Unsere Gesellschaft definiert sich in zunehmender Weise über Äußerlichkeiten. Selbst bei Kindern und Jugendlichen haben Outfit und Markenkleidung bereits einen hohen Stellenwert und bestimmen deren Einschätzung von anderen Personen. Dass derartige, nicht immer richtige Bewertungsmuster jedoch nicht nur ein Phänomen der heutigen Zeit sind, können die Schülerinnen und Schüler anhand der Novelle „Kleider machen Leute“ von Gottfried Keller erfahren. Kellers Erzählung thematisiert das Verhältnis zwischen Sein und Schein. Durch die Beschäftigung mit den für die Unterrichtsstunde vorgesehenen Textauszügen, die verdeutlichen, wie sich ein einfacher Schneider in einen edlen Grafen „verwandelt“, sollen die Schülerinnen und Schüler dazu angeregt werden, sich sowohl mit Wahrnehmungsweisen der Vergangenheit als auch mit ihren eigenen Urteilen auseinander zu setzen sowie beide Ebenen ins Verhältnis zu einander setzen.
Inhaltsverzeichnis
- Verlaufsplan
- Didaktisch-methodische Vorüberlegungen
- Lernziele
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Unterrichtsentwurf zielt darauf ab, Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse mit Gottfried Kellers Novelle „Kleider machen Leute“ vertraut zu machen und ihnen dabei zu helfen, die zentralen Themen der Geschichte zu verstehen. Der Fokus liegt auf der Analyse der Figur des Schneiders Wenzel Stapinski und der Frage, wie er in die Rolle des Grafen gedrängt wird. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich mit den Wahrnehmungsweisen der Vergangenheit auseinandersetzen und diese mit ihren eigenen Urteilen in Beziehung setzen.
- Das Verhältnis von Sein und Schein
- Die Bedeutung von Äußerlichkeiten in der gesellschaftlichen Wahrnehmung
- Die Rolle von Vorurteilen und Stereotypen
- Die Folgen von sozialer Maskerade
- Die Bedeutung von Textarbeit und Analyse von Charakteren
Zusammenfassung der Kapitel
Die Schülerinnen und Schüler werden in Zweier- und Dreiergruppen aufgeteilt, um die Charaktere aus Kellers Novelle „Kleider machen Leute“ zu analysieren. Sie sollen sich mit den ihnen zugewiesenen Personen auseinandersetzen und dabei herausfinden, wie es zu der Verwechslung des Schneiders Wenzel Stapinski mit einem Grafen kommt. Die Gruppen erhalten verschiedene Textauszüge, anhand derer sie die Verhaltensweisen und Charaktereigenschaften der Personen erforschen können. Nach der Analyse der Textauszüge sollen die Schülerinnen und Schüler die Geschichte in einem Rollenspiel nachstellen. Der Schwerpunkt der Diskussion liegt auf der Frage, wie der Schneider in die Rolle des Grafen gedrängt wird und welche Rolle Äußerlichkeiten bei der Beurteilung eines Menschen spielen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter des Unterrichtsentwurfs sind „Kleider machen Leute“, „Gottfried Keller“, „Sein und Schein“, „Äußerlichkeiten“, „Wahrnehmung“, „Vorurteile“, „Stereotypen“, „Soziale Maskerade“, „Textarbeit“, „Charakteranalyse“ und „Rollenspiel“. Die Schülerinnen und Schüler sollen die Novelle als Ausgangspunkt für die Erörterung von Themen wie sozialer Wahrnehmung, Vorurteilen und den Folgen von sozialer Maskerade nutzen.
- Quote paper
- Doreen Fricke (Author), 2005, Zu Gottfried Keller - Kleider machen Leute: Wie wird der Schneider Wenzel Stapinski in die Rolle des Grafen gedrängt?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/59268