Die Arbeit zeichnet das Leben des SS-Obersturmbandführer Dr. Werner Kirchert nach. Im Fokus stehen hierbei unter anderem seine Jugend, Studium und seine Tätigkeit als Lagerarzt in den Konzentrationslagern Sachsenburg, Dachau und Buchenwald.
Werner Kirchert, der in der Zeit des Wilhelminismus in Deutschland geboren wurde und sich früh in der konservativen und nationalistischen Politik engagierte, war Mitglied im Bismarckbund, der Jugendorganisation der Deutschnationalen Volkspartei, und unterstützte die Wiederherstellung der Monarchie. Der Artikel beleuchtet die politische Entwicklung von Kirchert und die Entstehung der Parteijugend, die sich der DNVP anschloss. Die Mutterpartei, obwohl zunächst parteifern, wurde später maßgeblich für die politische Jugendarbeit. Dieser historische Kontext zeigt, wie politische Jugendbewegungen im Deutschland der damaligen Zeit entstanden und sich entwickelten.
Inhaltsverzeichnis
1. Jugend im Zeichen des Nationalismus (1906-1927)
2. Studium und die ersten Anfänge in der SS (1927-1936)
3. „In diesem Lager gibt es nur Gesunde oder Tote“: Lagerarzt in den Konzentrationslagern Sachsenburg, Dachau und Buchenwald (1936-1938)
4. Die Berliner Charité und das Euthanasie -Programm am Vorabend des Krieges (1938-1939)
5. Folgenschwerer Fronteinsatz in der SS-Division Totenkopf (1939-1941)
7. Letzten Kriegsjahre: Dienst beim Höheren SS- und Polizeiführer Elbe und bei der Einsatzgruppe H (1943-1945)
8. „Daneben hatte ich ein kleines Konzentrationslager [] zu betreuen“: Jahre nach dem Krieg (1945-1996)
Quellen
1. Jugend im Zeichen des Nationalismus (1906-1927)
„Es breitet der Adler seine Schwingen/ und erzene, lebendige Kraft/ hob ihn empor,/ er stieg zum freien Himmel auf/ und im Gefieder leuchtete/ der Glanz der Sonne./ Das Volk stand schweigend Kopf an Kopf/ und sah dem Flug des Adlers nach/ und trug ihn aufwärts/ mit den unsichtbaren Händen seines Glaubens./ Dann braust ein Schrei empor,/ Gebet und Dank und Hoffnung,/ ein Wort, das sie belebt, erfüllt,/ anspornt und glücklich macht:/ Deutschland./ Der Adler aber breitet seine Flügel/ und wächst, entschwindet, kehrt zurück:/er fliegt in tausendfachem Bild/ in jedem Dorf, in jeder Stadt./ Er lebt als Augenblick von Kraft und Größe/ in unsichtbarem Glanz und niemals müdem Flug/ in seinem Land, das er bewacht: in Deutschland./“1
Die obigen Zeilen bilden die dritte Strophe des Gedichts Hymne von der Wende der Zeit des Düsseldorfer Schriftstellers Rolf Bongs. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 versuchte Bongs mit diesem Gedicht nicht nur literarisch das neue nationalsozialistische Selbstverständnis einzufangen, sondern propagierte er eine dem Vaterland verpflichtete Vorstellung von Politik. Die Prinzipien dieses neuen Politikverständnisses spiegelten sich auch in der Erziehung und in der Schulpolitik der Nationalsozialisten wider. Nicht zuletzt zierte daher Bongs Hymne das Deckblatt der 11. Ausgabe der Zeitschrift der Reichsfachschaft Mittelschule im Nationalsozialistischen Lehrerbund, Jahrgang 52, vom 23. März 1938.2 Zentrale Aufgabe der in Halle an der Saale herausgegebenen Zeitschrift war es die nationalsozialistische Ideologie in der Schulpolitik zu verankern und damit die Gleichschaltung der deutschen Bevölkerung im Sinne dieser Ideologie voranzutreiben. Wichtigen Einfluss auf die inhaltliche Form der Zeitschrift hatte der dafür zuständige Schriftleiter und ehemalige Mittelschulrektor Friedrich Kirchert.3 Dieser lebte gemeinsam mit seiner Frau Agathe, geborene Völker, ebenfalls in Halle an der Saale. Ihr Sohn Werner Kirchert übernahm nicht nur die offen nationalistische, zuletzt nationalsozialistische, Auffassung seines Elternhauses, sondern er sollte sich als SS-Arzt an den Kriegsverbrechen der Nationalsozialisten beteiligen.
