Kapital, das glauben wir seit der Industrialisierung Anfang des neunzehnten Jahrhunderts und aufgrund der Theorien von Marx und Engels zu wissen, ist etwas Kaltes, Grausames und im Grunde Menschenverachtendes. Denn es kann nur unter der Ausbeutung der Arbeitskraft des Humankapitals, also der Mitarbeiter des Betriebes, erlangt und vergrößert werden. Der Unternehmer streicht dabei die Gewinne aus dem Mehrwert, also dem Teil der Einnahmen, den seine Angestellten über ihren eigenen Lohn hinaus erarbeitet bzw. erwirtschaftet haben, unentgeltlich ein. Seit Anfang/Mitte des letzten Jahrhunderts ist allerdings in wissenschaftlichen Kreisen eine Debatte über eine Art „soziales Kapital“ entfacht worden, welche sich mit den Beziehungsnetzwerken zwischen Individuen und Gruppen beschäftigt. Demnach profitiert auf der einen Seite die Gesellschaft von der Zusammenarbeit ihrer Teile, und auf der anderen Seite erlangen die Individuen durch ihre Kooperation Vorteile wie Hilfeleistungen und Zugang zu Ressourcen. Soziale Verbindungen zwischen Menschen, ob nun privater oder beruflicher Natur, können folglich als „Sozialkapital“ angesehen werden, aus dem sich ein Nutzen oder Gewinn für den Einzelnen oder die Gruppe bzw. Gesellschaft schlagen lassen. Doch was genau verbirgt sich nun hinter dem Begriff „Sozialkapital“? Welche Wirkungen und Funktionen hat es? Wem bringt es Vorteile, oder birgt es auch Risiken? Mit der Beantwortung dieser Fragen beschäftigt sich die folgende Ausarbeitung.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffsdefinitionen
- 2.1 Sozial
- 2.2 Kapital
- 3. Hintergründe zur Entstehung und Einführung des Sozialkapitalbegriffs
- 3.1 Erstmalige Verwendung des Begriffs
- 3.2 Weitere Entwicklungen in der Entstehung der Sozialkapitaltheorie in der Soziologie
- 4. Erläuterung des Konzeptes
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung untersucht den Begriff „Sozialkapital“ nach Robert Putnam. Ziel ist es, den Begriff zu definieren, seine Entstehung und Entwicklung nachzuvollziehen und seine Bedeutung und Funktion zu erläutern. Dabei werden sowohl die individuellen als auch die gesellschaftlichen Aspekte beleuchtet.
- Definition von „Sozialkapital“ und seinen Bestandteilen
- Historische Entwicklung des Begriffs und seiner Verwendung in der Soziologie
- Bedeutung von sozialen Netzwerken für Individuen und Gesellschaft
- Nutzen und mögliche Risiken von Sozialkapital
- Zusammenhang zwischen Sozialkapital und gesellschaftlicher Entwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Sozialkapitals ein und stellt die zentrale Frage nach der Bedeutung und den Funktionen dieses Begriffs. Sie kontrastiert das traditionelle Verständnis von Kapital mit dem neueren Konzept des sozialen Kapitals, das die Bedeutung von Beziehungen und Netzwerken für Individuen und Gesellschaft betont. Die Einleitung formuliert die Forschungsfrage und gibt einen Ausblick auf den Aufbau der Arbeit.
2. Begriffsdefinitionen: Dieses Kapitel liefert die notwendigen Definitionen der zentralen Begriffe „sozial“ und „Kapital“. Es wird auf die Bedeutung von „sozial“ im Sinne von menschlicher Gemeinschaft, gesellschaftlich und Gemeinwohl hingewiesen. Die Definition von „Kapital“ umfasst sowohl materielle als auch immaterielle Werte, die zur Produktion und Gewinnmaximierung eingesetzt werden. Diese Definitionen bilden die Grundlage für das Verständnis des Konzepts „Sozialkapital“ in den folgenden Kapiteln.
