Im Rahmen dieser Diplomarbeit sollen Varianten der Beheizung und Klimatisierung einer Vertriebsniederlassung, bestehend aus Lagerhalle und Büroräumen, gegenübergestellt werden. Besonderes Augenmerk soll auf die fehlende Klimatisierung der Büroräume und Beheizung der Halle sowie auf den Einsatz regenerativer Energien gelegt werden.
Der erste Teil der Diplomarbeit beinhaltet die Ermittlung der Grundlagen für die anschließende Projektierung der Anlagen sowie die Berechnung des Energieverbrauchs. Im wesentlichen zählen hierzu die Normheizlast- und Kühllastberechnung und die Berechnung des Jahresheizwärme- und Jahreskältebedarfs (Kapitel 1 bis 5).
Im zweiten Teil der Diplomarbeit werden Varianten der Wärme- und Kälteerzeugung sowie der Wärme- und Kälteübertragung aus technischer Sicht vorgestellt (Kapitel 6 bis 8). Aufgrund steigender Energiepreise und von Umweltaspekten soll hierbei verstärkt der Einsatz regenerativer Energien berücksichtigt werden.
Im dritten Teil erfolgt die konkrete Projektierung ausgewählter Varianten der Wärmeerzeugung, Wärmeübertragungssysteme der Lagerhalle sowie der Kühlung des Bürogebäudes (Kapitel 9 bis 11).
Abschließend werden für die ausgewählten Varianten der Energieverbrauch sowie die Investitions- und Betriebskosten ermittelt und verglichen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Gesetzlichen Krankenversicherung heute
3. Grundprobleme der Gesetzlichen Krankenversicherung
3. 1 Adverse Selektion
3.2 Moralisches Risiko
4. Weitere Probleme
4.1 Demographische Entwicklung
4.2 Medizinisch-technischer Fortschritt
4.3 Nachhaltigkeit
4.4 Verteilungswirkung
4.5 Beschäftigungsproblem
4.6 Mangelnde Transparenz im Gesundheitswesen
4.7 Abwanderung zur Privaten Krankenversicherung
5. Ziele und Elemente ausgewählter Reformvorschläge der GKV
5.1 Bürgerversicherung
5.2 Gesundheitsprämie
6. Auswirkungen der Reformvorschläge
6.1 Nachhaltigkeitswirkung
6.2 Verteilungswirkung
6.3 Beschäftigungswirkung
7. Fazit
Abkürzungsverzeichnis:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einleitung
Wie kann das deutsche Gesundheitswesen in der Zukunft finanziert werden? - Diese Frage steht derzeit im Mittelpunkt der politischen Diskussion.
Im Jahr 1993 betrugen die Gesundheitsausgaben pro Kopf 2.070,- Euro. Zehn Jahre später, also 2003, ist diese Summe auf 2.900,- Euro angestiegen. Schätzungen zur Folge werden den Gesetzlichen Krankenkassen voraussichtlich acht bis zehn Milliarden Euro in ihrem Haushalt fehlen.[1]
Die sich öffnende Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (künftig: GKV) stellt bereits heute eine große Herausforderung dar, die sich aller Voraussicht nach in Zukunft noch erhöhen wird. Um die GKV langfristig auf eine solide Basis zu stellen, müssen die Probleme der GKV erkannt werden um langfristige und nachhaltige Lösungen und Verbesserungen zu erreichen. Im Folgenden werden die Probleme des heutigen Gesundheitswesens in Deutschland dargestellt. Im Anschluss dieser Skizzierung werden zwei aktuelle Reformvorschläge vorgestellt und deren Auswirkungen kurz geschildert.