Geboren wurde Werner Kirchert am 4. Oktober 1906 in der Hochphase des sogenannten Wilhelminismus; eine geschichtliche Epoche, die über die Regierungszeit Wilhelm II. hinaus ein spezifisches kulturelles und gesellschaftliches Klima beschreibt, in dessen Mittelpunkt ein ausgeprägter Konservatismus, der preußische Militarismus und die Großmachtambitionen des Deutschen Kaiserreichs standen.4 Dieses gesellschaftliche Klima, ebenso wie sein bürgerlich-konservatives Elternhaus schienen großen Einfluss auf die, insbesondere politische, Entwicklung Kirchert gehabt zu haben. Dieser Umstand lässt sich daran ablesen, dass sich Kirchert bereits in jungen Jahren in der konservativen, deutschnationalen Politik engagierte. Noch während seiner Schulzeit am Humanistischen Stadtgymnasium Halle gehörte er 1921 zu den Mitbegründern des damaligen Bismarkbundes.5
Der anfänglich auch als Bismarckjugend bezeichnete Verband stellte die Jugendorganisation der Deutschnationalen Volkspartei dar. Diese hatte sich nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg zur Aufgabe gemacht alle restaurativen, nationalistischen Kräfte, von Konservativen über Deutschvölkische, Alldeutsche und Antisemiten bis hin zu Christlich-Konservativen, zu bündeln und die Monarchie samt ihres Wertesystems zu restituieren.6 Sie teilte den revolutionären Optimismus vieler Deutscher gegenüber der Weimarer Republik, sowohl auf der linken als auch auf der rechten Seite des politischen Spektrums, nicht. Daher zog sowohl die Mutter- als auch die Tochterpartei besonders Bürger und Heranwachsende aus adligen oder bürgerlich-konservativen Familien an, so auch Werner Kirchert. Ihrer eigenen Ideologie verpflichtet überließen die Konservativen die Jugendarbeit aber zunächst nationalistischen und völkischen Jugendorganisation, um eine Vereinnahmung der Jugend durch die „herrschenden Kräfte“, also die parlamentarische Demokratie, zu verhindern.7 Doch mit zunehmendem Zugeständnis der Bedeutung der politischen Jugendarbeit für die eigene politische Relevanz steigerten sich die Ambitionen seitens der DNVP und es konsolidierte sich eine Parteijugend aus den verschiedenen Vereinen und Verbänden. Diese so neu entstandene Jugendorganisation agierte aus diesem Grund zwar besonders am Anfang teilweise parteifern, doch fühlte sie sich stehts der Mutterpartei verpflichtet.8
Damit übernahm die Bismarckjugend mit fortschreitender Radikalisierung der politischen Konflikte die paramilitärische Ausbildung der Jugend des deutschnationalen Lagers und rückte in die Nähe außerparteilichen Wehrverbände, die zunehmend in der Republik entstanden. Im Zuge der revolutionären kommunistischen Unruhen von 1918/19 hatten sich nicht nur in Bayern, sondern im gesamten Reichsgebiet auf der Basis des Erlasses von Reichswehrminister Gustav Noske im März/April 1919 bürgerliche Selbstschutzorganisationen gebildet. Da diese während des Kapp-Putsches teilweise für die Putschisten Partei ergriffen, verfügte der preußische Innenminister Carl Severing am 9. April 1920 ihre Auflösung.9 Bereits im Mai 1920 ließ jedoch die Reichsregierung die Bildung von bürgerlichen Selbstschutzorganisationen und Einwohnerwehren reichsweit wieder zu, wobei den Verbänden gerade im sozialdemokratisch regierten Preußen dennoch dauernd das staatliche Verbot drohte.
Eine Einwohnerwehr, die in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung war, war die am 9. Mai 1920 von Georg Escherich gegründete und vom bayrischen Staat unterstützte ORGESCH (Organisation Escherich)10, der auch Werner Kirchert angehörte.11 Die ORGESCH trat nach außen hin als ein ziviler Verein auf, der von Escherich in Personalunion geführt wurde und dessen Ziel es war unter Achtung der Verfassung beim Wiederaufbau Deutschlands mitzuwirken. Doch stand hinter diesem politischen Manöver die Verschleierung des antirepublikanischen-restaurativen und paramilitärischen Charakters des Verbandes.12 Gerade dieser paramilitärische Charakter der ORGESCH und der sich ihr angeschlossenen Wehrverbände ließ sich allerdings zunehmend nicht länger verbergen und sorgte unter dem Druck der Alliierten für die endgültige Auflösung der Organisation bis zum Juli 1921.13 Die verschiedenen Wehrverbände agierten ab diesem Zeitpunkt weiterhin im Untergrund und so brach die Remilitarisierung und Wehrhaftmachung der deutschen Bevölkerung zu keinem Zeitpunkt ab.
