In dieser Arbeit soll der Vergleich zwischen Bestehen und Scheitern vom Lebenswerk Steiners und Mühls aufgezeigt werden. Otto Mühl und Rudolf Steiner, zwei Menschen, die auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam haben, nicht einmal das Jahrhundert, in dem sie lebten. Rudolf Steiner wurde vor mehr als 150 Jahren geboren. Er war Philosoph, Esoteriker und der Begründer der Walddorfschule. Otto Mühl, Jahrgang 1925, gehörte zu den Vertretern des Wiener Aktionismus. Er war Kommunengründer und ein nach österreichischem Recht verurteilter Straftäter.
Und wieder stellt sich die Frage, was haben diese beiden Männer gemeinsam? Dieter Duhm publizierte 1979 ein Buch mit dem Titel „Synthese der Wissenschaft“. Dieses Werk widmet er Otto Mühl und Rudolf Steiner, da er beide als wichtigste Vorläufer einer neuen Epoche ansieht. Laut Duhm haben Mühl und Steiner Wilhelm Reichs Theorie in die Praxis umgesetzt. Ohne Duhm übermäßig beipflichten zu wollen, kann in jedem Fall gesagt werden: Beide hatten die Intention die Gesellschaft zu verändern. Die Auflösung starrer Normen und die Förderung von Kreativität sollte der Menschheit ein besseres Leben bringen. Beide haben mit ihren Überlegungen Andere Menschen überzeugen können den Beweis ihrer Theorien in der Realität zu prüfen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Gesellschaftskritik und die Suche nach neuen Lösungen
- 2.1. nach Steiner
- 2.2. nach Mühl
- 3. Theoretische Grundlagen der Gesellschaftskritik bei Mühl
- 4. Die hierarchische Ordnung bei Mühl
- 5. Die Gruppe als Überordnung
- 6. Künstler-Kommune versus Gruppentherapie
- 7. Die Verbindung zwischen der AAO und dem ZEGG
- 8. Kritik an Mühl:
- 9. Kritik an Steiner:
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text untersucht die Gemeinsamkeiten und Gegensätze zwischen den Lebenswerken von Rudolf Steiner und Otto Mühl. Beide Persönlichkeiten strebten nach gesellschaftlicher Veränderung und der Förderung von Kreativität, verfolgten jedoch unterschiedliche Ansätze, um diese Ziele zu erreichen.
- Gesellschaftskritik und die Suche nach neuen Lebensformen
- Die Rolle von Sexualität und Beziehungen in den jeweiligen Lebensentwürfen
- Der Vergleich zwischen Steiners Waldorf-Pädagogik und Mühls Aktionsanalytischer Organisation (AAO)
- Die Bedeutung von Hierarchie und Führungsstrukturen in beiden Kontexten
- Kritik an den Konzepten und Auswirkungen der Lebenswerke von Steiner und Mühl
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Stellt die beiden Persönlichkeiten Rudolf Steiner und Otto Mühl vor und beleuchtet ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
- Kapitel 2: Gesellschaftskritik und die Suche nach neuen Lösungen: Beschreibt die Kritik von Steiner und Mühl an der etablierten Gesellschaftsordnung und deren Suche nach alternativen Lebensformen.
- Kapitel 3: Theoretische Grundlagen der Gesellschaftskritik bei Mühl: Analysiert die theoretischen Grundlagen von Mühls Gesellschaftskritik, die auf Wilhelm Reichs Theorien über Orgon-Energie und „freie Sexualität“ beruhen.
- Kapitel 4: Die hierarchische Ordnung bei Mühl: Beschreibt die Organisation der Mühl-Kommune, die von einer spezifischen Hierarchie geprägt war, in der die Position jedes Mitglieds offen verhandelt wurde.
- Kapitel 5: Die Gruppe als Überordnung: Beleuchtet die Bedeutung der Gruppe in Mühls Konzept und die Ablehnung von Zweierbeziehungen innerhalb der Kommune.
- Kapitel 6: Künstler-Kommune versus Gruppentherapie: Untersucht die Verbindung von Kunst, Psychoanalyse und Gruppentherapie in der Mühl-Kommune und die Entwicklung der Aktionsanalyse.
- Kapitel 7: Die Verbindung zwischen der AAO und dem ZEGG: Beleuchtet die Verbindung zwischen Mühls AAO und Dieter Duhms ZEGG-Konzept sowie die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Ansätze.
- Kapitel 8: Kritik an Mühl: Analysiert die Kritik an Mühls Gesellschaftsmodell, die auf die Verdrängung der Liebe, die blockierende Sexualordnung und den autoritären Führungsstil hinweist.
- Kapitel 9: Kritik an Steiner: Präsentiert die Kritik an Steiners Waldorf-Pädagogik und seinen Schriften, die sich auf die fehlende Anerkennung der Lehrer, die Rolle von Noten und das Vorhandensein von rassistischen Äußerungen konzentriert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen des Textes sind die Gesellschaftskritik, die Suche nach alternativen Lebensformen, die Rolle von Sexualität und Beziehungen in der Gesellschaft, die Entwicklung von Pädagogik und Gruppentherapie sowie die Analyse von Hierarchie und Führungsstrukturen in den Lebenswerken von Rudolf Steiner und Otto Mühl. Weitere wichtige Begriffe sind Waldorf-Pädagogik, Aktionsanalyse, Orgon-Energie, „freie Sexualität“, ZEGG, Kommune, und „Selbstdarstellung“.
- Citar trabajo
- Gertrud Theresa Niedermayr (Autor), 2015, Gesellschaftskritik und Pädagogik nach Rudolf Steiner und Otto Mühl. Ein Überblick über Gemeinsamkeiten und Gegensätze, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/590542