Ist der königliche Körper in seiner Idealgestalt zwingend männlich? Oder muss die Königin nur die männliche Gestalt verkörpern können so wie Elisabeth I., welche von sich behauptete den Körper einer Frau zu haben, aber das Herz und den Bauch eines Königs. Mit welchen Kontroversen der weiblichen Herrschaft im 16. Jahrhundert wurde man grundsätzlich konfrontiert, welche betrafen Elisabeth I. im Besonderen und wie reagierte sie darauf? Dieser Thematik wird in der Arbeit nachgegangen.
Frauen als Fürstinnen oder Regentinnen waren im sechzehnten Jahrhundert nicht der Normalfall, sondern eher ein unüblicher Zustand. Die Problematik einer Frauenherrschaft in dieser Epoche wird vor allem in ihrer Komplexität durch die Wechselwirkungen diverser historischer Wirklichkeitsebenen gezeigt. Die Konzeption des Königtums beruhte auf einem patriarchalischem Machtkonstrukt.
Der Historiker Ernst Kantorowicz stellte die These von den zwei Körpern des Königs auf, das heißt er geht von einem natürlichen und einem politischen Körper eines Königs aus. Auf den natürlichen Körper der Frau, also auf ihre Weiblichkeit, gab es stets diverse Projektionen. Und immer wieder wurde darauf verwiesen, dass eben diese Weiblichkeit die Politikfähigkeit des Körpers der Königin in die Schranken verweist und der politische Körper einer Frau der Nähe zu einem männlichen Körper bedarf.
Dabei kreiste die Frage um die weibliche Regierungsfähigkeit nicht nur um eine hypothetische Frage, wie der misogyne Jean Bodin feststellte, denn Erbfolgeregelungen in den europäischen Monarchien, verdrängten zunehmend die Fürstenwahl. Die Gynäokratiedebatte wurde Bestandteil der frühneuzeitlichen Querelle des femmes und die Positionen der Frauenherrschaft viel diskutiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffe
- Methode
- Forschungsstand
- Kontroversen der weiblichen Herrschaft im 16. Jahrhundert
- Vorurteile der weiblichen Herrschaft im 16. Jahrhundert
- Legitimation der Herrschaft von Elisabeth I. von England
- Kontroversen vor und während der königlichen Machtentfaltung von Elisabeth I.
- Der schwierige Weg von Elisabeth I. bis zur Thronübernahme
- Die Kontroverse um Elisabeths Ehelosigkeit
- Der Konflikt zwischen Elisabeth I. und Maria Stuart
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Kontroversen um die weibliche Herrschaft im 16. Jahrhundert, mit besonderem Fokus auf die Regierungszeit Elisabeths I. von England. Sie analysiert die Herausforderungen und Widerstände, denen Elisabeth aufgrund ihres Geschlechts begegnete, und beleuchtet die Strategien, mit denen sie ihre Herrschaft legitimierte.
- Vorurteile und gesellschaftliche Konzepte der weiblichen Herrschaft im 16. Jahrhundert
- Legitimation der Herrschaft Elisabeths I. angesichts gesellschaftlicher Widerstände
- Die Rolle von Religion und Geschlecht in der politischen Auseinandersetzung
- Konflikte und Kontroversen um Elisabeths Ehelosigkeit und ihre Machtposition
- Der Konflikt zwischen Elisabeth I. und Maria Stuart im Kontext der weiblichen Herrschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor: die Analyse der Kontroversen um die weibliche Herrschaft im 16. Jahrhundert, insbesondere im Hinblick auf die Regierungszeit Elisabeths I. Sie skizziert den Forschungsstand, die verwendeten Methoden und die relevanten Begriffe, wie Gynäokratiedebatte und Herrschaftslegitimation. Die Einleitung verdeutlicht die Komplexität des Themas und die Wechselwirkungen zwischen patriarchalischen Machtstrukturen und den Möglichkeiten weiblicher Herrschaft in der Renaissance. Der Kontext der Erbfolgeregelungen und die „zwei Körper des Königs“-These von Kantorowicz werden als Ausgangspunkte für die Untersuchung der spezifischen Herausforderungen weiblicher Herrschaft herangezogen. Die Einleitung bereitet den Boden für die detaillierte Analyse der folgenden Kapitel.
Kontroversen der weiblichen Herrschaft im 16. Jahrhundert: Dieses Kapitel beleuchtet die weit verbreiteten Vorurteile gegen weibliche Herrschaft im 16. Jahrhundert und untersucht, wie diese Vorurteile die Legitimation der Herrschaft Elisabeths I. beeinflussten. Es analysiert die gesellschaftlichen und religiösen Konzepte von Geschlecht und Herrschaft, die Elisabeths Position in Frage stellten, und untersucht die Strategien, die Elisabeth zur Stärkung ihrer Autorität einsetzte. Die Schriften von John Knox werden als Beispiel für die vehementen Widerstände gegen weibliche Herrschaft herangezogen. Das Kapitel veranschaulicht den Konflikt zwischen den traditionellen Geschlechterrollen und der Realität weiblicher Herrschaft, und es legt die Grundlage für die detaillierte Untersuchung der konkreten Kontroversen, denen Elisabeth während ihrer Regierungszeit begegnete.