Sowohl die Mitgliedschaft beim Bismarckbund als auch bei der Organisation Escherich zeigen deutlich, dass Werner Kirchert bereits in seiner Jugend nationalistische, antidemokratische Vorstellungen entwickelte und auch eine paramilitärische Ausbildung begrüßte. Es muss allerdings auch festgehalten werden, dass er sich zu diesem Zeitpunkt vom „Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten“14 zu distanzieren schien. Für ihn stellte die Umwandlung des Bismarckbundes in den Jungstahlhelm, die Jugendorganisation des Stahlhelms, den Anlass dar, um aus diesem auszutreten.15 Der Stahlhelm verstand sich als Reserve der Reichsarmee und schien den rechtskonservativen Vorstellungen Kircherts zu entsprechen. Der entscheidende Grund für seinen Austritt kann entsprechend nicht eindeutig bestimmt werden. Kirchert war am Ende des Ersten Weltkrieges erst 12 Jahre alt, verpasste damit die Chance an der Front zu dienen und kann daher als Angehöriger der Kriegsjungendgeneration 16 ausgezeichnet werden. Dennoch treffen nicht alle typischen Eigenschaften dieser Generation auch in dem Maße auf Kirchert zu. So zeichnete er sich zwar bereits in seiner Schulzeit auf persönlicher Ebene ein enormer Aufstiegswillen und beruflicher Ehrgeiz, sowie eine ausgeprägte Affinität für Ordnung und Hierarchien ab. Und auch einer paramilitärischen Ausbildung und der damit einhergehenden Erfahrungen der Gewalt stand Kirchert, auch aufgrund seiner verpassten Chance im Krieg zu dienen, positiv gegenüber. Doch auf politischer Ebene überwog zu diesem Zeitpunkt sein restaurativer Konservatismus noch den typischen revolutionären Optimismus, der diese Generation ausmachte.
2. Studium und die ersten Anfänge in der SS (1927-1936)
Nachdem Kirchert an Ostern 1927 seine Reifeprüfung abgelegte und damit seine Schullaufbahn erfolgreich beendet hatte studierte er zunächst Meteorologie an der heutigen Martin-Luther-Universität in Halle.17 Der Studiengang schien ihm allerdings nicht zuzusagen und so wandte er sich nach drei Semestern dem Medizinstudium zu. Während seines Studiums arbeitet er als „Aktenordner“ in der Ratsbibliothek18, die sich zu dieser Zeit im Marktschlößchen der Stadt Halle, Marktplatz 13, befand.19 Diese Arbeit verlangte sowohl äußerste Disziplin als auch ein ausgeprägtes Gespür für Ordnung; Eigenschaften, die nicht nur für sein Studium der Medizin fundamental waren, sondern auch den Vorstellungen Kircherts über seine eigenen Affinitäten und Stärken entsprachen und diese weiter schulten.
Und auch das politische Engagement Kircherts brach während des Studiums nicht ab. Hier trat er der ehemaligen Burschenschaft Salingia Halle bei.20 Dies bot ihm nicht nur die Möglichkeit Kontakte für eine vielversprechende Karriere zu knüpfen und so seinem beruflichen Ehrgeiz nachzukommen, sondern musste die Burschenschaft auch eine politische Heimat für ihn darstellen. Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg und der verhassten roten Novemberrevolution, die allerdings keinen sonderlichen Einfluss auf den universitären Ablauf hatte, zeichneten sich besonders die Burschenschaften durch ihre Ablehnung der neuen Weimarer Republik, samt ihrer politischen und gesellschaftlichen Implikationen, aus.21 Das tradierte, elitäre Selbstverständnis der Burschenschaften, lief den egalitären Vorstellungen der Demokratie zuwider und blieb so zunächst an die Ideale der wilhelminischen Monarchie verhaftet. Doch mit der, dem Weltkrieg folgenden, politischen Ohnmacht der ehemaligen Eliten des Kaiserreichs wandten sich die Burschenschaften zunehmend von diesen ab. Mit Beginn der 20er-Jahre öffneten sie sich äußerst zügig den Ideen der neu aufkommenden Konservativen Revolution, insbesondere ihrem völkisch-rassistischen und antisemitischen Charakter.22 Einen ersten Tiefpunkt dieser Entwicklung stellte der Eisenacher Burschentag 1920 dar, auf dem beschlossen wurde, dass „die Deutsche Burschenschaft in der Judenfrage auf dem Rassenstandpunkt stehe d.h. der Überzeugung ist, daß [sic] die ererbten Rasseeigenschaften der Juden durch Taufe nicht berührt werden.