Diese Arbeit behandelt ein bestimmtes philosophisches Problem der Erziehungswissenschaft, nämlich welche(s) Aufgabe bzw. Ziel Erziehung in unserer Gesellschaft überhaupt zu verfolgen hat. Zunächst werden zur Auseinandersetzung mit dieser Frage die Vorlesungen zur Pädagogik von Immanuel Kant herangezogen, um die Bedeutung und die Ziele der Erziehung in unserer modernen demokratischen Gesellschaft aus ihrer aufklärerischen und humanistischen Tradition heraus zu erklären. Die Grundlagen und Notwendigkeiten der heutigen Erziehung begründen sich in dieser philosophischen Tradition, die die Grundbedingungen unserer Gesellschaft und damit auch die der Erziehung überhaupt erst gelegt hat. Doch welches Ziel soll die Erziehung überhaupt verfolgen? In einer demokratischen Gesellschaft stellt das höchste eines jeden Erziehungsziels die Erziehung zur Kritikfähigkeit bzw. zur Mündigkeit dar, denn dieses ist die Grundbedingung der Demokratie überhaupt: „Der öffentliche, demokratische Diskurs hängt entscheidend davon ab, ob eine Gesellschaft und die Einzelnen in ihr gewillt und fähig sind, sich im Leben durch Selbstdenken statt durch autoritäre Vorgaben zu orientieren“.(Ekkehard Martens) Aus diesem Grund folgt also auf das allgemeinere Kapitel über die Aufgaben und Ziele der Pädagogik bei Kant und Adorno (als Vertreter für die moderne Erziehungstheorie) ein Abschnitt, welcher dieses in einer Demokratie so wichtige Erziehungsziel der Kritikfähigkeit genauer beleuchtet. Doch nicht nur die Gesellschaftsform Demokratie erfordert eine Erziehung zur Mündigkeit und Autonomie. Der Wissenschaftsphilosoph Jürgen Mittelstrauß betont, daß es in unserer rationalen Kultur darauf ankommt, „sich im Denken und durch das Denken zu orientieren“2, diese rationale, also durch Verstand und Vernunft geprägte Kultur erfordert zudem die Fähigkeit zum Denken in einem besonderen Maße.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wozu überhaupt Erziehung? Aufgaben und Ziele der Pädagogik
- Allgemein
- Kant
- Adorno
- Erziehung zur Kritikfähigkeit?
- Allgemeines
- Adorno
- Fazit
- Anhang
- Quellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
- Internetadressen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage nach der Aufgabe und dem Ziel von Erziehung in unserer Gesellschaft. Zunächst werden die Vorlesungen zur Pädagogik von Immanuel Kant herangezogen, um die Bedeutung und die Ziele der Erziehung aus ihrer aufklärerischen und humanistischen Tradition heraus zu beleuchten. Anschließend wird die Erziehung zur Kritikfähigkeit als ein zentrales Ziel der Erziehung in einer demokratischen Gesellschaft betrachtet.
- Die Rolle der Erziehung in der Gesellschaft
- Die Bedeutung der aufklärerischen und humanistischen Tradition für die Pädagogik
- Die Erziehung zur Kritikfähigkeit als zentrales Erziehungsziel
- Kant's pädagogisches Konzept und seine Bedeutung für die heutige Zeit
- Adorno's Sicht auf die Erziehung in einer modernen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der Arbeit dar, nämlich die Frage nach der Aufgabe und dem Ziel von Erziehung in unserer Gesellschaft. Das zweite Kapitel befasst sich mit der allgemeinen Bedeutung von Erziehung und stellt anschließend Kants und Adornos pädagogische Zielsetzungen dar. Der dritte Abschnitt untersucht die Bedeutung der Erziehung zur Kritikfähigkeit.
Schlüsselwörter
Erziehung, Kritikfähigkeit, Pädagogik, Kant, Adorno, Aufklärung, Humanismus, Demokratie, Mündigkeit, Selbstdenken, rationale Kultur, Vernunft.
- Quote paper
- Ines Jachomowski (Author), 2004, Erziehung zur Kritikfähigkeit? Über Aufgabe und Ziel der Erziehung bei Kant und Adorno, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58406