Es ist kein Geheimnis und dennoch kaum bekannt. Der Völkermord an den Herero und Nama im 20. Jahrhundert. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob es sich bei der Niederschlagung des Herero Aufstandes im Jahre 1904 auch tatsächlich um einen Genozid gehandelt hat, oder nicht. Zunächst wird definiert, was ein Völkermord, oder auch Genozid, überhaupt ist und an welchen Merkmalen man einen solchen erkennt. Dann wird die Kriegsführung der Deutschen gegen die Herero genauer beleuchtet. Dabei werden erst die Intention und die Vorbereitung der deutschen Truppen auf den Entscheidungskampf am Waterberg untersucht. Die Arbeit konzentriert sich ausschließlich auf den militärischen Aspekt und die Durchführung des Genozids an den Herero. Am Ende der Arbeit wird endgültig die Frage beantwortet, ob es sich bei dem Krieg gegen die Herero um den ersten Genozid des 20. Jahrhunderts handelt, oder es nur kolonialer "Alltag" war.
Die deutsche Kolonialherrschaft führte zu erheblichen sozialen und politischen Veränderungen für die Herero. Durch den Zufluss von immer mehr deutschen Siedlern kam es im Laufe der Zeit zu Auseinandersetzungen mit der einheimischen Bevölkerung. Vor allem durch das Verhalten von manchen Siedlern, welche sich als Herrenmenschen ansahen und die indigene Bevölkerung als Menschen zweiter Klasse behandelten. Zudem konnten sich die Afrikaner rechtlich nicht wehren, da die deutsche Kolonialmacht es ihnen verbat, sich über Weiße zu beschweren, wohingegen die deutschen Gerichte Verbrechen an Afrikanern kaum ahndeten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Definition von Völkermord
- 2. Merkmale des Genozids am Herero Krieg?
- 3. Ursachen für den Hereroaufstand
- 4. Ziel der deutschen Kolonialmacht
- 5. Vorbereitung eines Völkermordes
- 6. Verfolgung und Vertreibung in die Wüste
- 7. Durchführung eines Völkermordes
- 8. Konzentrationslager
- 9. Opferzahlen der getöteten Herero
- 10. Erster Genozid des 20. Jahrhunderts?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, ob die Zerschlagung des Herero-Aufstands im Jahre 1904 als Völkermord zu betrachten ist. Sie analysiert die Kriegsführung der deutschen Kolonialmacht gegen die Herero, untersucht die Intention und die Vorbereitung des Entscheidungskampfes am Waterberg sowie die Durchführung des Genozids.
- Definition des Völkermordes
- Merkmale des Genozids am Herero-Krieg
- Ursachen des Herero-Aufstands
- Ziel der deutschen Kolonialmacht
- Durchführung des Genozids an den Herero
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Der „Schießbefehl“ des deutschen Generals Lothar von Trotha im Jahre 1904, der zur Ermordung von Herero aufrief, wird als Auslöser des ersten Völkermordes des 20. Jahrhunderts betrachtet. Die Arbeit untersucht, ob die Zerschlagung des Herero-Aufstands tatsächlich als Völkermord zu betrachten ist.
- 1. Definition von Völkermord: Der Begriff des Völkermordes wird definiert, und seine Merkmale werden im Kontext des internationalen Strafrechts erläutert. Die Arbeit bezieht sich dabei auf die UN-Genozid-Konvention.
- 2. Merkmale des Genozids am Herero Krieg?: Diese Kapitel analysiert, ob die Merkmale eines Völkermordes im Krieg der deutschen Schutztruppe gegen die Herero erkennbar sind. Es wird untersucht, ob die deutsche Kolonialmacht die Ermordung der Zivilbevölkerung absichtlich plante oder ob es sich lediglich um eine Kriegstaktik handelte.
- 3. Ursachen für den Hereroaufstand: Dieses Kapitel beleuchtet die sozialen und politischen Veränderungen, die durch die deutsche Kolonialherrschaft für die Herero entstanden sind. Es wird erklärt, wie die Konflikte zwischen deutschen Siedlern und der einheimischen Bevölkerung entstanden sind, wobei auch das Verhalten der Siedler und die Verbreitung von Epidemien als Ursachen für den Aufstand im Jahr 1904 betrachtet werden.
- 4. Ziel der deutschen Kolonialmacht: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Ziel der deutschen Kolonialmacht im Krieg gegen die Herero. Es untersucht die Intention der deutschen Truppen und die Vorbereitung des Entscheidungskampfes am Waterberg.
- 5. Vorbereitung eines Völkermordes: Dieses Kapitel beleuchtet die strategischen Entscheidungen der deutschen Kolonialmacht zur Vorbereitung des Genozids an den Herero. Es zeigt, wie die deutsche Schutztruppe ihren Feldzug plante und welche Maßnahmen zur Vernichtung der Herero getroffen wurden.
- 6. Verfolgung und Vertreibung in die Wüste: Dieses Kapitel beschreibt die Verfolgung und Vertreibung der Herero in die Omaheke-Wüste durch die deutsche Schutztruppe. Es untersucht die brutalen Methoden der Deutschen und die Folgen für die Herero-Bevölkerung.
- 7. Durchführung eines Völkermordes: Dieses Kapitel analysiert die Durchführung des Genozids an den Herero im Detail. Es untersucht die brutalen Aktionen der deutschen Truppen und die systematische Ermordung der Herero-Zivilbevölkerung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen des Völkermordes, dem Herero-Aufstand, der deutschen Kolonialpolitik, der Kriegsführung der deutschen Schutztruppe, der Schlacht am Waterberg, der Vertreibung in die Omaheke-Wüste und den Konzentrationslagern. Sie analysiert die Ursachen, Ziele und die Durchführung des Genozids an den Herero.
- Quote paper
- Roman Tsitrin (Author), 2016, Genozid an den Herero. Erster Völkermord des 20. Jahrhunderts?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/593618