Diese Arbeit thematisiert die wissenschaftliche Fragestellung "Welche Argumente waren essenziell für den Transformationsprozess der universitären Gelehrtensprache vom Lateinischen zur deutschen Volkssprache der frühen Neuzeit?"
Nach einer Einführung in die Thematik wird zunächst das Sprachverständnis hinsichtlich der allgemeinen Bedeutung definiert sowie das Lateinische als vorherrschende Gelehrtensprache anhand zentraler Bedeutung für die Gesellschaft und das Bildungswesen der Aufklärung vorgestellt. Der Entwicklungsprozess der deutschen Sprache von der lingua barbarica zur Universitätssprache wird zunächst in seinen Anfängen und den damit verbundenen Herausforderungen beschrieben. Aufgrund der negativen Images und der vergleichbar mangelnden Qualität der deutschen Sprache war eine linguistische Aufwertung unabdingbar. Diese verfolgte historische, theologische, grammatische sowie lexikalische und rhetorisch-literarische Motive, welche letztlich eine Legitimation und Etablierung des Deutschen als Gelehrtensprache sowie allgemeine gesellschaftliche Anerkennung anstrebten.
Die daraus resultierenden Argumente für die Einführung der deutschen Sprache als neue Universitäts- beziehungsweise Gelehrtensprache sowie die Durchsetzung der universitären Sprachreform nach Christian Thomasius werden im darauffolgenden Kapitel thematisiert. Die Antwort auf die Fragestellung sowie die Kernaussagen der vorliegenden Seminararbeit werden im letzten Abschnitt zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sprachverständnis
- Begriffserklärung
- Latein als Gelehrtensprache
- Die Entwicklung der deutschen Sprache von der lingua barbarica zur neuen Gelehrtensprache
- Herausforderungen für die deutsche Sprachentwicklung
- Sprachaufwertung und Sprachpflege
- Deutsch als Universitätssprache
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Ausarbeitung analysiert die Transformation der universitären Gelehrtensprache vom Lateinischen zur deutschen Volksprache der frühen Neuzeit. Sie untersucht die Argumente, die für diesen Wandel entscheidend waren und die Herausforderungen, die sich für die deutsche Sprache in diesem Prozess stellten.
- Die Bedeutung des Lateins als Gelehrtensprache und seine Rolle in der gesellschaftlichen und bildungspolitischen Landschaft der Aufklärung
- Die Entwicklung der deutschen Sprache von einer "lingua barbarica" zu einer angesehenen Gelehrtensprache
- Die Argumente für die Einführung des Deutschen als neue Universitätssprache
- Die linguistische Aufwertung des Deutschen und die Überwindung negativer Images
- Die Durchsetzung der universitären Sprachreform nach Christian Thomasius
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die historische Situation der Sprache im Mittelalter dar und beleuchtet den Gebrauch von Deutsch und Latein in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen. Im zweiten Kapitel wird der Sprachbegriff allgemein definiert und die lateinische Sprache als dominierende Gelehrtensprache des Mittelalters und der frühen Neuzeit charakterisiert. Dabei wird besonders auf die soziale Differenzierung, die durch die Beherrschung der lateinischen Sprache entstand, eingegangen. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Entwicklung des Deutschen von einer "lingua barbarica" zu einer neuen Gelehrtensprache. Es analysiert die Herausforderungen, die diese Transformation mit sich brachte, und die Bemühungen um eine linguistische Aufwertung des Deutschen.
Schlüsselwörter
Latein, Gelehrtensprache, Universitätssprache, Sprachentwicklung, Sprachwandel, Aufwertung, deutsche Sprache, lingua barbarica, Bildung, soziale Differenzierung, Aufklärung.
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- Linda Wieczorek (Autor), 2020, Deutsch als Universitätssprache. Die Transformation der Gelehrtensprache, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/585105