Wer in Deutschland ein Unternehmen gründen und für dessen Verbindlichkeiten nur in Höhe seines eingezahlten Kapitals haften möchte, der hatte bis November 2008 die Wahl zwischen zwei deutschen Rechtsformen: Der Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) und der Aktiengesellschaft (AG). Von diesen beiden Gesellschaften wird bei der GmbH mit 25.000 € das geringste Stammkapital benötigt. Diese Gesellschaftsform erfreute sich in der Vergangenheit daher steigender Beliebtheit. Vor allem bei kleinen und mittelständischen Unternehmen fand die GmbH sehr großen Anklang.
Durch die europäische Rechtsprechung in den Fällen Centros, Überseering und Inspire Art wurde es europäischen Unternehmensgründern möglich, jede europäische Gesellschaftsform zu wählen und diese im jeweiligen Heimatland zu führen. Dies führte zu einem Boom von Limiteds in Deutschland, in deren Hochphase bis zu 40.000 solcher Gesellschaften in Deutschland tätig waren. So entstand in kurzer Zeit ein großer Konkurrent zur GmbH, der vor allem den Markt für niedrig kapitalisierte Kapitalgesellschaften dominierte.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Private company limited by shares
- 2.1 Gründung
- 2.2 Organe
- 2.3 Haftung
- 2.4 Steuerpflicht und Buchführung
- 2.5 Besonderheiten der Tätigkeit in Deutschland im Vergleich zur GmbH
- 3 Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)
- 3.1 Gründung
- 3.2 Organe
- 3.3 Haftung
- 4 Besonderheiten der UG
- 4.1 Stammkapitalaufbringung
- 4.2 Pflichten der Gesellschafter
- 5 Vergleich von UG und Limited
- 5.1 Vor- und Nachteile der Limited
- 5.2 Vor- und Nachteile der UG
- 5.3 Praktische Auswirkungen
- 6 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt), kurz UG, und bewertet sie als mögliches Gegenstück zur britischen Limited in Deutschland. Die Hauptfrage lautet: Wurde mit der Einführung der UG ein sinnvolles Pendant zur britischen Limited geschaffen?
- Vergleich der Gründungsprozesse von UG und Limited
- Untersuchung der Haftungsbedingungen beider Gesellschaftsformen
- Analyse der steuerlichen und buchhalterischen Besonderheiten
- Bewertung der Vor- und Nachteile beider Rechtsformen im deutschen Kontext
- Beurteilung der praktischen Auswirkungen der UG auf den deutschen Markt
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung stellt die Ausgangssituation dar: Vor der Einführung der UG im Jahr 2008 hatten deutsche Unternehmer, die eine Haftungsbeschränkung auf ihr eingezahltes Kapital wünschten, die Wahl zwischen GmbH und AG. Die GmbH war aufgrund des geringeren Stammkapitals beliebter, aber die europäische Rechtsprechung ermöglichte die Gründung von Limiteds in Deutschland, was zu einem Boom dieser Gesellschaftsform führte. Die Einführung der UG durch das MoMiG zielte darauf ab, eine vergleichbare Alternative zur Limited im deutschen Recht zu schaffen, die im Rahmen dieser Arbeit untersucht werden soll.
2 Private company limited by shares: Dieses Kapitel beschreibt die britische Limited, beginnend mit den Gründungsformalitäten. Es analysiert die Organe der Limited, ihre Haftungsbedingungen und die steuerlichen sowie buchhalterischen Pflichten. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Vergleich der Limited mit der deutschen GmbH, um die Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Rechtsformen hervorzuheben und einen Bezugsrahmen für die spätere Bewertung der UG zu schaffen. Der Abschnitt beleuchtet die Besonderheiten, die sich aus der Tätigkeit einer Limited in Deutschland ergeben.
3 Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt): Dieses Kapitel widmet sich der deutschen Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt). Es behandelt die Gründung, die Organe der UG und die Haftungsregelungen. Die Darstellung konzentriert sich auf die wesentlichen Merkmale der UG und setzt diese in Beziehung zu den zuvor beschriebenen Aspekten der Limited. Der Vergleich der rechtlichen Rahmenbedingungen beider Gesellschaftsformen wird vorbereitet.
