Botho Strauß‘ Der Park und Elfriede Jelineks Was geschah nachdem Nora ihren Mann verlassen hatte. Rechts gegen Links, oder: Die Rolle des Mythos.
von Martin Stepanek
I. Einleitung
Elfriede Jelinek und Botho Strauß können mit gutem Gewissen zu den wichtigsten Zeitgenossen des deutschsprachigen Theaters gezählt werden. Nicht nur sind die Stücke der beiden Autoren wichtiger Bestandteil der Theaterspielpläne in Deutschland, Österreich1, und der Schweiz, aber vielmehr sind es auch und gerade die Autoren selbst, die durch öffentliche, höchst umstrittene, meist politische, Äußerungen sowohl große Bewunderung, als auch tiefe Abneigung, in jedem Fall aber, großes mediales und öffentliches Interesse auf ihre Person gezogen haben. Während Jelinek seit jeher dem Zorn und der Verachtung der konservativen Rechten ausgesetzt ist, deren Lieblingsbeschäftigung es scheint, Jelinek als linksextreme Emanze
zu denunzieren, wobei an dieser Stelle erwähnt werden muß, daß Jelinek interessanterweise auch von der sogenannten Frauenbewegung in den 70-igern zum Teil heftig kritisiert wurde, sorgte Botho Strauß gerade unter der angeblich traditionell linken Künstler- und Intellektuellenschar durch diverse Äußerungen, vor allem aber, durch seinen 1993 erschienenen Essay Anschwellender Bocksgesang, in dem Strauß sich unter anderem als ‚Rechter aus Überzeugung‘ outete, für große Aufregung.
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Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Botho Strauß: Mythos von rechts
- III. Elfriede Jelinek: Nora reloaded
- IV. Botho Strauß und Elfriede Jelinek im Vergleich
- V. Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Werken Der Park von Botho Strauß und Was geschah, nachdem Nora ihren Mann verlassen hatte von Elfriede Jelinek. Der Fokus liegt auf der Analyse der gesellschaftskritischen Aspekte beider Werke und der Rolle des Mythos in der jeweiligen Inszenierung.
- Die Rolle des Mythos in den Werken von Strauß und Jelinek
- Die Kritik an der gegenwärtigen Gesellschaft und deren Mechanismen
- Die Darstellung von Liebe, Macht und Geschlechterrollen
- Die Bedeutung der Kunst im Kontext gesellschaftlicher Veränderungen
- Der Einfluss von Ibsen und Shakespeare auf die beiden Werke
Zusammenfassung der Kapitel
II. Botho Strauß: Mythos von rechts
Botho Strauß' Der Park adaptiert Shakespeares Sommernachtstraum und spielt in einem urbanen Park, wo Figuren aus Shakespeares Stück in einer verzerrten Form auftreten. Die Magie des Originals ist verloren gegangen, die Figuren wirken hilflos und ihre Liebe ist verzweifelt. Strauß' Stück hinterfragt die Wirksamkeit des Mythos in der modernen Gesellschaft und stellt die Frage, ob er noch relevant ist.
III. Elfriede Jelinek: Nora reloaded
Elfriede Jelinek's Was geschah, nachdem Nora ihren Mann verlassen hatte ist eine Fortsetzung von Ibsens Ein Puppenheim. Jelinek erweitert die Geschichte von Nora, die ihren Mann verlassen hat, und untersucht ihre weitere Entwicklung und ihre Schwierigkeiten im Kampf für die Selbstbestimmung in der modernen Welt. Jelineks Werk ist geprägt von sozialer Kritik und einem feministischen Blick auf die Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Schlüsselwörter wie Gesellschaftskritik, Mythos, Theater, Kunst, Liebe, Macht, Gender, Ibsen, Shakespeare, Strauß, Jelinek, Der Park, Was geschah, nachdem Nora ihren Mann verlassen hatte, Ein Puppenheim, Sommernachtstraum.
- Quote paper
- Martin Stepanek (Author), 1999, Botho Strauß‘ Der Park und Elfriede Jelineks Was geschah nachdem Nora ihren Mann verlassen hatte. Rechts gegen Links, oder: Die Rolle des Mythos., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/597