In dieser Arbeit soll die Diskussion um den „Strukturwandel des Ehrenamts“ aus individualistischer Sicht beleuchtet werden. Begonnen wird mit dem Wandel der Begrifflichkeit und der Begründung, warum in der vorliegenden Arbeit die Wortwahl freiwilliges bürgerschaftliches Engagement getroffen wurde. Im weiteren werden die Formen und das Profil bürgerschaftlichen Engagements dargestellt, um zu verdeutlichen wie vielfältig das Themengebiet sich präsentiert. Der Vollständigkeit halber wird das bürgerschaftliche Engagement aus politischer Sicht hier mit dargestellt, aber nicht weiter vertieft, da die individuellen Gesichtspunkte im Vordergrund stehen sollen.
Anschließend an die erste Darstellung, was unter freiwilligem bürgerschaftlichen Engagement verstanden wird, folgt die historische Entwicklung, aufgegliedert in die Hauptströmungen politisches und soziales Engagement, um die „Wurzeln“ des Engagements aufzuzeigen. Das soziale Engagement von Frauen hat sich etwas differenzierter ausgebildet und wird deswegen in einem Exkurs dargestellt. Schon hier wird deutlich werden, dass es auch heute noch historische Einwirkungen gibt.
Um dann genauer das Phänomen bürgerschaftliches Engagement zu betrachten, werde ich auf die Strukturen, den Umfang und die sozialen Bedingungen des Engagements eingehen um im nächsten Kapitel den Motivationswandel und die Motive und Erwartungen der Engagierten darzustellen. Ein wichtiger Aspekt bei der Entscheidung zu einem Engagement stellt das Konzept der biographischen Passung dar, weswegen diesem Aspekt dann im folgenden ein Unterkapitel gewidmet wird. In Kapitel 6 folgt dann die Ökonomie des Engagements aus Sicht des Individuums. Hier wird der Blick nur auf den subjektiven Nutzen für engagierte Personen gerichtet. Der Nutzen für das Gemeinwesen in Anlehnung an die Kommunitarismus Debatte wird nur peripher tangiert. In dieser Arbeit soll die Aufmerksamkeit auf der Mikroebene bleiben. Abschließend wird die Frage gestellt, ob es zu wirklich neuen Entfaltungen des freiwilligen Engagements gekommen ist oder ob es sich hier um eine Weiterentwicklung der historischen Anfänge handelt. Lassen sich also Merkmale des freiwilligen bürgerschaftlichen Engagements finden, die schon das „Ehrenamt“ im 19. Jahrhundert prägten? Überspitzt könnte man fragen: „Wie fortschrittlich und innovativ sind wir wirklich?“.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Freiwilliges bürgerschaftliches Engagement
- 2.1 Begriffsdefinition
- 2.2 Formen freiwilligen bürgerschaftlichen Engagements
- 2.2.1 Individuelles bürgerschaftliches Engagement
- 2.2.2 Gemeinschaftliches bürgerschaftliches Engagement
- 2.2.3 Politisches bürgerschaftliches Engagement
- 2.3 Profil des freiwilligen bürgerschaftlichen Engagements
- 3. Historische Entwicklung des freiwilligen bürgerschaftlichen Engagements
- 3.1 Das politische Engagement
- 3.2 Das soziale Engagement
- 3.3 Exkurs: Frauen im sozialen Ehrenamt
- 4. Verbreitung freiwilligen bürgerschaftlichen Engagements
- 4.1 Empirische Unklarheiten
- 4.2 Umfang und Struktur des freiwilligen bürgerschaftlichen Engagements
- 4.3 Soziale Bedingungen freiwilligen bürgerschaftlichen Engagements
- 5. Motivationen der freiwillig Engagierten
- 5.1 Motivationswandel
- 5.2 Motive
- 5.3 Erwartungen an die freiwillige Tätigkeit
- 5.4 Konzept der biographischen Passung
- 6. Ökonomie des freiwilligen bürgerschaftlichen Engagements
- 7. Freiwilliges bürgerschaftliches Engagement - neue Strukturen oder historische Kontinuität?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Strukturwandel des Ehrenamts aus individualistischer Perspektive. Sie beleuchtet die Veränderung der Begrifflichkeit, die Formen und das Profil bürgerschaftlichen Engagements, sowie die historische Entwicklung des Engagements, mit einem Fokus auf politische und soziale Aspekte. Die Arbeit analysiert außerdem die Verbreitung, die sozialen Bedingungen und die Motivationen der Freiwilligen, einschließlich des Konzepts der biographischen Passung.
