In dieser Arbeit werden Heiders Handlungsanalyse, die Emotionsmessung und die Emotionale Führung näher betrachtet. Schon seit Jahrhunderten beschäftigt die Menschen, welche Ursachen es für ein bestimmtes Handeln gibt. Es wird nach Gründen gesucht, warum in einer bestimmten Situation ein Mensch ein bestimmtes Verhalten gezeigt hat. Hat man diese Gründe verstanden und analysiert, ist es möglich, zukünftige Handlungen dieser Person vorherzusagen.
Gleichzeitig kann jedoch auch das zukünftige Verhalten beeinflusst werden, um bestimmte Ergebnisse zu vermeiden oder zu erzielen. Um diese Ursachen und Sachverhalte aufzudecken, wurden schon früh empirische Forschungen betrieben. Vor allem Heider wird als Vorreiter der attributionspsychologischen Forschung bezeichnet und seine Ergebnisse hat die Bildung von Theorien stark beeinflusst.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Aufgabe C1
Aufgabe C2
Aufgabe C3
Literaturverzeichnis
Internetquellenverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Handlungsanalyse nach Heider
Abbildung 2: Verschiedene Ratingskalen
Abbildung 3: Self-Assessment Manikin
Abbildung 4: Modell der EI nach Goleman
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Emotionskategorien und ihre Emotionswörter
Tabelle 2: Führungsstile
Tabelle 3 Kompetenzbereiche
Aufgabe C1
Schon seit Jahrhunderten beschaftigt die Menschen, welche Ursachen es für ein bestimmtes Handeln gibt. Es wird nach Gründen gesucht, warum in einer bestimmten Situation ein Mensch ein bestimmtes Verhalten gezeigt hat. Hat man diese Gründe verstanden und analysiert, ist es möglich, zukünftige Handlungen dieser Person vorherzusagen. Gleichzeitig kann jedoch auch das zukünftige Verhalten beeinflusst werden, um bestimmte Ergebnisse zu vermeiden oder zu erzielen. Um diese Ursachen und Sachverhalte aufzudecken, wurden schon früh empirische Forschungen betrieben. Vor allem Heider wird als Vorreiter der attributionspsychologischen Forschung bezeichnet und seine Ergebnisse hat die Bildung von Theorien stark beeinflusst.
Allgemein sind zwei theoretische Richtungen entstanden: die Attributionstheorie und die attributionale Theorie. Auf den nachfolgenden Seiten wird vordergründig auf die Attributionstheorie und auf Heider Analyse von Handlungen eingegangen.1
Vor allem in den siebziger Jahren wurden Heiders Überlegungen als Grundprinzipien der attributionstheoretischen Überlegung bezeichnet. Kelly sagte im Jahr 1971, dass die Zuschreibung von Ursachen das Ziel hat, das eigene Handeln zu verbessern. Um dies zu schaffen, müssen bestimmte Ereignisse vorhergesagt werden und die jeweiligen situativen Bedingungen ausreichend analysieren zu können, um wirklichkeitsnahe Ursachenzuschreibungen zu ermitteln.2
1938 aufterte Kuhl Bedenken gegen die Annahme, dass Menschen versuchen rational zu handeln, da eine Vorhersage von Ereignissen zur Umweltanpassung dient und überlebenswichtig ist. Er postuliert, dass der Mensch oft gar nicht über die jeweiligen Ursachen seiner Handlungsergebnisse nachdenkt. Seiner Meinung denken Menschen darüber leidglich nach, wenn es von Interesse ist.3
Unter Attribution versteht man, die Zuschreibung von Eigenschaften und Ursachen-Wirkung-Beziehungen gegenüber der Realitat. Durch diese erhofft sich die handelnde Person Erleichterung im Alltag. Oft ersetzen Attributionen auch überprüftes Wissen. Es gibt verschiedene Formen der Attribution. Die Kausal-Attribution liegt vor, wenn man spezifische Bedingungen einem Ursachencharakter zuschreibt. Des Weiteren die internale Kausal-Attribution bei der die Person einen Erfolg beziehungsweise Misserfolg auf eigene Fahigkeiten zurückführt. Zusatzlich existiert auch die externale Kausal-Attribution, wenn man den Erfolg oder Misserfolg auf die Umwelt oder Zufall zurückführt.4
Allgemein befasst sich die Attributionstheorie damit, wie Attributionen zustande kommen. Man ordnet sie in den Bereich der kognitiven Psychologie ein. Es wird gefragt, wann bestimmte Attributionen auftreten und ob die Zuschreibung von Ursachen eine bewusste Analyse benötigt oder ob sie auf implizite Annahmen beruhen. Zusatzlich wird versucht, eine Antwort auf die Frage zu finden, welche Informationen der Ursachenerklarung zu Grunde liegen und wie diese gesucht und verarbeitet werden. Aufterdem wird daran gearbeitet die Frage zu beantworten, auf welcher Grundlage Handlungen oder ein Ergebnis einer bestimmten Ursache zugeordnet werden und welche Mechanismen und Prozesse dahinter stecken.
