Als die Inquisition der karibischen Hafenstadt Cartagena de Indias am 13. März 1622 ein Autodafé veranstaltete, wurden acht Personen verurteilt. Öffentlich wurden sechs Frauen, die angeblich Hexerei und Zauberei praktizierten, sowie ein Spanier wegen Bigamie präsentiert und für schuldig gesprochen. Der Letzte der acht Personen war der protestantische Engländer Adán Edon. Im Gegensatz zu den anderen erhielt er die Höchststrafe durch das Santo Officio: Tod auf dem Scheiterhaufen. Die Vollstreckung wurde noch am selben Tag durchgeführt. Der Inquisitor Juan de Mañozca schrieb dazu folgendes nieder: „Alle bewunderten seine Verblendung, denn er wurde nicht festgebunden, sondern setzte sich freiwillig auf die Holzbündel, wo er unbeweglich ausharrte.“ Kurz darauf starb Edon in den Flammen, was für den Inquisitor Beweis für die Gefahr gewesen ist, die von dem Häretiker ausgegangen ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Spanische Inquisition
- Entstehung und Merkmale
- Die Inquisition in Spanisch-Amerika
- Die Spanische Inquisition und der Protestantismus
- In Spanien
- In Spanisch-Amerika
- Das Alba-Cobham Agreement
- Der Fall des Adán Edon
- Kurzbiographie
- Der Edon-Fall aus juristischer Perspektive
- Der Edon-Fall in der Bewertung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Beitrag setzt sich mit der Rolle des Protestantismus in Spanisch-Amerika im frühen 17. Jahrhundert auseinander. Im Zentrum steht der Fall des Adán Edon, ein protestantischer Engländer, der in Cartagena de Indias wegen Häresie zum Tode verurteilt und verbrannt wurde. Der Beitrag beleuchtet die Hintergründe dieses Falles, untersucht die Rolle der Spanischen Inquisition in Europa und in der Neuen Welt und analysiert die komplexen Zusammenhänge zwischen internationaler Politik, Religion und Rechtsverständnis.
- Die Entstehung und Merkmale der Spanischen Inquisition
- Die Rolle der Inquisition in Spanisch-Amerika und ihr Verhältnis zu den Indigenen
- Die Behandlung des Protestantismus in Spanien und Spanisch-Amerika durch die Inquisition
- Der Fall des Adán Edon als Beispiel für die inquisitorische Praxis in Spanisch-Amerika
- Die Bedeutung internationaler Beziehungen und Territorialstreitigkeiten für den Fall Edon
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Kernfragen des Beitrags vor und skizziert den methodischen Ansatz. Dabei werden die wichtigsten Themen und Forschungsbereiche erläutert, die im weiteren Verlauf beleuchtet werden.
- Kapitel 2 bietet einen Überblick über die Spanische Inquisition, ihre Entstehung und Merkmale. Es wird auch auf die spezifischen Bedingungen in Spanisch-Amerika eingegangen, die die Inquisition in der Neuen Welt prägten.
- Kapitel 3 widmet sich dem Fall des Adán Edon. Es wird seine Biografie vorgestellt, der Fall aus juristischer Perspektive analysiert und seine Bewertung im historischen Kontext diskutiert.
Schlüsselwörter
Spanische Inquisition, Protestantismus, Spanisch-Amerika, Cartagena de Indias, Adán Edon, Häresie, Rechtsräume, Rechtspraktiken, internationale Beziehungen, Toleranz, Staatsräson, Indigenen, conversos.
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- Anonym (Author), 2019, Die spanische Inquisition und der Protestantismus im frühneuzeitlichen Spanisch-Amerika, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/588001