Kontroversen vor und während der königlichen Machtentfaltung von Elisabeth I.: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die spezifischen Herausforderungen und Kontroversen, mit denen Elisabeth I. während ihrer Regierungszeit konfrontiert war. Es analysiert ihren schwierigen Weg zur Thronübernahme, die Kontroverse um ihre Ehelosigkeit und den Konflikt mit Maria Stuart. Diese Ereignisse werden im Kontext der breiteren Debatte über weibliche Herrschaft analysiert und beleuchten die verschiedenen Strategien Elisabeths zur Bewältigung der Herausforderungen ihrer Position. Das Kapitel untersucht, wie Elisabeth die gesellschaftlichen Erwartungen an eine Königin mit ihren politischen Zielen verband und zeigt auf, wie sie die Kontroversen um ihre Herrschaft zu ihrem Vorteil nutzte. Die Analyse umfasst die öffentlichen Darstellungen Elisabeths und die Rolle, die Propaganda und die Inszenierung von Macht in ihrer Herrschaft spielten. Der Konflikt mit Maria Stuart wird als besonders wichtiger Aspekt beleuchtet, der Elisabeths Position als Herrscherin verdeutlicht.
Schlüsselwörter
Gynäokratiedebatte, Elisabeth I., Weibliche Herrschaft, 16. Jahrhundert, Herrschaftslegitimation, Geschlechterrollen, Querelle des femmes, John Knox, Maria Stuart, Thronfolge, Patriarchat, Renaissance.
Häufig gestellte Fragen zur Arbeit: Kontroversen um die weibliche Herrschaft im 16. Jahrhundert – Elisabeth I. als Fallbeispiel
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Kontroversen, die die weibliche Herrschaft im 16. Jahrhundert umgaben, mit besonderem Fokus auf die Regierungszeit Elisabeths I. von England. Sie analysiert die Herausforderungen und Widerstände, denen Elisabeth aufgrund ihres Geschlechts begegnete, und beleuchtet ihre Strategien zur Legitimation ihrer Herrschaft.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt zentrale Themen wie Vorurteile gegenüber weiblicher Herrschaft im 16. Jahrhundert, die Legitimation von Elisabeths Herrschaft angesichts gesellschaftlicher Widerstände, die Rolle von Religion und Geschlecht in politischen Auseinandersetzungen, Konflikte um Elisabeths Ehelosigkeit und ihre Machtposition, sowie den Konflikt zwischen Elisabeth I. und Maria Stuart.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu den Kontroversen der weiblichen Herrschaft im 16. Jahrhundert, ein Kapitel zu den Kontroversen vor und während der Herrschaft Elisabeths I. und ein Resümee. Die Einleitung erläutert die Forschungsfrage, Methodik und relevante Begriffe. Das zweite Kapitel beleuchtet die Vorurteile und Strategien zur Legitimation weiblicher Herrschaft. Das dritte Kapitel konzentriert sich auf die spezifischen Herausforderungen Elisabeths I., wie ihren Weg zur Thronfolge, die Kontroverse um ihre Ehelosigkeit und den Konflikt mit Maria Stuart. Das Resümee fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Methoden werden verwendet?
Die Arbeit benennt zwar keine expliziten Methoden, aber es wird deutlich, dass sie auf der Analyse historischer Quellen und der Auseinandersetzung mit dem Forschungsstand zum Thema beruht. Die Analyse der Schriften von John Knox und die Betrachtung der öffentlichen Darstellung Elisabeths deuten auf eine interpretationsbasierte Herangehensweise hin.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Gynäokratiedebatte, Elisabeth I., weibliche Herrschaft, 16. Jahrhundert, Herrschaftslegitimation, Geschlechterrollen, Querelle des femmes, John Knox, Maria Stuart, Thronfolge, Patriarchat und Renaissance.
Welche Rolle spielt der Konflikt zwischen Elisabeth I. und Maria Stuart?
Der Konflikt zwischen Elisabeth I. und Maria Stuart wird als besonders wichtiger Aspekt der Arbeit hervorgehoben, der Elisabeths Position als Herrscherin und die Herausforderungen ihrer Herrschaft verdeutlicht.
Wie wird die Legitimation der Herrschaft Elisabeths I. analysiert?
Die Arbeit analysiert die Strategien, die Elisabeth I. einsetzte, um ihre Herrschaft angesichts der gesellschaftlichen Vorurteile und Widerstände zu legitimieren. Dies umfasst die Betrachtung gesellschaftlicher und religiöser Konzepte von Geschlecht und Herrschaft sowie die Analyse ihrer öffentlichen Darstellung und der Rolle von Propaganda.
Welche Vorurteile gegenüber weiblicher Herrschaft werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet die weit verbreiteten Vorurteile gegen weibliche Herrschaft im 16. Jahrhundert und untersucht, wie diese Vorurteile die Legitimation der Herrschaft Elisabeths I. beeinflussten. Die Schriften von John Knox dienen als Beispiel für die vehementen Widerstände.
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- Verena Schneider (Author), 2019, Weibliche Herrschaft im 16. Jahrhundert. Kontroversen um Elisabeth I., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/593989