Attributionale Theorien hingegen beantworten die Frage, wie die Attribution auf das Verhalten und Erleben wirkt.5
Bei der Attributionstheorie nach Heider werden Handlungen als zweckbestimmt verstanden. Dabei sind Intentionen die verbindenden Elemente zwischen Ursache und Effekt. Von diesen erstrebten Effekten lassen sich Nebenwirkungen unterscheiden, die als unbeabsichtigt zu bezeichnen sind. Somit lasst sich eine Situation sowohl auf Faktoren der Person selbst, als auch auf die Faktoren der Situation zurückführen. Dieser Personenfaktor setzt sich aus dem Produkt von Motivation und Fahigkeiten zusammen. Dabei beinhaltet
Motivation die Intention und die Anstrengung.
Um diese umstandliche Gleichung zu vereinfachen, nachfolgend ein Bespiel: Wenn ein Musiker sich auf ein Konzert oder Wettbewerb vorbereitet, kommen die Fahigkeiten in seinem Talent und seiner Technik zum Ausdruck. Die Motivation wird durch die Anstrengung und dem Willen veranschaulicht, immer wieder zu üben uns sich zu verbessern. Die multiplikative Verknüpfung zeigt, dass eine Person immer eine wirksame persönliche Kraft null ist, wenn Motivation oder die Fahigkeit auch null sind. Strengt der Musiker sich nicht an, nützt auch seine Technik oder seine Begabung nichts, da keine ordentliche Melodie zustande kommt. Das Beispiel lasst sich jedoch noch erweitern. Berücksichtigt man die von auften wirkenden Umweltfaktoren. Diese bestimmen, ob eine Handlung erfolgreich ausgeführt werden kann. Hat der Musiker beispielsweise Wochen vor dem Konzert eine schwere Grippe, kann er sich nur schwer vorbereiten. Natürlich können diese Umweltfaktoren auch günstig ausfallen.6 Heider geht in seiner Theorie somit von der Verhaltensgleichung nach Lewin aus.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
V steht hierbei für Verhalten. Dieses wird als eine Funktion aus P, sprich Person, und U, die jeweilige Umwelt, gesehen.7 Heiders Handlungsanalyse kann leicht als eine Art Gleichung dargestellt werden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Handlungsanalyse nach Heider
(Quelle: Studienbrief S. 51)
Wie bereits erwahnt, bildet das Produkt aus Intention und Anstrengung das Bemühen beziehungsweise die Motivation. Eine weitere Komponente der Personenkraft bildet die Fahigkeit. Wichtig ist, dass sich das Können einer Person aus der Differenz der Fahigkeit und der Schwierigkeit bildet. Weiterer Faktor der Umweltkraft, welcher auch auf das Können wirkt, ist der Zufall. So ergeben sich zwei Zwischenergebnisse beziehungsweise so genannte Konzepte: die Motivation und das Können. Beide zusammen bilden dann abschlieftend die Handlung als Ergebnis.8
Aufgabe C2
Der Begriff Emotion hat eine Vielzahl von Definitionen. Einerseits werden Emotionen als unbewusste Impulse beschrieben, anderseits als bewusste Bewertung und Klassifikation. Für viele ist es lediglich eine neurophysiologische Reaktion im Gehirn, für andere jedoch ein Reizreaktionsmuster, welches durch bestimmte Umwelteinflüsse ausgelöst wird. Oft wird auch der Begriff Gefühl als Synonym verwendet. Zusatzlich gibt es noch untergeordnete Kategorien wie Affekt oder Stimmung. Den Begriff an sich zu fassen, ist schwierig.9
Um Emotionen zu messen, gibt es ebenso eine Vielzahl an Möglichkeiten. Um in Erfahrung zu bringen was ein Mensch fühlt ist es meist notwendig, zu dieser Person einen guten Zugang zu haben. Haufig sind sich die Personen ihrer Gefühle selbst nicht bewusst, bis sie direkt danach gefragt werden oder bewusst darüber nachdenken. Aus diesem Grund gibt es verschiedene Messmethoden, die nachfolgend kurz vorgestellt und verglichen werden. Naher beleuchtet werden: das Interview, das Tagebuch, Ratingskalen, Fragebögen und die Inhaltsanalyse.