“23 Auf Grundlage dieses äußerst frühen Bekenntnisses zu Idealen, die denen der nationalsozialistischen Ideologie entsprachen, kann davon ausgegangen werden, dass auch bei Werner Kirchert eine klare Hinwendung zu diesen Idealen stattfand. Sein Eintritt in die Burschenschaft zu einem Zeitpunkt, an dem das völkisch-rassistische Gedankengut bereits vollends innerhalb der Burschenschaften etabliert war, bezeugt diesen Umstand eindrücklich. Neben seiner Radikalisierung auf ideologischer Ebene nahm Kirchert auch sein paramilitärisches Engagement wieder auf. Im Sommer 1933, zum Ende seines Studiums, nahm Werner Kirchert an einer Ausbildung durch das Reichskuratorium für Jugendertüchtigung mit abschließendem Kurzlager in Seeben bei Halle teil.24 Aufgabe dieser Organisation und deren Veranstaltungen war die „körperliche Ertüchtigung der Jugend im Sinne des Wehrgedankens“25. Damit knüpfte sie einerseits an die Idee der Wehrverbände an versuchte diese aber andererseits unter staatlicher Kontrolle zu zentralisieren. Außerdem wurde dem Wunsch der Reichswehr nach einer Restituierung der militärischen Stärke des Reiches so Ausdruck verliehen. Diesen Wunsch bestätige Adolf Hitler bereits kurz nach seiner Ernennung zum Reichskanzler in seiner Rede vom 3. Februar 1933 vor den höchsten Vertretern der Reichswehr26, auch wenn das Reichskuratorium am 1. Juli desselben Jahres offiziell der Sturmabteilung („SA“) unterstellt wurde.27
Mit der Teilnahme an dieser Weiterbildung eröffnete sich der beruflich engagierte Kirchert die Möglichkeit einer aussichtsreichen Karriere nicht nur innerhalb des akademischen Betriebs, sondern auch innerhalb des Militärs. Doch wie viele andere seines Alters trat er am 1. November 1933 der Schutzstaffel („SS“-Nr. 245540)28 bei.29 Die SS, die nach der Machtübergabe an Adolf Hitler zunehmend an innerstaatlichen Funktionen gewann, übte aufgrund ihrer Selbstinszenierung als Elitenorganisation eine hohe Anziehungskraft gerade auf die Kriegsjugendgeneration aus.30 Zunächst war Kirchert für die SS nur nebenberuflich als Arzt tätig, weshalb dieser auch vorerst in den Reservesturmbann der 26. SS-Standarte Paul Berck in Halle versetzt wurde. Kurz darauf, am 8. Dezember, legte Kirchert erfolgreich sein Staatsexamen ab und trat infolge dessen am 28. Dezember sein praktisches Jahr an der Universitäts-Kinderklinik Halle an. Nach seiner Approbation am 28. Dezember des folgenden Jahres wechselte dieser als Volontärarzt an die Universitäts-Nervenklinik Halle, wo er am 5. Januar 1935 zum Dr. med. promoviert wurde.31 Seine Dissertation trug den Titel Zur Differentialdiagnose des Chloroms und des Sympathogonioms und wurde 1934 in Halle veröffentlicht.32
Damit beendete Werner Kirchert seine medizinische Ausbildung und wurde dementsprechend von SS-Standartenführer Krause im Sommer 1935 zum regulären Stab der 26. SS-Standarte befohlen, was mit einer Beförderung zum SS-Unterscharführer am 28. September einherging. Zunächst behielt Kirchert allerdings seine Anstellung an der Nervenklinik, erhielt darüber hinaus am 15. Dezember die Leitung der Röntgenabteilung und wurde zum 1. Januar 1936 als planmäßiger Assistenzarzt eingestellt. Kurz darauf, am 15. Februar, wurde er jedoch zur Sanitätsstaffel des 9. Pioniersturmbanns Elbe mit Sitz in Dresden versetzt, was die weitere Ausübung seiner Arzttätigkeit in der Halleschen Nervenklinik nahezu unmöglich machte, zumindest aber erschwerte.33 Auch Werner Kirchert schien eine Karriere innerhalb des Militärs zu bevorzugen. So erfragte er in einem Brief vom 27. April 1936 die Bedingungen für eine „Einstellung in das San.-Korps der Verfügungstruppe“.34
Nach der erfolgreichen Inszenierung des Röhm-Putsches im Juli 193435 hatte sich die NDSAP nicht nur unter anderem mithilfe der SS interner Feinde entledigt, sondern bot sich die Gelegenheit zur Etablierung einer „kasernierte[n], mit leichten Waffen ausgerüstete[n] und militärisch ausgebildete[n] „Verfügungstruppe“.36 Diese bezog seit 1934 ihr Etat aus den finanziellen Mitteln des Reiches und sollte nach dem Vorbild sowie in Kooperation mit der Reichswehr zunehmend ausgebaut werden. Das bedeutete auch den Aufbau eines eigenständigen Sanitätsdienstes innerhalb der SS, deren Ärzte, insbesondere solche mit führenden Positionen, eine militärische Grundausbildung zu absolvieren hatten. Dabei unterstand diese Ausbildung der Kontrolle der Wehrmacht, die 1935 aus der Reichswehr hervorgegangen war. Hauptaufgabe der hier ausgebildeten Ärzte war neben der Ausführung rassistisch motivierter Auswahlverfahren für SS-Anwärter und der Untersuchung der Truppen der Allgemeinen SS, zunehmend die militärärztliche Versorgung der rasant anwachsenden, kasernierten SS-Einheiten. Das führte zur Einrichtung