- Wandel der Begrifflichkeit und Definition von bürgerschaftlichem Engagement
- Formen und Profil des bürgerschaftlichen Engagements
- Historische Entwicklung des politischen und sozialen Engagements
- Motivationen und Erwartungen der Freiwilligen
- Soziale Bedingungen und Verbreitung des Engagements
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Diese Einleitung skizziert den Fokus der Arbeit auf den Strukturwandel des Ehrenamts aus individualistischer Sicht. Sie begründet die Wahl des Begriffs "freiwilliges bürgerschaftliches Engagement" und gibt einen Überblick über den Aufbau der Arbeit, der von der Begriffsdefinition über die historische Entwicklung bis hin zu den Motivationen und der Ökonomie des Engagements reicht. Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Innovation und Fortschrittlichkeit des heutigen Engagements im Vergleich zu seinen historischen Anfängen.
2. Freiwilliges bürgerschaftliches Engagement: Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit der Begriffsdefinition von bürgerschaftlichem Engagement. Es beleuchtet die verschiedenen Bezeichnungen und die Schwierigkeiten, eine einheitliche Definition in der Literatur zu finden. Das Kapitel differenziert zwischen individuellen, gemeinschaftlichen und politischen Formen des Engagements und analysiert kritisch die Verwendung des Begriffs "Ehrenamt" im Kontext der historischen und sozialen Entwicklung. Es zeigt die Vielfältigkeit des Themas und die verschiedenen Facetten bürgerschaftlichen Engagements auf.
3. Historische Entwicklung des freiwilligen bürgerschaftlichen Engagements: Dieses Kapitel untersucht die historische Entwicklung des bürgerschaftlichen Engagements, unterteilt in die Hauptströmungen des politischen und sozialen Engagements. Es beleuchtet die "Wurzeln" des Engagements und zeigt die historischen Einflüsse auf die heutige Praxis auf. Ein besonderer Fokus liegt auf dem sozialen Engagement von Frauen, das in einem Exkurs detaillierter betrachtet wird. Das Kapitel verdeutlicht die Kontinuität historischer Einflüsse auf das gegenwärtige Engagement.
4. Verbreitung freiwilligen bürgerschaftlichen Engagements: Dieses Kapitel analysiert die Verbreitung des bürgerschaftlichen Engagements. Es thematisiert empirische Unklarheiten, den Umfang und die Struktur des Engagements und beleuchtet die sozialen Bedingungen, die das Engagement beeinflussen. Es geht auf die Herausforderungen bei der Erforschung des Umfangs und der Struktur ein und untersucht die sozialen Faktoren, welche die Beteiligung an bürgerschaftlichem Engagement beeinflussen.
5. Motivationen der freiwillig Engagierten: Dieses Kapitel befasst sich mit den Motivationen der Freiwilligen. Es untersucht den Motivationswandel über die Zeit und analysiert die verschiedenen Motive und Erwartungen, die mit einer freiwilligen Tätigkeit verbunden sind. Ein zentraler Punkt ist das Konzept der biographischen Passung, welches die individuelle Entscheidung für oder gegen ein Engagement erklärt. Der Kapitel synthetisiert die verschiedenen Motivationsfaktoren und deren Interaktion im Entscheidungsprozess für bürgerschaftliches Engagement.
6. Ökonomie des freiwilligen bürgerschaftlichen Engagements: Dieses Kapitel betrachtet die Ökonomie des Engagements aus der Perspektive des Individuums und fokussiert den subjektiven Nutzen für die Engagierten. Der Nutzen für die Gemeinschaft wird nur am Rande betrachtet, da der Fokus auf der Mikroebene liegt. Es analysiert, welche individuellen Vorteile und Gewinne mit dem Engagement verbunden sind und welche Rolle diese für die Entscheidungsfindung spielen.