2. Die Gesetzlichen Krankenversicherung heute
Die GKV wurde bereits 1883 von Reichskanzler Bismarck eingerichtet. Grundgedanke bei Einrichtung der GKV war das System der sozialen Sicherung der Arbeitnehmerschaft (Solidargemeinschaft). Dieser Grundgedanke durchzieht bis heute die GKV. Die vorrangige Aufgabe der GKV als Solidargemeinschaft ist es, „die Gesundheit der Versicherten zu erhalten, wiederherzustellen oder ihren Gesundheitszustand zu bessern“.[2]
Dem Solidaritätsprinzip entsprechend hat jeder Versicherungsnehmer unabhängig von seiner Beitragshöhe prinzipiell den gleichen Anspruch auf medizinische Leistungen. Ca. 90% aller Krankenversicherten in Deutschland sind Mitglied in der GKV[3]. Für Arbeitnehmer, Auszubildende, Studenten, Rentner, Landwirte sowie Arbeitslose handelt es sich hierbei um eine Pflichtversicherung[4], nur Beamte, Richter und ein Großteil der Selbständigen sind nicht verpflichtet sich bei der GKV zu versichern.
Grundsätzlich besteht auch für den oben genannten Pflichtversichtertenkreis die Wahlmöglichkeit sich ab einem Arbeitseinkommen in Höhe der Versicherungspflichtgrenze[5] für eine Private Krankenversicherung zu entscheiden.
Im Unterschied zur Privaten Krankenversicherung wird bei der GKV nicht ein individuell auf das Krankheitsrisiko festgelegter Versicherungsbeitrag entrichtet.
Es wird stattdessen ein konstanter Prozentsatz des Bruttoeinkommens, bis hin zu einer festgelegten Einkommensobergrenze fällig. Diese Beitragsbemessungsgrenze[6] wird jährlich an die allgemeine Lohn- und Gehaltsentwicklung aller Versicherten angepasst.
3. Grundprobleme der Gesetzlichen Krankenversicherung
3. 1 Adverse Selektion
Bevor auf die Probleme der GKV gezielt eingegangen wird, soll vorab untersucht werden, ob das Krankenversicherungssystem überhaupt gesetzlich geregelt werden muss.[7]
Würde man es jedem Menschen freistellen eine Krankenversicherung abzuschließen oder nicht, so kann davon ausgegangen werden, dass sich tendenziell eher solche Menschen gegen eine Versicherung entscheiden, welche kein oder nur ein geringes Krankheitsrisiko bei sich sehen. Als Folge davon unterläge die Gruppe der Versicherten insgesamt einem höheren Risiko als der Bevölkerungsdurchschnitt. Davon ausgehend, dass die Versicherung nur die durchschnittliche, nicht aber die individuelle Krankheitswahrscheinlichkeit kennt,
müssten die Beiträge allgemein entsprechend höher gestaltet werden.
Eine solche Beitragserhöhung hätte als Auswirkung, dass sich die bisher Versicherten mit den geringsten Risiken nun auch eher gegen diese Versicherung entscheiden. Die Anzahl der Versicherten nähme ab, dass Risiko eines Krankheitsfalles ohne entsprechende Absicherung nähme zu.
Die asymmetrische Informationsverteilung zwischen Anbietern und Nachfragern von Leistungen (der Versicherungsnehmer kennt sein Krankheitsrisiko besser als der Versicherungsanbieter) ist Ursache für das geschilderte Verhalten der Versicherungsnehmer. Dies wird als adverse Selektion bezeichnet.
Da aber Krankheitsfälle auch bei Menschen mit (bisherigem) geringem Krankheitsrisiko völlig unvorhergesehen eintreten können, und diese sich dann unter Umständen die entsprechende Behandlung nicht leisten könnten ergibt es Sinn, wenn die Krankenversicherung zur Pflichtversicherung erklärt wird.
3.2 Moralisches Risiko
Da die Beitragshöhe für die Versicherten individuell nicht veränderbar ist, besteht für den Einzelnen kein großer Anreiz die Leistungen der Versicherung nicht voll auszuschöpfen. Jede Versicherung, so also auch die Krankenversicherung, vermittelt ein Gefühl der Sicherheit, und sei es auch nur die Sicherheit, dass im Krankheitsfalle zumindest keine finanziellen Probleme entstehen werden.[8]
Diese Veränderung der Anreizstruktur durch die Krankenversicherung ist vor und nach dem Krankheitseintritt zu betrachten. Einerseits erhöht dieser Effekt bei Versicherten vor dem Krankheitseintritt die individuelle Risikobereitschaft, was bedeutet, dass sie ein gesundheitsschädlicheres Leben führen, als sie es vielleicht ohne die Versicherung getan hätten. Andererseits werden die Versicherten nach Krankheitseintritt die Versicherungsleistungen voraussichtlich stärker in Anspruch nehmen, als wenn sie keine Versicherung abgeschlossen hätten und alle Kosten nun selbst vollständig übernehmen müssten. Dadurch würde die Versicherungsleistung übermäßig genutzt werden.