separater Sanitätseinheiten sowohl für die Verfügungstruppen als auch für die, ab dem 29. März 1936 als Totenkopfverbände bezeichneten Wachtruppen der Konzentrationslager. Die beiden, so neu geschaffenen, Sanitätsabteilungen standen ab dem 1. April, also kurz vor Kircherts Bewerbung, unter dem Kommando des späteren Generalmajors der Waffen-SS Friedrich Karl Dermietzel. Dieser stand jedoch zu Beginn vor einer enormen Herausforderung, denn für den Aufbau dieser neuen Abteilungen standen nicht genügend interessierte Ärzte zur Verfügung.37 Daher begann man schnell mit einer aggressiven Akquise von jungen Ärzten innerhalb der Allgemeinen SS, auch wenn diese, entgegen anfänglicher Idealvorstellungen, nicht zur alten Garde, also zu jenen SS-Männern die bereits vor 1933 in der Bewegung aktiv waren, gehörten. Unter den neu angeworben Ärzten befand sich auch Werner Kirchert.
Wie aus seinem Brief vom 27. April hervorgehrt wurde dieser einen Tag zuvor bei einer Besichtigung des damaligen Reichsärzteführers Richard Wagner38 in Weimar angeworben.39 Nach seiner Teilnahme an einem Schulungskurs für SS-Ärzte vom 10. – 17. Mai in Berlin, bei dessen Gelegenheit er sich bei Dermietzel und dem Reichsarzt der SS Ernst-Robert Grawitz vorstellen sollte40, wurde Werner Kirchert schließlich zum Arzt in der San.-Abteilung der SS- Totenkopfverbände ernannt. Die mit Wirkung vom 1. Juni 1936 einsetzende Ernennung ging mit einer Beförderung zum SS-Untersturmführer einher41 und stellt den eigentlichen Beginn Kircherts Karriere dar. Diese sollte ihn zunächst als Mitglied der Totenkopfverbände in verschiedene Konzentrationslager verschlagen, ehe er die dort gemachten Erfahrung in seine darauffolgenden administrativen Aufgaben beim Reichssicherheitshauptamt überführte.
3. „In diesem Lager gibt es nur Gesunde oder Tote“: Lagerarzt in den Konzentrationslagern Sachsenburg, Dachau und Buchenwald (1936-1938)
Schon kurz nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 begannen diese mit dem Aufbau eines weit verzweigten Systems von Konzentrationslagern. Diese wurden zunächst vor allem von SA-Personal bewacht und fungierten als Inhaftierungsstätten für politische Feinde.42 Mit der Entmachtung der SA im Zuge des Röhm-Putsches änderte sich allerdings auch das Gesicht des Konzentrationslagersystems. Unter dem Kommandanten des bis dahin größten KLs in Dachau, Theodor Eicke, fand eine Umstrukturierung der Lager statt. Als Inspekteur der Konzentrationslager reduzierte er die Anzahl der Standorte und führte eine einheitliche Lagerordnung ein. Diese schulte das, ab 1936 in die SS-Totenkopfverbände aufgehende, Wachpersonal in einem brutalen, repressiven Umgang mit den Häftlingen und stellte die Basis für das spätere Terrorsystem der KL dar.43
Eines der frühen Lager, bei dem die Konsequenzen dieser Reorganisation für die Häftlinge deutlich spürbar wurden, war das KL Sachsenburg, das bereits im Mai/Juni 1933 eröffnet wurde. Schon vor der Einführung der Eicke‘schen Lagerordnung galt Sachsenburg als das „gefürchtetste Konzentrationslager Deutschlands“.44 Doch von nun an systematisierte und radikalisierte sich die Misshandlung zunehmend; neben der Einführung sadistischer Bestrafungsmethoden wie der Prügelstrafe litten die Häftlinge am meisten unter der mangelnden Krankenversorgung, durch den Lagerarzt Dr. Gebhardt.45
Dieser wurde abgelöst durch Werner Kirchert, welcher mit seiner Einberufung in die SS- Totenkopfverbände auch seinen Weg in das KL Sachsenburg antrat. Nicht nur stellte diese erste Station für ihn eine Bewährungsprobe innerhalb der SS dar, sondern fungierte sie auch als seine erste Ausbildungsstätte innerhalb des KL-Systems. Spätestens jetzt konnte das nationalsozialistische Weltbild des soldatisch auftretenden Lagerarztes als geschlossen bezeichnet werden, was auch aus einem Personalbericht vom 19. Dezember 1936 hervorging. So ist auch davon auszugehen, dass Kirchert an die bewusste Mangelversorgung seines Vorgängers anschloss und sich so während seiner Zeit in Sachsenburg als zuverlässiger und loyaler Mitarbeiter etablieren konnte.46 Diesem Umstand und seiner Position als SS-Arzt entsprechend wurde er, auf Empfehlung Dermietzels, am 30. Januar 1937 zum Obersturmführer ernannt und verließ Sachsenburg.47 Zunächst begann er am darauffolgenden Tag mit einer militärischen Übung bei SS-Bataillon IV./SS ,D ‘ welche er am 30. April des selben Jahres abschloss.
