Im Januar 2017 veranstaltete die Messe Stuttgart mit Beteiligten der Reisemobilbranche einen „Stellplatz-Gipfel“. Bereits zum zweiten Mal wurden in Diskussionsrunden Chancen und Möglichkeiten erörtert, welche sich durch den anhaltenden Boom dieses Tourismusbereiches bieten. So hat sich seit 2009 die Zahl dieser Freizeitfahrzeuge nahezu verdoppelt und es wächst damit auch der Bedarf an Reisemobilstellplätzen. Nun liegt die Aufgabe darin, beide Segmente in Einklang zu bringen. Viele Kommunen und auch die Tourismusbranche selbst unterschätzen diesen Trend. Mehr Reisemobile brauchen eben mehr Platz, formulierte ein Branchenvertreter eindringlich.
Diese Ausführungen belegen eine ausgeprägte Nachfrage nach diesen Tourismusimmobilien. In Zeiten sinkender Kapitalmarktrenditen und günstiger Finanzierungskonditionen scheint sich ein interessantes Feld für Investoren zu eröffnen. Jedoch haben die Gäste auch anspruchsvolle Erwartungen. Die vorliegende Studie untersucht in einer Marktanalyse Abgrenzungsmerkmale zum etablierten Campingsegment, touristische Standortpräferenzen, Preismodelle und spezielle Kriterien an die Infrastruktur solcher Plätze.
Auf Basis von Auslastungsprognosen werden in einem Fallbeispiel Kosten und Erlöse kalkuliert. Verschiedenen Szenarien des Modells zeigen danach in den statischen und dynamischen Verfahren der Investitionsrechnung die ausgeprägte Vorteilhaftigkeit eines solchen Investments und betrachten die positiven Aussichten.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Einführung und Fragestellung
- 1.2 Forschungsmethodik
- 2 Aktueller Stand der Forschung
- 2.1 Analyse des Reisemobiltourismus
- 2.2 Grundlagen der Immobilienwirtschaft
- 2.3 Die Investition – Begriffsbestimmung
- 2.4 Vergleichsgrößen verschiedener Kapitalanlagen
- 2.5 Immobilieninvestitionen
- 2.6 Finanzierung
- 2.7 Einführung in die Investitionsrechnung
- 2.7.1 Gewinnvergleichsrechnung
- 2.7.2 Statische Amortisationsrechnung (Pay‐off‐ oder Pay‐back‐Methode)
- 2.7.3 Kalkulationszinssatz
- 2.7.4 Kapitalwertmethode
- 2.8 Fazit
- 3 Marktanalyse
- 3.1 Campingtourismus gesamt
- 3.2 Abgrenzung des Wohnmobil-Tourismus gegenüber Campingtourismus
- 3.3 Basisdaten zur Entwicklung des Wohnmobiltourismus
- 3.4 Soziografische Kundenstrukturanalyse, Nutzerverhalten und Reisegewohnheiten
- 3.5 Standortanalyse
- 3.5.1 Grundsätzliche Aspekte der Standortauswahl
- 3.5.2 Lieblingsreiseländer und ‐regionen der Reisemobilreisenden
- 3.5.3 Anforderungen an touristische Angebote im Umfeld eines Stellplatzes
- 3.5.4 Ausstattungsmerkmale und Platzgestaltung
- 3.6 Auslastungsprognose
- 3.7 Pachtpreise
- 4 Konzeption des Fallbeispiels
- 4.1 Standortentscheidung Bad Wildbad
- 4.2 Modellvorgaben
- 4.2.1 Baukosten
- 4.2.2 Finanzierungsmodell des Fallbeispiels
- 4.3 Erlöse
- 4.3.1 Analyse der Zahlungsbereitschaft
- 4.3.2 Preisspiegel aus Marktübersicht
- 4.3.3 Stellplatzgebühren
- 4.3.4 Erlöse aus Verbrauchsgebühren
- 4.4 Fixkosten
- 4.4.1 Pacht
- 4.4.2 Abschreibungen
- 4.4.3 Zinsen
- 4.5 Variable Kosten
- 4.5.1 Sonstige Kosten des Unterhalts
- 4.5.2 Personalkosten
- 4.6 Investitionsbezogene Modellvorgaben
- 4.6.1 Gewinnvergleichsrechnung
- 4.6.2 Statische Amortisationsrechnung
- 4.6.3 Festlegung des Kalkulationszinssatzes
- 4.6.4 Kapitalwertmethode
- 5 Ergebnisse
- 5.1 Vorstellung der Ergebnisse
- 5.2 Interpretation und Diskussion
- 5.3 Zusammenfassung
- 5.4 Chancen und Risiken
- 5.5 Schlussfolgerung
- 5.6 Weiterer Untersuchungs- und Forschungsbedarf
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rentabilität einer Investition in einen Reisemobilstellplatz im Niedrigzinsumfeld. Mittels betriebswirtschaftlicher Methoden wird ein erfolgversprechendes Anlagemodell geplant, Chancen und Risiken identifiziert und die Ertragschancen prognostiziert. Die Besonderheiten von Reisemobilstellplätzen als Freizeitimmobilien werden berücksichtigt.
