagements und bildet eine solide Basis für die spätere Integration mit dem Prozessmanagement.
4 Prozessmanagement: Dieses Kapitel konzentriert sich auf das Prozessmanagement und präsentiert zwei bedeutende Ansätze: den PROMET-Ansatz von Österle und den ARIS-Ansatz von Scheer. Der PROMET-Ansatz wird im Kontext von Business Engineering erläutert, während der ARIS-Ansatz seine verschiedenen Sichten und das Phasenmodell detailliert beschreibt. Beide Ansätze werden im Hinblick auf ihre Integrationsfähigkeit mit dem Wissensmanagement bewertet. Die Kapitel erläutern die strukturellen Aspekte des Prozessmanagements und die verschiedenen Methoden zur Prozessmodellierung und -optimierung.
5 Ansätze zur Synthese von Wissens- und Prozessmanagement: Dieses Kapitel steht im Mittelpunkt der Arbeit und befasst sich mit der Integration von Wissens- und Prozessmanagement. Es beginnt mit einer Gegenüberstellung beider Konzepte und hebt die Bedeutung von Kernkompetenzen hervor. Die Nutzung von Wissen bei der Planung und Umsetzung von Geschäftsprozessen wird in den Phasen Systemdesign, Systemnutzung und Systemevolution analysiert. Die Kapitel erörtern verschiedene Integrationsansätze, wie das Wissensmanagement mit ARIS Modellen nach Allweyer und Business Knowledge Management nach Bach, und bieten schließlich eine eigene Sicht auf die Zusammenführung beider Managementansätze. Der Fokus liegt auf der Beschreibung der verschiedenen methodischen Ansätze und deren Stärken und Schwächen im Hinblick auf eine erfolgreiche Integration.
Schlüsselwörter
Wissensmanagement, Prozessmanagement, Wissensarten, Wissensdimensionen, Wissensumwandlung, Geschäftsprozesse, Kernkompetenzen, ARIS, PROMET, Integration, Synergien, Business Engineering, Knowledge Process Reengineering, Kernkompetenz.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Ansätze zur Integration von Prozess- und Wissensmanagement"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Diplomarbeit untersucht Ansätze zur Integration von Prozess- und Wissensmanagement. Das Hauptziel ist es, die Zusammenhänge zwischen diesen beiden Managementansätzen aufzuzeigen und mögliche Synergien zu identifizieren. Die Arbeit analysiert verschiedene Modelle und Methoden aus beiden Bereichen und entwickelt schließlich einen eigenen Ansatz zur Synthese.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Kernbereiche: Grundbegriffe des Wissens- und Prozessmanagements (inkl. Wissensarten, -dimensionen und Wissensumwandlung nach Nonaka und Takeuchi sowie Prozesse, Geschäftsprozesse und Kernkompetenzen); Analyse bestehender Modelle und Methoden (ARIS von Scheer und PROMET von Österle); Synergien zwischen Wissens- und Prozessmanagement; Entwicklung eines integrierten Ansatzes; und die Bewertung der Integrationsmöglichkeiten.
Welche Modelle des Wissensmanagements werden analysiert?
Die Arbeit analysiert verschiedene Modelle und Aufgaben des Wissensmanagements nach verschiedenen Autoren wie Rehäuser und KrCMAR, Romhardt, Von Krogh und Venzin. Besonders detailliert werden die Bausteine des Wissensmanagements nach Probst (Wissensziele, -identifikation, -erwerb, -entwicklung, -verteilung, -nutzung, -bewahrung und -bewertung) untersucht.
Welche Modelle des Prozessmanagements werden betrachtet?
Die Arbeit konzentriert sich auf zwei bedeutende Ansätze des Prozessmanagements: den PROMET-Ansatz von Österle (im Kontext von Business Engineering) und den ARIS-Ansatz von Scheer (mit seinen verschiedenen Sichten und dem Phasenmodell).
Wie wird die Integration von Wissens- und Prozessmanagement behandelt?
Das zentrale Kapitel befasst sich mit der Integration von Wissens- und Prozessmanagement. Es beinhaltet eine Gegenüberstellung beider Konzepte, hebt die Bedeutung von Kernkompetenzen hervor und analysiert die Wissensnutzung in den Phasen des Systemdesigns, der Systemnutzung und der Systemevolution. Zusätzlich werden verschiedene Integrationsansätze wie das Wissensmanagement mit ARIS-Modellen nach Allweyer und Business Knowledge Management nach Bach diskutiert. Die Arbeit schließt mit einer eigenen Sicht auf die Zusammenführung beider Managementansätze.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant für die Arbeit?
Schlüsselbegriffe sind Wissensmanagement, Prozessmanagement, Wissensarten, Wissensdimensionen, Wissensumwandlung, Geschäftsprozesse, Kernkompetenzen, ARIS, PROMET, Integration, Synergien, Business Engineering, Knowledge Process Reengineering und Kernkompetenz.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Grundbegriffe (Wissens- und Prozessmanagement), Wissensmanagement, Prozessmanagement, Ansätze zur Synthese von Wissens- und Prozessmanagement und eine eigene Stellungnahme. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte der Integration von Prozess- und Wissensmanagement, beginnend mit der Definition grundlegender Begriffe und endend mit der Entwicklung eines eigenen, integrierten Ansatzes.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit kommt zu Schlussfolgerungen bezüglich der Möglichkeiten und Herausforderungen bei der Integration von Wissens- und Prozessmanagement. Die spezifischen Ergebnisse und Schlussfolgerungen finden sich im Kapitel "Eigene Stellungnahme" und in der Zusammenfassung der Kapitel.
- Quote paper
- Bernhard Donleitner (Author), 2006, Ansätze zur Integration von Prozess- und Wissensmanagement, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60371