Schlüsselwörter
Freiwilliges bürgerschaftliches Engagement, Ehrenamt, Bürgerengagement, Motivation, historische Entwicklung, soziale Bedingungen, ökonomische Aspekte, Strukturwandel, individuelles Engagement, gemeinschaftliches Engagement, politisches Engagement, biographische Passung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Freiwilliges bürgerschaftliches Engagement
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Strukturwandel des Ehrenamts aus individualistischer Perspektive. Sie beleuchtet die Veränderung der Begrifflichkeit, die Formen und das Profil bürgerschaftlichen Engagements, sowie die historische Entwicklung des Engagements, mit einem Fokus auf politische und soziale Aspekte. Die Arbeit analysiert außerdem die Verbreitung, die sozialen Bedingungen und die Motivationen der Freiwilligen, einschließlich des Konzepts der biographischen Passung.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Wandel der Begrifflichkeit und Definition von bürgerschaftlichem Engagement; Formen und Profil des bürgerschaftlichen Engagements; Historische Entwicklung des politischen und sozialen Engagements; Motivationen und Erwartungen der Freiwilligen; Soziale Bedingungen und Verbreitung des Engagements; Ökonomie des freiwilligen bürgerschaftlichen Engagements.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in sieben Kapitel gegliedert: Einleitung, Freiwilliges bürgerschaftliches Engagement (inkl. Begriffsdefinition und Formen), Historische Entwicklung des freiwilligen bürgerschaftlichen Engagements, Verbreitung freiwilligen bürgerschaftlichen Engagements, Motivationen der freiwillig Engagierten, Ökonomie des freiwilligen bürgerschaftlichen Engagements, und abschließend eine Reflexion über neue Strukturen oder historische Kontinuität im freiwilligen bürgerschaftlichen Engagement.
Was sind die zentralen Forschungsfragen?
Die zentrale Forschungsfrage ist, ob und inwiefern das heutige Engagement innovativ und fortschrittlich im Vergleich zu seinen historischen Anfängen ist. Die Arbeit untersucht den Wandel der Begrifflichkeit, die Motive der Engagierten und die sozialen Bedingungen, um diese Frage zu beantworten.
Wie wird der Begriff "freiwilliges bürgerschaftliches Engagement" definiert?
Das Kapitel 2 befasst sich eingehend mit der Begriffsdefinition und den Schwierigkeiten, eine einheitliche Definition in der Literatur zu finden. Es differenziert zwischen individuellen, gemeinschaftlichen und politischen Formen des Engagements und analysiert kritisch die Verwendung des Begriffs "Ehrenamt".
Welche historischen Entwicklungen werden betrachtet?
Kapitel 3 untersucht die historische Entwicklung des bürgerschaftlichen Engagements, unterteilt in politische und soziale Engagements. Es beleuchtet die "Wurzeln" des Engagements und zeigt historische Einflüsse auf die heutige Praxis auf. Ein besonderer Fokus liegt auf dem sozialen Engagement von Frauen.
Welche Motivationen der Freiwilligen werden untersucht?
Kapitel 5 analysiert den Motivationswandel über die Zeit und verschiedene Motive und Erwartungen, die mit freiwilliger Tätigkeit verbunden sind. Ein zentraler Punkt ist das Konzept der biographischen Passung, welches die individuelle Entscheidung für oder gegen ein Engagement erklärt.
Welche ökonomischen Aspekte werden betrachtet?
Kapitel 6 betrachtet die Ökonomie des Engagements aus der Perspektive des Individuums und fokussiert den subjektiven Nutzen für die Engagierten. Es analysiert, welche individuellen Vorteile und Gewinne mit dem Engagement verbunden sind und welche Rolle diese für die Entscheidungsfindung spielen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Freiwilliges bürgerschaftliches Engagement, Ehrenamt, Bürgerengagement, Motivation, historische Entwicklung, soziale Bedingungen, ökonomische Aspekte, Strukturwandel, individuelles Engagement, gemeinschaftliches Engagement, politisches Engagement, biographische Passung.
- Quote paper
- Astrid Vorhoff (Author), 2003, Freiwilliges bürgerschaftliches Engagement - neue Strukturen oder historische Kontinuität?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/59869