Diese Arbeit widmet sich dem Phänomen der Sozialen Frage als größerer gesellschaftshistorischer Zusammenhang der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Deutschland im Hinblick auf das Beispiel des Schlesischen Weberaufstandes von 1844. Dabei wird besonders das sozialhistorische Präludium der Revolte gegen Ende der historischen Periode des Vormärz im Vordergrund stehen. Die Frage nach den konkreten sowie sozialstrukturellen Ursachen bildet den methodischen Kern dieser Arbeit.
Jedoch können politik-, wirtschafts- und technikhistorische Gesichtspunkte nicht zur Gänze ausgeklammert werden, da es sich hierbei um reziproke und multikausale Prozesse handelt und sollen daher ebenfalls Erwähnung finden.
Die Forschung zum Thema Weberaufstand hat in den Jahren nach der Wiedervereinigung 1990 und der damit einhergehenden Öffnung der Archive mit den entsprechenden Prozessakten eine Entwicklung der Emanzipation von "klassischen" und weltanschaulich motivierten Deutungsmustern, hin zu einer unvoreingenommen wissenschaftlich-sachlichen Herangehensweise, durchlaufen, die durch die juristische Aufarbeitung der Ereignisse 1844 einen tiefergehenden Zugriff auf die Thematik erlaubt.
Dabei wird zunächst der chronologische Ablauf des Aufstandes geschildert, um im nächsten Schritt auf seine vielfältigen und mehrschichtigen Ursachen einzugehen, die letztendlich zu einer gewalttätigen Eskalation des Protestes führten. Zum Schluss folgt eine summarische Zusammenfassung der Argumente, abschließende Anmerkungen und eine letzte Einordnung des Weberaufstandes.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Chronologie des Weberaufstandes 1844
- 2. Ursachen der Revolte
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert den Schlesischen Weberaufstand von 1844 im Kontext der "Sozialen Frage" in Deutschland während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Im Fokus stehen die sozialhistorischen Ursachen der Revolte im Vorfeld des Vormärz.
- Die chronologische Entwicklung des Weberaufstandes
- Die vielschichtigen Ursachen des Aufstandes
- Die Rolle von Politik, Wirtschaft und Technik im Verlauf des Aufstandes
- Die juristische Aufarbeitung der Ereignisse
- Die unterschiedlichen Deutungsmuster des Weberaufstandes in Geschichte und Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung der Seminararbeit stellt die Problematik des Weberaufstandes in den größeren gesellschaftlichen Zusammenhang der "Sozialen Frage" in Deutschland im 19. Jahrhundert. Sie betont den Fokus auf die sozialhistorischen Ursachen der Revolte und kündigt den methodischen Ansatz der Arbeit an, der sich von ideologisch voreingenommenen Interpretationsansätzen abgrenzt.
Das erste Kapitel beschreibt die Chronologie des Weberaufstandes, angefangen mit dem Fanal am 3. Juni 1844 bis hin zum militärischen Eingreifen am 6. Juni. Der Text beleuchtet die Rolle der zeitgenössischen Presse, die durch die preußische Zensur des Vormärz stark beeinflusst war. Er stützt sich auf Prozessakten, Gerichtsprotokolle und Aussagen der Angeklagten, um die Ereignisse zu rekonstruieren.
Schlüsselwörter
Schlüsselbegriffe der Arbeit sind: Schlesischer Weberaufstand, Soziale Frage, Vormärz, Sozialgeschichte, Ursachenforschung, Revolte, Chronologie, Prozessakten, Gerichtsprotokolle, Deutungsmuster, Mechanisierung, Rationalisierung, Textilindustrie, Kapital, Bourgeoisie, Proletariat, Politik, Wirtschaft, Technik.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2016, Die Soziale Frage zur Zeit des Vormärz in Deutschland. Der Schlesische Weberaufstand 1844 und seine Ursachen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/585097