In der hier vorliegenden Arbeit soll die Möglichkeit der Akquisition bisher wenig genutzter alternativer Finanzierungsmöglichkeiten untersucht werden. Nach einer kurzen Bestandsaufnahme wird untersucht, wie Organisationen anderer Nonprofit-Bereiche auf die veränderte Haushaltssituation der öffentlichen Hand reagiert haben, wobei insbesondere die Nutzung von Sponsoring-Mitteln besprochen wird.
Im Hauptteil werden Chancen und Grenzen des Sozial-Sponsorings und der Einwerbung von Spenden vorgestellt und diskutiert. Es wird besprochen, wo Ressourcen in der Sozialarbeit vorhanden sind, die zur Erschließung bisher wenig genutzter Finanzierungsquellen beitragen könnten. Sozialmarketing als Weg und Methode ist einer der zentralen Punkte der Betrachtung. Dabei treten ideologische Bedenken zugunsten der Möglichkeiten von Veränderung in den Hintergrund.
„Oft gab es ideologische Einwände und Diskussionen, besonders über den Zusammenhang zwischen Fundraising und Abbau des Sozialstaates und über den Einfluß der Wirtschaft auf gemmeinnützige Vereine. Das Interesse an der Thematik und die neu gewonnenen Erkenntnisse führten allerdings in vielen Fällen nicht zum Handeln und zu großen Veränderungen in der Alltagsarbeit. Staatliche Geldgeber waren und sind immer noch die Wunschpartner der meisten Nonprofit-Organisationen.“2
Im weiteren wird die Situation von drei Potsdamer Einrichtungen der freien Wohlfahrtspflege vorgestellt. Anhand der geführten Informationsgespräche soll aufgezeigt werden, wo Ressourcen in der Praxis liegen und wie der Standpunkt einzelner SozialarbeiterInnen zu alternativen Finanzierungsformen ist.
Abschließend wird die Möglichkeit der Nutzung von Beratern und Agenturen besprochen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf den Anforderungskriterien, welche SozialarbeiterInnen bei einer eventuellen Zusammenarbeit beachten müssen. In diesem Zusammenhang wird ein erster Entwurf, einer vom Verfasser dieser Arbeit während des Studiums der Sozialarbeit/Sozialpädagogik entwickelten Idee, einer Existenzgründung vorgestellt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Bestandsaufnahme der aktuellen Finanzierungssituation Sozialer Arbeit
- 2.1. Finanzierung über öffentliche Mittel
- 2.2. Finanzierung durch nichtöffentliche Mittel
- 3. Finanzierung Sozialer Arbeit im Vergleich zu Non-Profit-Organisationen anderer Bereiche
- 3.1. Kultur
- 3.2. Ökologie
- 4. Ausbau alternativer Möglichkeiten der Finanzierung kleiner und mittlerer sozialer Vereine und Projekte
- 4.1. Sozial-Sponsoring
- 4.1.1. Definition
- 4.1.2. Das Sponsoring-Konzept
- 4.1.3. Sozial-Sponsoring anhand praktischer Beispiele
- 4.2. Professionelle Erschließung und Pflege von Spenderinnen
- 4.2.1. Definition und Geschichte
- 4.2.2. Instrumente zur Akquisition und Pflege von SpenderInnen
- 4.2.3. Spendenbeispiele in der Praxis
- 4.3. Event-Marketing im Dienste Sozialer Arbeit
- 4.1. Sozial-Sponsoring
- 5. Möglichkeiten und Potentiale zur Erschließung neuer Finanzierungsmöglichkeiten
- 5.1. Konzeptionelle Veränderungen der Sozialen Arbeit
- 5.2. Sozialmarketing
- 5.2.1. Produktgestaltung - das soziale Leistungsangebot
- 5.2.2. Preisgestaltung
- 5.2.3. Distributionspolitik - Vertriebskanäle sozialer Arbeit
- 5.2.4. Kommunikationspolitik - die soziale Kommunikation
- 5.3. Die Medien als Kommunikationsinstrument für Soziale Arbeit
- 6. Auswirkungen alternativer Finanzierungswege auf die Soziale Arbeit
- 7. Nutzung neuer Finanzierungsmöglichkeiten an Beispielen sozialer Vereine und Projekte der Stadt Potsdam
- 7.1. Breitband e.V.
- 7.2. Chill Out e.V.
- 7.3. Rückenwind e.V.
- 8. Agenturen als Mittler zwischen Sozialer Arbeit und neuen Finanzierungsquellen
- 8.1. Neues Handeln Köln
- 8.2. Gesellschaft für Sozialmarketing
- 9. Culture & Social Concept - Der Entwurf einer Existenzgründung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht alternative Finanzierungsmöglichkeiten für soziale Arbeit in Deutschland, insbesondere vor dem Hintergrund knapper öffentlicher Mittel. Ziel ist es, bisher wenig genutzte Wege der Finanzierungsakquisition aufzuzeigen und zu diskutieren.