4 Besonderheiten der UG: Dieses Kapitel beleuchtet die spezifischen Merkmale der UG, die sie von anderen Gesellschaftsformen unterscheiden. Im Mittelpunkt stehen die Aspekte der Stammkapitalaufbringung und die Pflichten der Gesellschafter. Der Fokus liegt auf den rechtlichen Besonderheiten, die für die Gründung und Führung einer UG relevant sind. Diese Informationen dienen als Grundlage für die anschließende Gegenüberstellung mit der Limited.
5 Vergleich von UG und Limited: Dieses Kapitel bietet einen detaillierten Vergleich der UG und der Limited. Es analysiert die Vor- und Nachteile beider Rechtsformen, sowohl aus unternehmerischer als auch aus rechtlicher Perspektive. Die praktischen Auswirkungen beider Gesellschaftsformen auf den deutschen Markt werden erörtert und bewertet. Die Ergebnisse bilden die Basis für das abschließende Fazit.
Schlüsselwörter
Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt), UG, Limited, GmbH, Gründung, Haftung, Stammkapital, Steuerpflicht, Buchführung, Rechtsvergleich, MoMiG, europäische Rechtsprechung, Gesellschaftsrecht, deutscher Markt.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur vergleichenden Analyse von UG und Limited
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit vergleicht die deutsche Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt, UG) mit der britischen Limited. Der Fokus liegt auf der Beantwortung der Frage, ob die UG ein adäquates Gegenstück zur Limited im deutschen Recht darstellt.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Gründung, Organe, Haftung, Steuerpflicht und Buchführung sowohl der UG als auch der Limited. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Vergleich der beiden Rechtsformen im deutschen Kontext, inklusive der praktischen Auswirkungen auf den Markt. Die Vor- und Nachteile beider Gesellschaftsformen werden detailliert analysiert.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Private company limited by shares (Limited), Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) (UG), Besonderheiten der UG, Vergleich von UG und Limited, und Fazit. Jedes Kapitel beleuchtet spezifische Aspekte der jeweiligen Gesellschaftsform und deren Vergleich.
Wie werden UG und Limited im Hinblick auf die Gründung verglichen?
Der Vergleich der Gründungsprozesse umfasst die notwendigen Formalitäten, die Anforderungen an das Stammkapital und die damit verbundenen Unterschiede zwischen UG und Limited. Die Arbeit beleuchtet die jeweiligen rechtlichen Rahmenbedingungen und die damit verbundenen praktischen Herausforderungen.
Wie werden die Haftungsbedingungen von UG und Limited bewertet?
Die Arbeit untersucht die Haftungsbedingungen beider Gesellschaftsformen und vergleicht die jeweiligen Risiken für die Gesellschafter. Der Fokus liegt auf den Unterschieden in der Haftung und den daraus resultierenden Konsequenzen für Unternehmer.
Welche steuerlichen und buchhalterischen Besonderheiten werden betrachtet?
Der Vergleich umfasst die steuerlichen und buchhalterischen Pflichten, die für UG und Limited gelten. Die Arbeit analysiert die Unterschiede in den Anforderungen und den daraus resultierenden Auswirkungen auf die Kosten und den administrativen Aufwand.
Welche Vor- und Nachteile der UG und der Limited werden diskutiert?
Die Arbeit bewertet die Vor- und Nachteile beider Rechtsformen aus unternehmerischer und rechtlicher Perspektive. Dabei werden sowohl die Vorteile als auch die potenziellen Nachteile für Unternehmer in Deutschland berücksichtigt.
Welche praktischen Auswirkungen der UG auf den deutschen Markt werden untersucht?
Die Arbeit analysiert die praktischen Auswirkungen der Einführung der UG auf den deutschen Markt. Der Einfluss auf das Gründungsgeschehen und die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen wird bewertet.
Was ist das Fazit der Arbeit?
Das Fazit fasst die Ergebnisse des Vergleichs von UG und Limited zusammen und beantwortet die zentrale Forschungsfrage, ob die UG ein sinnvolles Pendant zur Limited im deutschen Recht darstellt. Es wird eine umfassende Bewertung der beiden Gesellschaftsformen im deutschen Kontext gegeben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt), UG, Limited, GmbH, Gründung, Haftung, Stammkapital, Steuerpflicht, Buchführung, Rechtsvergleich, MoMiG, europäische Rechtsprechung, Gesellschaftsrecht, deutscher Markt.
- Quote paper
- Florian Beyer (Author), 2019, Unternehmergesellschaft. Wurde durch die Unternehmergesellschaft (UG) ein sinnvolles Pendant zur britischen Limited in Deutschland geschaffen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/583603