Der Ausbildungsort befand sich in Ellwangen, in dessen unmittelbarer Umgebung sich das KL Dachau befand.48 Dachau war das erste Konzentrationslager, das die Nationalsozialisten erbauten, doch bestand es im Gegensatz zu Sachsenburg und den anderen frühen Lagern bis zum Ende des Krieges. Aus diesem Grund fungierte es von Beginn an, aber spätestens nach der Übernahme durch Eicke im Jahr 1934 als Vorbild für den Aufbau des gesamten KL-Systems. Darüber hinaus kristallisierte sich Dachau zunehmend als zentrale Ausbildungsstation für das KL-Personal heraus, das, von hieraus, leitende Funktionen innerhalb der anderen Konzentrationslager übernahm.
Im Anschluss an seine militärische Ausbildung in Ellwangen fand sich Kirchert ab dem 1. Mai als Lagerarzt in Dachau wieder.49 Hier war er für die Versorgung der Wachtruppen und der Häftlinge zuständig. Der Umgang mit Letztgenannten muss vergleichsbar grausam gewesen sein wie in Sachsenburg, denn in Dachau war der Umgang mit den Häftlingen besonders durch Brutalität geprägt. Im Zuge der Ausbildung in Eickes Dachauer Schule sollte das Mitleid gegenüber den Insassen vollständig ausgetrieben werden. Darüber hinaus fand im Juli 1937 eine folgenschwere Erweiterung des Aufgabenbereichs der kasernierten SS-Sanitätsabteilungen statt. Die Truppenärzte wurden von nun an auch in die Durchführung des Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchs eingebunden. Dies hatte besonders schwere Folgen für die Häftlinge in den Konzentrationslagern. Nicht nur konnten sie von nun an durch ein ärztliches Gutachten zwangssterilisiert werden, sondern wurde systematisch eine unabhängige Kontrolle dieser Gutachten ausgeschaltet.50 Diese Tatsachen schienen Kirchert nicht davon abzuschrecken seine Karriere innerhalb der SS-Ärzteschaft weiterzuführen. Er fällt im Gegenteil durch herausragendes Engagement auf, was aus einer persönlichen Notiz von Karl Genzken unter einem Personalbericht zu Werner Kirchert hervorgeht.51 Der Bericht wurde im Zuge eines Beförderungsvorschlags erstellt aufgrund dessen Kirchert am 12. September 1937 zum SS-Hauptsturmführer ernannt wurde.52 Im Anschluss an seine militärärztliche und ideologische Weiterbildung in Dachau wurde Kirchert zum 1. November die SS-Totenkopfstandarte 3 Thüringen versetzt. Damit übernahm er zugleich die Position des obersten Lagerarztes, des Standortarztes, im Konzentrationslager Buchenwald.
Buchenwald wurde im Juli 1937 eröffnet und sollte nach dem Vorbild Dachaus sowohl errichtet als auch geleitet werden. Die umliegenden frühen Lager sollten deshalb aufgelöst werden und in dem neu gebauten KL aufgehen.53 Von Beginn an hatte der Häftlingskrankenbau und die Abteilung V Sanitätswesen eine gesonderte Stellung innerhalb Buchenwalds. Entsprechen der, dem Lagerkommandanten Karl Otto Koch zugeschriebenen Feststellung „In diesem Lager gibt es nur Gesunde oder Tote“54, kristallisierte sich der Krankenbau zunehmend als „Ort des Todes“ heraus.55 Aus diesem Grund wechselte das Sanitätspersonal des Konzentrationslagers auch besonders oft.