- Analyse der aktuellen Finanzierungssituation Sozialer Arbeit
- Bewertung von Sozial-Sponsoring und Spendenakquise
- Untersuchung des Potentials von Sozialmarketing
- Vorstellung praktischer Beispiele aus Potsdam
- Diskussion der Rolle von Agenturen als Mittler
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Kontext der Arbeit: Knappheit öffentlicher Mittel in sozialen und kulturellen Einrichtungen und die Notwendigkeit alternativer Finanzierungsstrategien. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit und die zentrale Fragestellung nach der Akquisition bisher wenig genutzter Finanzierungsquellen. Die Herausforderungen der sich verändernden Finanzierungslandschaft für die Soziale Arbeit werden mit einem Beispiel aus der Potsdamer Lokalpresse verdeutlicht und die Notwendigkeit innovativer Ansätze hervorgehoben.
2. Bestandsaufnahme der aktuellen Finanzierungssituation Sozialer Arbeit: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Finanzierung sozialer Arbeit in Deutschland, differenziert zwischen öffentlicher und freier Wohlfahrtspflege. Es erläutert das System der sozialen Sicherung und die Rolle der Wohlfahrtspflege, inklusive der verschiedenen Finanzierungsquellen. Der Fokus liegt auf der Unterscheidung zwischen öffentlicher und nichtöffentlicher Finanzierung und der häufigen Praxis von Mischfinanzierungen. Die komplexen Zusammenhänge zwischen staatlicher Finanzierung, sozialer Sicherung und der Arbeit freier Träger werden umfassend dargestellt.
3. Finanzierung Sozialer Arbeit im Vergleich zu Non-Profit-Organisationen anderer Bereiche: Dieses Kapitel vergleicht die Finanzierung sozialer Arbeit mit der anderer Non-Profit-Organisationen, insbesondere im Kultur- und Umweltbereich. Es analysiert deren Strategien zur Bewältigung knapper öffentlicher Mittel und untersucht, welche Ansätze auf die Soziale Arbeit übertragbar sind. Der Vergleich mit anderen Sektoren soll zeigen, wie alternative Finanzierungsmodelle in der Praxis funktionieren und welche Erfahrungen bereits gesammelt wurden. Die unterschiedlichen Herausforderungen der Sektoren werden gegeneinander abgewogen, um spezifische Lösungen für die soziale Arbeit zu identifizieren.
4. Ausbau alternativer Möglichkeiten der Finanzierung kleiner und mittlerer sozialer Vereine und Projekte: Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene alternative Finanzierungswege, darunter Sozial-Sponsoring und Spendenakquise. Es erörtert die Definitionen und Konzepte, analysiert Chancen und Grenzen dieser Methoden und präsentiert praktische Beispiele. Der Schwerpunkt liegt auf der professionellen Erschließung und Pflege von Spendern sowie dem Einsatz von Event-Marketing. Es wird gezeigt, wie Ressourcen innerhalb sozialer Einrichtungen genutzt werden können, um neue Finanzierungsquellen zu erschließen und welche Strategien zur erfolgreichen Akquise notwendig sind.
5. Möglichkeiten und Potentiale zur Erschließung neuer Finanzierungsmöglichkeiten: Das Kapitel erforscht das Potential konzeptioneller Veränderungen in der Sozialen Arbeit und den Einsatz von Sozialmarketing als strategischen Ansatz. Es analysiert die vier zentralen Bereiche des Sozialmarketings – Produktgestaltung, Preisgestaltung, Distributionspolitik und Kommunikationspolitik – und deren Anwendbarkeit auf soziale Leistungen. Die Rolle der Medien als Kommunikationsinstrument wird ebenfalls hervorgehoben, um das Bewusstsein für die Notwendigkeit alternativer Finanzierungsmodelle zu schärfen.
6. Auswirkungen alternativer Finanzierungswege auf die Soziale Arbeit: Kapitel 6 analysiert die möglichen Folgen der Nutzung alternativer Finanzierungswege für die Soziale Arbeit. Es untersucht die Auswirkungen auf die Organisationsstruktur, die Arbeitsweise, die Unabhängigkeit der Einrichtungen und die Qualität der angebotenen Leistungen. Die potenziellen Herausforderungen und Chancen des Wandels werden ausführlich diskutiert und kritisch bewertet, um ein umfassendes Verständnis für die Auswirkungen des Umgangs mit neuen Finanzierungsquellen zu vermitteln.
7. Nutzung neuer Finanzierungsmöglichkeiten an Beispielen sozialer Vereine und Projekte der Stadt Potsdam: Dieses Kapitel präsentiert Fallstudien von drei Potsdamer Vereinen (Breitband e.V., Chill Out e.V., Rückenwind e.V.), die alternative Finanzierungsstrategien erfolgreich umgesetzt haben. Anhand dieser Beispiele werden die konkreten Vorgehensweisen, Erfolge und Herausforderungen dieser Strategien im Detail erläutert. Die Analyse der einzelnen Projekte zeigt die Vielfältigkeit der Ansätze und die Anpassungsfähigkeit an verschiedene Organisationsstrukturen und Zielgruppen. Die Präsentation der Case Studies verdeutlicht die praktische Umsetzung der theoretischen Überlegungen in Kapitel 4 und 5.