3. Hintergründe zur Entstehung und Einführung des Sozialkapital-begriffs: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung des Begriffs „Sozialkapital“. Es beginnt mit der erstmaligen Verwendung des Begriffs durch Lyda Judson Hanifan im Jahr 1916, der die Bedeutung von Gemeinschaftsgeist und sozialen Beziehungen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt hervorhob. Das Kapitel verfolgt die weitere Entwicklung des Konzepts in der Soziologie, indem es die Beiträge von John Seeley und Jane Jacobs erwähnt, die den Begriff in unterschiedlichen Kontexten anwendeten. Schließlich wird der Beitrag von Glenn C. Loury erwähnt, der den Einfluss von Sozialkapital auf die Entwicklung von Kindern untersuchte und auf den unterschiedlichen Zugang zu sozialen Beziehungen hinwies.
Schlüsselwörter
Sozialkapital, Robert Putnam, Soziale Netzwerke, Gemeinschaftsgeist, Gesellschaftlicher Zusammenhalt, Beziehungsnetzwerke, Individuelle Vorteile, Gesellschaftliche Entwicklung, Soziologie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Sozialkapital nach Robert Putnam"
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit bietet einen umfassenden Überblick über das Konzept des Sozialkapitals nach Robert Putnam. Sie beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und Schlüsselwörter. Die Arbeit definiert den Begriff "Sozialkapital", untersucht seine Entstehung und Entwicklung in der Soziologie und erläutert seine Bedeutung und Funktion für Individuen und die Gesellschaft.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Eine Einleitung, ein Kapitel mit Begriffsdefinitionen (Sozial und Kapital), ein Kapitel über die Entstehung und Einführung des Sozialkapitalbegriffs in der Soziologie, ein Kapitel zur Erläuterung des Konzepts und abschließend ein Fazit. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detaillierter beschrieben.
Welche Begriffe werden definiert?
Die Arbeit definiert die zentralen Begriffe "Sozial" und "Kapital". "Sozial" wird im Kontext von menschlicher Gemeinschaft, gesellschaftlichen Zusammenhängen und Gemeinwohl verstanden. "Kapital" umfasst sowohl materielle als auch immaterielle Werte, die zur Produktion und Gewinnmaximierung eingesetzt werden können.
Wie wird die Entstehung des Sozialkapitalbegriffs dargestellt?
Die Arbeit verfolgt die historische Entwicklung des Begriffs "Sozialkapital", beginnend mit seiner erstmaligen Verwendung durch Lyda Judson Hanifan im Jahr 1916. Sie beleuchtet die Beiträge weiterer Soziologen wie John Seeley und Jane Jacobs, die den Begriff in verschiedenen Kontexten anwendeten, und den Beitrag von Glenn C. Loury zur Erforschung des Einflusses von Sozialkapital auf die Entwicklung von Kindern.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Die Definition von Sozialkapital und seinen Bestandteilen, die historische Entwicklung des Begriffs in der Soziologie, die Bedeutung sozialer Netzwerke für Individuen und die Gesellschaft, die Nutzen und Risiken von Sozialkapital und den Zusammenhang zwischen Sozialkapital und gesellschaftlicher Entwicklung.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die Schlüsselwörter der Arbeit umfassen: Sozialkapital, Robert Putnam, Soziale Netzwerke, Gemeinschaftsgeist, Gesellschaftlicher Zusammenhalt, Beziehungsnetzwerke, Individuelle Vorteile, Gesellschaftliche Entwicklung und Soziologie.
Wer ist Robert Putnam und welche Rolle spielt er?
Obwohl die Arbeit den Begriff "Sozialkapital" umfassend behandelt, wird Robert Putnam als wichtiger Bezugspunkt genannt, da seine Arbeiten maßgeblich zur Verbreitung und Diskussion des Konzepts beigetragen haben. Die Arbeit fokussiert sich jedoch nicht ausschließlich auf Putnams Sichtweise, sondern betrachtet den Begriff in einem breiteren soziologischen Kontext.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit richtet sich an Leser, die sich einen Überblick über das Konzept des Sozialkapitals verschaffen möchten. Sie eignet sich insbesondere für akademische Zwecke und bietet eine strukturierte Darstellung der Thematik.
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- Kirsten Wallasch (Author), 2006, Was meint "Sozialkapital" nach Robert Putnam?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/59798