Vergleichsweise selten beschäftigt sich auch die Kommunikationswissenschaft2 mit der politischen Karikatur. Dieses geringe Interesse ist erstaunlich, da es ich bei der politischen Karikatur doch um ein originäres Sujet der Zeitungswissenschaft, Kommunikationswissenschaft, Publizistik und Journalistik handelt.
Denn Karikaturisten sind aufmerksame Beobachter des politischen Alltags. Sie kommentieren mit visuellen Mitteln Problemzonen der Gesellschaft, insbesondere der Politik. Sie sind Publizisten, deren Arbeiten durch Zeitungen, Zeitschriften, Bücher, Fernsehen und Internet massenmedial verbreitet werden. Kaum eine Zeitung, die nicht regelmäßig Karikaturen abdruckt. Zugleich liegt eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit politischen Karikaturen aus kommunikationswissenschaftlicher Perspektive bis dato nur von Thomas Knieper3 aus dem Jahr 2002 vor.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich ebenfalls aus kommunikationswissenschaftlichem Blickwinkel mit der politischen Karikatur als journalistische Darstellungsform und arbeitet die bisherige Forschung zum Thema auf. Ziel ist die Darstellung einer für den Journalismus relevanten Definition von politischer Karikatur und die Vorstellung des Modells der politischen Karikatur von Thomas Knieper. Dazu werden im folgenden Kapitel zunächst die Begriffsentwicklung und die Geschichte der politischen Karikatur erörtert. Da die politische Karikatur doch einige Besonderheiten im Gegensatz zu ihren textbasierten Verwandten im Pressekanon aufweist, wird auf diese im dritten Kapitel eingegangen. Darauf aufbauend beschäftigt sich das vierte Kapitel mit der Einordnung der politischen Karikatur in die Vielfalt der journalistischen Darstellungsformen. Abschießend werden als Zusammenfassung der erarbeiteten Ergebnisse die Definition und das Modell der politischen Karikatur von Thomas Knieper vorgestellt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Geschichte der Karikatur
- 2.1 Begriffsentwicklung
- 2.2 Die Geschichte der politischen Karikatur
- 3. Mittel der Karikatur
- 3.1 Witztechniken in Karikaturen
- 3.1.1 Assoziation / association
- 3.1.2 Vertauschung, Transposition / transposition
- 3.1.3 Veränderung, Transformation / transformation
- 3.1.4 Kontradiktion, Umkehrung / contradiction
- 3.1.5 Übertreibung / exaggeration
- 3.1.6 Parodie / parody
- 3.1.7 Wort- und Bildspiele / punning
- 3.1.8 Verkleidung / disguise
- 3.1.9 Satire / satire
- 3.1.10 Erzählung / narration
- 3.1.11 Aneignung / appropration
- 3.2 Stereotype und Feindbilder in Karikaturen
- 4. Die politische Karikatur im Journalismus
- 4.1 Verortung der politischen Karikatur
- 4.2 Definition von politischer Karikatur
- 4.3 Modell der politischen Karikatur
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die politische Karikatur aus kommunikationswissenschaftlicher Perspektive als journalistische Darstellungsform. Ziel ist die Entwicklung einer für den Journalismus relevanten Definition politischer Karikatur und die Präsentation des Modells von Thomas Knieper. Die Arbeit beleuchtet die Forschungslücke in der Kommunikationswissenschaft bezüglich dieses Themas und trägt zur Schließung dieser Lücke bei.
- Begriffsentwicklung und Geschichte der politischen Karikatur
- Wichtige Mittel und Techniken der politischen Karikatur
- Einordnung der politischen Karikatur in den Journalismus
- Definition und Modell der politischen Karikatur nach Knieper
- Interdisziplinäre Aspekte der Karikaturforschung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der politischen Karikatur ein und betont deren journalistischen Charakter sowie ihren ästhetischen Wert. Sie hebt die interdisziplinäre Natur der Karikaturforschung hervor und weist auf eine Forschungslücke in der Kommunikationswissenschaft hin, die diese Arbeit zu schließen versucht. Die Arbeit fokussiert auf die Definition und ein Modell der politischen Karikatur aus journalistischer Perspektive.
2. Geschichte der Karikatur: Dieses Kapitel befasst sich mit der Entwicklung des Begriffs "Karikatur" und seiner historischen Verwendung. Es zeichnet nach, wie der Begriff aus dem Italienischen stammt und wie er sich im Laufe der Zeit entwickelt hat. Der Fokus liegt auf der Entwicklung der Karikatur als künstlerisches und satirisches Mittel, mit Beispielen von Künstlern wie Annibale Carracci und Gianlorenzo Bernini. Die Entwicklung von rein äußerlicher Darstellung zur Charakterstudie wird beleuchtet.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: "Politische Karikatur im Journalismus"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die politische Karikatur aus kommunikationswissenschaftlicher Perspektive. Sie konzentriert sich auf die journalistische Darstellungsform der politischen Karikatur, entwickelt eine für den Journalismus relevante Definition und präsentiert ein Modell von Thomas Knieper. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Schließung einer bestehenden Forschungslücke in der Kommunikationswissenschaft zu diesem Thema.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: die Begriffsentwicklung und Geschichte der politischen Karikatur, wichtige Mittel und Techniken der politischen Karikatur, die Einordnung der politischen Karikatur in den Journalismus, die Definition und das Modell der politischen Karikatur nach Knieper sowie interdisziplinäre Aspekte der Karikaturforschung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in ihnen?
Die Arbeit besteht aus fünf Kapiteln: Kapitel 1 (Einleitung) führt in das Thema ein und hebt den journalistischen und ästhetischen Wert der politischen Karikatur hervor. Kapitel 2 (Geschichte der Karikatur) behandelt die Begriffsentwicklung und die historische Verwendung der Karikatur, von der rein äußerlichen Darstellung bis zur Charakterstudie. Kapitel 3 (Mittel der Karikatur) analysiert verschiedene Mittel und Techniken wie Assoziation, Transposition, Übertreibung, Parodie, Satire und Stereotypen. Kapitel 4 (Die politische Karikatur im Journalismus) befasst sich mit der Einordnung, Definition und einem Modell der politischen Karikatur im Journalismus. Kapitel 5 (Fazit) fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Methoden und Mittel der Karikatur werden im Detail untersucht?
Kapitel 3 widmet sich den Mitteln der Karikatur im Detail. Untersucht werden Assoziation/association, Vertauschung/transposition, Veränderung/transformation, Kontradiktion/contradiction, Übertreibung/exaggeration, Parodie/parody, Wort- und Bildspiele/punning, Verkleidung/disguise, Satire/satire, Erzählung/narration und Aneignung/appropriation. Zusätzlich wird der Einsatz von Stereotypen und Feindbildern in Karikaturen analysiert.
Welches Modell der politischen Karikatur wird vorgestellt?
Die Arbeit präsentiert das Modell der politischen Karikatur von Thomas Knieper. Dieses Modell dient als Grundlage für die im Journalismus relevante Definition der politischen Karikatur.
Welche Forschungslücke schließt die Arbeit?
Die Arbeit schließt eine Forschungslücke in der Kommunikationswissenschaft bezüglich der Definition und des Verständnisses der politischen Karikatur im journalistischen Kontext.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Wissenschaftler*innen im Bereich der Kommunikationswissenschaft, Journalismusforschung und Kunstgeschichte, sowie für alle, die sich für die politische Karikatur und deren Rolle im öffentlichen Diskurs interessieren.
- Quote paper
- Paul Eschenhagen (Author), 2005, Die politische Karikatur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/59213