Eineinhalb Jahrtausende nachdem Theodosius I. im Jahr 391 die antiken Olympischen Spiele verboten hatte, beschloss 1894 ein Kongress unter der Leitung von Pierre de Coubertin in Paris ihre Wiedereinführung. Alle vier Jahre sollte fortan die Jugend der Welt zusammenkommen und sich friedlich in sportlichen Wettkämpfen messen. Doch wie sollte moderner Olympismus aussehen? Das olympische Ideal der Antike konnte aus historischen Quellen erschlossen werden; um ihn in der Moderne etablieren zu können, war eine radikale Änderung des Konzepts nötig. Die vorliegende Arbeit untersucht Pierre de Coubertins modernes Olympismuskonzept und fragt nach Potential und Grenzen dieser Idee. Parallelen und Unterschiede zum antiken Olympismus werden heraus gearbeitet und schließlich stehen die Anfangsjahre des modernen Olympismus im Mittelpunkt. Kann hier von einem Wiederaufleben der Antike die Rede sein?
Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Untersuchung des modernen Olympismus. Das antike Olympismuskonzept und seine praktische Umsetzung in der griechischen Antike können nur allgemeiner gefasst und besprochen werden. Eine dezidierte Untersuchung des olympischen Ideals in der griechischen Antike würde den Rahmen der Arbeit sprengen; zu groß waren die Veränderungen in der über tausendjährigen Geschichte Olympias. Quellengrundlage für die Arbeit bilden die beiden Schriften „Einundzwanzig Jahre Sportkampagne 1887-1908“ und „Olympische Erinnerungen“, die Coubertin selbst herausgegeben hat. Anhand seiner Aufzeichnungen über die ersten Olympiaden neuer Zeit und seiner Bewertung dieser Zeit sollen Anspruch und Realität kritisch erarbeitet werden. Nach einem kurzen Überblick zum Olympismusbegriff stehen im ersten Teil der Arbeit drei Aspekte im Mittelpunkt. Zunächst wird nach dem olympischen Menschenbild der Moderne gefragt. Welchen Anspruch und welche Motivation sollte der Sportler haben und welche Position hat der Sport in der modernen Gesellschaft? Danach werden die Grenzen des Olympismuskonzepts aufgezeigt. Das problematische Verhältnis zwischen Anspruch und Wirklichkeit wird durch eine Untersuchung seines Stellenwertes in den ersten Jahren der neuzeitlichen Spiele untersucht. Abschließend sollen antiker und moderner Olympismus verglichen werden. Inwieweit waren die Vorstellungen von der Antike realistisch und konnte die Moderne ihrem Traditionsanspruch gerecht werden? [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Pierre de Coubertins Olympismus am Beginn der modernen Olympischen Spiele
- Olympismuskonzept und seine praktischen Grenzen
- Menschenbild und sportliches Ideal
- Grenzen des Olympismuskonzepts
- Antike und Moderne
- Internationalismus, Politik und Frieden
- Coubertins Persönlichkeit und Einfluss
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Pierre de Coubertins modernes Olympismuskonzept und dessen Potential und Grenzen. Sie vergleicht den antiken und modernen Olympismus und analysiert die ersten Jahre der modernen Olympischen Spiele. Der Fokus liegt auf der Frage, inwieweit Coubertins Vision eines friedlichen, internationalen Wettkampfes in der Realität umgesetzt wurde.
- Coubertins Olympismuskonzept und seine praktische Umsetzung
- Der Vergleich zwischen antikem und modernem Olympismus
- Die Rolle von Internationalismus und Frieden im frühen modernen Olympismus
- Coubertins Persönlichkeit und sein Einfluss auf die Olympische Bewegung
- Anspruch und Wirklichkeit des olympischen Ideals in der Anfangsphase
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt den historischen Kontext der Wiedereinführung der Olympischen Spiele im Jahr 1894. Sie skizziert die Forschungsfrage nach den Potentialen und Grenzen von Coubertins modernem Olympismuskonzept und benennt die zentralen Aspekte der Arbeit: das Menschenbild des modernen Olympismus, die Grenzen seines Konzepts, der Vergleich mit dem antiken Olympismus sowie eine Untersuchung von Internationalismus und Frieden in den ersten Jahren der modernen Spiele. Die Arbeit konzentriert sich auf Coubertins Schriften und deren kritische Auseinandersetzung mit Anspruch und Wirklichkeit des frühen modernen Olympismus.