Diesem Effekt soll durch Selbstbeteiligungen des Versicherten an bestimmten Leistungen schon heute entgegengewirkt werden – ganz beseitigt werde kann er jedoch nicht.[9]
4. Weitere Probleme
Außer den Grundproblemen gibt es noch viele weitere Probleme, sowohl auf der Einnahme- als auch auf der Ausgabenseite, die sich wiederum häufig gegenseitig beeinflussen. Als das große Problem der GKV wird häufig der steigende Beitragssatz angesehen. Hierbei wird jedoch Ursache und Wirkung verkannt. Ein steigender Beitragssatz kann nur Symptom für die die Erhöhung verursachenden Probleme sein. Folgend werden nur die größten dieser Probleme dargestellt.
4.1 Demographische Entwicklung
Bei einer Betrachtung der vom Statistischen Bundesamt (2003) vorausberechneten Bevölkerungsentwicklung bis zum Jahre 2050 fällt auf, dass unsere Gesellschaft altert. Die einstige Bevölkerungspyramide wandelt sich nach und nach zu einer Bevölkerungssäule.
Abbildung 1: Bevölkerungspyramiden 2050, 1950
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthaltenAbbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Statistisches Bundesamt Deutschland 2003,
http://www.destatis.de/basis/d/bevoe/bevoegra2.htm, 12.05.2006.
Eine Ursache dafür ist die zunehmende die Lebenserwartung. Dies führt grundsätzlich zu höheren Kosten für die GKV, da ältere Menschen in der Regel mehr Gesundheitsleistungen pro Jahr beanspruchen als jüngere. Der Medikalisierungsthese folgend - welche besagt, dass es im Alter mehr und schwerere Erkrankungen gibt - wird die gesundheitlich „teure“ Zeitspanne durch eine längere Lebensdauer verlängert.[10]
Ältere Menschen sind im Allgemeinen nicht mehr erwerbstätig, ihre beitragspflichtigen Einnahmen nehmen ab und somit sinken auch die Beiträge, die sie an die GKV leisten.[11]
Ein weiterer Grund der beschriebenen Bevölkerungsentwicklung ist, dass Deutschland gleichzeitig einen Rückgang der Geburtenrate zu verzeichnen hat. Prognostiziert wird ein Bevölkerungsrückgang ab dem Jahr 2020.
[...]
[1] Auskunft der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg auf Anfrage der Autorin vom 12.04.2006.
[2] § 1 Sozialgesetzbuch – Fünftes Buch (SGB V).
[3] Siehe Pilz (2004), S. 100.
[4] Siehe im Einzelnen § 5 SGB V.
[5] Im Jahr 2006 liegt die Versicherungspflichtgrenze bei einem Bruttoarbeitseinkommen von 3937,50 Euro im Monat, vgl. http://www.die-gesundheitsreform.de/glossar/versicherungspflichtgrenze.html, 16.05.2006.
[6] Im Jahr 2006 liegt die Beitragsbemessungsgrenze bei einem Bruttogehalt von 3562,50 Euro pro Monat, vgl. http://www.die-gesundheitsreform.de/glossar/beitragsbemessungsgrenze.html, 16.05.2006.
[7] Vgl. Wellisch (2000), S. 231 f.
[8] Vgl. Wellisch (2000), S. 232-234.
[9] Mit Ausnahme der Einführung einer Selbstbeteiligung in Höhe von 100 Prozent, dies würde jedoch das Versicherungsprinzip ad absurdum führen.
[10] Siehe im Einzelnen Breyer et al. (2004), S. 83.
[11] Vgl. Jacobs/Dräther (2005), S. 103
- Quote paper
- Dipl.-Finanzwirt (FH) Daniela Thiel (Author), 2006, Probleme der Gesetzlichen Krankenversicherung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60213
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