Die Ausweitung des Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses (1933) auf die Ärzte der Sanitätsstaffel hatte auch für die Struktur Buchenwalds, aber besonders für die dort Inhaftierten weitreichende Folgen; Ähnlich wie in anderen KL versuchte man mit dem Ausbau der Krankenstation, die unabhängige Kontrolle durch umliegende Krankenhäuser systematisch auszuschalten. Dies kommt im Monatsbericht des damaligen Standortarztes, vermutlich Werner Kirchert, besonders deutlich zur Geltung:
„Es wird weiter angestrebt, möglichst viele Häftlinge im Revier behandeln zu können, ohne sie ins auswärtige Krankenhaus überweisen zu müssen. Die klinische Behandlung von Häftlingen im Stadtkrankenhaus Weimar, in dem sich eine abschließbare Zelle mit 2 Betten befindet, wird nur in besonders gearteten Fällen durchgeführt. […]“56
Kirchert exerzierte diese Möglichkeit zur unkontrollierten Sterilisation der Häftlinge in besonders grausamer Weise. So beantragte er beim Erbgesundheitsgericht die Zwangsterilisation seine Häftlinge aufgrund angeborenen Schwachsinns, insofern dieses die von ihm entwickelte Intelligenzprüfung nicht bestanden. Darüber hinaus zwang er während seiner Zeit in Buchenwald Homosexuelle einer freiwilligen Entmannung zuzustimmen.57 Dies bezeugt nicht nur, wie tief die nationalsozialistische Ideologie, ihre rassistische Entwertung von Menschen, das Denken Kircherts prägte, sondern auch die Skrupellosigkeit, mit der er diese Vorstellung in die Tat umsetzte. Entsprechend bezeichnete ihn Eugen Kogon als einen der schlimmsten, in diesem Sinne erbarmungslosesten, KZ-Arzt in Buchenwald.58 Ein weiteres Beispiel für seine Grausamkeit gegenüber insbesondere den jüdischen Häftlingen ist die Tatsache, dass Kirchert als Reaktion auf das Attentat auf vom Rath in Paris 1938 die Behandlung jüdischer Häftling komplett untersagte.59 Dieser Befehl war besonders schwerwiegend, da in Folge des Attentates im gesamten Deutschen Reich antisemitischen Pogromen (Novemberprogrome) ausbrachen. Dies führte nicht nur zur systematischen Zerstörung jüdischen Eigentums und unzähliger Synagogen, sondern wurden tausende jüdische Bürger in Haft genommen und anschließend in die Konzentrationslager Dachau, Buchenwald oder Sachsenhausen deportiert. Im Zuge dieses enormen Zuwachses an jüdischen Häftlingen wurde die Notwendigkeit einer strukturierten und erfahrenen Administration der KL immer augenscheinlicher. Deshalb wurde nun noch intensiver Personal, das zwar über wenig bürokratischen Können verfügte, sich aber innerhalb des Lagersystems als effizient und ideologisch konform erwiesen hatte, aus den Konzentrationslagern abgezogen. Dies galt insbesondere für das Führungspersonal, das zunehmend in die Bevölkerungs- und Rassenpolitik der Nationalsozialisten eingebunden wurde. Auch Werner Kirchert wurde im Zuge dessen aus Buchenwald abgezogen und für seine grausame Effizienz mit einer Stelle an der Psychiatrie und Nervenklinik der angesehenen Berliner Charité belohnt.
[...]
1 Rajewska-Perzynska (2009), S. 68.
2 Ibid., S. 67.
3 Vgl. BArch, VBS 286/6400021449, schriftlicher Lebenslauf Werner Kirchert vom 7. Mai 1936.
4 Als Beispiel einer historischen Aufarbeitung dieser Epoche siehe Röhl (2007).
5 Vgl. BArch, VBS 286/6400021449, schriftlicher Lebenslauf Werner Kirchert vom 7. Mai 1936.
6 Vgl. Krabbe (1995), S. 171.
7 Vgl. Ibid., S.172.
8 Vgl. Rede des Reichsschriftwart der Bismarckjugend Franz Holzhausen in: Ibid., S.179
9 Vgl. Nußer (1973), S. 173f.
10 Vgl. Nußer (1973), S. 175.
11 Vgl. BArch, VBS 286/6400021449, schriftlicher Lebenslauf Werner Kirchert vom 7. Mai 1936.
12 Vgl. Nußer (1973), S. 178f.
13 Vgl. Ibid., S. 207ff.; Akte mit dem Verbotserlass für Sachsen: BArch, R 8032/1, Verbote der Orgesch v.a. in Sachsen.
14 Als Beispiel einer historischen Aufarbeitung des Stahlhelms siehe Mahlke (1986).
15 Vgl. BArch, VBS 286/6400021449, schriftlicher Lebenslauf Werner Kirchert vom 7. Mai 1936.
16 Als Angehöriger der Kriegsjugendgeneration bezeichnet man diejenigen Deutschen, die zwischen 1900 und 1915 geboren worden und daher die Konsequenzen des Ersten Weltkrieges miterlebten, ohne aber aktiv an der Front gedient zu haben. Dieser Umstand führte bei vielen Deutschen zu einer typischen Ausprägung der Persönlichkeitsstruktur. Zur historischen Analyse dieser Persönlichkeitsstruktur siehe Wildt (2002), S. 41-71 und S. 850-855.
