Die vorliegende Hausarbeit setzt sich mit der Frage auseinander, inwiefern durch das Cross-Dressing die Handlungsspielräume von weiblichen Figuren erweitert werden können und wie die individuelle Entfaltung der Eroberung neuer Handlungsspielräume bei den Figuren Arya und Brienne in der Serie GoT aussieht. Das Erkenntnisinteresse liegt dabei auf den unterschiedlichen Kontexten und den verschiedenen Möglichkeiten der Darstellung des weiblichen Cross-Dressings in mittelalterlichen Zusammenhängen. Es soll ein Einblick in die Umsetzungsformen von Cross-Dressing in der Konstruktion der epischen Sekundärwelt der Serie GoT erlangt werden und der hybridisierende ästhetische Modus der "Mittelalterlichkeit" veranschaulicht werden.
Die seit 2011 von HBO produzierte Serie Game of Thrones zählt mit ihren mittlerweile sieben Staffeln und insgesamt 67 Episoden aktuell zu den erfolgreichsten Serien in den USA ebenso wie in Deutschland. Die Serienhandlung beruht auf George R.R. Martins Fantasy-Zyklus A Song of Ice and Fire, von dem seit 1996 fünf Bände erschienen sind. Martin kreiert in seinen Romanen ein fiktives Universum, das große Parallelen zum europäischen Mittelalter aufweist. Bei der Darstellung der Figuren wird nur auf wenige Stereotype zurückgegriffen. Es erfolgt eine Fokussierung auf individuelle Verhaltensweisen und Triebkräfte der Figuren. Außergewöhnlich sind das breite Spektrum und die immense Bedeutung der Frauenfiguren, welche als „aktiv das Geschehen mitbestimmende »strong players« gestaltet sind“. Die Serie weist ein großes Angebot an sozialen Rollenmodellen für Protagonistinnen auf. Besonders interessant ist, dass auch durch Verweigerung möglicher Geschlechterrollen vonseiten der Figuren eben diese Geschlechterrollen aufgezeigt werden. Dabei werden die Frauenfiguren in einem gesellschaftlichen und sozialpsychologischen Kontext beleuchtet. Ihre Handlungen stehen in Konflikt mit den sozialen Einschränkungen und unterdrückenden Konstruktionen des Patriarchats.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Cross-Dressing im Mittelalter
- 2.1 Definition und Motive
- 2.2 Mittelalterliche Geschlechterkonstruktion
- 2.3 Die Mode im Mittelalter
- 2.4 Cross-Dressing im Mittelalter
- 2.5 Cross-Dressing in der mittelalterlichen Literatur
- 2.6 Weibliches Cross-Dressing in Kriegen des Mittelalters
- 3. Cross-Dressing in Game of Thrones
- 3.1 Arya Stark
- 3.2 Brienne von Tarth
- 4. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Erweiterung von Handlungsspielräumen weiblicher Figuren durch Cross-Dressing in der Fernsehserie "Game of Thrones" und setzt dies in den Kontext mittelalterlicher Geschlechterkonstruktionen. Es wird analysiert, wie die Figuren Arya Stark und Brienne von Tarth Cross-Dressing als Mittel zur Selbstbestimmung und zur Eroberung traditionell männlicher Rollen nutzen. Die Arbeit beleuchtet die unterschiedlichen Ausprägungen und Bedeutungen von Cross-Dressing im Mittelalter und in der fiktiven Welt von Game of Thrones.
- Cross-Dressing als Mittel der Selbstbestimmung im Mittelalter
- Geschlechterrollen und -konstruktionen im Mittelalter
- Darstellung von weiblichen Figuren in "Game of Thrones"
- Die Charakterentwicklung von Arya Stark und Brienne von Tarth
- Die Rezeption mittelalterlicher Themen in der Populärkultur
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Serie "Game of Thrones" als erfolgreiche Adaption mittelalterlicher Themen in die Populärkultur vor. Sie hebt die Bedeutung starker weiblicher Figuren und die Verwendung von Cross-Dressing als Mittel der Handlungserweiterung hervor und skizziert den Forschungsansatz der Arbeit, der die Analyse von Arya Stark und Brienne von Tarth im Fokus hat. Die Einleitung verweist auf die komplexen Beziehungen zwischen Mittelalter, mittelalterlicher Literatur und der heutigen Vorstellung vom Mittelalter, die in der Interpretation von "Game of Thrones" eine Rolle spielen.
