Die Quantifizierung und Bewertung des Risikos von Fremdkapital ist für Fremdkapitalgeber von zentraler Bedeutung. Im Mittelpunkt dieser Betrachtungen steht das Kreditrisiko, welches eine Kombination aus Ausfallwahrscheinlichkeit, Recovery Rates und Migrationswahrscheinlichkeit darstellt. Der erste Abschnitt dieser Arbeit bietet einen kurzen Überblick über die Bewertung von Anleihen und widmet sich danach dem Kreditrisiko und den damit verbundenen Begrifflichkeiten.
Der zweite Abschnitt befasst sich mit dem Aufbau und Nutzen von Migrationsmatrizen. Zum besseren Verständnis beitragend werden auch Beispiele aufgeführt, welche im Detail die Funktion sowie die Stärken und Schwächen von Migrationsmatrizen erklären. Danach wird erläutert, wie mittels einjähriger Migrationsmatrizen unter der Annahme der Markov Eigenschaft mehrjährige Migrationsmatrizen gebildet werden können, die einen längerfristigen Blick in die Zukunft erlauben.
Zum Schluss wird ein Ausblick auf die Bewertung riskanter Anleihen sowie die Ermittlung des Kreditrisikos gegeben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bewertung von Anleihen
- Staatsanleihen und der risikolose Zinssatz
- Die Bewertung einer risikolosen Anleihe
- Die Bewertung einer riskanten Anleihe
- Kreditrisiko und Rating
- Die Ausfallswahrscheinlichkeit
- Recovery Rates
- Das Migrationsrisiko
- Migrationsmatrizen
- Mehrjahres-Migrationsmatrizen
- Zeithomogenität von Migrationsmatrizen
- Entwicklung von Mehrjahres-Migrationsmatrizen
- Ausblick auf die Bewertung riskanter Anleihen sowie die Ermittlung des Kreditrisikos
- Modelltheoretische Ansätze
- Modell von Jarrow, Lando und Turnbull
- Mehrjahres-Migrationsmatrizen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Quantifizierung und Bewertung des Risikos von Fremdkapital, insbesondere mit dem Kreditrisiko. Sie beleuchtet die verschiedenen Komponenten des Kreditrisikos – Ausfallswahrscheinlichkeit, Recovery Rates und Migrationswahrscheinlichkeit – und erläutert den Aufbau und Nutzen von Migrationsmatrizen. Ziel ist es, ein tieferes Verständnis für die Anwendung von Migrationsmatrizen bei der Bewertung von Anleihen und der Ermittlung des Kreditrisikos zu vermitteln.
- Bewertung von Anleihen und das Kreditrisiko
- Der Aufbau und die Funktionsweise von Migrationsmatrizen
- Die Modellierung von Mehrjahres-Migrationsmatrizen
- Der Einfluss des Wirtschaftsumfelds auf Migrationsmatrizen
- Modelltheoretische Ansätze zur Quantifizierung des Kreditrisikos
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einführung in die Bewertung von Anleihen und erläutert die Unterschiede zwischen risikolosen und riskanten Anleihen. Dabei wird der risikolose Zinssatz anhand von Staatsanleihen höchster Bonitätsstufe definiert und die Berechnung des Barwerts einer risikolosen Anleihe dargestellt. Das Kapitel behandelt auch das Kreditrisiko und seine Komponenten, sowie die Bedeutung von Ratingagenturen und deren Einstufungen.
Kapitel 2 widmet sich den Migrationsmatrizen und ihrer Funktion bei der Visualisierung von Ratingänderungen. Es werden verschiedene Arten von Migrationsmatrizen vorgestellt und deren Anwendung bei der Ermittlung von Ausfallwahrscheinlichkeiten über einen längeren Zeitraum erläutert. Das Kapitel beleuchtet die Bedeutung der Zeithomogenität von Migrationsmatrizen und diskutiert verschiedene Modelle zur Einbeziehung des Wirtschaftsumfelds in die Berechnung. Es werden außerdem Beispiele zur Berechnung von Mehrjahres-Migrationsmatrizen und die Interpretation von bedingten Ausfallwahrscheinlichkeiten vorgestellt.
Im dritten Kapitel werden verschiedene modelltheoretische Ansätze zur Quantifizierung des Kreditrisikos vorgestellt. Es wird ein Überblick über strukturelle und Reduktionsmodelle gegeben und das Modell von Jarrow, Lando und Turnbull (1997) als Beispiel für ein ratingbasiertes Reduktionsmodell mit Einsatz von Migrationsmatrizen erläutert.
Schlüsselwörter
Kreditrisiko, Ausfallswahrscheinlichkeit, Recovery Rate, Migrationswahrscheinlichkeit, Rating, Migrationsmatrix, Mehrjahres-Migrationsmatrix, Zeithomogenität, Markov-Eigenschaft, Modelltheoretische Ansätze, strukturelle Modelle, Reduktionsmodelle, ratingbasierte Modelle, Intensitätsmodelle.
- Arbeit zitieren
- BSc. MSc. Stefan Vaterl (Autor:in), 2019, Kreditrisiko und Ausfallswahrscheinlichkeiten mittels Migrationsmatrizen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/600105