Zunachst wird auf das Interview naher eingegangen. Solche Interviews werden beispielsweise in bestimmten beruflichen oder forensischen Zusammenhangen eingesetzt. Die Person wird zu ihren Gefühlen befragt und die Antworten geben Hinweise auf mögliche Störungen oder auch auf den allgemeinen emotionalen Zustand eines Taters. So kann eingeschatzt werden, ob der Tater rückfallig werden könnte. Im Bereich der Emotionsforschung werden solche Interviews jedoch nur seltene eingesetzt, da sowohl Interviewer als auch Auswerter eine Schulung benötigen. Der Vorteil ist jedoch, dass Menschen mit Sprachproblemen einfacher Interviewfragen beantworten können, als einen Fragebogen zu lösen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass im Interview die Person gefragt wird wie sie sich fühlt beziehungsweise wie sie sich in konkreten Situationen fühlt. Der Vorteil dabei ist, dass die Realisierung ökonomisch ist und im Therapieumfeld als angemessen erlebt wird. Nachteil ist jedoch, dass es einen relativ groten Interpretationsspielraum gibt und Auswertungen nur schwer zu standardisieren sind.10
Bei der Messung über ein Tagebuch werden die erlebten Emotionen wiederkehrend aufgeschrieben. Es werden beispielsweise retrospektiv am Ende des Tages Emotionen dokumentiert. Dabei ist jedoch zu beachten, dass eine Aufzeichnung zeitnah geschieht, da sonst Ergebnisse ungenau sein können. Es gibt für diese Dokumentation sogar eine Standardisierung, welche nicht nur in der Forschung, sondern auch in der Praxis eingesetzt wird. Diese nennt sich Day Reconstruction Method.11 Dabei beurteilen die befragten Personen, wie sie ihre Zeit verbringen und wie sie diese Aktivitaten erleben. Dabei werden auch Erfahrungsstichproben und die jeweilige Zeiteinteilung berücksichtigt. Sie rekonstruieren ihren Tagesablauf zeitnah um Abweichungen und Fehler zu verhindern.12 Zusatzlich werden auch Fragen aus einem standardisierten Katalog beantwortet und somit wird versucht eine einheitliche Auswertung zu ermöglichen. Diese Evaluation nimmt jedoch viel Zeit ein. Alles in allem bedeutet es, dass die Person ihre Gefühle und Eindrücke des Tages zeitnah niederschreibt. Das hat den Vorteil, dass alle Emotionen alltagsnah sind. Der Nachteil ist jedoch wieder, dass die Auswertung nur schwer standardisiert werden kann, auch wenn man es versucht.13
Eine weitere Methode ist die Messung über eine Ratingskala. Diese Skala kann ganz verschieden aussehen und betrachtet entweder die Valenz des Befindens oder auch die Intensitat von Freude oder Trauer. Nachfolgend sind einige Skalen beispielhaft aufgeführt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Verschiedene Ratingskalen
(Quelle: Studienbrief SRH S. 50)
Problematisch dabei ist jedoch, dass oftmals Freude falsch verstanden wird und somit mit anderen Begriffen wie Glück oder Zufriedenheit verwechselt werden. Zusatzlich ist ein Vergleich mit anderen Studien schwierig.14
Aus diesem Grund wurde ein valides Verfahren entwickelt, in dem emotionales Befinden in verschiedenen Dimensionen bildlich dargestellt und veranschaulicht wird. Es nennt sich Self-Assessment-Manikin oder kurz SAM. Durch drei verschiedene Ratingskalen lassen sich affektive Reaktionen einordnen. Durch die bildliche Darstellung gibt es keine sprachlichen oder kulturellen Hindernisse. Nachfolgend ist dieses Verfahren abgebildet.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Self-Assessment-Manikin
(Quelle: Studienbrief SRH S. 51)
Zusammenfassend lasst sich sagen, dass in Ratingskalen bestimmte Emotionen in Intensitat oder Haufigkeit eingestuft werden. Dies ist ein sehr ökonomisches Verfahren und Gefühle können direkt quantifiziert werden. Ebenso ist eine zeitnahe und schnelle Einschatzung möglich. Der Nachteil ist jedoch, dass es eine Vorauswahl von Begriffen benötigt und die Reliabilitat nur gering sein könnte.15
[...]
1 Vgl. Stiensmeier-Pelster, J. /Heckhausen, H., 2010, S. 389
2 Vgl. Kelley, H. H. : 1971 zitiert nach Stiensmeier-Pelster, J. / Heckhausen, H., 2010, S. 395
3 Vgl. Kuhl, J., 1983
4 Vgl. Gabler Springer, 2017
5 Vgl. Studienbrief, S. 130 f.
6 Vgl. Spektrum Akademischer Verlag, 2000
7 Vgl. Stiensmeier-Pelster, J. /Heckhausen, H., 2010, S. 402
8 Vgl. Stiensmeier-Pelster, J. /Heckhausen, H., 2010, S. 402
9 Vgl. Stiensmeier-Pelster, J. /Heckhausen, H., 2010, S. 402
10 Vgl. Schmidt-Atzert, L./Stemmler, G./Peper, M., 2014, S. 72
11 Vgl. Kahneman, D./Kruger, A. B./Schkade, D. A./Schwarz, N./Stone, A. A., 2004, zitiert nach Schmidt-Atzert, L. et al., 2014, S. 76
12 Vgl. American Association for the Advancement of Science, 2017
13 Vgl. Kahneman, D./Kruger, A. B./Schkade, D. A./Schwarz, N./Stone, A. A., 2004, zitiert nach Schmidt-Atzert, L. et al., 2014, S. 76
14 Vgl. Schmidt-Atzert, L./Stemmler, G./Peper, M., 2014, S. 73
15 Vgl. Schmidt-Atzert, L./Stemmler, G./Peper, M., 2014, S. 73
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