Pierre de Coubertins Olympismus am Beginn der modernen Olympischen Spiele: Dieses Kapitel analysiert Coubertins Olympismuskonzept und seine praktischen Grenzen. Es untersucht das von Coubertin definierte Menschenbild und das sportliche Ideal, die er zu fördern suchte. Weiterhin werden die Grenzen des Konzepts herausgearbeitet, indem das Spannungsfeld zwischen Anspruch und Wirklichkeit in den ersten Jahren der modernen Spiele beleuchtet wird. Abschließend wird ein Vergleich zwischen antikem und modernem Olympismus gezogen, wobei die Frage im Mittelpunkt steht, inwieweit die Moderne dem Traditionsanspruch gerecht wurde. Die Kapitel untersuchen, ob Coubertin's idealistische Visionen mit der Realität der ersten modernen Olympischen Spiele übereinstimmten.
Schlüsselwörter
Moderner Olympismus, Pierre de Coubertin, Antiker Olympismus, Internationalismus, Frieden, Sport, Menschenbild, Olympisches Ideal, Anspruch und Wirklichkeit, erste moderne Olympische Spiele.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Pierre de Coubertins Olympismus am Beginn der modernen Olympischen Spiele
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Pierre de Coubertins modernes Olympismuskonzept, seine Potenziale und Grenzen. Sie vergleicht den antiken und modernen Olympismus und untersucht die ersten Jahre der modernen Olympischen Spiele. Der Fokus liegt auf der Frage, inwieweit Coubertins Vision eines friedlichen, internationalen Wettkampfes in der Realität umgesetzt wurde. Die Arbeit basiert auf Coubertins Schriften und deren kritischer Auseinandersetzung mit Anspruch und Wirklichkeit des frühen modernen Olympismus.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Coubertins Olympismuskonzept und seine praktische Umsetzung, der Vergleich zwischen antikem und modernem Olympismus, die Rolle von Internationalismus und Frieden im frühen modernen Olympismus, Coubertins Persönlichkeit und sein Einfluss auf die Olympische Bewegung sowie Anspruch und Wirklichkeit des olympischen Ideals in der Anfangsphase.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Hauptkapitel zu Pierre de Coubertins Olympismus am Beginn der modernen Olympischen Spiele und eine Schlussbetrachtung. Das Hauptkapitel untersucht Coubertins Olympismuskonzept, seine Grenzen, das Menschenbild des modernen Olympismus, den Vergleich mit dem antiken Olympismus und die Rolle von Internationalismus und Frieden in den ersten modernen Spielen.
Was ist die Forschungsfrage?
Die zentrale Forschungsfrage ist, inwieweit Coubertins Vision eines friedlichen, internationalen Wettkampfes in der Realität der ersten modernen Olympischen Spiele umgesetzt wurde. Die Arbeit untersucht die Potenziale und Grenzen von Coubertins modernem Olympismuskonzept.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit konzentriert sich auf Coubertins Schriften und deren kritische Auseinandersetzung mit Anspruch und Wirklichkeit des frühen modernen Olympismus. Weitere Quellen werden nicht explizit genannt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Moderner Olympismus, Pierre de Coubertin, Antiker Olympismus, Internationalismus, Frieden, Sport, Menschenbild, Olympisches Ideal, Anspruch und Wirklichkeit, erste moderne Olympische Spiele.
Gibt es eine Zusammenfassung der Kapitel?
Ja, die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt den historischen Kontext. Das Hauptkapitel analysiert Coubertins Olympismuskonzept und dessen praktische Grenzen, inklusive des Menschenbildes und des sportlichen Ideals. Es beleuchtet den Vergleich zwischen antikem und modernem Olympismus. Die Arbeit untersucht, ob Coubertins idealistische Visionen mit der Realität der ersten modernen Olympischen Spiele übereinstimmten.
- Citar trabajo
- Christian Schulze (Autor), 2004, Moderner Olympismus und sein Ursprung im antiken Olympia - Anspruch und Wirklichkeit eines Ideals in der Anfangsphase der Olympischen Spiele der Neuzeit, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58496