Diese Arbeit untersucht das Motiv des Zufalls, wie aber auch die Rolle des Schicksals als vermeintliches Pendant des Zufalls, in der Novelle "Michael Kohlhaas". Helmut Koopmann nach sind alle Erzählungen Kleists von Elementen geprägt, die sonderbar, zufällig, abscheulich oder auch unverständlich scheinen. So auch die Novelle "Michael Kohlhaas", die 1810 aus der Feder des klassischen Autors Heinrich von Kleist erschien. Der merkwürdige Zufall, wie ihn Koopmann nennt, zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Werk.
Im Vorhinein wird eine allgemeine Begriffserklärung zu den Kategorien Zufall und Schicksal gegeben, um die beiden Begriffe differenzieren zu können. Um der Gefahr einer allzu subjektiven Auslegung eines Ereignisses als zufällig oder schicksalhaft zu entgehen, wird im weiteren Verlauf der Darstellung, in Orientierung an die zu Anfang vorgestellten Definitionen, die klare Trennung der beiden Begriffe bewusst beibehalten.
Auf Grundlage der geleisteten Definitionen wird im Anschluss das Werk "Michael Kohlhaas" auf diese beiden Momente untersucht. Als Kernfrage gilt dabei, welche Rolle Zufall und Schicksal in Heinrich von Kleists "Michael Kohlhaas" spielen und ob diese beiden Momente konträr zueinander stind und sich gegenseitig beeinflussen oder, ob sie miteinander einhergehen und sich alternierend verhalten. Zudem wird sich ein Kapitel damit beschäftigen, ob es nun wirklich die Zufälle sind, die die Geschichte des selbsternannten Rächers bestimmen, oder ob weitere Faktoren dazu beitragen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Kategorien Zufall und Schicksal
- Begriffsbestimmung
- Zufall
- Schicksal
- Begriffsbestimmung
- Schicksal und Zufall in Kleists Michael Kohlhaas
- Zufall bei Kleist
- Über den Zufall in Michael Kohlhaas
- Der Tod Lisbeths
- Das Wetter
- Weitere zufällige Begebenheiten
- Alles zufällig? Kritische Betrachtung des Zufallsmoments in Michael Kohlhaas
- Über den Zufall in Michael Kohlhaas
- Schicksal
- Die Zigeunerin
- Die Kapsel aus Blei
- Der Rehbock
- Schicksal als Kategorie von Magie und Wunderbarem
- Zufall bei Kleist
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Rolle von Zufall und Schicksal in Heinrich von Kleists Novelle "Michael Kohlhaas". Ziel ist es, die beiden Konzepte zu definieren, ihre Anwendung im Werk zu analysieren und ihre Bedeutung für die Handlung und den Charakter des Protagonisten zu beleuchten.
- Begriffliche Abgrenzung von Zufall und Schicksal
- Analyse des Zufallsmoments in "Michael Kohlhaas"
- Untersuchung der Rolle des Schicksals in der Novelle
- Bewertung des Einflusses von Zufall und Schicksal auf die Handlung und den Charakter Kohlhaas'
- Diskussion der Frage, ob das Schicksal des Protagonisten durch Zufall oder durch andere Faktoren bestimmt wird.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Präsenz des Zufalls in Kleists Erzählungen und führt in die Thematik von Zufall und Schicksal in "Michael Kohlhaas" ein. Im zweiten Kapitel werden die beiden Konzepte begrifflich definiert und anhand von Literaturangaben abgegrenzt. Im dritten Kapitel wird die Rolle des Zufalls und des Schicksals in der Novelle "Michael Kohlhaas" analysiert. Dabei werden Beispiele aus dem Text herangezogen, um die jeweiligen Kategorien zu illustrieren und deren Einfluss auf die Handlung und den Charakter des Protagonisten zu untersuchen. Der Fokus liegt dabei auf den konkreten Ereignissen, die als zufällig oder schicksalhaft interpretiert werden können.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse von Zufall und Schicksal in Heinrich von Kleists Novelle "Michael Kohlhaas". Die zentralen Begriffe, die im Fokus der Arbeit stehen, sind: Zufall, Schicksal, Novelle, Kleist, Michael Kohlhaas, Handlung, Charakter, Ereignis, Interpretation.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2017, Schicksal und Zufall im "Michael Kohlhaas" von Heinrich von Kleist, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/592959