2. Cross-Dressing im Mittelalter: Dieses Kapitel liefert einen theoretischen Hintergrund zum Thema Cross-Dressing im Mittelalter. Es beginnt mit der Definition des Begriffs und beleuchtet die vielfältigen Motive für das Tragen von Kleidung des anderen Geschlechts. Anschließend wird die mittelalterliche Geschlechterkonstruktion analysiert, inklusive der Rolle von Mode und den gesellschaftlichen Normen. Schließlich wird der Gebrauch von Cross-Dressing in der mittelalterlichen Literatur und in Kriegszeiten untersucht, um ein breiteres Verständnis des Phänomens zu schaffen.
Schlüsselwörter
Game of Thrones, Cross-Dressing, Mittelalter, Geschlechterrollen, Frauenfiguren, Arya Stark, Brienne von Tarth, Handlungsspielräume, mittelalterliche Geschlechterkonstruktion, Populärkultur, Rezeption.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Cross-Dressing im Mittelalter und in Game of Thrones"
Was ist der Hauptfokus dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht, wie weibliche Figuren in der Fernsehserie "Game of Thrones" durch Cross-Dressing erweiterte Handlungsspielräume erhalten. Dies wird im Kontext mittelalterlicher Geschlechterkonstruktionen analysiert, wobei Arya Stark und Brienne von Tarth als zentrale Beispiele dienen.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt Cross-Dressing als Mittel der Selbstbestimmung, sowohl im Mittelalter als auch in der fiktiven Welt von "Game of Thrones". Sie analysiert mittelalterliche Geschlechterrollen und -konstruktionen, die Darstellung weiblicher Figuren in "Game of Thrones", die Charakterentwicklung von Arya Stark und Brienne von Tarth und die Rezeption mittelalterlicher Themen in der Populärkultur.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über Cross-Dressing im Mittelalter, ein Kapitel über Cross-Dressing in "Game of Thrones" (fokussiert auf Arya Stark und Brienne von Tarth) und ein Resümee. Die Einleitung stellt die Thematik vor und skizziert den Forschungsansatz. Das Kapitel zum Mittelalter liefert einen theoretischen Hintergrund, während das Kapitel zu "Game of Thrones" die Analyse der beiden Figuren vornimmt.
Was wird im Kapitel über Cross-Dressing im Mittelalter behandelt?
Dieses Kapitel definiert den Begriff Cross-Dressing und untersucht die Motive dafür im Mittelalter. Es analysiert die damalige Geschlechterkonstruktion, die Rolle von Mode und gesellschaftlichen Normen, sowie den Gebrauch von Cross-Dressing in der mittelalterlichen Literatur und im Kontext von Kriegen.
Welche Aspekte von Arya Stark und Brienne von Tarth werden analysiert?
Die Analyse konzentriert sich darauf, wie Arya Stark und Brienne von Tarth Cross-Dressing als Werkzeug zur Selbstbestimmung und zur Übernahme traditionell männlicher Rollen einsetzen. Ihre Charakterentwicklung im Kontext dieses Verhaltens wird untersucht.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Game of Thrones, Cross-Dressing, Mittelalter, Geschlechterrollen, Frauenfiguren, Arya Stark, Brienne von Tarth, Handlungsspielräume, mittelalterliche Geschlechterkonstruktion, Populärkultur, Rezeption.
Welche Verbindung besteht zwischen dem Mittelalter und Game of Thrones?
Die Arbeit untersucht "Game of Thrones" als erfolgreiche Adaption mittelalterlicher Themen in die Populärkultur. Sie analysiert, wie die Serie mittelalterliche Konzepte interpretiert und in die Erzählung einbaut, insbesondere im Bezug auf Geschlechterrollen und die Handlungsoptionen weiblicher Figuren.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2018, Cross-Dressing im Mittelalter. Erweiterung der Handlungsspielräume durch Verkleidung in der Serie Game of Thrones, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/594404