17 Vgl. BArch, VBS 286/6400021449, schriftlicher Lebenslauf Werner Kirchert vom 7. Mai 1936.
18 Vgl. Ibid.; Der Begriff wurde von Kirchert selbst gewählt und soll womöglich einfache Archivarbeit beschreiben.
19 Siehe Dolgner/ Dolgner/ Kunath (2001).
20 Vgl. BArch, VBS 286/6400021449, schriftlicher Lebenslauf Werner Kirchert vom 7. Mai 1936; zur Geschichte der Burschenschaft siehe Balder (2005).
21 Vgl. Heither/Gehler/Kurth/Schäfer (1997), S. 79.
22 Vgl. Ibid., S. 82-85; für eine kritische Auseinandersetzung mit dem Terminus der Konservativen Revolution siehe Breuer (1995).
23 Zitiert nach: Ibid., S. 92.
24 Vgl. BArch, VBS 286/6400021449, schriftlicher Lebenslauf Werner Kirchert vom 7. Mai 1936.
25 Ministerbesprechung vom 12. September 1932: http://www.bundesarchiv.de/aktenreichskanzlei/1919-1933/1011/vpa/vpa2p/kap1_1/kap2_3/para3_5.html (Stand: 01.03.2019).
26 Vgl. Hofer (1978), S. 180f.
27 Vgl. Bracher/Sauer/Schulz (1962), S. 726.
28 Vgl. Vgl. BArch, VBS 286/6400021449, Dienstlaufbahn des Dr. Werner Kirchert.
29 Vgl. BArch, VBS 286/6400021449, schriftlicher Lebenslauf Werner Kirchert vom 7. Mai 1936.
30 Vgl. Hein (2011), S. 267f.
31 Vgl. BArch, VBS 286/6400021449, schriftlicher Lebenslauf Werner Kirchert vom 7. Mai 1936.
32 Doktorarbeit Werner Kirchert: Vgl. http://d-nb.info/570766354 (Stand: 01.03.2019).
33 Vgl. BArch, VBS 286/6400021449, schriftlicher Lebenslauf Werner Kirchert vom 7. Mai 1936.
34 BArch, VBS 286/6400021449, Brief an das SS-San.-Amt vom 27.4.1936.
35 Siehe Kershaw (1998).
36 Hein (2012), S. 259.
37 Vgl. Hahn (2015), S. 85- 98.
38 Siehe Kröner (2005), S.1463.
39 BArch, VBS 286/6400021449, Brief an das SS-San.-Amt vom 27.4.1936.
40 BArch, VBS 286/6400021449, Brief des SS-Sanitätsamt vom 6. Mai 1936.
41 BArch, VBS 286/6400021449, Brief des SS-Hauptamtes vom 22. Mai 1936.
42 Diese Aussage wird Karl Otto Koch, Lagerkommandant des KL Buchenwald 1937-1941, zugeschrieben. Vgl. Stein (1999), S. 57.
43 Vgl. Hein (2012), S. 257f.
44 Benz/Distel (2005), S. 196.
45 Ibid., S.198.
46 BArch, VBS 286/6400021449, Personalbericht vom 19.12.1936.
47 BArch, VBS 286/6400021449, Beförderungsbestätigung vom 30.1.1937.
48 BArch, VBS 286/6400021449, Fragebogen zur Ergänzung bzw. Berichtigung der Führerkartei und der Dienstaltersliste vom 18.8.1937.
49 BArch, VBS 286/6400021449, Bestätigung des Chefs des Personalamtes vom 14 Juni 1937.
50 Vgl. Hahn (2015), S. 105.
51 BArch, VBS 286/6400021449, Personalbericht vom 27.7.1936.
52 BArch, VBS 286/6400021449, Beförderungsbestätigung vom 12.9.1937.
53 Vgl. Stein (2006), S. 302.
54 Stein (1999), S. 57.
55 Stein (2006), S. 325.
56 Stein (1999), S. 57. Der Monatsbericht ist vom 8.6.1938. Die Erstellung des Monatsberichts oblag dem Standortarzt, welcher zu dieser Zeit Werner Kirchert war. Die Aktenlage lässt aber keine eindeutige Zuordnung zu.
57 Ibid., S. 58
58 Vgl. Klee (2003), S. 310.
59 Stein (1999), S. 58.
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