„Denn wir armen Deutschen, die wir schon mit Einquatierungen, Militärpflichten, Kopfsteuern und tausenderlei Abgaben genug geplagt sind, wir haben uns noch obendrein den Adelung aufgesackt und quälen uns einander mit dem Akkusativ und Dativ.“(Heine) Denkt man an das 18. Jahrhundert als sprachgeschichtliche Epoche, dann kommen meist zuerst Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller in den Sinn. Doch nicht nur in der Literatur wurden wichtige Werke geschaffen, sondern auch in linguistischer Hinsicht. Für Schiewe ist das 18. Jahrhundert sprachgeschichtlich gesehen das bedeutsamste: “In keiner anderen Phase der deutschen Sprachgeschichte gab es so viele Veränderungen der Sprache, so viele Eingriffe prinzipieller Natur.“2Viele der Neuerungen in der deutschen Sprache ergaben sich durch die Debatte, was als Hochdeutsch anzusehen sei und durch die Bemühungen, eine deutsche Einheitssprache zu schaffen. Damit einher ging die Diskussion um die Verbannung von Fremdwörtern aus der deutschen Sprache. Diese hing eng zusammen mit der politischen Entwicklung in dieser Epoche. Der Absolutismus wurde langsam abgelöst vom Zeitalter der Aufklärung. Der Einfluss Frankreichs verringerte sich und die Gesellschaft begann umzudenken. Die Vernunft des Menschen bekam eine immer größere Bedeutung. Deutschland war politisch wie sprachlich in viele Teile gespalten und der Wunsch nach Einheit wurde in der Gesellschaft immer größer. Die Sprachwissenschaft gab ihren Teil zur gesamtgesellschaftlichen Entwicklung in diesem Jahrhundert hinzu durch das Bestreben um eine deutsche Normsprache. Einen großen Beitrag dazu lieferten die Grammatiker und Sprachkritiker dieser Zeit und unter ihnen vor allem Johann Christoph Adelung. Bereits zu Lebzeiten und auch darüber hinaus wurde er immer wieder kritisch betrachtet. Nicht immer sind Adelungs Ausführungen sofort einleuchtend, aber seine Werke hatten großen Einfluß auf alle nachfolgenden Sprachkritiker und Grammatiker. Jellinek schrieb über ihn: „Adelungs Schriften gleichen einem seichten trüben Gewässer; aber der Schlamm birgt Goldkörner.“ [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sprachkritik im 18. Jahrhundert
- Biografie Adelungs
- „Was ist Hochdeutsch?“
- Der Sprachenstreit
- Adelungs Definition des Hochdeutschen
- Adeling als Grammatiker
- Grammatisch-Kritisches Wörterbuch
- Fazit
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Werk des Sprachkritikers Johann Christoph Adelung im 18. Jahrhundert. Sie untersucht seine Biografie, seine Rolle im Sprachenstreit und seine Definition des Hochdeutschen. Zudem wird seine Arbeit als Grammatiker und sein grammatisch-kritisches Wörterbuch betrachtet. Die Arbeit will die Bedeutung Adelungs für die Entwicklung der deutschen Sprache beleuchten und seine Position als einflussreicher Sprachkritiker und Wörterbuchautor seiner Zeit hinterfragen.
- Die Rolle der Sprachkritik im 18. Jahrhundert
- Die Biografie und die wissenschaftliche Arbeit von Johann Christoph Adelung
- Die Definition des Hochdeutschen durch Adelung im Kontext des Sprachenstreits
- Adelungs grammatikalische Ansätze und seine Bedeutung für die Sprachgeschichte
- Das grammatisch-kritische Wörterbuch von Adelung als einflussreiches Werk
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext des 18. Jahrhunderts als sprachgeschichtliche Epoche dar und beleuchtet die Bedeutung von Johann Christoph Adelung für die Sprachentwicklung. Sie erläutert die Ziele und den Fokus der Hausarbeit.
Kapitel 2 gibt einen Einblick in die Sprachkritik des 18. Jahrhunderts. Es werden die wichtigsten Merkmale der Epoche und ihre Auswirkungen auf die deutsche Sprache beschrieben. Dabei wird auch die politische und gesellschaftliche Entwicklung des 18. Jahrhunderts berücksichtigt.
Kapitel 3 behandelt die Biografie von Johann Christoph Adelung und stellt seine wichtigsten Werke vor. Es werden seine wissenschaftlichen Leistungen und seine Rolle im Sprachenstreit beleuchtet.
Kapitel 4 befasst sich mit der Frage „Was ist Hochdeutsch?“. Es wird der Sprachenstreit im 18. Jahrhundert erläutert und Adelungs Definition des Hochdeutschen im Kontext dieser Debatte untersucht.
Kapitel 5 analysiert Adelungs Arbeit als Grammatiker und seine grammatischen Ansätze. Es wird untersucht, inwieweit seine Werke die Entwicklung der deutschen Grammatik beeinflusst haben.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Hausarbeit sind Sprachkritik, Johann Christoph Adelung, Hochdeutsch, Sprachenstreit, Grammatik, Grammatisch-kritisches Wörterbuch, 18. Jahrhundert, deutsche Sprache, Sprachgeschichte.
- Quote paper
- Wibke Jellinghaus (Author), 2006, Johann Christoph Adelung, Sprachkritiker im 18. Jahrhundert, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58442