8. Agenturen als Mittler zwischen Sozialer Arbeit und neuen Finanzierungsquellen: Kapitel 8 befasst sich mit der Rolle von Agenturen als Mittler zwischen sozialen Einrichtungen und neuen Finanzierungsquellen. Es diskutiert die Anforderungen und Kriterien für die Zusammenarbeit und analysiert das jeweilige Leistungsspektrum der Agenturen. Die Beispiele „Neues Handeln Köln“ und „Gesellschaft für Sozialmarketing“ veranschaulichen die unterschiedlichen Angebote und die Vorteile, die sich aus der Kooperation ergeben. Das Kapitel verdeutlicht, wie professionelle Unterstützung bei der Akquisition neuer Finanzmittel helfen kann.
Schlüsselwörter
Soziale Arbeit, Finanzierung, alternative Finanzierung, Sozial-Sponsoring, Spendenakquise, Sozialmarketing, Non-Profit-Organisationen, öffentliche Mittel, gemeinnützige Vereine, Potsdam, Fundraising.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Alternative Finanzierungsmöglichkeiten für Soziale Arbeit"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht alternative Finanzierungsmöglichkeiten für soziale Arbeit in Deutschland, insbesondere aufgrund knapper öffentlicher Mittel. Ziel ist die Aufzeigung und Diskussion bisher wenig genutzter Finanzierungswege.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit analysiert die aktuelle Finanzierungssituation Sozialer Arbeit, bewertet Sozial-Sponsoring und Spendenakquise, untersucht das Potential von Sozialmarketing, präsentiert praktische Beispiele aus Potsdam und diskutiert die Rolle von Agenturen als Mittler zwischen Sozialer Arbeit und neuen Finanzierungsquellen. Sie umfasst eine Bestandsaufnahme der aktuellen Finanzierung, einen Vergleich mit Non-Profit-Organisationen anderer Bereiche und die Erörterung von Möglichkeiten zur Erschließung neuer Finanzierungspotentiale.
Welche Finanzierungsquellen werden betrachtet?
Die Arbeit beleuchtet sowohl die traditionelle Finanzierung über öffentliche Mittel als auch alternative Wege wie Sozial-Sponsoring, Spendenakquise und Event-Marketing. Sie analysiert auch das Potential von Sozialmarketing mit seinen vier Säulen: Produktgestaltung, Preisgestaltung, Distributionspolitik und Kommunikationspolitik.
Welche Rolle spielen die Case Studies aus Potsdam?
Die Fallstudien dreier Potsdamer Vereine (Breitband e.V., Chill Out e.V., Rückenwind e.V.) veranschaulichen die praktische Umsetzung alternativer Finanzierungsstrategien und zeigen deren Erfolge und Herausforderungen. Sie dienen als praxisnahe Beispiele für die theoretischen Konzepte.
Welche Bedeutung haben Agenturen im Kontext der alternativen Finanzierung?
Die Arbeit untersucht die Rolle von Agenturen als Mittler zwischen sozialen Einrichtungen und neuen Finanzierungsquellen. Sie analysiert deren Leistungsspektrum und die Vorteile der Zusammenarbeit anhand von Beispielen wie „Neues Handeln Köln“ und „Gesellschaft für Sozialmarketing“.
Welche Auswirkungen haben alternative Finanzierungswege auf die Soziale Arbeit?
Die Arbeit analysiert die potenziellen Auswirkungen alternativer Finanzierungswege auf die Organisationsstruktur, Arbeitsweise, Unabhängigkeit und die Qualität der Leistungen Sozialer Arbeit. Sowohl Herausforderungen als auch Chancen werden kritisch bewertet.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in neun Kapitel: Einleitung, Bestandsaufnahme der Finanzierungssituation, Vergleich mit anderen Non-Profit-Organisationen, Ausbau alternativer Finanzierungsmöglichkeiten, Potentiale neuer Finanzierungsmöglichkeiten, Auswirkungen alternativer Wege, Beispiele aus Potsdam, Rolle von Agenturen und ein abschließendes Kapitel zu einem Existenzgründungskonzept.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Soziale Arbeit, Finanzierung, alternative Finanzierung, Sozial-Sponsoring, Spendenakquise, Sozialmarketing, Non-Profit-Organisationen, öffentliche Mittel, gemeinnützige Vereine, Potsdam und Fundraising.
Gibt es eine Zusammenfassung der Kapitel?
Ja, die Arbeit enthält eine detaillierte Zusammenfassung jedes Kapitels, die die wichtigsten Inhalte und Ergebnisse übersichtlich darstellt.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit richtet sich an alle, die sich mit der Finanzierung Sozialer Arbeit auseinandersetzen, einschließlich Mitarbeiter*innen sozialer Einrichtungen, Führungskräfte, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen im Bereich der Sozialen Arbeit und des Non-Profit-Sektors.
- Quote paper
- Lutz Küken (Author), 2001, Culture and Social Concept – Alternative Konzepte und Finanzierungsmöglichkeiten Sozialer Arbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60214