1.) Paulus libro trigensimo secundo ad edictum: Die Stelle D.17.1.26.8 (Paulus libro trigensimo secundo ad edictum) entstammt den Digesten des Corpus Iuris Civilis des Kaisers Justinian I. (527 - 565 n.Chr.). Die Digesten (Pandekten) sind der zweite von vier Teilen des Corpus Iuris Civilis und wurden 533 n. Chr. von Kaiser Justinian als Gesetzbuch verkündet. Sie gliedern sich in 50 Bücher, welche in Titel und diese wiederum in Fragmente (leges) unterteilt sind. Das vorliegende Fragment (lex 26, Abschnitt 8) entstammt dem 1. Titel des 17. Buches. Dieser Titel trägt die Überschrift „Mandativel contra“(Über die Auftragsklage und die Gegenklage). Verfasst wurde dieses Fragment von Iulius Paulus, der dabei offenbar von einem bereits von Mela behandelten Fall ausgeht. 2.) Iulius Paulus: Über die Herkunft von Iulius Paulus (Ende des 2. / Beginn des 3. Jahrhunderts) ist nichts bekannt. Er wurde um 160 n. Chr. geboren und war ein Schüler des Cervidius Scaevola, was sich auch aus der bei Paulus immer wiederkehrenden Wendung Scaevola noster schließen lässt. Er lebte also zur Zeit der Spätklassik, der Regierungszeit des Septimus Severus (193-235) und hat, wie die meisten Juristen seiner Zeit, die ritterlichen Staatsämter durchlaufen: Paulus war zunächst als Assessor des praef. praet. Papinian tätig, mit dem er auch dem kaiserlichen Consilium angehört hat. Er bekleidete das Amt a memoria und gelangte bis zur Prätorianerpräfektur. Sein Todesjahr ist unbekannt. Die größte Bedeutung seiner zahlreichen Werke gewannen die Kommentare zum Edikt in 80 Büchern, zum Sabinius in 16 Büchern sowie die Fortsetzungen der Tradition der hochklassischen Kasuistik in der responsa (23 Bücher) und den quaestiones (26 Büchern). Als einer der produktivsten römischen Juristen verfasste Paulus aber auch Kommentare zu einzelnen Gesetzen und Senatsbeschlüssen, verwaltungsrechtliche Schriften und bearbeitete die Schriften zahlreicher Juristen. Insgesamt fasste er etwa 90 Schriften ab, aus denen 2080 Fragmente in die Digesten aufgenommen wurden. Damit zählte er wohl neben Gaius, Papinian, Ulpian und Modestinus zu den fünf bedeutendsten Juristen, deren Meinung von den Justizbeamten bei zu entscheidenden Fällen gefolgt werden sollte. 3.) Fabius Mela: Paulus zitiert in seiner Textstelle den römischen Juristen Mela. Wie heute ganz allgemein angenommen wird, war Mela ein Zeitgenosse des Juristen Labeo (ca. 50. v. Chr. - 10 n. Chr.)[...]
Inhaltsverzeichnis
- Übersetzung
- Inskription
- Paulus libro trigensimo secundo ad edictum
- Iulius Paulus
- Fabius Mela
- Paraphrase
- Interpretation
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Digestenexegese des Fragments D. 17.1.26.8, welches sich mit dem Rechtsinstitut des Mandats auseinandersetzt. Anhand der Übersetzung und Interpretation des Textes von Paulus und der Inskription des Fragments werden die rechtlichen Aspekte des Mandats im römischen Recht beleuchtet.
- Haftung des Beauftragten für Mängel
- Rechtliche Grundlage des Mandats
- Vertrauensverhältnis zwischen Mandant und Mandatar
- Unentgeltlichkeit als charakteristisches Merkmal des Mandats
- Die Rolle von Treu und Glauben im Mandatsrecht
Zusammenfassung der Kapitel
Übersetzung
Das Fragment D. 17.1.26.8 beschreibt einen Fall, in dem ein Handwerker im Auftrag seines Freundes einen Sklaven kauft, ihn ausbildet und anschließend weiterverkauft. Nach einer erfolgreichen Auftragsklage des Freundes und einer Rückzahlungsklage des Käufers aufgrund eines Mangels am Sklaven, stellt sich die Frage nach der Haftung des Beauftragten gegenüber dem Auftraggeber.
Inskription
Die Inskription erläutert die Herkunft des Fragments aus den Digesten des Corpus Iuris Civilis und die Rolle des römischen Juristen Iulius Paulus, der sich in diesem Fall auf Mela bezieht.
Paraphrase
Die Paraphrase fasst die Handlung des Fragments zusammen und erläutert die rechtliche Situation des Handwerkers, des Freundes und des Käufers. Außerdem wird Melas Meinung zur Haftung des Beauftragten in Abhängigkeit von den Umständen des Kaufs und der Ausbildung des Sklaven dargestellt.
Interpretation
In diesem Kapitel wird das Rechtsinstitut des Mandats im römischen Recht näher beleuchtet. Es werden die wesentlichen Merkmale des Mandats, wie z. B. die Unentgeltlichkeit und das Vertrauensverhältnis zwischen Mandant und Mandatar, erläutert. Darüber hinaus werden die rechtlichen Konsequenzen bei der Verletzung von Treu und Glauben im Kontext des Mandats dargestellt.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und -themen dieser Hausarbeit sind: Mandat, Digesten, Römisches Recht, Haftung, Beauftragter, Auftraggeber, Treu und Glauben, Unentgeltlichkeit, Rechtsinstitut, Corpus Iuris Civilis, Inskription, Paraphrase, Interpretation, Digestenexegese.
- Citation du texte
- Elisa Schwede (Auteur), 2006, Digestenexegese: D.17.1.26.8, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58250