- Analyse des deutschen Reisemobiltourismusmarktes
- Bewertung der Wirtschaftlichkeit von Reisemobilstellplatz-Investitionen
- Entwicklung eines Investitionsmodells anhand eines Fallbeispiels
- Identifizierung von Chancen und Risiken solcher Investitionen
- Anwendung verschiedener Methoden der Investitionsrechnung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Arbeit untersucht die Rentabilität einer Investition in Reisemobilstellplätze aufgrund des Booms der Reisemobilbranche und des Mangels an wissenschaftlichen Daten zu diesem Thema. Es wird eine deskriptive Studie mit Fallbeispiel durchgeführt, um die Fragestellung zu beantworten.
2 Aktueller Stand der Forschung: Dieser Abschnitt analysiert die vorhandene Literatur zum Reisemobiltourismus und Immobilieninvestments. Es wird festgestellt, dass wissenschaftliche Arbeiten zu diesem spezifischen Themengebiet fehlen, und die Studie schließt diese Lücke, indem sie vorhandene Daten aufarbeitet und durch eigene empirische Daten ergänzt.
3 Marktanalyse: Die Marktanalyse beleuchtet die Entwicklung des Campingtourismus insgesamt und differenziert diesen vom Wohnmobiltourismus. Sie untersucht soziodemografische Daten der Zielgruppe, Reisegewohnheiten und Standortpräferenzen von Reisemobilisten. Auslastungsprognosen und eine Analyse der Pachtpreise bilden die Grundlage für die weitere Modellierung.
4 Konzeption des Fallbeispiels: Dieser Abschnitt beschreibt die Erstellung eines Investitionsmodells für den Bau und Betrieb eines Reisemobilstellplatzes in Bad Wildbad. Es werden detaillierte Modellvorgaben zu Baukosten, Finanzierung, Erlösen (Stellplatzgebühren und Verbrauchsgebühren) und Kosten (Pacht, Abschreibungen, Zinsen und variable Kosten) erstellt.
Schlüsselwörter
Reisemobiltourismus, Wohnmobilstellplätze, Immobilieninvestment, Investitionsrechnung, Marktanalyse, Auslastungsprognose, Rentabilität, Fallbeispiel, Bad Wildbad, Kapitalwertmethode, Gewinnvergleichsrechnung, Amortisationsrechnung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Rentabilitätsanalyse einer Investition in einen Reisemobilstellplatz
Was ist das Thema der Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Rentabilität einer Investition in einen Reisemobilstellplatz, insbesondere im Kontext des aktuellen Niedrigzinsumfelds und des Booms im Reisemobiltourismus. Es wird ein Investitionsmodell entwickelt und anhand eines Fallbeispiels analysiert.
Welche Methoden werden verwendet?
Die Arbeit verwendet betriebswirtschaftliche Methoden, darunter verschiedene Verfahren der Investitionsrechnung wie die Gewinnvergleichsrechnung, die statische Amortisationsrechnung (Pay-off- oder Pay-back-Methode), die Kapitalwertmethode und die Bestimmung des Kalkulationszinssatzes. Weiterhin werden Methoden der Marktanalyse eingesetzt, um die Wirtschaftlichkeit der Investition zu bewerten.
Welche Aspekte des Reisemobiltourismus werden behandelt?
Die Arbeit analysiert den deutschen Reisemobiltourismusmarkt, differenziert ihn vom Campingtourismus und untersucht soziodemografische Daten der Zielgruppe, Reisegewohnheiten und Standortpräferenzen. Auslastungsprognosen und eine Analyse der Pachtpreise werden ebenfalls durchgeführt.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, aktueller Stand der Forschung, Marktanalyse, Konzeption des Fallbeispiels (inkl. detaillierter Modellvorgaben zu Kosten und Erlösen) und Ergebnisse (inkl. Interpretation, Chancen und Risiken, Schlussfolgerung und Ausblick).
Was ist das Fallbeispiel?
Das Fallbeispiel konzentriert sich auf den Bau und Betrieb eines Reisemobilstellplatzes in Bad Wildbad. Es werden detaillierte Modellvorgaben zu Baukosten, Finanzierung, Erlösen (Stellplatzgebühren und Verbrauchsgebühren) und Kosten (Pacht, Abschreibungen, Zinsen und variable Kosten) erstellt und mit den Methoden der Investitionsrechnung ausgewertet.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Arbeit präsentiert die Ergebnisse der Investitionsrechnung, interpretiert diese und diskutiert Chancen und Risiken der Investition in einen Reisemobilstellplatz. Es wird eine Schlussfolgerung gezogen und weiterer Forschungsbedarf identifiziert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Reisemobiltourismus, Wohnmobilstellplätze, Immobilieninvestment, Investitionsrechnung, Marktanalyse, Auslastungsprognose, Rentabilität, Fallbeispiel, Bad Wildbad, Kapitalwertmethode, Gewinnvergleichsrechnung, Amortisationsrechnung.
Welche Lücke schließt die Arbeit?
Die Arbeit schließt die Lücke des Mangels an wissenschaftlichen Arbeiten zum spezifischen Thema der Rentabilität von Investitionen in Reisemobilstellplätze. Sie kombiniert Literaturrecherche mit eigenen empirischen Daten und einem detaillierten Fallbeispiel.
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- Jochen Herrmann (Author), 2017, Alternative Immobilieninvestments. Sind Reisemobilstellplätze ein lohnendes Investment?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/585205